Ich hab doch nichts von dem, was du oben behauptest, irgendwo geschrieben. Die letzten Tage habe ich doch ein paar Links zu Betrieben, die ich sehr positiv finde, gepostet. Ich könnt auch noch zig Beispiele nennen, die ich super gut finde und die ich gerne unterstütze – nicht irgendwo in Australien oder Russland, sondern aus dem meinem direkten Umfeld. Ich sehe durchaus auch ganz viele positive Entwicklungen, aber eben leider auch immer noch einige Missstände.
Ganz konkret wäre ich (hab ich auch schon zig mal hier so geschrieben) für eine Obergrenze der Flächenprämien, dafür aber für eine stärkere Förderung von Umweltleistungen. Weiterhin finde ich intensive Massentierhaltung (ganz besonders bei Schweinen und Geflügel) sehr problematisch – sowohl in Bezug auf das Tierwohl als auch in Bezug auf die Boden- und Gewässerbelastungen – und denken, dass wir da einen dringenden Verbesserungsbedarf haben. Das sind nun beides keine besonders exotischen oder extremen Ansichten, sondern eigentlich ziemlich genau das, was politisch angekündigt ist und auch wenigstens mittelfristig kommen wird.
Darüber hinaus finde ich, dass der Bauernverband viel zu eng mit der Lebensmittelindustrie verknüpft ist und eher deren Interessen vertritt als die der Mehrzahl seiner Mitglieder. Julia Klöckner mit ihren ganzen Verbindungen zur Industrie halte ich für eine Vollkatastrophe. Auch das ist wohl noch kein Alleinstellungsmerkmal

Und nicht nur in Bezug auf Landwirtschaft, sondern auf jegliches Wirtschaften bezogen, halte ich ein auf den „dicken Max machen“ für im Kern total naiv. So plumpes demonstrieren von angeblicher Stärke vergisst die Größe und Komplexität der Welt, in der wir uns bewegen. Was raus kommt, wenn man auf populistisches Gerede reinfällt, sieht man ja gerade am Beispiel Groß Britannien sehr gut. Aber wie auch schon gesagt: wenn du meinst, du musst nur raus aus der EU und am besten ab nach Russland, da ist das Land, wo Milch und Honig fließt, dann viel Spaß und guten Weg.