Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3201

Beitrag von sybille » Sa 30. Okt 2021, 18:03

Warum sollte ich für ein Produkt das meinem Empfinden keinen Mehrwert bietet mehr zahlen? Wenn du ein Liter Benzin aus heimischer Produktion nach DIN EN 228 hast, das 1,75 €/l kostet und ein Liter Benzin nach DIN EN 228 aus russischem Öl der nur 1,05 €/l kostet, warum sollte ich das deutsche Benzin kaufen?
Wenn an meinem Auto dadurch kein Schaden entsteht würde ich auch das russische Benzin kaufen. Aber bei Lebensmitteln sehe ich das anders. Warum sollte ich Billigware, die irgendwo auf Substrat gewachsen ist statt natürlich auf Erde, im Discounter kaufen wenn ich ab Hof für gute Biolebensmittel nur ein wenig mehr zahle?
Achja, bin leider bequemer Supermarktgänger
Was ist am Supermarkt so bequem? Ok, ich kann den Supermarkt auch nicht ganz vermeiden aber ich bin immer froh das ich nicht an Fleisch, Wurst, Käse und Brot anstehen muss. Das würde mich wesentlich mehr Zeit und Nerven kosten als das wie ich es jetzt mache.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3202

Beitrag von Manfred » Sa 30. Okt 2021, 18:06

"Bio wollen aber nicht kaufen ist doch der Trend."

Zitat von heute, aus dem Landtreff.
Bringt die Situation sehr gut auf den Punkt.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3203

Beitrag von penelope » Sa 30. Okt 2021, 18:48

https://de.statista.com/statistik/daten ... zeitreihe/

Der Umsatz bei den Bio-Produkten ist in den letzten gut 10 Jahren stetig gestiegen, 2020 sogar um 22%. Natürlich ist der gesamte Anteil der Branche noch Recht gering, aber der Trend ist ist eindeutig. Welche Wunder will man denn noch erwarten?

sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3204

Beitrag von sybille » Sa 30. Okt 2021, 19:09

penelope hat geschrieben:
Sa 30. Okt 2021, 18:48
https://de.statista.com/statistik/daten ... zeitreihe/

Der Umsatz bei den Bio-Produkten ist in den letzten gut 10 Jahren stetig gestiegen, 2020 sogar um 22%. Natürlich ist der gesamte Anteil der Branche noch Recht gering, aber der Trend ist ist eindeutig. Welche Wunder will man denn noch erwarten?
penelope, ich denke damit ist der Umsatz an Biolebensmitteln von den Discountern und Supermärkten gemeint. Aber ist das wirkliches Bio? Unter Bio verstehe ich u.a. auch das die Transportwege kurz sind und mein Obst und Gemüse nicht aus aller Herren Welt kommt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3205

Beitrag von penelope » Sa 30. Okt 2021, 19:14

Das finde ich ja genau so und ich persönlich kaufe wo es geht regional, auch wenn es nicht Bio ist.

Aber die pauschale Aussage, dass nach Bio-Produkten keine Nachfrage besteht, steht im Gegensatz zu den tatsächlichen Zahlen. Manch einer in erhofft sich vielleicht ein stärkeres Wachstum, aber es ist ein stetig wachsender Markt, auch wenn die Zahlen jetzt nicht wie eine Rakete durch die Decke gehen.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3206

Beitrag von Manfred » Sa 30. Okt 2021, 19:39

Bio ist tot. Das ist heute nur noch, was das EU-Recht als Bio definiert, und gelegentlich nicht mal das.
Mit dem ursprünglichen Biogedanken hat das nichts mehr zu tun.
Es gibt natürlich viele Biobauern, die Leistungen deutlich über das EU-Recht hinaus erbringen, aber
die Ware, die in den Supermärkten steht, wird wird überwiegend im industriellem Maßstab produziert.

https://www.youtube.com/watch?v=m_5NY15qvP0

Viele Verbraucher scheinen sich das eher so vorzustellen:

https://www.youtube.com/watch?v=WlzNnanLXxk

Aber bei solchen Eiern liegen die Produktionskosten im Biobereich bei ca. 40 Cent pro Stück.
Die kann man nicht für 2,69 die Schachtel beim Discounter kaufen.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3207

Beitrag von Manfred » Sa 30. Okt 2021, 19:51

"Hier in F haben wir gar keine jährliche Kfz Steuer, keinen TÜV auf Schlepper, Hänger, Motorräder, keine BG Kontrollen, und beim Agrardiesel (letzte Woche 1,05) kriegen wir 15 Cent zurück.
Sogar die Gemeinden fahren alle Fahrzeuge mit Heizöl obwohls nicht erlaubt ist."

(Zitat aus dem Landtreff, von heute.)

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3208

Beitrag von Manfred » Sa 30. Okt 2021, 19:55

Biogasanlage pleite: Dorfbewohnern droht der Ausfall von Heizung und Strom

https://www.agrarheute.com/management/a ... ser-586850

sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3209

Beitrag von sybille » Sa 30. Okt 2021, 19:56

penelope hat geschrieben:
Sa 30. Okt 2021, 19:14
Das finde ich ja genau so und ich persönlich kaufe wo es geht regional, auch wenn es nicht Bio ist.

Aber die pauschale Aussage, dass nach Bio-Produkten keine Nachfrage besteht, steht im Gegensatz zu den tatsächlichen Zahlen. Manch einer in erhofft sich vielleicht ein stärkeres Wachstum, aber es ist ein stetig wachsender Markt, auch wenn die Zahlen jetzt nicht wie eine Rakete durch die Decke gehen.
Definiere doch mal was Du unter Bio verstehst.
Für mich kann kein Ei für 20 Cent ein Bioei sein und ein Blumenkohl im Winter auch nicht.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3210

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 30. Okt 2021, 20:04

Zottelgeiss hat geschrieben:
Sa 30. Okt 2021, 07:52
"Nein, das ist ganz normal. Warum sollte ich für ein Produkt das meinem Empfinden keinen Mehrwert bietet mehr zahlen? Wenn du ein Liter Benzin aus heimischer Produktion nach DIN EN 228 hast, das 1,75 €/l kostet und ein Liter Benzin nach DIN EN 228 aus russischem Öl der nur 1,05 €/l kostet, warum sollte ich das deutsche Benzin kaufen?"

Ja, warum? Genau das ist doch der Punkt. Die Argumentation muss ja für den Verbraucher passen, nicht für dich. aber warum sollte der Durchschnittsverbraucher das kaufen? 90% kaufen es nicht. warum nur?
sie wollen es nicht


Wenn Fleisch weiterhin über Supermärkte etc. vertrieben werden soll, muss es deshalb wahrscheinlich eine andere Regulierung geben, die den Landwirten ermöglicht, tiergerecht zu arbeiten und ausbeuterische Praxis in Verarbeitung und Vertrieb zu unterbinden.
Nein, es braucht keine neuen Regeln.
Es braucht Verbraucher die diese Produkte kaufen wollen (nicht müssen!).
Sind diese Verbraucher da, geht es ganz von alleine.
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Da geht gar nichts von allein,es geht nicht von alleine weil kaum Verbraucher da sind, die das wollen

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