Mich stört an der Sache hauptsächlich, dass die Superkühe mit einer Milchleistung, die sie ohne Zusatzfutter und nur im Stall überhaupt erbringen können, als normal angesehen werden und alles andere "Leistungseinbussen" sein sollen.Rohana hat geschrieben: ↑Do 14. Okt 2021, 01:13Als Biologe wirst du wohl in der Lage sein zu erkennen dass Weide, Weide und Weide qualitative Unterschiede jenseits von gut und böse haben können. Wie also willst du "Weidegang" allgemein definieren? Woanders ist das hochpraktikabel, *bei uns am Hof und in der Region* eben nicht, und das nicht erst seit gestern. Weiter will ich da gar nicht ins Detail gehen.
Natürlich nutzt man damit den Aufwuchs viel besser aus, aber da das alle machen (müssen) gibts daraus eine Milchschwemme, die Preise sind tief und die Leute sind, mit dem Zusatzaufwand der Stallfütterung (und Zusatzinvestitionen, etwa für das Problem, wohin im WInter mit der vielen Gülle), wieder gleich weit wie vorher. Die Effizienzfalle ...
Hauptunterschied aus SIcht des Naturschutzes ist, dass nun die Wiesen extrem nährstoffreich und artenarm sind.
Aus Sicht der Steuerzahler stellt sich die Frage, ob man mit den Subventionen diese Art von Betriebsführung am Leben erhalten will.
(Für Manfred: Da dürfte man dann doch auch verlangen, dass diese Beiträge auf den Cent genau aufgeschlüsselt werden, der Gleichbehandlung wegen. Wir fördern damit offiziell Landwirtschaft in klimatisch schwierigen Lagen und bezahlen in Realität grössere Jauchegruben und Melkroboter, oder so. Wenn die Leute das nicht spontan gut finden, muss man ihnen halt erklären, dass sie nichts von landwirtschaftlicher Betriebsführung verstehen)
Woher das Zusatzfutter kommt und wie es produziert wird, das wäre dann nochmals eine Frage. Aus dem Ausland? Die produzieren ohne Auflagen und sind damit unfair billig. Aus dem Inland? Dann gibts dafür auch wieder Subventionen.
Wenn man die Milchleistung nicht über das steigerte, was die Wiesen bei Weidegang und Heuwirtschaft hergeben, und auf den Zusatzfutterflächen anderes anbaute, würde unterm Strich wohl mehr herauskommen, wenn Nahrungsmittelproduktion für Menschen das Ziel ist.
Wahrscheinlich machen das sogar einige, damit man Weidemilch oder Freilandkuhhaltung auf die Packung schreiben kann.