
Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
...dann wären auch noch die erforderlichen Hühner, Schafe, Ziegen, Rinder mit ihren Ausscheidungen in dem Kreis unterzubringen. DAs "stinkt" dann zum Himmel 

LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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- kraut_ruebe
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
wann wurde für die durchschnittsbevölkerung (inkl. journalisten) die lebensmittelproduktion so ein mysterium? und warum?
in österreich (nicht weit weg. nicht 100% gleich in der sprache, aber soweit verständlich.) hat keiner angst zu verhungern, obwohl der bioanteil inzwischen bei 25% liegt und noch ne menge weitere betriebe in der umstellungsphase sind. quelle für die prozentangabe: https://www.bmnt.gv.at/land/bio-lw/zahl ... ktion.html
ja, österreich ist klein und man kann es schonmal übersehen, wenn man hektisch dabei ist schweine zu zählen. aber dass es weltweit führend im bioanteil ist, wird medial breitgetreten ohne ende, bei der recherche zu einem artikel muss man da drüberstolpern, ob man will oder nicht.
also: don't panic. das geht schon irgendwie, man braucht nur etwas zeit.

in österreich (nicht weit weg. nicht 100% gleich in der sprache, aber soweit verständlich.) hat keiner angst zu verhungern, obwohl der bioanteil inzwischen bei 25% liegt und noch ne menge weitere betriebe in der umstellungsphase sind. quelle für die prozentangabe: https://www.bmnt.gv.at/land/bio-lw/zahl ... ktion.html
ja, österreich ist klein und man kann es schonmal übersehen, wenn man hektisch dabei ist schweine zu zählen. aber dass es weltweit führend im bioanteil ist, wird medial breitgetreten ohne ende, bei der recherche zu einem artikel muss man da drüberstolpern, ob man will oder nicht.
also: don't panic. das geht schon irgendwie, man braucht nur etwas zeit.
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- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Der Denkfehler ist, den Im- und Export wegzulassen. Denn es ist ja keineswegs so dass Österreich nur für Österreich produziert oder in Österreich nur in Österreich produzierte Lebensmittel verzehrt werden. Andererseits macht genau das wieder den Bio-Anteil irrelevant, globaler Handel ist nunmal vorhanden und wird nicht abgestellt. Und hab ich nicht letztens gelesen/gehört dass in Österreich gezielt staatliche Einrichtungen umgestellt wurden auf Bio-Essen? Nachfrage steigern hilft, Bioproduktion zu ermöglichen - würde auch bei uns in D funktionieren. Gezielt und konsequent Bio-Produkte aus D einkaufen statt nur lustige Kreuzchen zu machen hätte einfach einen grösseren Effekt. Ist aber anstrengender und teurer. 

Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
wegen mir muss man den import/export nicht extra raus- oder berechnen. ganz ohne wäre etliches sehr schwierig in jeder hinsicht.
atomstrom hamma nicht zum exportieren, also nehmen wir halt unsere eier her (oder was auch immer, ich hab keinen einblick was genau ins ausland geht). und wenn ich das recht im kopf hab, ist D der grösste abnehmer unserer biosachen. es muss also bedarf geben, sonst würde das ja nicht so sein und vergleichsweise teuer wird es auch sein, weil wir ja eine spürbar höhere abgabenquote haben und grossmengen aufgrund unserer kleineren flächen rein rechnerisch kein ausgleich sein können.
mir fehlt die zeit, das zu durchleuchten, obwohls mich ernsthaft interessiert. und ich kanns nach all den jahren, die wir hier schon darüber diskutieren nicht wirklich verstehen, dass bio hier 'funktioniert' und quasi direkt nebenan nicht, obwohl - runtergebrochen aufs individuum - zwischen mir und Rohana kaum ein unterschied in der grundlegenden denk- und lebensweise besteht.
atomstrom hamma nicht zum exportieren, also nehmen wir halt unsere eier her (oder was auch immer, ich hab keinen einblick was genau ins ausland geht). und wenn ich das recht im kopf hab, ist D der grösste abnehmer unserer biosachen. es muss also bedarf geben, sonst würde das ja nicht so sein und vergleichsweise teuer wird es auch sein, weil wir ja eine spürbar höhere abgabenquote haben und grossmengen aufgrund unserer kleineren flächen rein rechnerisch kein ausgleich sein können.
mir fehlt die zeit, das zu durchleuchten, obwohls mich ernsthaft interessiert. und ich kanns nach all den jahren, die wir hier schon darüber diskutieren nicht wirklich verstehen, dass bio hier 'funktioniert' und quasi direkt nebenan nicht, obwohl - runtergebrochen aufs individuum - zwischen mir und Rohana kaum ein unterschied in der grundlegenden denk- und lebensweise besteht.
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- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die Erklärung ist einfach:
Der Autor will nicht wissen was ist, der versucht seine Sicht der Dinge mit Fakten zu unterlegen und als die vernünftig-realistische darzulegen. Solche Artikel entstehen nicht, indem man das Thema frei vergibt, sondern indem man jemanden sucht, der die Problematik im Sinne der Auftraggeber darlegt.
Das ist in diesem Artikel ziemlich missglückt, weil der Autor sein Handwerk nicht versteht und einige Anfängerfehler gemacht hat. Wenn er eine Viertelstunde aufgewendet hätte, um die relevanten Zahlen zusammenzusuchen, bevor er sein Milchmädchen-Szenario breit dargelegt hätte, wäre der Artikel sicher anders geworden.
Ich finde es gut, dass so viele Leute "diese Kreuzchen" machen. Es führt dazu, dass auf politischer Ebene nicht einfach im Namen des Volkes weiter gewurschtelt und geklüngelt werden kann. Mündige Bürger sind unbequem, auch rot-grüne Regierungen kriegen ab und zu mal Warnschüsse, wenn sie das vergessen.
Selbst wenn keiner dieser Kreuzchenmacher Bio einkauft, wird es dazu führen, dass die Umweltstandards in der landwirtschaftlichen Produktion angehoben werden, wenn es nur genügend viele sind. Dann müssen auch diese mehr für bessere (im Sinne von umweltverträglicher erzeugte) Nahrungsmittel ausgeben.
Würde man aber das Recht, Kreuzchen zu machen, nur denen zugestehen, die völlig konsequent leben, dann hätte überhaupt keiner mehr das Recht, sich zu äussern.
Eine bessere politische Methode der Regierung als durch direkte Demokratie (Föderalismus und freie und geheime Wahlen und Wahlrecht für alle, egal was sie tun und lassen, und für die Regierung bindende Volksabstimmungen zu Sachthemen) weiss ich nicht. Natürlich ist sie unvollkommen.
Schliesst man das Volk vom Kreuzchenmachen aus, bestellt jede Regierung früher oder später solche Experten wie den Autor dieses Artikels, weil es für sie einfacher ist und sie gerade andere Probleme haben, und es wird dann danach.
Der Autor will nicht wissen was ist, der versucht seine Sicht der Dinge mit Fakten zu unterlegen und als die vernünftig-realistische darzulegen. Solche Artikel entstehen nicht, indem man das Thema frei vergibt, sondern indem man jemanden sucht, der die Problematik im Sinne der Auftraggeber darlegt.
Das ist in diesem Artikel ziemlich missglückt, weil der Autor sein Handwerk nicht versteht und einige Anfängerfehler gemacht hat. Wenn er eine Viertelstunde aufgewendet hätte, um die relevanten Zahlen zusammenzusuchen, bevor er sein Milchmädchen-Szenario breit dargelegt hätte, wäre der Artikel sicher anders geworden.
Du weisst ja nicht, wieviele dieser Leute Bio einkaufen. Mindestens ist es ihnen nicht egal, denn auch diese Kreuzchen muss man aktiv machen. Du weisst auch nicht, wieviele Leute Bio einkaufen, die diese Kreuzchen nicht gemacht haben.Rohana hat geschrieben:Gezielt und konsequent Bio-Produkte aus D einkaufen statt nur lustige Kreuzchen zu machen hätte einfach einen grösseren Effekt. Ist aber anstrengender und teurer.
Ich finde es gut, dass so viele Leute "diese Kreuzchen" machen. Es führt dazu, dass auf politischer Ebene nicht einfach im Namen des Volkes weiter gewurschtelt und geklüngelt werden kann. Mündige Bürger sind unbequem, auch rot-grüne Regierungen kriegen ab und zu mal Warnschüsse, wenn sie das vergessen.
Selbst wenn keiner dieser Kreuzchenmacher Bio einkauft, wird es dazu führen, dass die Umweltstandards in der landwirtschaftlichen Produktion angehoben werden, wenn es nur genügend viele sind. Dann müssen auch diese mehr für bessere (im Sinne von umweltverträglicher erzeugte) Nahrungsmittel ausgeben.
Würde man aber das Recht, Kreuzchen zu machen, nur denen zugestehen, die völlig konsequent leben, dann hätte überhaupt keiner mehr das Recht, sich zu äussern.
Eine bessere politische Methode der Regierung als durch direkte Demokratie (Föderalismus und freie und geheime Wahlen und Wahlrecht für alle, egal was sie tun und lassen, und für die Regierung bindende Volksabstimmungen zu Sachthemen) weiss ich nicht. Natürlich ist sie unvollkommen.
Schliesst man das Volk vom Kreuzchenmachen aus, bestellt jede Regierung früher oder später solche Experten wie den Autor dieses Artikels, weil es für sie einfacher ist und sie gerade andere Probleme haben, und es wird dann danach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Also ich seh schon klitzekleine Unterschiede zwischen "bio" und "regional". Manche Dinge wachsen bei uns nicht und die kann ich dennoch in "bio" kaufen statt konventionell. Ich weiß, die Transportwege....Rohana hat geschrieben:Der Denkfehler ist, den Im- und Export wegzulassen. Denn es ist ja keineswegs so dass Österreich nur für Österreich produziert oder in Österreich nur in Österreich produzierte Lebensmittel verzehrt werden. Andererseits macht genau das wieder den Bio-Anteil irrelevant,
Aber ganz dasselbe ist es doch nicht.
Wieso machen die Im- und Exporte den Bioanteil irrelevant?
"Staatlich" wüßte ich nicht, aber es gibt einige Schulen und Kindergärten, Kantinen in diversen Firmen wahrscheinlich auch.Rohana hat geschrieben:Und hab ich nicht letztens gelesen/gehört dass in Österreich gezielt staatliche Einrichtungen umgestellt wurden auf Bio-Essen?
Am Ziel sind wir lange nicht, aber der Weg dahin ist begonnen ...
(in Deutschland aber auch?)
Gott sei Dank hat er sein Handwerk so offensichtlich schlecht gemachtemil17 hat geschrieben:Der Autor will nicht wissen was ist, der versucht seine Sicht der Dinge mit Fakten zu unterlegen und als die vernünftig-realistische darzulegen. Solche Artikel entstehen nicht, indem man das Thema frei vergibt, sondern indem man jemanden sucht, der die Problematik im Sinne der Auftraggeber darlegt.
Das ist in diesem Artikel ziemlich missglückt, weil der Autor sein Handwerk nicht versteht

Es gibt genauso viele Studien, die beweisen, dass wir uns langfristig nur mit "bio" ernähren können - es hängt eben echt vom Auftraggeber ab...
Deshalb finde ich es ziemlich sinnlos.
Wenn bei mir Bio funktioniert, dann weiß ich, dass es "bei mir" funktioniert.

- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich denke, dass da Mentalitätsunterschiede zwischen D und A (und CH!) sind.kraut_ruebe hat geschrieben:ich kanns nach all den jahren, die wir hier schon darüber diskutieren nicht wirklich verstehen, dass bio hier 'funktioniert' und quasi direkt nebenan nicht, obwohl - runtergebrochen aufs individuum - zwischen mir und Rohana kaum ein unterschied in der grundlegenden denk- und lebensweise besteht.
Als Schweizer mit deutschen Wurzeln erlebe ich die deutsche Innenpolitik in den Medien sehr befremdend. Da werden hauptsächlich die anderen runtergemacht. Bist du von der falschen Partei, hat deine Idee keine Chance, egal wie gut sie ist. Immer und überall wird herausgestellt, warum die anderen den Wohlstand verhindern.
Gleichzeitig scheint eine ausgesprochene Staats- und Autoritätsgläubigkeit zu herrschen - "das muss doch organisiert werden" und "die müssen sich doch kümmern". In Diskussionen ist dann doch jeder der Meinung, dass "die da oben" genau das nicht tun werden.
Bis du dann aber im Land, ist es herzlich und es gibt unglaublich viel Kreativität und Bürgerinitiativen und überall Dinge, die nicht von oben organisiert oder angeordnet sind und die man als Schweizer "diesen Deutschen" nie zutrauen würde.
Überall im Land, auch in kleinen Provinzstädtchen, gibt es vorzügliche Lebensmittel zu kaufen. Brot, Wurstwaren, Milchprodukte, Bier kriegste in einer Vielfalt und Qualität, die man erlebt haben sollte. Das hat dann aber auch wieder seinen Preis.
Gäbe es keine Kunden dafür, gäbe es auch kein Angebot.
Allerdings kannst du auch in einen der überall vorhandenen riesigen Einkaufshallen gehen. Für mich als Schweizer ist es immer wieder verblüffend, wieviel Fressalien man in D für ein Geld kriegt, was hier bei uns gerade mal für eine Jausen reicht.
A kenne ich nicht so gut. Ich hab aber von Bekannten den Eindruck, dass man dort ger nicht erst erwartet, dass sich die Regierung überhaupt kümmert, also macht man selber. Eine Rolle spielt auch, dass es ein gebirgiges Land ist. Da ist man es schon seit jeher gewöhnt, sich selbständig durchzuwurschteln.
Mit dem Begriff Import ist es auch so eine Sache, denn der orientiert sich an Staatsgrenzen, nicht an geographischen Naturräumen. In Basel ist Frischgemüse aus dem Sundgau oder Markgräflerland Importware, solches aus dem Tessin nicht. Macht keinen Sinn.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Mir fällt auf, sind nicht so weit von der österr. Grenze entfernt-
dass viele Österreicher zum Einkaufen zu uns fahren- weil es billiger ist.
Ein Bioladen nach dem anderen hat die letzten Jahre zugemacht- die Konkurrenz in den Discountern ist vermutlich den Läden zum Nachteil geworden.
Ich weiß nicht mehr, wieviel pro Tag für die Verpflegung in Krankenhäusern und Altenheimen gerechnet werden darf- aber es war sehr wenig- selbst die Kitas und Horte kaufen sehr preisbewusst ihre Verpflegung für die Kids ein. Da spielen auch Entfernungen, alles tiefgekühlt usw. keine Rolle.
In den LEH und Discountern werden die Biosachen verschleudert, beim Honig fällt es wirklich auf, das kann es doch nicht sein.
Auf der anderen Seite- wir kommen öfters nach Österreich, da kann man noch gut zum Essen gehen, weil sehr gut gekocht wird, gibts in den meisten Ortschaften noch einen Gasthof, der auch als geselliger Treffpunkt gilt, bei uns stirbt eine Gastwirtschaft nach der anderen.
Weiterbildungen als Bäuerin mache ich lieber in Österreich, weil da über so manches anders gedacht wird, ich tausche auch gerne mit meinen österr. Freundinnen Kochrezepte aus- das ist eher so meine Welt.
In unserem Land wird zwar viel über Bio gelabert, aber das wars auch schon.
Je mehr und je weiter weg der Urlaub - das besondere In-Smartphone und vieles mehr zählt in diesem Land wesentlich mehr, auch wenn noch soviele Kochsendungen das Gefühl vermitteln, dieses Land sei ein Land der Feinschmecker.
Nein ist es nicht, je billiger, um sehr mehr wird gekauft, man wird schon eher als altbacken und hinterwäldlerisch bezeichnet, wenn man diese Segnungen der modernen Supermärkte nicht haben möchte-
gut kochen können- ein eher antiquarisches Relikt. Hab mich sehr viele Jahe als Bäuerin sehr in meine Arbeit reingehängt- aber ich merke, dass ich froh bin, wenn ich es nicht mehr mache-
es ist so verdammt einfach die ganze Verantwortung auf die, die diese Arbeit machen abzuwälzen und beim Ald.... und Consorten auf die billigen Bioprodukte, auf das Gemüse aus Spanien usw. zu greifen und sich darüber aufzuregen, dass diese Bauern so gar nicht ihrem Wunsch entsprechen.
Mir kommt immer öfters die Fabel vom Bauer mit dem Esel in den Sinn-
neulich bin ich mit dem Fahrrad so einen Radius von 50 km gefahren und ich war geschockt, wieviele landw. Betriebe in diesem Bereich aufgegeben haben und ich brauch gar nicht viel Phantasie, um zu sehen, was da in Zukunft noch kommt.
Bauernkinder haben heute auch eine gute Ausbildung, können studieren, der Fachkäftemangel wird da noch die letzten willigen aufsaugen- aber warum sich aufregen, wir können doch alles aus dem Ausland beziehen, auch China liefert gerne.
Ich bin auch noch in einer Zeit aufgewachsen, wo es 2 mal im Jahr Wiender Würstchen gab- und wir haben gelernt, dass Lebensmittel etwa kostbares sind, das man nicht wegwirft.
Letztes Jahr, wo der Regen so knapp war- die Sorgen, wie das Futter für die Tiere reichen könnte, die mussten wir zum Glück nicht mehr haben, unser Stall steht leer-
und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal froh darüber bin, dieses ewige Gelaber über die Landwirtschaft nicht mehr so ernst zu nehmen.
dass viele Österreicher zum Einkaufen zu uns fahren- weil es billiger ist.
Ein Bioladen nach dem anderen hat die letzten Jahre zugemacht- die Konkurrenz in den Discountern ist vermutlich den Läden zum Nachteil geworden.
Ich weiß nicht mehr, wieviel pro Tag für die Verpflegung in Krankenhäusern und Altenheimen gerechnet werden darf- aber es war sehr wenig- selbst die Kitas und Horte kaufen sehr preisbewusst ihre Verpflegung für die Kids ein. Da spielen auch Entfernungen, alles tiefgekühlt usw. keine Rolle.
In den LEH und Discountern werden die Biosachen verschleudert, beim Honig fällt es wirklich auf, das kann es doch nicht sein.
Auf der anderen Seite- wir kommen öfters nach Österreich, da kann man noch gut zum Essen gehen, weil sehr gut gekocht wird, gibts in den meisten Ortschaften noch einen Gasthof, der auch als geselliger Treffpunkt gilt, bei uns stirbt eine Gastwirtschaft nach der anderen.
Weiterbildungen als Bäuerin mache ich lieber in Österreich, weil da über so manches anders gedacht wird, ich tausche auch gerne mit meinen österr. Freundinnen Kochrezepte aus- das ist eher so meine Welt.
In unserem Land wird zwar viel über Bio gelabert, aber das wars auch schon.
Je mehr und je weiter weg der Urlaub - das besondere In-Smartphone und vieles mehr zählt in diesem Land wesentlich mehr, auch wenn noch soviele Kochsendungen das Gefühl vermitteln, dieses Land sei ein Land der Feinschmecker.
Nein ist es nicht, je billiger, um sehr mehr wird gekauft, man wird schon eher als altbacken und hinterwäldlerisch bezeichnet, wenn man diese Segnungen der modernen Supermärkte nicht haben möchte-
gut kochen können- ein eher antiquarisches Relikt. Hab mich sehr viele Jahe als Bäuerin sehr in meine Arbeit reingehängt- aber ich merke, dass ich froh bin, wenn ich es nicht mehr mache-
es ist so verdammt einfach die ganze Verantwortung auf die, die diese Arbeit machen abzuwälzen und beim Ald.... und Consorten auf die billigen Bioprodukte, auf das Gemüse aus Spanien usw. zu greifen und sich darüber aufzuregen, dass diese Bauern so gar nicht ihrem Wunsch entsprechen.
Mir kommt immer öfters die Fabel vom Bauer mit dem Esel in den Sinn-
neulich bin ich mit dem Fahrrad so einen Radius von 50 km gefahren und ich war geschockt, wieviele landw. Betriebe in diesem Bereich aufgegeben haben und ich brauch gar nicht viel Phantasie, um zu sehen, was da in Zukunft noch kommt.
Bauernkinder haben heute auch eine gute Ausbildung, können studieren, der Fachkäftemangel wird da noch die letzten willigen aufsaugen- aber warum sich aufregen, wir können doch alles aus dem Ausland beziehen, auch China liefert gerne.
Ich bin auch noch in einer Zeit aufgewachsen, wo es 2 mal im Jahr Wiender Würstchen gab- und wir haben gelernt, dass Lebensmittel etwa kostbares sind, das man nicht wegwirft.
Letztes Jahr, wo der Regen so knapp war- die Sorgen, wie das Futter für die Tiere reichen könnte, die mussten wir zum Glück nicht mehr haben, unser Stall steht leer-
und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal froh darüber bin, dieses ewige Gelaber über die Landwirtschaft nicht mehr so ernst zu nehmen.
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- Familienstand: verheiratet
- Wohnort: Oberpfalz
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich denke wir sind uns durchaus einig dass biologische Landwirtschaft, nur als Landbewirtschaftungsweise betrachtet, durchaus funktioniert. Das wirtschaftlich-ökonomische ist halt was anderes. Die Leistung muss angemessen vergütet werden - und da kommen ganz, ganz viele Faktoren ins Spiel, von denen der Verbraucher nur einer (und sicher nicht der bedeutendste) ist.kraut_ruebe hat geschrieben:mir fehlt die zeit, das zu durchleuchten, obwohls mich ernsthaft interessiert. und ich kanns nach all den jahren, die wir hier schon darüber diskutieren nicht wirklich verstehen, dass bio hier 'funktioniert' und quasi direkt nebenan nicht, obwohl - runtergebrochen aufs individuum - zwischen mir und Rohana kaum ein unterschied in der grundlegenden denk- und lebensweise besteht.
Wieso sollten sie mehr dafür ausgeben? Wir haben doch weiterhin den billigen Import... da fragt niemand nach den Bedingungen, unter denen sonstwo Lebensmittel erzeugt werden.emil17 hat geschrieben:Selbst wenn keiner dieser Kreuzchenmacher Bio einkauft, wird es dazu führen, dass die Umweltstandards in der landwirtschaftlichen Produktion angehoben werden, wenn es nur genügend viele sind. Dann müssen auch diese mehr für bessere (im Sinne von umweltverträglicher erzeugte) Nahrungsmittel ausgeben.
Wie ich schon sagte, wenn die Leute konsequent wären, würde es kein Volksbegehren brauchen um einige der Forderungen dort umzusetzen. Im Schnitt 10% Beteiligung (ganz grob gesagt) aber 10% Bio-Anteil am Lebensmittelumsatz haben wir nicht.

Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)