Ich denke, dass dass Antibiotikaproblem als Gesamtproblematik schon auf dem allgemeinen Schirm ist und man erpicht darauf ist, Lösungen für die Gesamtproblematik zu finden.Manfred hat geschrieben:Das ist genau der Punkt. Aber wenn ich das Problem der Resistenzen lösen will, dann hilft es wenig, nur auf den Nebenkriegsschauplatz der Landwirtschaft einzudreschen. Dann muss das Thema in allen Aspekten angegangen werden.
Es ist halt nur so, dass die Landwirtschaft einen ordentlichen Batzen diesbezüglich an der Backe hat. Denk mal an die Millionen Hühner und Puten, Schweine und Rinder, denen das Zeugs prophylaktisch und metaphylaktisch verabreicht wird. Wo soll man zuerst anfangen diese Problematik zu lösen?
Dem Konsumenten wird nun mal dieses in dieser Form produzierte Fleisch zum Verzehr angeboten, was meiner Meinung nach ehr als Sondermüll deklariert werden müsste. Das ist kein "Nebenkriegsschauplatz", sondern ein ganz zentrales Problem betreffend der Volksgesundheit, denn mit dem Verzehr besteht potentiell die Gefahr, durch die Aufnahme multiresistenter Keime sterbenskrank zu werden, weil kein Mittel mehr hilft.
Es ist also kein "eindreschen" auf die Landwirtschaft, sondern die kritische Auseinandersetzung damit. Was Du als "eindreschen" bezeichnest, ist das aufdecken von Missverhältnissen, was ein Korrektiv zum ersichtlich besseren zur Folge haben kann und anscheinend ja auch hat.
Da die Landwirtschaft so elementar wichtig ist, ist es von Bedeutung, dass Fehlentwicklungen aufgedeckt und korrigiert werden. (Mir fällt da jetzt nebenbei so ganz spontan die Fütterung von Rindern mit Tiermehl(!) und die daraus resultierenden Folgen ein.)
Dies geschieht übrigens nicht nur in der Landwirtschaft, sondern in vielen weiteren Bereichen von öffentlichen Interesse.
Kurz, wenn etwas definitiv schlecht läuft, dann muss man es auch aushalten, dass, wenn es aufgedeckt wird, Änderungen gefordert und durchgesetzt werden...


