zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

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Rohana
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#91

Beitrag von Rohana » Do 25. Apr 2019, 20:02

viktualia hat geschrieben:
wir leben von unserem Boden!
Genau, und du weisst um Längen mehr über die Details, einerseits.
Aber du kennst vor allem die Details der Wirtschaftsweise, die dir beigebracht wurde und da gibt es ja noch mehr.
Neben Spritzen und Bodenbearbeitung kann man ja inzwischen die Pflanzengesundheit durch andere Dinge stützen, fördern, erhalten.
Untersaaten, Mischkulturen, Bodenleben fördern halt.
Immer wieder toll, diese Vorschläge fast aus der Praxis :roll: ist ja nicht so dass Ölkanne nicht auf nem Bio-Betrieb gelernt hätte... so viel zum Thema "Wirtschaftsweise die dir beigebracht wurde". Auch Konvis haben mehr als nur "spritzen" aufm Schirm, aber meinst du die ganzen tollen Dinge werden nicht gemacht weil sie so unglaublich praktikabel sind oder wie?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

strega
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#92

Beitrag von strega » Do 25. Apr 2019, 22:15

also, Mischkultur und Bodenleben fördern und Untersaaten funktionieren bei mir im Garten wunderbar....
das IST eine Form der Praxis :)
freilich umfasst die keine xxxxxhunderttausendquadratmeter, was es eh nicht wirklich braucht eventuell womöglich so ganz mal theoretisch kollossal,
aber es ist Praxis und es funktioniert.

Wieso also watschst du das ab als unpraktikabel?
Weil ihr als Kleinbetrieb halt versucht mit den Giganten bilanztechnisch mitzuhalten und nur das zählt was dann unterm Strich netto dasteht?
Hmmm, ich hab total andere Wertmass-Stäbe, bei mir zählen genau diese Sachen
denn sie sichern das Leben auf diesem Planeten
dauerhaft

Hab auf dem Gebäude von Frankfurt Hauptbahnhof kürzlich eine Figur gesehen aus der griechischen Mythologie, die die Weltkugel hochstemmt, die Figur selbst wird gehalten von ein paar seitlich stehenden kleineren Typen....
und wenn einer oder zwei von den seitlich stehenden Typen ausfällt, dann klatscht dem Kerl in der Mitte die Weltkugel halt aufs Hirn und basta.

sieht Landwirtschaft heute so aus? Zumindest für die "Kleinen"? :platt:
Na dann viel Spass.... Denkt um. Irgendwann. Irgendwie.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#93

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 25. Apr 2019, 22:22

Oelkanne hat geschrieben:Wir haben Flächen in direkter Nachbarschaft zu einem Gemüse/Kartoffel Betrieb. [....]
Das glaub ich erst, wenn ich´s gesehen hab (kein Foto) und wenn es da tatsächlich Kausalzusammenhänge gibt!
Übrigens klebt unser Boden auch ziemlich fest an der Hacke - ganz besonders dort, wo wir neuen Garten machen wollen und wo noch nie (oder zumindest sehr lange nicht) umgehackt, umgegraben oder Wildkräuter entfernt wurden.
Dürfte am Boden liegen - Ton, Lehm, zuviel Magnesium... ich weiß es noch nicht.
Oelkanne hat geschrieben:es ist keine Abhängigkeit,
es muss keiner Spritzen, niemand zwingt einen dazu.
warum um alles in der Welt tust du´s dann?? :roll:

merke: wirtschaftliche Zwänge sind auch Zwänge! :hhe:
Oelkanne hat geschrieben: die Blattläuse fliegen Mal früher Mal später zu
nur eins ist gewiss:
sie werden auch nächstes kommen egal was wir dieses Jahr tun.
komisch, wir haben keine Blattläuse - na ja, "keine" hihi, es gibt schon welche, immer wieder mal - aber die werden ratzefutz weggefressen. Gestört haben sie noch nie!
(ich denke einerseits wegen der Prädatoren und andrerseits, weil unsere Sachen nur schwach gedüngt sind und daher weniger Läuse anziehen)

strega
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#94

Beitrag von strega » Do 25. Apr 2019, 22:32

wenns Läuse gibt, so ein paar halt, dann kommen wenig später die Marienkäfer
und alles passt

klaro kommen die Marienkäfer nicht dort wo gespritzt wird
die sind ja nicht blöd
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 4754 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#95

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 25. Apr 2019, 23:38

strega hat geschrieben:also, Mischkultur und Bodenleben fördern und Untersaaten funktionieren bei mir im Garten wunderbar....
das IST eine Form der Praxis :)
freilich umfasst die keine xxxxxhunderttausendquadratmeter, was es eh nicht wirklich braucht eventuell womöglich so ganz mal theoretisch kollossal,
aber es ist Praxis und es funktioniert.keine Landwirtschaftliche Praxis. Das solche Ansätze im Erwerbsgartenbau vieleicht noch gehen könnten kann ich mir vorstellen.
Im normalen Ackerbau unmöglich.


Wieso also watschst du das ab als unpraktikabel?
Weil ihr als Kleinbetrieb halt versucht mit den Giganten bilanztechnisch mitzuhalten und nur das zählt was dann unterm Strich netto dasteht?entweder sie halten mit oder geben auf. wie sie mithalten ist egal Hauptsache das.
Hmmm, ich hab total andere Wertmass-Stäbetja, leider zählen die in der grauen Realität nicht., bei mir zählen genau diese Sachen
denn sie sichern das Leben auf diesem Planeten
dauerhaft

Hab auf dem Gebäude von Frankfurt Hauptbahnhof kürzlich eine Figur gesehen aus der griechischen Mythologie, die die Weltkugel hochstemmt, die Figur selbst wird gehalten von ein paar seitlich stehenden kleineren Typen....
und wenn einer oder zwei von den seitlich stehenden Typen ausfällt, dann klatscht dem Kerl in der Mitte die Weltkugel halt aufs Hirn und basta.

sieht Landwirtschaft heute so aus? Zumindest für die "Kleinen"? :platt:
Na dann viel Spass.... Denkt um. Irgendwann. Irgendwie.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#96

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 25. Apr 2019, 23:47

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Wir haben Flächen in direkter Nachbarschaft zu einem Gemüse/Kartoffel Betrieb. [....]
Das glaub ich erst, wenn ich´s gesehen hab (kein Foto) und wenn es da tatsächlich Kausalzusammenhänge gibt!dann wirst du dich wohl oder übel aus östereich weit in den Norden bewegen müssen. ja, ein Kausalzusammenhang zwischen tiefer und häufiger Bodenbearbeitung und der tendenziell schlechteren Strucktur gibt es.
Übrigens klebt unser Boden auch ziemlich fest an der Hacke - ganz besonders dort, wo wir neuen Garten machen wollen und wo noch nie (oder zumindest sehr lange nicht) umgehackt, umgegraben oder Wildkräuter entfernt wurden.
Dürfte am Boden liegen - Ton, Lehm, zuviel Magnesium... ich weiß es noch nicht.am Boden liegt der Unterschied sicherlich nicht, ist alles einheitlich Löss, Auflagendicke zwischen 1 und 2m
Oelkanne hat geschrieben:es ist keine Abhängigkeit,
es muss keiner Spritzen, niemand zwingt einen dazu.
warum um alles in der Welt tust du´s dann?? :roll: weil ich davon überzeugt bin dass es der beste Weg ist, bzw die Alternative dazu für mich keine Alternative ist.

merke: wirtschaftliche Zwänge sind auch Zwänge! :hhe:
Oelkanne hat geschrieben: die Blattläuse fliegen Mal früher Mal später zu
nur eins ist gewiss:
sie werden auch nächstes kommen egal was wir dieses Jahr tun.
komisch, wir haben keine Blattläuse - na ja, "keine" hihi, es gibt schon welche, immer wieder mal - aber die werden ratzefutz weggefressen. Gestört haben sie noch nie! ja wenn das so schön einfach wäre eine einzelne Laus stört auch niemanden.
Viruslose Läuse können alleine durch ihre Saugtätigkeit bei Getreide bis zu 30% schaden verursachen.
noch viel ertragswirksamer sind aber die von ihnen übertragenen Viren:
Diese Viren können in Gerste, Weizen, Raps, Rüben, Erbsen, Hafer und Ackerbohnen zum Totalausfall führen. Bei Virenläusen reicht schon eine Laus pro Pflanze aus.Blribt die Laus nach ihrem Probestich nicht bei der Pflanze sondern wechselt zu ihrer Nachbarin hat eine Laus schon zwei Pflanzen geschädigt...

(ich denke einerseits wegen der Prädatoren und andrerseits, weil unsere Sachen nur schwach gedüngt sind und daher weniger Läuse anziehen)

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#97

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Apr 2019, 00:17

Oelkanne hat geschrieben:weil ich davon überzeugt bin dass es der beste Weg ist, bzw die Alternative dazu für mich keine Alternative ist.
echt jetzt? Also war das hier kein Verschreiber??
strega hat geschrieben:Weil ihr als Kleinbetrieb halt versucht mit den Giganten bilanztechnisch mitzuhalten und nur das zählt was dann unterm Strich netto dasteht?
Oelkanne hat geschrieben:entweder sie halten mit oder geben auf. wie sie mithalten ist egal Hauptsache das.
[Zitat Frau Lehrerin: "schreibt man mit Doppel-"]
strega hat geschrieben:Hmmm, ich hab total andere Wertmass-Stäbe
Oelkanne hat geschrieben:tja, leider zählen die in der grauen Realität nicht.,
strega hat geschrieben:bei mir zählen genau diese Sachen
denn sie sichern das Leben auf diesem Planeten
dauerhaft
Mit anderen Worten:
Du akzeptierst lieber, dass das Leben auf diesem Planeten nicht dauerhaft gesichert ist, als deine Wertmaßstäbe (oder die der "grauen Realität??) zu hinterfragen???

Wer oder was ist denn "die graue Realität"?

p.s.1:
Ich werde nicht immer krank, wenn mich ein Mensch, der Grippe hat, anniest
p.s.2:
auch in der Wachau gibt es Löss (und die besten Marillen - Aprikosen)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#98

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 26. Apr 2019, 06:51

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:weil ich davon überzeugt bin dass es der beste Weg ist, bzw die Alternative dazu für mich keine Alternative ist.
echt jetzt? Also war das hier kein Verschreiber??
nein, kein verschreiber.

ich habe mir beide Varianten Angeschaut und bin für mich zum Schluss gekommen das die Variante mit Mineraldünger und PSM die langfristig bessere ist.

Nur hier kann ich als Landwirt meinem Anspruch gerecht werden sichere (im Bezug auf Schadstoffe, auch Schimmelpilze und Unkrautsamen) und qualitativ hochwertige Lebensmittel in ausreichender Menge zu erzeugen.
Die Bio-Variante überlässt mir viel zu viel den Zufall, weil man ihr den Pflanzenvau-Werkzeugkasten fast gänzlich ausgeräumt hat.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#99

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 26. Apr 2019, 06:56

Bio-Landwirte sind nicht perse die Schlechteren Ackerbauern und auch auf der anderen Seite gibt es welche denen man sofort ein Berufsverbot erteilen sollte.

Durch die vermutlich immer weiter voranschreitende "Zwangsbiotisirung" durch die Politik könnte es auch dazu kommen das ich einen Bio-Betrueb führen werde.
Da werde ich aber nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagten "wat ne scheise"
nein, da würd dann eben versucht das Beste daraus zu machen auch wenn ich weiß das es deutlich besser gehen würde
mir der bessere Weg aber von Ideologen verwehrt wurde.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#100

Beitrag von Rohana » Fr 26. Apr 2019, 08:45

strega hat geschrieben:also, Mischkultur und Bodenleben fördern und Untersaaten funktionieren bei mir im Garten wunderbar....
das IST eine Form der Praxis :)
[...]
Wieso also watschst du das ab als unpraktikabel?
Weil ihr als Kleinbetrieb halt versucht mit den Giganten bilanztechnisch mitzuhalten und nur das zählt was dann unterm Strich netto dasteht?
Hmmm, ich hab total andere Wertmass-Stäbe, bei mir zählen genau diese Sachen
denn sie sichern das Leben auf diesem Planeten
dauerhaft
Es geht um landwirtschaftliche Praxis, nicht deinen Garten. Da mag das funktionieren, ich freu mich ja auch über die Melde im Hochbeet, habe die Zeit alles an "Unkraut" keimen zu lassen und nur rauszurupfen was ich wirklich nicht will, weil es da eben nicht drauf ankommt.
Unser Bodenleben wird durchaus gefördert - durch Wirtschaftsdünger, Fruchtfolgen, angepasste Bearbeitung - aber das seht ihr ja nicht. Oh wir haben sogar Mischkulturen, wenn ich so drüber nachdenke, aber das zählt für euch ja auch nicht (Kleegras, Zwischenfrüchte), weil wir nicht ständig alles und überall mischen. Für funktionierende Untersaaten ist es hier zu trocken. Es ist nicht so, dass noch nie jemand auf die Idee gekommen wäre diese Methoden auszuprobieren, nur hat man ganz schnell wieder damit aufgehört! Woanders - das gibt es durchaus - funktioniert es und wird gemacht. Hier nicht. Hat nix mit unserer Betriebsgrösse zu tun, sondern mit Boden und Klima. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass es das Leben auf dem Planeten nicht rettet wenn wir versuchen Untersaaten zu etablieren und es in 9 von 10 Jahren rausgeschmissenes Geld ist, weil's nicht wächst :kaffee:
Nein, tut mir leid, zwischen "xy funktioniert bei mir im Garten" und "xy funktioniert grossräumig" SIND Unterschiede und ich lass mir ganz bestimmt nicht erzählen dass es die Welt rettet wenn wir um biegen und brechen versuchen einer Ideologie zu folgen die auf dem Feld an unserem Standort eben NICHT funktioniert, aber uns umso sicherer in den baldigen Ruin treibt.
Achja, noch eine Anmerkung zu den Blattläusen, die sind an sich kein Problem - bis auf den Fakt dass sie gerne gewisse Viren übertragen, die nicht bekämpfbar sind. Das ist zumindest bei uns der Hauptgrund um gegen Blattläuse vorzugehen (bei Indikation bzw. wenn laut Monitoring diese Viren grade viel unterwegs sind), ansonsten sind die relativ bedeutungslos, das regeln die Marienkäfer schon.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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