alte Rezepte

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Maisi
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Re: alte Rezepte

#201

Beitrag von Maisi » Mi 30. Jan 2019, 18:55

Was wen dick macht, ist sicher auch ne Typfrage. Beim einen schlägt das eine an, beim anderen eher das andere.
Zacharias hat geschrieben:Ich finde es nur seltsam, dass sämtliche alten Rezepte vor KH strotzen, es hat ja nicht jeder in der Vergangenheit hart gearbeitet.
Vielleicht, weil die sich so gut lagern lassen, bzw. lange haltbar sind? :hmm:

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Zacharias
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Re: alte Rezepte

#202

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Jan 2019, 19:16

Stimmt, das kann gut sein. Kühlung fällt bei kohlehydratreicher Nahrung weg.
Grüße,
Birgit

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Maeusezaehnchen
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Re: alte Rezepte

#203

Beitrag von Maeusezaehnchen » Mi 30. Jan 2019, 21:22

Vogerlsalat mit Käferbohnen und lauwarmen Kartoffeln
Kottelet mit Steak-Gemüse
und am Abend Schmoan mit Kirschkompott

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Re: alte Rezepte

#204

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 30. Jan 2019, 21:26

War sicher ein Grund, aber auch, dass es die Mengen an Eiweiß gar nicht gab und die weltumspannende Herumfahrerei von Gemüse und Obst ebenso wenig.
Eier im Winter waren knapp und wurden in so einer glibberigen Masse bevorratet, in manchen Gegenden wurde die Milch als Herbstmilch aufgehoben, kennen wir heute gar nicht mehr.
Sicher haben früher nicht alle hart gearbeitet, wer es sich leisten konnte, da kam viel mehr Fleisch, Fisch, usw. auf den Tisch, zumindest sind die alten Kochbücher voll mit Rezepten in dieser Hinsicht.
Diese alten Rezepte und diese "alten Zeiten" waren der damaligen Zeit entsprechend, ob wir heute um so viel besser oder gesünder leben?
Ob man mit low carb, low fat, low .......... besser lebt, das muss wohl jeder für sich rausfinden.
So eine Schüssel selbstgemachter Pasta - ich hab festgestellt, das tut einfach mal gut.
Was mir bei der Kochbuchsammlung älteren Datums aufgefallen ist, jede Gegend hat so ihre "Spezialitäten".
@Maeusezähnchen- die österr. Bezeichnungen sind schon appetitanregend,
meine Freundin in Österreich macht die besten Marillenknödel, ich hab noch etliche Marillen eingefroren, die wird es die nächste Zeit in Knödelform geben.

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Re: alte Rezepte

#205

Beitrag von Doris L. » Mi 30. Jan 2019, 22:01

Pasta und Mehlspeisen mag ich nicht.
Nudeln mochte ich als Kind schon nicht und Mehlspeisen sind für mich Nachtisch, nichts was ich als Mittagessen haben möchte.

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Re: alte Rezepte

#206

Beitrag von sybille » Mi 30. Jan 2019, 22:39

Mir geht es wie Doris.L.
Statt Pasta esse ich lieber schöne Kartoffeln in Schale gekocht und Gemüse dazu. Früher gab es das Gemüse dazu nicht immer. Dann wurden die Kartoffeln eben mit einem Stich Butter oder etwas Hering gegessen oder in Brühe gekocht und mit der Brühe gegessen. Oder es gab einfach Bratkartoffeln mit selbstgemachtem Quark.
Nudeln gab es in meiner Kindheit erst sehr spät und wenn, dann mit Kartoffeln zusammen und Eiern dazu. Nudeln waren etwas Neumodisches, das man nicht selbst hatte. Das Mehl hätte man zukaufen müssen wenn man sie selbst hätte herstellen wollen. Dafür war kein Geld da. Kartoffeln wurden reichlich angebaut und hielten bis zur nächsten Ernte.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: alte Rezepte

#207

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 30. Jan 2019, 23:23

ich hab immer angenommen, dass die vielen KH eine preisfrage sind. je nach region gibt es immer eine KH-quelle, die massig zur verfügung steht und billig zu haben ist. mehl, kartoffel, reis - je nach land/klima ist das oft eine der lebensgrundlagen.

satt und glücklich macht das auch noch. soweit ja perfekt :)

ich würde pasta lieben. überhaupt alles typisch italienische. zu schade, dass ich keine italienerin geworden bin, die das abkann.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: alte Rezepte

#208

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 31. Jan 2019, 06:19

Nachdem sogar auf unseren Flächen vieles aus der römischen Besatzungszeit gefunden wurde, denke ich mal, dass da auch ein par Gene in uns weiterleben. Ob ich jetzt diese Fischwürze aus dieser Zeit haben möchte, nein eher nicht. Und so manches, was zwar nur aus der Überlieferung bekannt ist, wäre auch nicht mein Fall.
Wir haben aber auch italienische Verwandtschaft - und ich kann gut den Unterschied der verschiedenen Küchen sehen.Hab viele Rezepte von der Verwandtschaft gelernt, dafür die bayer. Rezepte an die Verwandtschaft weitergegeben.
Was mir aufgefallen ist, Essen geniessen, auf gute Zutaten achten, sich Zeit nehmen fürs Kochen und Essen, da hab ich sehr vieles gelernt.
Selbstgemachte frische Pasta schmeckt ganz anders als die Pasta aus dem Packerln, da brauchts auch gar nicht viele weitere Zutaten -
Heute gibts bei uns aber was österreichisches, Kasspressknödel mit Sauerkraut- einen Teil der Knödel friere ich roh ein und die kommen immer wieder gebraten in den Suppenteller,
ich mag sehr gerne eine gute selbstgekochte Suppe - und eine bunte Mischung aus diversen Suppeneinlagen wartet im Gefrierschrank.
Im Sommer, wo es warm oder heiss ist, mit der grossen Auswahl an Gemüse, Tomaten, Gurken, Zuccini, Auberginen, Salat und und koche ich sicher anders, aber jetzt, wo es kalt ist, wo die Tage kurz sind, die Nächte lang, da lasse ich mein Bauchgefühl auch mitentscheiden- ob es stimmt, dass wir angeblich die Krauts sind, keine Ahnung, aber ich bin begeistert, was es zum Beispiel alles an Kohlsorten gibt, das frische Sauerkraut aus dem Fass, selbst die verfemten Rüben lassen sich sehr gut verarbeiten und zubereiten.
Ich kaufe wenig Gemüse, warum auch, wächst ja alles im Garten, wird teilweise eingefroren oder im Sand für den Winter gelagert. Der eine oder andere Film übers Gemüse und seine dunklen Seiten der Herstellung im Fernsehen gezeigt- hat mich noch ein bisschen mehr dazu veranlasst, entweder selbst so weit es geht, anzubauen, zu pflanzen, zu ernten und zu kochen und essen oder bei einer Freundin zu kaufen, die einen Gemüsebaubetrieb haben.
Heute ist Chiasamen und vieles andere Superfood in aller Munde, die Kochzeitschriften sind voll mit Avokadorezepten, ist ja alles schön und gut, ich hab mich eben nur schon ein paar Mal gefragt, brauch ich das alles, kann nicht unsere Gegend und Region auch mit guten Zutaten, mit guten Rezepten aufwarten?
Die alten Rezepte sind sicher auch ein wenig aus der Mode gekommen, die vielen Einbrennen passen nicht mehr in die heutige Zeit, auch so manches andere,
aber mir stellen sich manchmal die Haare auf, wenn ich Kochsendungen im Fernsehen sehe- je exotischer und teurer die Zutaten, umso besser scheint es zu sein und dann wird auch das ganze im Stehen gegessen oder der obligatorische Wein dazugetrunken.
Nix gegen ein Glas Wein, ist auch mal eine schöne Sache, aber im normalen Alltag ?????
Was ich mich schon öfters gefragt habe- auch die Frauen und Männer früherer Zeit hatten nicht die Unmengen an Zeit, die für aufwendige Gerichte gebraucht wurde, die alten Kochbücher sind ja oft sogen. Kochbücher von Herschaftsköchinnen und -köchen, auch war nicht das Geld dafür vorhanden, um so aufwenige Zutaten zu kaufen.
Aber ich glaub nicht, dass die Normalos ausser in Not- und Kriegszeiten nur von Brei und anderem gelebt haben.
Schon alleine der Erfindungsreichtum bei den überlieferten Rezepten, das nötigt mir Respekt ab, gab ja auch noch keine Herde, keine elektrischen Küchenhelferlein- aber oft eine grosse Schar hungriger Mäuler zu versorgen.
Kann mir aber auch gut vorstellen, dass auch ein Stück aus Überheblichkeit sehr viele überlieferte Rezepte in den Familien nicht mehr weitergegeben wurden- ich hab die letzten Jahre in vielen Familien, wo noch eine fite und rüstige Oma in den 70igern oder 80zigern vorhanden war- nachgefragt und so manches dabei gelernt.
Die vielen Tips und Erfahrungen stehen in keinem Kochbuch- der eine oder andere Kniff macht aus einem Gericht eben etwas ganz besonderes.
Meine Mutter lebt leider nicht mehr, sie war eine hervorragende Köchin, ich krieg auch heute noch den "Giggerl" in der Bratraine nicht so hin, wie sie es konnte, ihr Reisauflauf, die Rupfhauben, irgendwas fehlt da bei mir, wenn ich es mache.

Benutzer 72 gelöscht

Re: alte Rezepte

#209

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 31. Jan 2019, 09:49

hobbygaertnerin hat geschrieben:Nachdem sogar auf unseren Flächen vieles aus der römischen Besatzungszeit gefunden wurde, denke ich mal, dass da auch ein par Gene in uns weiterleben.
haben die alten Römer wirklich Pasta gegessen?

Bei meiner Oma - eine echte Kärntnerin - gab es sehr sehr oft Nudeln, aber nie gekaufte "Pasta" mit Sauce dazu, sie hat immer selber gefüllte gemacht oder eben Knödel.

Kärnternudel in verschiedenen Varianten:
200g griffiges Mehl (eventuell ein bisschen mehr), einen halben Teel. Salz, 2 Eier, 2 Eßl. Öl mit einem Schuß Wasser nach Gefühl mischen und lange kneten. in der Schüssel beölen, zudecken und ca. 1 Stunde stehen lassen. auswalken, mit dem Roller Kreise ausschneiden, füllen, Nudeln formen, ins kochende Wasser.

Fülle 1 "Kärntner Nudel":
250g gekochte fein passierte Erdäpfel, 250g Topfen, einen halben Teel. Salz, 2-3 Teel. getrocknete Kärntner Minze.

Fülle 2 "Kletzennudel":
300g Kletzen (getrocknete Birnen) dünsten und mixen, ergibt nach dem Putzen etwa 200g, 100g Topfen, mit Zimt und Zucker abschmecken.

Fülle 3 "Fleischnudel":
120g Faschiertes mit 2 kleinen Zwiebeln rösten, auskühlen lassen, mischen mit: 120g faschiertes Selchfleisch (gekochtes, mageres), Basilikum, Majoran, Petersilie, Liebstöckel1 Ei (falls zu trocken), eventuell ein paar Semmelbrösel

Doris L.
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Re: alte Rezepte

#210

Beitrag von Doris L. » Do 31. Jan 2019, 11:04

Man findet althergebrachte Rezepte auch aus anderen Regionen, nicht so Mehlspeiselastig. https://www.gekonntgekocht.de/rezepte/d ... steinisch/ Überlieferte Rezepte, teilweise modernisiert. Rechts stehen noch mehr deutsche Landschaften mit regionaler Küche. Blöd ist wenn man sich was speichern will. Sehr lästig.
https://www.so-schmeckt-sigmaringen.de/ ... Portal.pdf

@ Hildegard ,wie machst du die Suppeneinlagen, kann man die auch einwecken? Mein Gefrierschrank hat nur 2 Schubladen ,da passt nicht viel rein. Eventuell einen neuen Faden machen mit Suppeneinlagen?

Wieso sind Nudeln teuer gewesen? Wir hatten auch kein Geld bei 4 Kindern. Meine Mutter hat dann Ketchup über die Nudeln getan. Vermutlich hat mir das die Nudeln madig gemacht. Als Beilage gab es manchmal grünen Salat mit Zucker bestreut. Oder Quark mit Kaffeepulver und mit Milch gestreckt damit das Paket Quark für alle reichte. Wir hatten einen Kleingarten direkt hinterm Haus, geerntet wurde nicht. Ich bin ziemlich sauer darüber weil ich jedes Jahr als Kind den Garten vorbereitet und gesäht hatte. Ja ich bin sauer. Und neidisch auf euch.
Vermutlich bin ich deshalb so scharf auf`s einmachen :lol:

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