Joghurt zu dünn

Olaf
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Re: Joghurt zu dünn

#11

Beitrag von Olaf » Mi 20. Jul 2011, 15:08

blöde Frage: kennt denn keiner die stichfesten Joghurts, die im becher gereift sind?
Im Osten gab es (gelegentlich) ein glasiges, stichfestes Zeug im Becher, an den Geschmack kann ich mich nicht mehr erinnern. Was meint Ihr, warum sich alle Ossis auf die
gerührte gezuckerte gearomate Pampsdinger als "Joghurt"
gestürzt haben.*lach*
Das Buch hab ich bestellt heute früh.
Olaf
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Thomas/V.
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Re: Joghurt zu dünn

#12

Beitrag von Thomas/V. » Mi 20. Jul 2011, 17:00

blöde Frage: kennt denn keiner die stichfesten Joghurts, die im becher gereift sind? Die haben doch immer einen Molkefilm....aber womöglich gibt es nur noch gerührte gezuckerte gearomate Pampsdinger als "Joghurt" im HAndel, vermute ich, hab seit ewigen zeiten nix derartiges mehr gekauft. Hmm. Das empfohlenen Ciftci - Jog ist so eine im Becher gereiftes reines Jog.
also ich kenne einen "deutschen" Joghurt, der dem griechichen/türkischen Sahnejoghurt nahekommt und sogar ein paar mal überimpft werden kann, ist von der Firma Apostels und gibts bei uns im Globus
ansonsten ist der türkische "Gazi" noch besser, kann man auch ein paar mal weitervermehren
ist aber beides aus Kuhmilch

vor ein paar Jahren habe ich mal Ziegenmilch auf einem Ziegenhof gekauft, die Direktvermarkter sind und gefragt wegen Joghurt machen, da wurde mir geantwortet, das das sehr schlecht funktioniert, so habe ich nur Frischkäse davon gemacht

ich lasse den selbstgemachten Joghurt (1l) nach dem Reifen im Kühlschrank durch einen Papierkaffeefilter laufen, ergibt einen halben Liter festen J. für Zaziki und 1/2 l Molke für die Hühner
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Landfrau

Re: Joghurt zu dünn

#13

Beitrag von Landfrau » Mi 20. Jul 2011, 17:12

Dann viel Erfolg - das Buch war ein Tipp von Sabine!

Dass die stichfesten Joghurts (fast?) ausgestorben sind, liegt womöglich an den deutlich höheren Produktionskosten.
Die geimpfte Milch musste im Becher reifen, d.h. große Wärmeschränke mit viel Fördertechnik waren erforderlich für ein bestimmtes Volumen an Jog.
Diese bunten süßen Pampen, werden vermutlich in großen reaktoren hergestellt, gesüßt, gefärbt, mit Aroma versetzt und dann in Becher gefüllt und zugedeckelt - MAngo - MAracuja, cremig gerührt. So produziert man deutlich kostengünstiger.

Und hat man dem Verbraucher das stichfeste, rein saure Joghurt erstmal abgewöhnt und ihn auf "cremig gerührt mit Waldbeere" dressiert, findet er es auf einmal ganz komisch, wenn sich auf seinem Joghurt Molke absetzt.

Die "deutsche" Version von Joghurt heißt übrigens Dickmilch - die scheint auch aus den Supermärkten komplett verschwunden, oder irre ich mich?

.........

Thomas, der von mir empfohlene Ciftci - Jog (das ist das türk Wort für BAuer :-)), ist so deutsch wie nur irgendwas.
Wird in D produziert, aber halt für die türk Migranten (die wissen nämlich (meist) noch, was gut ist, weil es daheim in jedem Haushalt selber gemacht wird) und ist entsprechend aufgemacht.
Gazi kommt mW aus Belgien oder Dänemark (?) - die Transportkosten für Kühlfahrzeuge aus der Levante hierher wären absurd hoch. Gazi gibt es als Vollmilch und als Süzme - Jog.

Die Idee, kleine Mengen im Kaffeefilter abzutropfen, finde ich gut - war das Ziegenmilchjog, den du dafür nimmst?
Für Zaziki / Cacik kommt wirklich nur abgetropftes Jog in Frage, auch wenn Millionen von Hausfrauen dafür "Quark" heranziehen - hier können Millionen irren.
Quark ist mMn eh nur Betrug am Verbraucher, für Zaziki denkbar ungeeignet.
Als Hühnerfutter ist er gut - eine sehr wertvolle Eiweißquelle.

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Re: Joghurt zu dünn

#14

Beitrag von Thomas/V. » Mi 20. Jul 2011, 20:09

Die Idee, kleine Mengen im Kaffeefilter abzutropfen, finde ich gut - war das Ziegenmilchjog, den du dafür nimmst?
bei dem Ziegenmilchj. damals hat das Abtropfen nichts genutzt, der war einfach zu dünn
m.W. sollte man Ziegenmilch wenigstens 50:50 mit Kuhmilch mischen, damit er was vernünfiges wird
ich mache J. entweder selber aus Vollmilch mit Kultur oder aus gekauftem obigen J., den ich dann noch 5-6x weitervermehre, je nachdem, ob ich grad mal in Hof zu tun habe und gleich mit zum Türken fahre (40km) oder Kultur da habe, ich bin da flexibel und nicht dogmatisch ;), der hat auch Halloumi und griechischen Feta und andere leckere Sachen :mrgreen:
Für Zaziki / Cacik kommt wirklich nur abgetropftes Jog in Frage, auch wenn Millionen von Hausfrauen dafür "Quark" heranziehen - hier können Millionen irren.
Quark ist mMn eh nur Betrug am Verbraucher, für Zaziki denkbar ungeeignet.
genau so ist es; das was im Laden als Zaziki verkauft wird, hat mit dem originalen Z. nicht das Geringste zu tun
meiner schmeckt (fast) so, wie ihn die Mutter auf Kreta in der Taverne gemacht hat; wer macht denn in der Industrie richtiges, gutes kretisches Olivenöl dran? vom Sahnejoghurt ganz zu schweigen
und über frische eigene Salatgurken geht sowieso nichts :grinblum:
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Re: Joghurt zu dünn

#15

Beitrag von Olaf » Do 21. Jul 2011, 09:55

Moin,
und vielen Dank für die vielen Tipps.
Meine Frau und ich haben das gestern noch mal diskutiert, sie hatte nämlich ihre türkischen Kochbücher gewälzt inzwischen.
Dort war zumindest Milchpulver und abtropfen auch erwähnt.
Das Milchpulver wiederstrebt mir nach wie vor, auch Strecken mit Kuhmilch, es geht ja grad darum, unseren Ziegenmilchüberschuß zu verwerten, da streck ich das Zeug nicht noch.
UNd das mit Lab werd ich in der nächsten Runde probieren, vielleicht nur bei der Hälfte der Gläser, hochwissenschaftlich.
Gestern haben wir gekäst, Ziegencamembert und Ziegenkäserolle.
Die Infektionen hab ich einen Tag vorher angesetzt, das war auch recht dick geworden, insbesondere der Camembert fast schon Pudding. Beides sehr lecker. Zum Kochen vielleicht eine interessante Alternative, wenn man den Geschmack mag.
Olaf
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Re: Joghurt zu dünn

#16

Beitrag von Landfrau » Do 21. Jul 2011, 12:16

das mit den Gurken, Thomas, wird erst im kommenden Jahr im Gewächshaus klappen - hoffentlich.

Meine diesjährigen Freilandgurken gehen grad erst in Blüte, während die Milchmenge meiner Damen schon erheblich abnimmt.

Sozusagen asynchrone Produktion der Cacik - Bestandteile.

Immerhin gibt es Knoblauch und wahlweise petersilie, Minze, Dill - nimmst du davon etwas für Zaziki?
Bin da nicht auch nicht orthodox, aber schleckermäulig.....Olivenöl drüberträufeln und ofenfrisches Weißbrot dazu und wenn es ganz wild kommt, ein Schafkäseteller mit Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Petersilie, dazu am Feuerchen sitzen und ein Glas wein.... .

Wird aber optimiert, die Cacikherstellung: zwei Ablammtermine im kommenden Jahr und halt der Folientunnel.

Olaf, ihr legt ja richtig vor!
Gratuliere zur Experimen-tier-freude!!!

GRuß, LAndfrau

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Re: Joghurt zu dünn

#17

Beitrag von Olaf » Do 21. Jul 2011, 13:09

Moin Landfrau,
schade dass Ihr so weit weg wohnt.
Die erste Gurkenpflanze hab ich rausgerissen, ist fertig, auch die andern lassen stark nach. Die späten Tomaten stehen schon bereit. Dafür hat meine Frau gestern 4,8 l gemolken, ich wette, sie schafft noch die 5l-Marke. Scheint also, wir hätten einen guten Gegentakt.
Jedenfalls freu ich mich über Euer GH, dann passt das ja nächstes Jahr bei Euch genau. Ich werd die Gurken nächstes Jahr mit Versatz ansäen, hoffe, die Rote Spinne macht mir da keine Strich in den Plan.
Und ja, was sollen wir machen. Anfang der Woche hab ich bei Bunte Kuh noch eine 4,5kg-Schnittkäseform und noch etwas Krams bestellt, das gepriesene Buch ist lt. Amazon im Versand, am WE wird Hardcore-Schnittgekäst, wenn die Form kommt, sonst in der 3 kg-Form.
(Ich hab jetzt schon schiss :) )
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Re: Joghurt zu dünn

#18

Beitrag von Thomas/V. » Do 21. Jul 2011, 14:39

Hi, Landfrau!
Meine diesjährigen Freilandgurken gehen grad erst in Blüte,
naja, ein wenig vorziehen und ein kalter Kasten hilft schon viel, ich habe sie jetzt hochgebunden und die ersten sind reif
im GH tragen sie schon seit ein paar Wochen
Immerhin gibt es Knoblauch und wahlweise petersilie, Minze, Dill - nimmst du davon etwas für Zaziki?
Bin da nicht auch nicht orthodox,
Zaziki enthält stichfesten Joghurt, geraspelte Salatgurke (mit Schale!), gesalzen und entwässert, dann mit dem J. verrührt (ca.100g J. auf eine Gurke), 1 Knoblauchzehe, Olivenöl und weißen Balsamicoessig, ist es sehr warm, mache ich auch noch eine Spur Minze dran, das erhöht den Erfrischungseffekt und steht auch so in dem Rezept

man kann mit J., aber ohne Gurke auch eine sehr schöne Soße machen, da kommt dann Dill mit dran

zudem kann man Gurke auch durch Portulak ersetzen (Sommerportulak, griechisch "Glistrida"), ist sehr lecker, wird fast wie Zaziki gemacht, natürlich werden die Blätter nicht geraspelt, sondern nur grob geschnitten, statt Essig gern mit Zitronensaft
säuern, ist auch sehr gesund und erfrischend
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Re: Joghurt zu dünn

#19

Beitrag von Thomas/V. » Do 21. Jul 2011, 14:45

@ Olaf:
Die erste Gurkenpflanze hab ich rausgerissen, ist fertig, auch die andern lassen stark nach.
NEIN!, nicht rausreißen!! die Gurken haben bei mir oft nochmal ein zweites mal getragen, wenn sie im Juli schon gelb wurden,
ich habe sie dann entblättert und eingekürzt, sie haben dann nochmal ausgetrieben und mit Glück (warmer, sonniger August und September) ab Ende August nochmal geerntet
es geht ja grad darum, unseren Ziegenmilchüberschuß zu verwerten, da streck ich das Zeug nicht noch.
oh, Mann, ich würde Dir sofort jede Menge Käse abnehmen, im Tausch gegen Gurken :lol:
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Re: Joghurt zu dünn

#20

Beitrag von Olaf » Do 21. Jul 2011, 15:12

Hallo Thomas,

ich hab ein bisschen die Rote Spinne drin, die eine war echt hoffnungslos.
Bei anderen hab ich z.T. auch die Hauptpflanze weggeschnitten, weil unten sehr schöne Neutriebe kommen, die dürfen noch bleiben.
oh, Mann, ich würde Dir sofort jede Menge Käse abnehmen,
Du kennst eben meine bisherigen Schnittkäse nicht, damit könnt man mauern, oder Scheiben einschmeißen.
Im Ernst, alles andere gelingt mir eigentlich. Meine Hoffnung ist, dass es eben doch auf die Größe ankommt, will sagen, einen 300 g-Käse so zu lagern, dass er nicht austrocknet gelingt mir nicht, ich setzte jetzt auf 3 kg und Plastikcoating. Und einen umgebauten Kühlschrank.
Trotzdem hab ich schiss, 25 l Milch auf enen Schlag zu versauen...
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