5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

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Oli
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Re: 5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

#11

Beitrag von Oli » Sa 6. Aug 2011, 16:02

Erfolgreich gelebte SV ist das wohl, trotzdem hat diese "Doku" genug Potenzial für mich, um sie gruselig zu finden. :roll:
Wer sich mit 1400€ im Monat für 2 Personen, ohne Mietzins und auch sonst überschaubaren Kosten nicht imstande sieht, klar zu kommen, dem würden wohl auch 3000€ nicht reichen.

Ich seh' es wie Thomas, das ist wohl eher Geiz oder Angst vor echter Armut. Da SV ja aber ihr Lebensinhalt zu sein scheint und die beiden an sich das tun, was sie zufrieden macht, hätten sie meiner Meinung nach gut daran getan, dass auch so zu kommunizieren. So hinterlässt das bei mir einen mehr als faden Beigeschmack. Schade.

Manfred

Re: 5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

#12

Beitrag von Manfred » Sa 6. Aug 2011, 16:15

Naja. Die zwei leben halt gerne so und haben geringe Ansprüche an die Ausstattung ihres Wohnraus.
Zu Rauchen und zu Trinken scheinen sie auch nicht.
Werden mir Ihrer Rente (die im Vergleich zu den Alterskasse-Zahlungen von West-Bauern sehr hoch ist, mein Vater liegt etwa bei der Hälfte) halt Tochters Häuschen abzahlen oder sich über das dicke Bankkonto freuen.
Kenne wen, der hat beruflich öfter mit Erfällen in der Landwirtschaft im Bereich Schwaben zu tun. Der meint, es komme relativ oft vor, dass ältere Bauern freiwillig so leben und dann ihren Erben mehrere 100.000 Euro hinterlassen. Haben halt von klein auf nie was anderes als harte Arbeit uns Sparsamkeit gelernt. Wieso sollten sie das im Alter ändern, wenn sie sich so glücklich fühlen?

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marion
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Re: 5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

#13

Beitrag von marion » So 7. Aug 2011, 08:16

Oli hat geschrieben: Ich seh' es wie Thomas, das ist wohl eher Geiz oder Angst vor echter Armut. Da SV ja aber ihr Lebensinhalt zu sein scheint und die beiden an sich das tun, was sie zufrieden macht, hätten sie meiner Meinung nach gut daran getan, dass auch so zu kommunizieren. So hinterlässt das bei mir einen mehr als faden Beigeschmack. Schade.

Sehe ich ähnlich. SV scheint ihr Lebensmotto/stil zu sein. Soweit find ich das ja auch gut so, nicht gut fand ich, so zu tun als ob es anders nicht ginge, weil sie so arm sind. Und noch so einige andere Dinge, wo ich nur gedacht hab: oh Mann oh Mann...
Interessant war es trotzdem :grinblum:

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Saurier61
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Re: 5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

#14

Beitrag von Saurier61 » So 7. Aug 2011, 19:41

Hallöle

1400 €...
ok...
Ferkel kaufen... kostet Geld... und Ferkelfutter
Schweine... so viel Kartoffeln haben die auch nicht dafür... also Schweinefutter
Entenfutter für 42 Enten
Hundefutter
Tierarztkosten
der Schlachter arbeitet auch nicht umsonst
So wie es aussieht machen sie den Apfelsaft nicht selbst... Kostet also auch was...
Und Holz gibt es nur einen kleinen Teil umsonst...

Kranken- und Pflegeversicherung müssen Rentner von ihrer Rente selbst zahlen

Grundstückssteuer, Gebäudeversicherung, Versicherung für Pferd und Kutsche, Haftpflichtversicherung, Schornsteinfeger, Strom, Gas, Wasser, Müllabfuhr,....... GEZ :pfeif:
. evt. Lebensversicherungen... Unfallversicherung... das alles gibt es nicht umsonst und kann man nicht mit Naturalien bezahlen....

1400€... tja... wenn man sonst nichts davon zahlen müsste.....
dann wäre es mehr als ausreichend für Hygieneartikel, Kleidung, Mehl/Brot, Margarine, Öl.... und alles Andere was man nicht selbst herstellen kann....

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

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Re: 5.8. Mutter Schulzen - Ackern wie vor hundert Jahren

#15

Beitrag von Sabi(e)ne » So 7. Aug 2011, 22:04

Hallo?????
Der H4-Satz liegt bei einem Paar bei 656€ Regelsatz plus Wohnkosten - mit 1400€ Rente sind die beiden "wohlhabend"..... :eek:
(ja, in Rente/Ü65 wäre aufstockend Grundsicherung statt AlgII zu beantragen, die Sätze sind aber dieselben).
Krankenversicherung für Rentner ist billig, wenn sie niemals selbständig waren und immer schön in der AOK waren.
Futterkosten - kann ich nix zu sagen, weil ich den Film nur sehr kurz gesehen habe.
Meine gesamte Kundschaft besteht bekanntlich aus AlgII-Beziehern - die würden sich mit diesen Renten wirklich nicht arm fühlen, auch ganz ohne SV....
Ich fand diese 10min, die ich durchgehalten hab, schon ziemlich grenzwertig, es war zu sehr Doku-soap mit den Kommentaren aus dem off.

Ohne diese Kommentare hätte es spannend sein können, was über diese Leute zu erfahren - die hier im Forum schon genannte Serie über Leute, die auf die Alp gehen, war da wesentlich besser - das war eine ernsthafte und keine belächelnde Annäherung.

Ansonsten - sowas muß ich mir nicht antun, ich neige nicht zum Voyeurismus dieser Art.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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