Bienen: Wachsproduktion steigern?

Manfred

Bienen: Wachsproduktion steigern?

#1

Beitrag von Manfred » Mo 23. Aug 2010, 12:58

Bienenwachs scheint ja ein begehrtes Gut zu sein.
Wie kann man die Bienen anregen, mehr davon zu produzieren?

Winnie07
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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#2

Beitrag von Winnie07 » Mo 23. Aug 2010, 13:05

Indem man darauf verzichtet, ausgebaute Mittelwände reinzuhängen, würde ich sagen...
Dann haben sie mehr zu bauen, allerdings geht das nur auf Kosten der Honigproduktion.
lg
Winnie07

Sabi(e)ne
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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 23. Aug 2010, 17:32

:mrgreen: Sorry, das ist ein Irrtum - Naturbauwaben (in DNM) wiegen frisch und unbebrütet keine 8 Gramm, und mehr als 30-40 wird dir auch der fleißigste Schwarm nicht ausbauen, ikl. Honigwaben. Ein Volk produziert im Jahr max. 300g davon, unnd sie bauen nur, solange sie es sich leisten können, also bei Volltracht oder kontinuierlicher Fütterung.
Und Wabenverlust ist immer maximaler Streß für die Bienen, weil sie ihre Behausung ja im Gleichgewicht zwischen Brut - und Futterwaben aufgeteilt haben, das Verhältnis muß zueinander passen.
Was man machen kann, ist ab dem zweiten Jahr jedes Jahr Anfang Juli unter Fütterung eine Totalbauerneuerung machen, aber das ist extrem aufwendig und stressig.
Bienenwachs ist in anderen Ländern deutlich preiswerter zu haben, von daher würd ich eher beikaufen, als meine Bienen zu stressen.
Ich verkauf meins nur noch für Kosmetik, für Kerzen ist es zu schade (der von Kirchhain empfohlene Mindest-VK für Kerzen beginnt bei 36€/kg, je nach Ausführung - und 5 Wochen vor Weihnachten hat aldi jedes Jahr echte Bienenwachskerzen für 2,99€/kg im Angebot :bang: )
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Wolkenflug
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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#4

Beitrag von Wolkenflug » Mo 23. Aug 2010, 18:38

Sabi(e)ne hat geschrieben: und 5 Wochen vor Weihnachten hat aldi jedes Jahr echte Bienenwachskerzen für 2,99€/kg im Angebot :bang: )
2,99Euro pro Kilogramm?! Heftig. Ist mir noch garnicht aufgefallen, schaue selten nach Kerzen ;-)
Gibt bestimmt Imker die die einschmelzen um günstig an Wachs zu kommen *g*
Ich hoffe das kommt noch irgendwann, dass ich in Wachsvorräten schwimme (also nicht wortwörtlich*g*), aber das dauert wohl noch ein bisserl :-(
Meine stresse ich wahrscheinlich bautechnisch etwas.
Sie bekommen recht früh im Jahr ihren Honigraum. Den müssen sie auch fast komplett ausbauen (Segeberger Beuten), bekommen nur 1-2 leere Honigwaben, Rest Mittelwände.
Sobald sie da größtenteils fertig, gleich den nächsten rauf. Hoffnung dahinter: Das sie ja nicht in Schwarmstimmung kommen. Naja dieses Jahr nur teilweise geklappt mit der Schwarmverhinderung ;-).
Von Altimkern werd ich teilweise schief angeschaut, warum ich denn so früh aufsetze. "Die frieren doch", die Brut geht kaputt"
Denke aber mal, wenn es wirklich zu kalt ist, dann können sie die Wabengassen sicherlich absprerren. Futter haben sie mehr als genug, sollen sie halt mehr fressen, halt auch warm ;-)
Vorteil ist, ich brauch nicht viel Honigwaben über den Winter zu bringen, stehen ja nur im Weg rum.

Wolkenflug

Manfred

Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#5

Beitrag von Manfred » Mo 23. Aug 2010, 18:58

Wenn ich mich recht erinnere, waren das 2,99 pro Pack? Und im Pack waren dann 8 Teelichter oder 1 einzelne Kerze. Und die Wabenplatten zum Basteln waren mit 75% Paraffin verschnitten.
Was wiegt ein Teelicht? Ich denke mal, das waren mind. 10 Euro pro kg. Ist natürlich immer noch sehr billig, wenn man als Normalo die Rohware schon mit 9 Euro ansetzen muss.

Wieso produzieren die beim Naturbau weniger Wachs? Sind die Wände so viel dünner als beim Bau auf Wabenplatten?
Könnte man dann nicht mit Wabenplatten mit dickeren Stegen evtl. noch mehr Wachs ernten?

Manfred

Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#6

Beitrag von Manfred » Mo 23. Aug 2010, 19:08

Teelichter haben 13 bis 15 g.
Das sind dann schon 25 Euro pro kg.
Kein Wunder, dass man mit Kerzen Millionen scheffeln kann.
Wenn man dann noch das "gute" Bienenwachs mit 75% Paraffin nimmt... ;)

Wolkenflug
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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#7

Beitrag von Wolkenflug » Mo 23. Aug 2010, 19:35

Manfred hat geschrieben: Wieso produzieren die beim Naturbau weniger Wachs? Sind die Wände so viel dünner als beim Bau auf Wabenplatten?
Da ich es dieses Jahr mit Projekt Naturbau noch nicht geschafft habe, kann ich nur gelesenes weitergeben.
Was der konventionelle Imker als Mittelwand ins Volk gibt, bauen die Bienen im Naturbau wohl um einiges dünner und mit weniger Wachs. Aber was sie an den Zellen ausbauen (also die dritte Dimension), denke/vermute ich, ist genauso stark/dick gebaut wie im Naturbau.
Das würde ja theoretisch bedeuten, dass die Bienen mit Mittelwänden weniger Wachs produzieren müssen, da sie sich ja den Mittelwandteil sparen würden, dass Rähmchen aber insgesamt mehr Wachs hat.
Ausser die Zellwanddicke bei Mittelwandbienen ist stärker wie die Zellwanddicke bei Naturbaubienen.
Was ich komisch finden würd, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren :-)

Wolkenflug

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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#8

Beitrag von Winnie07 » Mo 23. Aug 2010, 22:01

Sabi(e)ne hat geschrieben::mrgreen: Sorry, das ist ein Irrtum - Naturbauwaben (in DNM) wiegen frisch und unbebrütet keine 8 Gramm, und mehr als 30-40 wird dir auch der fleißigste Schwarm nicht ausbauen, ikl. Honigwaben. Ein Volk produziert im Jahr max. 300g davon, unnd sie bauen nur, solange sie es sich leisten können, also bei Volltracht oder kontinuierlicher Fütterung.
Und Wabenverlust ist immer maximaler Streß für die Bienen, weil sie ihre Behausung ja im Gleichgewicht zwischen Brut - und Futterwaben aufgeteilt haben, das Verhältnis muß zueinander passen.
Was man machen kann, ist ab dem zweiten Jahr jedes Jahr Anfang Juli unter Fütterung eine Totalbauerneuerung machen, aber das ist extrem aufwendig und stressig.
Bienenwachs ist in anderen Ländern deutlich preiswerter zu haben, von daher würd ich eher beikaufen, als meine Bienen zu stressen.
Ich verkauf meins nur noch für Kosmetik, für Kerzen ist es zu schade (der von Kirchhain empfohlene Mindest-VK für Kerzen beginnt bei 36€/kg, je nach Ausführung - und 5 Wochen vor Weihnachten hat aldi jedes Jahr echte Bienenwachskerzen für 2,99€/kg im Angebot :bang: )
Hm, Sabi(e)ne, ich komme mir bei deinen Antworten immer so unwissend vor ;) .
Ich habe nur aus meiner Sicht geschrieben: Wenn ich im Frühsommer ein Volk aufsetze und sehe, dass sie gut unterwegs sind, dann lasse ich sie lieber ein Rähmchen neu ausbauen anstatt ihnen eine alte, ausgebaute Wabe reinzuhängen.
Vorteil: Keine alte Wabe im Bau, und ich habe dann am Ende des Sommers statt einer ausgebauten Wabe 2 Stück - das war die ganze "Milchmädchenrechnung" ;) . Wenn ich jetzt eine ausgebaute Wabe reingehängt hätte, würden sie eher Honig eingetragen haben (das ist zumindest immer das Argument der Imker, die gerne ausgebaute Waben benutzen).
Wieviel Gramm an Wachs mir das mehr bringt, kann ich nicht sagen, da alles in den Sonnenwachsschmelzer kommt, was anfällt, aber es ist doch das Doppelte, oder? ...wenn ich jetzt keinen Gedankenfehler drin habe.
Wenn du natürlich - wie in einem anderen Beitrag geschrieben - das Volk im Winter nicht auf weniger Zargen als im Sommer hast, wird die neue Wabe ja nicht entnommen...
lg
Winnie07

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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 23. Aug 2010, 22:42

Hei, Winnie,
eine Mittelwand hat +90 Gramm, und was die Bienen heizen müssen, um die auf "Anbautemperatur" zu bringen, da hat ein Schwarm schon die halbe Wabe fertig....
Außerdem sind die dicken MWs ein schwerer Störfaktor in der Kommunikation der Bienen - Naturbauwaben schwingen wegen ihrer Dünnwandigkeit ganz anders beim Tanz der Sucherinnen, siehe Tautz-Buch "Phänomen Honigbiene".
Auch mit Mittelwänden kriegst du keinesfalls das Doppelte raus an Wachs - sogar weniger, weil die Nymphenhäutchen sehr viel aufsaugen, und überleg doch mal, wie oft das Wachs der MWs schon recycelt wurde, samt "Entseuchung" durch Kochen bei 160°C und 3 bar, und wieder mit allen Rückständen von anno tuck dann wieder ins Volk kommt - da findet man bei Wachsanalysen sogar noch DDT, und wie lange ist das jetzt schon verboten?
Ich hab jahrelang gesagt "ich und Naturbau? Niemals" - tja, sage niemals nie.... :pfeif:
Wir machen das jetzt schon im 5. Jahr so, und den Bienen gefällt es und tut ihnen gut - Schwärme statt Ablegern. da kommt kein Ableger mit.
Insgesamt bin ich jetzt im 16. Jahr mit Bienis.
Und sie lehren mich jedes Jahr was Neues. :ohm:
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Re: Bienen: Wachsproduktion steigern?

#10

Beitrag von Winnie07 » Mo 23. Aug 2010, 22:50

Das mit den Mittelwänden stelle ich gar nicht in Frage, habe nur noch "Anfangsstreifen"....mir ging es um die "vermehrte Wachsproduktion" in der ursprünglichen Frage...(außerdem für mich natürlich auch eine Frage der Wabenhygiene).
...habe gerade bemerkt, dass ich in meiner ersten Antwort "Mittelwände" geschrieben habe...war ein Versehen, hätte "Wabe" heißen sollen...
lg
Winnie07

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