Manfred hat geschrieben:@aron:
Wenn ich es auf die Schnelle richtig nachlesen konnte? Ihr lebt in eihem 6,5 ha "Naturparadies", in dem ihr für 2 (?) Leute ca. 50% des täglichen Bedarfs erzeugt?
Das ist natürlich schön für euch. Aber rechnerisch steht uns pro Mensch noch wieviel landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung? 2500 m2? Dann über diejenigen herzuziehen, die euch mit ihrer intensiven Wirtschaftsweise solchen Luxus ermöglichen ist schon irgendwie ... schräg? Oder habt ihr einen Plan, um die von euch verdrängten 24 bis 48 Menschen nachhaltig los zu werden?
Da passt eine eigentlich mir gewidmete Erwiderung von vorher ganz gut:
Manfred hat geschrieben:Seltsam, dass er haarklein differenzieren kann, wenn er sich angesprochen fühlt, aber alle andere mal eben über einen Kamm schert.
Warum ich das denke? In Deutschland gab es 2015 etwa 310'000 ha Brachland, also landwirtschaftliche Nutzfläche, die nicht bestellt wurde. (
Quelle)
Da wird also gemäss manfreds Rechnung 310'000ha/0.25ha = 1.2 Millionen Menschen die Nahrungsgrundlage entzogen.
Warum fehlen nun gerade die 6.5 ha Land, die aron im Eigentum oder in Pacht hat und nach seinen Vorstellungen bestellt?
Die im Vergleich dazu riesigen Flächen, die für Parkplätze, Strassen, Einfamilienhäuslebau und so weiter jedes Jahr der Vegetation dauerhaft verloren gehen, verdienen es hingegen nicht einmal, erwähnt zu werden.
Trotz der nicht bestellten, aber bestellbaren Flächen haben wir Dumpingpreise für Grundnahrungsmittel, die kaum die Produktionskosten decken. Gäbe es keine Brachflächen oder dilettantische Hobbybauern, die ihr Land ineffizient nutzen, würden dann nicht die Preise noch mehr in den Keller gehen, weil die Mengen, die auf den Markt müssen, noch grösser würden?
Manfred hat geschrieben:Ist ja eine beliebte Masche der Grünen, auf diese Weise von jedweder sachlichen Diskussion abzulenken.
ich bitte darum, diese Fragen nicht als Masche aufzufassen, um von einer sachlichen Diskussion abzulenken.
Übrigens bin ich nicht Mitglied der grünen Partei (zum x-ten mal)
Manfred hat geschrieben:Frau Schulze und Herr Hartmann beherrschen das bis zur Perfektion und lassen sich auf keinerlei inhaltliche Debatte in Landwirtschaftsfragen ein.
Ich ärgere mich ja auch jedesmal, wenn Leute gewählt werden, die ich persönlich nicht wählen würde.
Manfred hat geschrieben:Wenn man all diese Spielchen und scheinbaren Inseln zu Ende denkt, kommt immer das Gleiche dabei heraus: Wir brauchen solide Lösungen, um die Bedürfnisse der Menschheit auf für die Natur vorteilhafte Weise zu befriedigen.
das steht sinngemäss so sogar im Parteiprogramm der Grünen.
Manfred hat geschrieben:Und dann kann man entweder helfen, diese Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, oder man ist Teil des Problems.
Ok, dann bin ich Teil des Problems, wie die 98% der Bevölkerung auch, die nicht in der Erwerbslandwirtschaft tätig sind.
Ich mache das übrigens so wie ina: ich kaufe Nahrungsmittel, von denen ich vermute, dass sie auf anständige Weise erzeugt worden sind, sehr oft aber auch solche, von denen ich es schlicht nicht weiss. Ab und zu fällt mir auch etwas in den Korb, das bei ausreichender Aufmerksamkeit wohl nicht da reingeraten wäre. Nachdem ich die Ware bezahlt habe, ist die Sache im Sinne des Wortes irgendwann mal gegessen.
Da die Erwerbslandwirtschaft darauf beruht, dass es Menschen gibt, die ihre Nahrungsmittel nicht selbst produzieren, sondern einkaufen, scheint mir das nicht grundätzlich ein Fehlverhalten zu sein.
Die Landwirte hier, mit denen ich persönlich vertraut bin, haben mich auch noch nie gefragt, ob ich gerade daran bin, eine für die Menschheit passende Lösung anzudenken, oder ob ich ein Teil des Problems bin.
Die freuen sich bloss, wenn ich ihnen sage, dass ich die Rohmilch von ihnen gerne trinke.
Die Maxime, "wer nicht für mich ist ist gegen mich" hat übrigens in der Welt schon viel Schlimmes angerichtet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.