Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#11

Beitrag von Thomas/V. » Mi 17. Aug 2011, 21:37

Alleinlage ist sicher schön, wäre mir auch lieber...
ABER: hat man Nachbarn, die nur 50 oder 100m weit weg wohnen und wenigstens zu einem ein gutes Verhältniss, ist das sehr hilfreich. So kann man sich nämlich gegenseitig helfen. Mal mit Fahrzeugen/Geräten, die man sich gegenseitig ausleihen kann, oder auch mal durch Dienstleistungen (Urlaubsvertretung beim Tiere versorgen z.B.).

Ideal ist wohl eher, wenn man in Dorfrandlage seinen Hof hat, und man hat 2-3 Nachbarn in ca. 50-100m Entfernung.
Da kann jeder seinen Kram für sich machen, ohne das ständig übern ZAun geguckt wird, aber es ist im Notfall doch jemand in Katzensprungnähe erreichbar. Es kann nämlich blöder kommen als man sich vorstellt...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 17. Aug 2011, 21:44

hallo!

Und tauschen kann man dann ....
Ich bin froh, dass wir Nachbarn haben - allerdings sind es sehr nette!
Man kann aber meistens selber viel dazu beitragen, dass "die Nachbarn" nett sind! :wink_1:

Zu deiner Frage: bei uns arbeitet ein Partner Vollzeit und ich bin Hausfrau - die "Selbstversorgung" läuft nebenher und teilweise leider auch als "großes Projekt für dann, wenn wir eeeendlich in Pension sind" :rot:
Obstbäume pflanzen ist mal der erste Schritt ...

willkommen im Forum! :wink_1: :wink_1:

liebe Grüße!

Benutzeravatar
Little Joe
Beiträge: 5240
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Eifel Klimazone 7a

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#13

Beitrag von Little Joe » Mi 17. Aug 2011, 21:56

Also ich möchte auf die Alleinlage nicht mehr verzichten. Klar ist alles mit ein bischen mehr Oragnisation verbunden, aber dafür brauch ich kein gejaule von irgendwelchen Tonträgern ertragen, könnte, wenn ich wollte Sonntags die Motorsäge anschmeissen oder auch mal den Bauschutt wochenlang im Hof liegen lassen. Vom Dorf sinds 5 minuten zu mir hoch und wenn man erst mal jemanden kennt ist es gleich ob der mal zum Viecher füttern 500 m zu Fuß geht oder mal eben ins Auto springt und hoch kommt. Und so oft kommt das ja zum Glück auch nicht vor.
Ausserdem ist der Sternenhimmel viel toller wenn keine Nachbargebäude da sind :)
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#14

Beitrag von Thomas/V. » Mi 17. Aug 2011, 22:00

brauch ich kein gejaule von irgendwelchen Tonträgern ertragen, könnte, wenn ich wollte Sonntags die Motorsäge anschmeissen oder auch mal den Bauschutt wochenlang im Hof liegen lassen.
naja, hier ist nicht Wessie-Land ;)
da wird auch schon mal Sonntags der Rasenmäher angeworfen oder ein paar Bretter gesägt, hier geht keiner in die Kirche, sondern jeder macht seine Arbeit, die er in der Woche nicht geschafft hat :grinblum:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

elli
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 832
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 15:13
Familienstand: verheiratet
Wohnort: bei Möckern bei Magdeburg

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#15

Beitrag von elli » Mi 17. Aug 2011, 23:33

"da wird auch schon mal Sonntags der Rasenmäher angeworfen oder ein paar Bretter gesägt, hier geht keiner in die Kirche, sondern jeder macht seine Arbeit, die er in der Woche nicht geschafft hat "
das ist hier bei uns auch so, und wir stören uns nicht am Krach der anderen, weil wir natürlich wenn nötig auch mal die Kreissäge abends anmachen. Oder vorhin hatte ich den Freischneider bis dreiviertel neun an, weil es mir tagsüber zu heiß war. Aber andererseits reden die Leute schon auch darüber, wenn die alten Außenschuppen einsturzgefährdet aussehen (.."klein Polen! ...") und ich fege brav fast jeden Samstag die Straße.
Ich hab mir halt die Lage nicht ausgesucht, war nur froh, dass wenigstens auf der einen Seite das Dorf zuende ist.

Alleinlage ist meiner Meinung nach nur sinnvoll, wenn man zu mehreren lebt. Ich habe wenig Kontakt im Dorf, aber bin doch froh, dass ich mit zwei Nachbarinnen mal Dorfklatsch mitkriege und Notfallmaßnahmen für Katzenversorgung gegen Hühnerversorgung tauschen kann.
Ich finanziere meine Selbstversorgung (Resthof und Garten) durch Altersteilzeit (fahre an zwei Tagen je 75km zur Arbeit und zurück) und kleine Honoraraufträge: seeehr mühsam, weil Reparaturmaßnahmen kaum noch zu finanzieren sind, nachdem das Ersparte alle ist, auch wenn wir alles selber machen. Das Selbermachen hat aber zeitliche Grenzen, weil der Mann nur am Wochenende und im Urlaub hier ist, und dann kaputt von der Woche. Damit noch andere Leute mitwohnen könnten und man mehr herrichten könnte, müsste aber noch ein Teil des Hauses renoviert werden - dafür fehlt nun wieder das Geld - da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn die Gebäude kleiner und besser in Schuß wären, würde es schon eher gehen.

So langsam frage ich mich nach 12 Jahren schon, wie lange ich das noch so will und schaffe (körperlich und seelisch).
Und träume von einem Reihenhäuschen mit Obst- und Gemüsegärtchen, mit den idealen Nachbarn und öffentlichem Nahverkehr zur Stadt hin, mal wieder in Urlaub fahren...... aber dann würde mir der viele Platz wahrscheinlich fehlen.

LG Brigitte

mindsmith
Beiträge: 138
Registriert: Mi 17. Aug 2011, 11:02

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#16

Beitrag von mindsmith » Do 18. Aug 2011, 09:38

Die Vorteile von einem Ortsnahmen wohnen ist mir schon klar, so ne richtige Alleinlage ist hier in Deutschland (auf jeden Fall in BaWü) sowieso nicht drin. Nachbar in xx Metern Entfernung ist ja auch ok, nur eben nicht grad 5m neben dran.
Wenn ich die Preis hier im Schwarzwald und in der Bodenseeregion (auch Hinterland) anschaue, ist es schon ein krasser Unterschied zum Osten. Hier findet man nix unter >500'000 Euro in einem halbwegs akzeptablen Zustand mit ein bissel Fläche aussen rum.
Und teilweise ist es schicht unverschämt was für Preise die haben wollen.
Hier mal ein Beispiel:
http://www.immowelt.de/immobilien/immod ... 328&npv=52
bei maps.google.de "überlingerstrasse 101, 88696 Owingen" eingeben, dann sind es die paar Häuser wenn man nach links geht, in der Sackgasse über den Golfplatz.
Hab mir das Grundstück angeschaut, bis auf ein Haus ist alles im Abrisszustand und der grösse Witz an der Sache ist, wenn man abreisst darf man nicht mal wieder was neues bauen. Diese war in Exposé vom Markler als Anhang dabei, Schreiben von der Gemeinde. Dafür soll man 2.55 Mio hinlegen.

Der Hof den ich im Auge hatte ist seit heute Morgen weg, na schade sag ich da nur.

Benutzer 947 gelöscht

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#17

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Do 18. Aug 2011, 13:48

mindsmith hat geschrieben:
Wenn ich die Preis hier im Schwarzwald und in der Bodenseeregion (auch Hinterland) anschaue, ist es schon ein krasser Unterschied zum Osten. Hier findet man nix unter >500'000 Euro in einem halbwegs akzeptablen Zustand mit ein bissel Fläche aussen rum.
Und teilweise ist es schicht unverschämt was für Preise die haben wollen.
Ja, das stimmt absolut. Und auch wenn ich manchmal die Heimat vermisse, so habe ich es weitgehend abgeschrieben, eines Tages wieder zurück zu gehen, und bin ich froh darüber, dass ich jetzt in einer Ecke lebe, wo es vorstellbar ist, mit meinem - sicher auch in Zukunft nie besonders gut gefüllten Konto - wieder Eigentum erwerben zu können.

Man braucht übrigens nicht gen Osten zu gehen, um günstig einzukaufen... hier in Hessen gibt es ebenfalls etliche Ecken, wo die Auswahl an Häusern mit Garten oder Höfen zu angenehmen Preisen groß ist. Und leben lässt es sich hier mindestens so gut wie in Ba-Wü. Für die Kinder ist es teilsweise sogar angenehmer, da die Schulen meist nicht den massiven Leistungsdruck haben wie dort (wobei das auf meine eigene Erfahrungen mit drei Kindern gründet - sicher nicht immer und überall verallgemeinerbar).

Nordhesse
Beiträge: 69
Registriert: Mi 11. Mai 2011, 12:14
Wohnort: Wechselnd

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#18

Beitrag von Nordhesse » Do 18. Aug 2011, 14:28

mindsmith hat geschrieben: Und teilweise ist es schicht unverschämt was für Preise die haben wollen.
Dabei sollte man aber bedenken, dass die Nachfrage den Preis bestimmt.

Er kann am Bodensee noch so lange 2 Mio. verlangen. Der Preis wird erst dann realisiert, wenn ein Käufer zahlt. Daher sind die Käufer für die hohen Preise verantwortlich.

Natürlich auch für die niedrigen: Für mein Haus in Nordhessen verlange ich monatlich 2.000 Euro weniger. Erst wenn jemand ja sagt, kommt ein Verkaufspreis zustande.

DieterB
Beiträge: 745
Registriert: Do 16. Dez 2010, 00:32
Wohnort: Alentejo

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#19

Beitrag von DieterB » Do 18. Aug 2011, 16:24

Das japanische Aequivalent fuer “Selbstversorgung” ist “han-no, han-X”. Das bedeutet woertlich „halb-Landwirtschaft, halb-X“, wobei „X“ fuer eine x-beliebige Lohnarbeit oder gewerbliche Aktivitaet steht. Es gibt auch ein Internetforum des gleichen Namens.

Wie bereits erwaehnt, kann niemand von der Selbstversorgung leben. Als gewerblicher Landwirt seinen Unterhalt zu verdienen ist ohnehin nicht sehr lustig. Ich hab meinen Buero-Job vor 16 Jahren an den Nagel gehaengt. Jetzt bin ich selbststaendig und kann zu Hause am PC arbeiten. Voraussetzung sind natuerlich Berufserfahrung sowie vermarktbare Faehigkeiten. Obwohl ich jetzt nur etwa 10% meines letzten Gehalts verdiene, ist meine Lebensqualitaet heute wesentlich hoeher als vor 16 Jahren. Ich koennte mehr Auftraege annehmen, aber ich ziehe es vor, den groessten Teil meiner Zeit im Garten oder auf den Feldern zu verbringen. Es macht mir nichts aus auf TV und anderen Komfort zu verzichten. Fuer mich ist Nachhaltigkeit, der Erhalt der Natur und naturgemaesser Landbau wichtiger. Die Ruhe, die gute Luft, die koerperliche Bewegung und das gesunde Essen koennten sich in der Stadt selbst die Betuchtesten nicht leisten.

Nach fast 30 Jahren in Grossstaedten, haben wir ein kleines Tal in einer entlegenen Gegend in Suedportugal recht guenstig erworben. Bis zum naechsten Nachbar sind es einige Kilometer auf Waldwegen. Die isolierte Lage hat Nachteile, aber ich moechte nicht mehr darauf verzichten. Manchmal mach ich mir Sorgen, dass ich im Alter nicht mehr mit 14 Hektar Urwald fertig werde. Aber ich hab bereits 60 Jahre auf dem Buckel und es geht immer noch ganz gut. Wahrscheinlich haette ich in meinem letzten Job jetzt bereits den ersten Infarkt hinter mir. Ich mach einfach weiter bis ich umkippe. Auf alle Faelle haelt mich dieser Lebensstyl fit. Das ist allemal besser, als auf die Pensionierung zu warten, um dann Daeumchen zu drehen, weil es zu spaet ist, um nochmal was neues anzufangen.

Manchmal muss man einfach ein bisschen Mut haben, um die eigenen Traeume zu realisieren. Wir haben nur wenige Jahre auf diesem schoenen Planeten. Waere schade die Zeit zu vergeuden.

Dieter

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Selbstversorgung gerne, aber wie finanzieren???

#20

Beitrag von emil17 » Do 18. Aug 2011, 16:48

mindsmith hat geschrieben:Warum ich mir die Sache mit einem Hof in Alleinlage überlegt habe ist schlichtweg der Grund, das die Nachbarn immer was stört. Als ich mein Haus Renoviert habe, gab es ständig was zum motzen, sägen am Sonntag, ein Bauschuttkontainer der ein paar Tage länger im hof steht, ein Balkon der ein "bissel" über die Bebauungszone hinaus geht. Naja die Problem hat man nicht wenn man ein wenig ab vom Schuss lebt.
Da musst Du Dich halt etwas einrichten. Am Sonntag sägste eben nicht, gegen Aufräumen und andere ruhige Arbeit kann keiner was haben. Man muss die Leute ja nicht extra brüskieren.
Den Container geht niemanden etwas an, wenn er auf Deinem Grund steht. Das muss man vielleicht einfach einmal sagen. Deutlich. Auch ob du die Karotten längs oder quer pflanzest, ist Deine Sache. Respektiere die Leute und beleidige sie nicht durch die Art und die Zeit, wann und wie Du etwas machst. Also pflanze die Karotten längs, wenn es die anderen auch so machen und es Dir sonst egal ist. Wenn alle im Dorf am Abend vor einem religiösen Feiertag vor dem Haus saubermachen, räumste da auch ein bisschen auf, auch wenn Du dir aus Religion nichts machst.
Dann wird auch keiner wegen einem etwas breiten Balkon herummosern.
Abgelegen ist entweder unbezahlbar oder unzumutbar oder schon besetzt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Vorstellrunde“