Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1671

Beitrag von emil17 » So 30. Dez 2018, 10:16

Ina hat schon recht, es geht ja um die Beschäftigung von Arbeitslosen, nicht um die Abschlussprüfung des landwirtschaftlichen Betriebsleiters.
Die sind für den Job so gut, wie sie wollen.
Diejenigen, die es als Möglichkeit sähen (man lernt z.B., einen gescheiten Weidezaun aufzustellen und zu reparieren, oder einen Motormäher zu benutzen), dürften in der Minderzahl sein.
Wenn man hingegen auf dem Hof eine Truppe von fünf Linkshändern hat, die die Arbeit nicht sehen, dann dürfte das auch für den Betriebsleiter nicht eine reinen Freude sein, nun plötzlich über mehr Personal zu verfügen.
Also bleiben die stumpfsinnigen Arbeiten, wie Zuckerrüben jäten, Steine klauben, Entwässerungsgräben putzen, Weide von Dorngebüsch befreien, und so weiter.
Die offiziellen Arbeitslosen- und Eingliederungsprojekte machen nur solche Arbeiten.

Das Arbeitslosenentschädigungssystem bestraft Leute, die aus Eigeninitiative solche Arbeiten annehmen. Da findest du heraus, wenn du z.B. eine unqualifizierte Arbeit annimmst, hast du eine, also kriegste nix mehr von die Versicherung - warum soll ich vor Ablauf der Versicherungsfrist für 1500 auf den Bau, statt zu Hause zu bleiben und 2000 zu kriegen? Nachdem die dich auf dem Bau dann auch nicht mehr brauchen, wird die neue Versicherungssumme aufgrund des Lohnes deiner letzten Erwerbstätigkeit berechnet, ist also weniger als wenn man die ganzen zwei Jahre zu Hause ausgesessen hätte.
Mit anderen Worten, man ist blöd oder kann nicht rechnen oder ist Idealist oder muss schwarz arbeiten, wenn man eine schlechte Arbeit annimmt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

kaulli
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1672

Beitrag von kaulli » So 30. Dez 2018, 10:44

emil17 hat geschrieben:Ina hat schon recht, es geht ja um die Beschäftigung von Arbeitslosen, nicht um die Abschlussprüfung des landwirtschaftlichen Betriebsleiters.
Die sind für den Job so gut, wie sie wollen....
Dieses Problem mit Arbeitsunwilligen und Arbeitsunfähigen haben alle Firmen im Niedriglohnsektor. Es ist auch nicht besonders motivierend, wenn man fürs Nichtstun ungefähr gleich viel Geld bekommt.
Deshalb kein Geld ohne Leistung - wäre meine Idee. Ausgenommen Kranke und Alleinerzieher oder bei Paaren eben einer davon.
Dann kann man Glyphosat verbieten und Unkraut jäten lassen - gesund für alle!
Liebe Grüße Kaulli
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt (Einstein)

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1673

Beitrag von centauri » So 30. Dez 2018, 10:53

Man ist aber als Betriebsleiter auch in der Lage Leute zu demoralisieren und ein Potential nicht zu erkennen. :rot:

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1674

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 30. Dez 2018, 10:55

ist schon alles versucht worden vor langer und auch kurzer Zeit.
Deutsche Spargelernter gibt es sowenige wie Eisbären in der Sahara. Und warum soll sich ein Betriebsleiter auch mit Zwangsabgestellten Leuten rumplagen müssen ?
Das bringt mehr Arbeit wie Ertrag.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1675

Beitrag von Rohana » So 30. Dez 2018, 11:02

Die sind für den Job so gut, wie sie wollen.
Diejenigen, die es als Möglichkeit sähen (man lernt z.B., einen gescheiten Weidezaun aufzustellen und zu reparieren, oder einen Motormäher zu benutzen), dürften in der Minderzahl sein.
Wenn man hingegen auf dem Hof eine Truppe von fünf Linkshändern hat, die die Arbeit nicht sehen, dann dürfte das auch für den Betriebsleiter nicht eine reinen Freude sein, nun plötzlich über mehr Personal zu verfügen.
Joa. Und dann find mal die, die gut sein *wollen* - die sind sicher nicht lange arbeitslos!
Ich arbeite derzeit (ausserlandwirtschaftlich) auch für weniger Geld als ich beim Bezug von ALG I aus meinem alten Job bekommen würde, kenne die Problematik also genauso wie den Bezug von HartzIV. Beides nicht schön.

Ina, nur weil du auf nem Demeter-Betrieb warst heisst das nicht dass die Anforderungen an Wissen und Können dort geringer wären. Qualitätsunterschiede machen vor "nur Heu" nicht halt. Auch bei Natursprung braucht man Anpaarungsplanung, man nimmt ja nicht einen beliebigen Bullen nur weil er die nötige männliche Anatomie aufweist :roll: Es braucht oft mehr als nur "Hilfsarbeiter", auch wenn schon ein Chef vorhanden ist.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1676

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 30. Dez 2018, 13:07

Rohana hat geschrieben:Es braucht oft mehr als nur "Hilfsarbeiter", auch wenn schon ein Chef vorhanden ist.
Was genau?
interessiert mich wirklich!
Dass das mit dem "Bullenaussuchen" tatsächlich komplizierter ist, als ich eigentlich dachte, hab ich ja schon gelernt. :)
Aber bei uns damals war "der Chef" so, dass er einige Arbeiten nicht aus der Hand geben wollte - aus privaten Gründen z.B. die Aussaat...
Bei Demeter gibt es auch vieles, was man können muss.
Die Präparate werden nicht irgendwann ausgespritzt oder mit dem Besen verteilt, auch nicht zu allen Pflanzen das gleiche.
Da muss man wissen, was man tut.
kann man aber, wenn man will, in Büchern nachlesen.
Präparate herstellen darf nicht jeder, zusätzlich ist da noch der Charakter der rührenden Person wichtig... :pft:
hab mal ein paar Kuhhörner (nicht von Mastochsen!) mit Mist gestopft.
Das war schon ein schönes Erlebnis, aber ob ich damit dem Bauern viel Arbeit abgenommen hab?

Ich befürworte es ja eh nicht, dass man Leute dazu zwingt, etwas zu tun, was sie nicht tun wollen.
Bessert sicher nicht die Qualität der Lebensmittel und hilft den betroffenen Bauern sicher nicht wirklich.
Einzig bei Jugendlichen seh ich einen gewissen pädagogischen Sinn dahinter, ob man Erwachsene durch sowas "bessedrn" kann??

Ich war z.B. auch am Fließband, um die Kartoffelernte für den Verkauf zu kontrollieren.
Da muss man schnell ungeeignete Erdäpfel erkennen und aussortieren (sonst beschweren sich die Kunden).
Ich weiß jetzt nicht, ob man das groß vorher "lernen" muss (ich konnte es einfach).
Aber! Wenn man da nicht will, kann man einiges verderben
- beim Unkrauthacken auch :platt: ein Kollege hat ein paar Maispflanzen platt gemacht....

Ich nehme mal stark an, kein Landwirt wird (betriebsfremden) Hilfsarbeitern die Entscheidungsmacht abgeben wollen.
Was man da sonst noch gelernt haben muss, wüßte ich noch immer wirklich gerne :flag:

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1677

Beitrag von Rohana » So 30. Dez 2018, 14:13

Naja ist doch ganz logisch, es sind nicht nur relativ einfache Arbeiten die gemacht werden müssen, sondern auch auf höheren "Leveln" - Aussaat, Ernte, Pflege, Bodenbearbeitung z.B. - für die man nicht unbedingt in jeder Betriebsgrösse als Chef reicht, auch Chefs haben ja nur 24h am Tag. Also müssen andere Menschen her. Angestellte, Lohnunternehmer, Familienmitglieder, ... je nach Bedarf und vorhandenen Kapazitäten. Die müssen dann auch das ein oder andere können. Manchmal sogar mehr.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1678

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 30. Dez 2018, 14:48

Also z.B.die Aussaat. Der Chef bestückt mir das Gerät, sagt mir wann ("heute") und wo ich fahren soll und das schaff ich dann nicht? :hmm:

Ermte, ja, da muss man gegebenenfalls erkennen können, was schon reif ist und was nicht. Wenn man will, lernt man das aber schnell.
Wenn man will.....

Ich seh schon, außer
Die müssen dann auch das ein oder andere können. Manchmal sogar mehr.
werd ich wohl hier nichts mehr erfahren, schade. Aber macht nix! :mrgreen:

weiter mit "Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktionen" ........

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1679

Beitrag von Rohana » So 30. Dez 2018, 16:23

Weiss ja nicht mit was für Geräten du am Trecker bisher umgegangen bist - und gehört auch nicht zum Thema, deshalb wollte ich das hier nicht ausbreiten.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1680

Beitrag von kaulli » So 30. Dez 2018, 17:13

Rohana hat geschrieben:Weiss ja nicht mit was für Geräten du am Trecker bisher umgegangen bist ...
Kannst du denn den Trecker reparieren?
Als Hilfskraft muss man nicht alles können, dazu hat man Fachkräfte.
Liebe Grüße Kaulli
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