Strom - Energiebedarf stark reduzieren

[Daphne]

Nachdem ich in den letzten Tagen Eure Foren-Beitraege durchgestoebert habe (teilweise liegt man da ja vor Lachem unterm Tisch .... bishin zu hervorragendem Fachwissen, Anleitungen.... etc. - ich bin echt begeistert), entwickelte sich bei mir die Frage, ob es in diesem Forum Menschen gibt, die NICHT an das oeffentliche Stromnetz angeschlossen sind und mit welchen Energieversorgungsquellen Ihr Euren Bedarf regelt (Windkraft, Photovoltaik... - Stromgenerator?)

Zur Info: mein Bedarf ist gering (PC, Licht im Winter (vielleicht gibts ja auch hier noch gute Alternativen?)

Freu mich schon ueber Eure Ideen..!

[Bunz]

Vergiß nicht die Brunnen-Pumpe.
Ich denke mal, 1 Kw wird da wohl anstehen.
lg
Bunz

[Daphne]

und die Waschmaschine (Waschbrett is nich so doll..)...aber so im allgemeinen fuer 1P-Haushalt braucht man doch nicht viel! Drum brauch ich Euer Wissen, Erfahrung (praktisch und theoretisch..)

..vielleicht sollte ich doseptember?!ch auf ne Schwengelpumpe umsteigen?! (Solarstrom geht ja wohl im Moment gar nicht - hab ich was verpasst oder ist schon

[Daphne]

uups - hab grad mal einen Teil vom Satz nach oben verschoben..September kommt nach unten (der Hund war schuld..)

[greymaulkin]

Und die Sch...pumpe , wir sind an die Druckentwässerung angeschlossen. Wenn das Ding mal wieder nicht so will, weil's keinen Strom hat.......
...hatte die auf eigenem Resthof sitzende Tochter gerade...sie ist sehr dankbar für das zur Zeit kühle Wetter...bis sie mit Keller säubern fertig ist...

Gruß, Bärbel

[Seppel]

Klasse, wenn du einen eigenen Brunnen da hast! Die Schwengelpumpe hatten wir ganz früher auch. Aber: bei Frost musste ich immer Wasser ablassen, damit kein Eis die Rohre sprengt. Man, war das ein Aufwand. Wenn Wasser gebraucht wurde: erstmal aufdrehen, hochpumpen, die Eimer voll machen, hintragen/umfüllen, wieder ablassen ... Und das mindestens 1 mal täglich. Weil morgens früh (Tiere) und Mittag fast nie zusammen fielen, eher öfter.

Wir haben uns dann zeitig entschieden für ein Hauswasserwerk mit Kreiselpumpe und Kessel. Vom Keller aus; mit frostsicherer Leitung zum Brunnen. Für längeren Stromausfall gibt es nebendran die Doppelkolbenpumpe, ganz mit Muskelkraft.

Am Stromnetz waren wir immer. Wenn Du dich davon lösen willst, und die finanziellen Mittel hast(!) empfehle ich eine radikale Umstellung auf 12V Photovoltaik. Und energieeffizente Geräte.

Warmwasseraufbereitung (Waschmaschine, Geschirrspüler, Dusche, Händewaschen..) kostet sehr viel Energie. Warmwasser kannst du oft durch Sonnenwärme zum Nulltarif bekommen. Im Gegensatz zur Photovoltaik ist Eigenbau da locker möglich.

[Daphne]

Ob ich mich zukuenftig davon loesen kann ist ja natuerlich - realistisch gesehen - erstmal eine Vision. Trotzdem finde ich es sehr motivierend sich darueber Gedanken zu machen um zu schauen, was davon tatsaechlich umsetzbar ist....

Photovoltaik ist eine Idee - aber noch teuer - und, soweit ich das verstanden habe, speise ja erstmal ins gesamte Netz ein... (bleibe also am Netz haengen)

Savonius- Rotoren, Energyballs - weiss nicht, ob das vom Energiebedarf dann ausreicht? Vielleicht weiss ja dazu jemand was genaueres?

Doppelkolbenpumpe finde ich gut - die werde ich mir auf jeden Fall auch besorgen. Wie hoch ist denn hier die max. Foerderhoehe?

Warmwasser: ich hatte erst eine Pelletheizung mit Solar fuer Warmwasser. Pellets waren keine gute Idee....sodass ich wieder auf Holz umsteigen moechte (z.B. Lohberger o.aehnliches:)
Zumindest gibt es einige Zentralheizungsherde die sich mit einer Solaranllage koppeln lassen...evtl. lass ich es auch etwas spartanischer wie einen Holzbadeofen...den find ich absolut gemuetlich!

Geschirrspueler brauch ich nicht..und auf die meisten elektrischen Geraete (PC muss sein und natuerlich die Waschmaschine!) auch nicht....ich glaub ich werd schrullig

[Landfrau]

Also, hier steht eine Windenergieanlage, die zehnmal so viel Strom produziert, wie Haus und Hof benötigen.

Trotzdem deckt sie den Bedarf nur zur Hälfte, dh die Hälfte des hier verbrauchten Stromes wird aus dem öffentlichen Netz bezogen (warum das so ist.... - nachdenken....) und ich bin heilfroh, daran angeschlossen zu sein.

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Am einfachsten reduziert man den Stromverbrauch für alle Wärmeanwendungen.
Das bedeutet aber auch für den morgendlichen tee oder KAffee erstmal ein feuerchen im Ofen zu machen und zum Waschen kaltes Wasser zu nehmen. Die ZH ist stillgelegt - auch wegen des Stromverbrauches der Pumpen.
Und: Besen statt Staubsauger.
Wäscheleine statt Trockner.
Bücher statt Internet.
Schnack übern Gartenzaun statt Forum.

Die Waschmaschine mit solar - oder feurerwärmtem Wasser zu beschicken kann auch noch interessant sein, dass nur mit Feuer gekocht, gebacken und gebadet wird, sind basics, oder?

Man kann sich auch ne Liste machen, was man am wenigsten missen möchte:

zB Licht, alle Arten von Arbeitsantrieben (Pumpen, Waschmaschine, Fleischwolf, Mühlen, Werkzeugmaschinen, Elektroauto....),. E - Zaun, Telekommunikation, Unterhaltung....

Knackpunkt bleiben Kühlgeräte.
gerechtfertigt sind die mMn nur für Fleisch, Milch/-produkte und Kulturen und Enzyme.

Bei Fleisch wäre die Lösung, kleinere Tiere zum Essen zu halten bzw nach Bedarf zu schlachten und aufzuessen (Geflügel, Kaninchen, Lämmer) oder mit Nachbarn reihum ein größeres Tier zu teilen. Was auf der Weide staht, bleibt frisch.

Für Milch lässt sich der Kühlbetrieb auf die Laktationszeit + einige Wochen beschränken oder man stellt sich auf den Geschmack wilder Säuerung ein *würg*. Kühlschrank kühl aufstellen, nicht in die Küche, wo ja für jeden Liter heißes Wasser der Ofen an sein muss und möglichst selten öffnen.

Für Kulturen und Enzyme gibt es vornehmlich industrielle / käufliche Lösungen: gefriergetrocknete Ware kaufen - aber auch die hält sich am besten kühl.

Landfrau

[Daphne]

Hallo Landfrau,

die ersten beiden Abschnitte habe ich, glaube ich, nicht so recht verstanden..

Die

Also, hier steht eine Windenergieanlage, die zehnmal so viel Strom produziert, wie Haus und Hof benötigen.

Trotzdem deckt sie den Bedarf nur zur Hälfte, dh die Hälfte des hier verbrauchten Stromes wird aus dem öffentlichen Netz bezogen (warum das so ist.... - nachdenken....) und ich bin heilfroh, daran angeschlossen zu sein.

Weshalb deckt die Windenergieanlage nicht den Bedarf?

Bei den nachfolgenden Aufzaehlungen trifft dies, zumindest teilweise, tatsaechlich zu! (Obwohl ich weit entfernt von Oekofanatikern - man verzeihe mir bin)
Tatsaechlich komme ich seit Jahren OHNE Kuehlschrank aus. Ich fahre taeglich auf dem Weg zur Arbeit an etlichen Lebensmittelgeschaeften vorbei. Die Kuehlen quasi fuer mich...
Als mein Mixer letztes Jahr das zeitlich gesegnet hat, habe ich mir einen dieser fantastischen Handkurbelquirle gekauft. Das funktioniert stromlos ebenso schnell und gut wie ein Mixer. Man hat sogar noch Spass dabei, trainiert die Motorik....

Nein, was ich damit sagen moechte ist, dass man doch auch viel mehr verzichten kann, manchmal ist es einfach eine Sache der Organisation...ich suche lediglich nach Moeglichkeiten und weiteren Ideen...

Werde mal meine persoenliche Liste aufstellen

[Landfrau]

Liebe Daphne,

die Frage,warum trotz einer 37 - kW - Windenergieanlage für Haus und Hof die Hälfte des Strombedarfes eingekauft werden muss, beantworte ich nicht.

Die Antwort ist so banal wie den meisten Menschen - warum eigentlich - unzugänglich.
Man braucht nur ab und an aus dem Fenster zu schauen.

.......

Das Konzept des "Auslagerns" von (Energie)(dienst)-leistungen ist genial:

Der Supermarkt kühlt, die Mühle mahlt, der Bäcker backt, der Gärtnert baut Obst und Gemüse, der Schlachter wolft und Herta wurstet, das TV - gerät denkt, die Taiwanesen schneidern und nähen, das Heizkraftwerk liefert Wärme und Strom, Dr. Oetker mischt, Erasco kocht ....

Man nennt das Arbeitsteilung, es ist hochgradig effizient und die Menschen haben es mit diesem Konzept zu hohem Komfort gebracht.

Landfrau