@Hobbygärtnerin...es ist schon alles so wie du es sagst und beobachtest.
Und das sehen sicher auch nicht wenige Konsumenten so.
Aber was soll der machen, der keinen Grund und Boden hat für Apfel- und Birnbäume. Oder keinen Garten für Tomaten bis in Januar rein und gar noch, dass genügend zum Trocknen und Einfrieren übrig bleibt.
Und Kosten? Wenn ich alles - wirklich alles - alternativ kaufen würde
(auch zum Bsp keine Produkte mehr in Plastik etc), ich müsste durchaus deutlich mehr hinlegen. Teilweise das doppelte und dreifache. Nur leider streckt sich unser Gehalt nicht mit.
Und das geht ja bei anderen Produkten weiter. Kleidung zum Beispiel.
Wir kaufen wirklich keinen sehr großen Luxus. Da sind unsere Mittel schon zu begrenzt.
Fleisch...ja das ist auch so ein Ding. Wir haben hier den Denns. Da habe ich mal das Fleisch in der Minitheke beäugt und stand ziemlich ratlos davor, wie ich mit der winzigen Portion für den dreifachen Preis meine Leute satt kriegen soll. Also Denns als Fleischquelle dann eher nicht. Zudem da ja dann auch alles in Hartplastikschalen verpackt ist. Da ist es beim Metzger wenigstens reduziert auf Folie.
Mein Landmetzger hat leider zu gemacht. Der hatte wohl noch Schweine aus Freilauf oder ähnlich. Dann eben ein ander. Die Elitemetzgerei in unserer Stadt zum Bsp. wirbt auf der Homepage mit 'Tierwohl'.
'Steht auf der Homepage'...sag ich zu meinem Mann. Der lächelt nur müde. Wie sagte man früher: Papier ist geduldig.
Ja und wenn ich 10 -15 km in die nächste Landmetzgerei fahre - verbrauche ich zusätzlich Sprit. Ist das dann die Alternative?
Achja Avocados...war mein Mann neulich so begeistert.
Er habe gelesen, wie gesund die seinen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Medien wollen uns eins reindrücken. Denn nur Stunden oder max. 1 Tag später, just da er für sich die neue Lieblingsfrucht entdeckte, lief mir ein Artikel (oder Film) über den Weg, wie übel es um die Felder bestellt ist, wo Avokado angebaut wird. Aus war's mit der Freude. Es ist echt zum k*tzen...
Na gut...was mich wirklich freut ist, dass ich persönlich noch Spielraum habe. Da kann ich sicher noch das Einkaufsverhalten auf 'FastnurSaisonales'...optimieren...auf das eine oder andere schlichtweg verzichten...oder meine Selbstversorgeraktivität noch besser ausbauen.
Ja...ich..ich...ich...nur...ich leb' ja nicht alleine. Da sind ja noch rund 60 Millionen andere Deutsche um mich rum.
Viele, viele Menschen können weder ihr oft auch recht spärliches Einkommen strecken um dauerhaft Öko einzukaufen und die meisten haben nicht mal einen Balkon, wo sie in einem Minihochbeet wenigstens Kresse anbauen könnten.
Was Einkommen betrifft: Meine Tochter schult grad um, weil sie von ihrem Beruf als Arzthelferin nicht mehr leben konnte, außer von Hand in den Mund (1-Zimmerwohnung mit Schlafpodest - kein Auto - kaum Versicherungen - Lebensmittel teilweise öko). Aber um ein bisschen vorzusorgen damit im Alter auch noch was bleibt...oder ein Hobby wie zum Bsp ihren Klavierunterricht fortsetzen ist nicht oder kaum drin.
Also da seh' ich schon Schwierigkeiten bei der sogenannten 'breiten Masse' einen umweltbewußten Nachhaltigkeitsgedanken zu fördern. Wenn das Einkommen grad mal so langt, wird es schwierig jemand zu überzeugen, noch mehr für Lebensmittel hinzulegen. Die Mieten sind auch horrend. Usw.
Und in Großstädten...wenn du dann nur in Betonwüste aufwächst, vielleicht auch schon viele Generationen über greifend, ich glaube, da geht der Sinn für die Natur ganz allgemein ziemlich verloren.
Bei vielen - nicht bei allen.
Aber ökologisch gesehen, sind es ja die Vielen, die man gewinnen müsste.

Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31