Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Ferry
Beiträge: 791
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 08:40

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3461

Beitrag von Ferry » So 2. Jan 2022, 02:04

Wieso kann man als Landwirt nicht die Preise für seine Produkte erhöhen um sich zu finanzieren?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3462

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 2. Jan 2022, 10:43

Ferry hat geschrieben:
So 2. Jan 2022, 02:04
Wieso kann man als Landwirt nicht die Preise für seine Produkte erhöhen um sich zu finanzieren?
Der Preis für Weizen wird in Paris gemacht, der für Mais in Chicago.
Entweder verkauft man zu diesen Preis oder bleibt auf deiner Ware sitzen.
Selbst Großbetriebe die direkt an Mühlen zehntausende Tonnen verkaufen können nur marginal am Vertragspreis drehen.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3463

Beitrag von emil17 » So 2. Jan 2022, 11:56

Manfred hat geschrieben:
Sa 1. Jan 2022, 22:01
Ich weise seit Jahren darauf hin, dass die Grünen in steter Regelmäßigkeit Regelungen unterstützen und beschließen, die genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Grünen laut Wahlprogramm angeblich erreichen wollen.
Das passiert keiner anderen Partei?
Leider gibt es da die unbequeme Tatsache, dass die Grünen noch nie eine Regierungsmehrheit hatten. Der dauernd sich verschlechternde Zustand der Landwirtschaft kann also nicht nur durch diese "angebliche" Umweltschutzpartei verursacht sein. Der Strukturwandel von vielen Kleinen zu wenigen Grossen vollzieht sich in allen Ländern und in vielen Gewerben und seit mehreren Jahrzehnten.

Nach der Logik, wenn wir es hier nicht machen, machen sie es im Ausland zu schlechteren Standards, kann man alles ins Gegenteil verkehren. Spätestens wenn man das dann den Handelnden als eigentliche Absicht unterstellt, wird es unfair.
Das läft etwa so (siehe hier):
Bayern scheidet Waldschutzgebiete aus --> Das Holz muss nun importiert werden --> Der verantwortliche Minister will, dass vermehrt Urwald gerodet wird.
Wenn der Staat andersrum seine Wälder nachhaltig bewirtschaftet, ist das so gewonnene Holz nicht konkurrenzfähig, der verantwortliche Minister verschwendet also Steuergelder und bedient seine Klientel mit fetten Pfründen.

Mit dieser Art Argumentation kann man alles demontieren. Konstruktiv geht anders.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3464

Beitrag von penelope » So 2. Jan 2022, 12:45

Das ist eben die Supermacht der Grünen, die ihnen in Deutschland (ganz besonders im letzten Wahlkampf) zugesprochen wird: die waren bis zum letzten Jahr auf Bundesebene 16 Jahre durchgehend in der Opposition, aber sind dennoch an eigentlich allem, was nicht gut läuft, schuld.

Es gibt nur ein einziges Bundesland mit einer seit 10 Jahren von den Grünen angeführten Koalition: Baden-Württemberg. Das ist das Flächenland mit den stärksten Mittelstand in Deutschland, dennoch ist in Stein gemeißelt, dass die Grünen der ausgemachte Feind der Wirtschaft sind.

Gegenüber dieser Art der Argumentation fand im letzten Wahljahr leider eine gewisse Gewöhnung statt. Da bleibt nur ein gewisses Maß an :ohm: - diese Stimmen sind laut und penetrant, aber aber das müssen sie eben sein, weil den Quatsch eigentlich kaum wer außerhalb der eigenen kleinen Echokammer hören will.

Teetrinkerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1183
Registriert: Sa 15. Sep 2018, 19:59

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3465

Beitrag von Teetrinkerin » So 2. Jan 2022, 13:28

Und man stelle sich vor, bei der letzten Landtagswahl haben die Grünen in Baden-Württemberg gewonnen, obwohl kein zweites Fukushima in Sicht war. Komisch, irgendwie läufts bei uns trotzdem ganz gut, obwohl die ganzen CDUler gewettert haben, dass alles den Bach runter geht. Dabei hat die CDU mit ihrer Vetterleswirtschaft einige Probleme hinterlassen, man denke nur an die EnBW oder kürzlich die Maskenaffäre.

Und ja, die Grünen haben irre viel Macht. Wegen denen haben wir ja so hohe Sprit- und Strompreise. Da sind nur die alleine dran schuld.... :pfeif:

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3466

Beitrag von emil17 » So 2. Jan 2022, 18:41

Ich beobachte deutsche Politik natürlich von aussen, und da fällt mir als Schweizer einfach die sehr andere Diskussions "kultur" auf. Eine Partei kann noch so gute Ideen haben und für vieles was entscheiden werden muss, gibt es nur eine naheliegende Lösung. Wenn jedoch die richtige Idee von den falschen Politikern kommt, wird erstmals alles niedergemacht, weil offenbar nicht sein kann was nicht sein darf.
Wenn jede Kritik an Kreisen, die einem nahestehen, gleich als destruktiv und Unfähigkeit herabgemacht wird, dann ist das bloss Betriebsblindheit.
Dann gibt es natürlich die Leute, die die Politik nur daran beurteilen, was es ihrem eigenen Geldbeutel bringt. Die gibts aber überall.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

sybille
Beiträge: 4337
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3467

Beitrag von sybille » So 2. Jan 2022, 18:54

die Grünen in steter Regelmäßigkeit Regelungen unterstützen und beschließen, die genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Grünen laut Wahlprogramm angeblich erreichen wollen.
So ist es!
Wie kann man auf die Idee kommen unsere Umwelt durch noch mehr Windräder noch mehr zu schädigen bloß weil man sich in den Kopf gesetzt hat das D klimaneutral werden soll :nudel:
Und ja, die Grünen haben irre viel Macht. Wegen denen haben wir ja so hohe Sprit- und Strompreise. Da sind nur die alleine dran schuld....
Nein, sind sie nicht. Sprit und Strom waren schon vor der Wahl in die Höhe gegangen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Sonne
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 2057
Registriert: Mo 1. Jan 2018, 21:57

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3468

Beitrag von Sonne » So 2. Jan 2022, 20:43

sybille hat geschrieben:
So 2. Jan 2022, 18:54
Und ja, die Grünen haben irre viel Macht. Wegen denen haben wir ja so hohe Sprit- und Strompreise. Da sind nur die alleine dran schuld....
Nein, sind sie nicht. Sprit und Strom waren schon vor der Wahl in die Höhe gegangen.
Ich glaube, das war lediglich ironisch gemeint. ;)
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3469

Beitrag von Rohana » Do 6. Jan 2022, 18:47

Nicht direkt *aus* der Landwirtschaft, aber spannend: Antibiotika-resistente Bakterien gab es schon vor Antibiotika als Medizin https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 5c1be761ff
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3470

Beitrag von emil17 » Do 6. Jan 2022, 22:36

Der Titel des verlinkten Artikels ist etwas irreführend, denn Antibiotika gbt es schon so lange wie es Mikroorganismen gibt; sie sind ja von anderen Mikroorganismen erfunden worden. Für den Biologen stellt sich die Frage, warum nicht alle Mikroben Resistenzen gegen die häufigen in der Natur vorkommenden Antibiotika haben.
Interessant für die Praxis ist vor allem der letzte Satz im verlinkten Artikel:
»Diese Studie entschärft überhaupt nicht die Bedeutung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen«, sagt der Mikrobiologe. Im Gegenteil: Der Mensch setze massenhaft Antibiotika ein: in der Human- und Tiermedizin, bei der Fischzucht und in manchen Regionen auch beim Pflanzenanbau. Solche Bedingungen böten Vorteile für resistente Bakterien. »Die können dann in Krankenhäusern auf geschwächte Menschen treffen.«
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“