Bau eines traditionellen Dachs aus Steinplatten in Ipiés (Aragonien, Südrand der Pyrenäen).
https://www.youtube.com/watch?v=gdB9CaNj_mQ
Dach aus Steinplatten
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Re: Dach aus Steinplatten
im Tessin machen sie das auch traditonellerweise in den Bergdörfern
tetti in piode
https://www.ruediweiss.ch/wp-content/up ... -20144.pdf
bin weder verschwippt noch verschwägert mit dem Ruedi, fand nur das Foto toll und war dieses Jahr paar Monate im Tessin und fand die Technik faszinierend........................
tetti in piode
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- emil17
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Re: Dach aus Steinplatten
Steinplatten waren früher überall üblich, wo es brauchbare Plattenware in der Nähe gab. Dabei wurden lokale Vorkommen an heute nur schwer zugänglichen Orten verwendet. Ebenso wurde das Holz für die Eindeckung von Hand behauen.
Die Tessiner beherrschten meisterhaft die Kunst, aus krummem Holz gerade Dächer zu bauen, was auch für die Holznot früherer Zeiten steht - heute schwer vorstellbar, wo grosse Flächen wieder verwalden, weil sich die Berglandwirtschaft nicht mehr lohnt.
Erstaunlich am Dach aus den Pyrenäen ist, dass die Platten flächig in Mörtel verlegt werden. Im Tessin wurden die nur trocken verlegt, bei Wohnhäusern manchmal die firstnahen Platten verstrichen, um den First abzudichten. Beim korrekten Neigungswinkel des Daches und Dachhautgewichten von 300 kg/m2 und mehr wurden sie auch nicht befestigt - Gneisplatten kann man nicht wie Schiefer mit einem Dachdeckerhammer durchschlagen, um sie dann anzunageln.
Man kann das trocken verlegte Dach von unten und innen inspizieren und flicken. Lecks in Steindächern zu finden, ist sehr schwierig, wenn das Dach ausgebaut und die Eindeckung von unten unzugänglich ist.
Wenn man den Dachdeckern zuschaut und dann selber mal mit Steinen arbeitet, staunt man, wie die schnell und scheinbar mühelos die Steine auswählen und behauen.
Die Tessiner beherrschten meisterhaft die Kunst, aus krummem Holz gerade Dächer zu bauen, was auch für die Holznot früherer Zeiten steht - heute schwer vorstellbar, wo grosse Flächen wieder verwalden, weil sich die Berglandwirtschaft nicht mehr lohnt.
Erstaunlich am Dach aus den Pyrenäen ist, dass die Platten flächig in Mörtel verlegt werden. Im Tessin wurden die nur trocken verlegt, bei Wohnhäusern manchmal die firstnahen Platten verstrichen, um den First abzudichten. Beim korrekten Neigungswinkel des Daches und Dachhautgewichten von 300 kg/m2 und mehr wurden sie auch nicht befestigt - Gneisplatten kann man nicht wie Schiefer mit einem Dachdeckerhammer durchschlagen, um sie dann anzunageln.
Man kann das trocken verlegte Dach von unten und innen inspizieren und flicken. Lecks in Steindächern zu finden, ist sehr schwierig, wenn das Dach ausgebaut und die Eindeckung von unten unzugänglich ist.
Wenn man den Dachdeckern zuschaut und dann selber mal mit Steinen arbeitet, staunt man, wie die schnell und scheinbar mühelos die Steine auswählen und behauen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.