wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Was halt nirgendwo passt
Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11098
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#191

Beitrag von emil17 » Do 1. Nov 2018, 19:42

Manfred hat geschrieben:
Hildegard hat geschrieben:Was können die Verbraucher tun?

Sich endlich einmal davon verabschieden, immer nur das billigste zu kaufen. Endlich einmal auch konsequent zu handeln – und sich nicht immer nur über unmenschliche Bedingungen der Tierhaltung aufregen. Aber am nächsten Tag wieder das Billigschnitzel beim Discounter kaufen.
Eben. Wenn all die Leute, die sich über Glyphosat aufregen, keine Produkte mehr kaufen würden, in deren Herstellungskette Glyphosat eingesetzt wurde, wäre das Thema längst gegessen.
Aber am eigenen, verantwortungslosen Konsumverhalten etwas ändern? Das geht natürlich nicht...
Das ist nur die eine Hälfte der Geschichte. Nicht die Konsumenten, die Bauern kaufen das Zeug und wenden es an.

Diese sagen, jene seien schuld, jene sagen, diese.
Im Sandkasten, wo derartige Spielchen dem Alter und dem Verstand der Beteiligten angemessen sind, nehmen die Eltern den Streithähnen das Schäufelchen weg.

Würden "die Bauern" ernsthaft darunter leiden, dass sie eigentlich gar kein Glyphosat (oder was auch immer) verwenden wollen, es wegen den ignoranten Konsumenten aber müssen, dann würde der Bauernverband Druck machen, dass all das Zeug endlich verboten wird, damit wieder Fairness im Produktionswettbewerb aufkommt. Tut er das?
Die meisten Konsumenten wollen einfach nur einkaufen und nicht wegen Fleisch, Gemüse, Waschmitteln, Nudeln und so weiter jeweils eine Woche Intensivstudium über Produktionsbedingungen und zulässige Hilfsstoffe absolvieren müssen.
Das wird man auch nicht ändern können.
Also muss der Produzent etwas machen, wenn ihm wirklich etwas daran gelegen ist. Das tun bereits viele, unmöglich ist es also nicht.
Für die anderen: Wie man etwas erzeugen kann, das man eigentlich gar nicht will, das ist mir ein Rätsel, es sei denn ...
"Ich machs nur wegen dem Geld"
... das war auch schon beim ältesten Gewerbe der Welt nicht anders, und auch die wollen nicht, sondern müssen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#192

Beitrag von Rohana » Do 1. Nov 2018, 19:47

emil17 hat geschrieben: Wenn man, wie die zweite Quelle behauptet, standardmässig alle Tiere eines Bestandes vorsorglich behandelt, weil das billiger ist als herauszufinden, welche tatsächlich krank sind, dann ist das nicht mehr allzuweit von einer Leistungssteigerung durch Antibiotikagabe entfernt.
Doch, es ist ein deutlicher Unterschied - in den Mitteln und in der Wirkweise. Das magst du oder sonstwer als Spitzfindigkeit sehen, es ist halt einfach nicht vergleichbar Mittel A standard- und regelmässig ins Futter zu geben, oder Mittel B einem ganzen Bestand kurzzeitig als Krankheitsprophylaxe. Sicherlich kann und muss zweiteres kritisch gesehen werden, es ist aber ein deutlich anders definierter Sachverhalt.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11098
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#193

Beitrag von emil17 » Do 1. Nov 2018, 20:05

Rohana hat geschrieben:Sicherlich kann und muss zweiteres kritisch gesehen werden, es ist aber ein deutlich anders definierter Sachverhalt.
Du versteht aber schon, dass manche Konsumenten da aussteigen, weil in beiden Fällen alle Tiere standardmässig Antibiotika verabreicht kriegen? Nur eben separat vom Futter statt im Futter.

Schreibts doch einfach schön gross aufs Packerl Fleisch "von mit Antibiotika behandelten Tieren" und schaut, ob die Konsumenten das wirklich wollen.
Vermutlich wäre es vielen tatsächlich wurscht, aber diejenigen, welchen es nicht egal ist, welche aber andere Prioritäten haben und ihre Einkäufe nicht zelebrieren, sondern erledigen, die hätten eine Chance bei der Auswahl.
Schuld an der Misere sind natürlich auch die Supermärkte, denn die wollen nicht eine weitere Produkteschiene, die Verkaufsfläche im Geschäft belegt, ohne das Gesamtvolumen zu erhöhen. Das ist dann die Chance für Direktvermarkter und Vertriebsgesellschaften.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2246
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#194

Beitrag von strega » Do 1. Nov 2018, 20:36

kauf ja für mich generell kein Supermarkt-Fleisch,
aber manchmal etwas halbwegs nicht ganz grauslich Megamieses von dort fürn Hund...
sardisches Schaf aus garantiertem Leben unter freiem Himmel oder Pferd oder so in Scheibchen oder Huhn
wenn ich nur dran denk, Tiere zu essen, die ohne Antibiotika nicht lebensfähig sind, da dreht sich bei mir alles um :ohoh:

hier im grössten Supermarkt der nächsten Kleinstadt gibts seit neuestem Hühnerfleisch
explizit mit der Aufschrift " ohne Antibiotika und ohne gentechnisch veränderte Futtermittel"
soll sogar in Italia erzeugt worden sein, nicht nur dort verpackt und ursprünglich aus China, wie so viele Mogelpackungen, die im Verkauf zu finden sind, nur schauen halt die meisten Leut nicht so genau hin...
und die Hühner sollen mehr Platz haben als in der normalen Hochleistungsindustrie,
sind ja vielleicht auch deshalb nicht mehr ganz so gestresst und von daher haben die noch ein halbwegs funktionsfähiges Immunsystem,
wenn das auch stimmt mit dem Platz, dann stimmt das ja vielleicht tatsächlich auch, dass die ohne Antibiotika in der Tat lebensfähig sind....

klaro, der tumbe Konsument kann ja sowas nicht nachprüfen, wenns da steht glauben wir das halt mal

aber das Produkt läuft durchaus, das kauf tatsächlich nicht nur ich :aeh:

is nicht Bio, das Zertifikat is eh eine Farce...
aber mir deucht, das könnt doch eine nette Marktlücke werden auf dieser Basis......
wenns jemand macht und nicht alle sagen das geht doch nicht...
und wenn eben nicht nur alles aufs maximale Kohlescheffeln ausgelegt ist,
sondern so ein kleines Bisschen mehr als sonst marktüblich auch die Qualität eine Qualität ist, die es zu schaffen und zu fördern gilt :kaffee:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Manfred

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#195

Beitrag von Manfred » Do 1. Nov 2018, 21:08

@Emil: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob so eine Einmalbehandlung erfolgt, oder einer längerfristige Futterbeimengung als verbotener Wachstumsförderer. Sowohl bezüglich der Wirkung auf das Tier als auch juristisch.
Womit wir dann übrigens auch wieder beim Thema bäuerliche Landwirtschaft sind. Von Großbetrieben kann ein Mäster homogene Tiergruppen einkaufen. Von kleinen Betrieben kommend müssen Gruppen mit unterschiedlicher Herkunft und damit unterschiedlichem Gesundheits- und Immunstatus zusammengestellt werden. Die können für sich genommen alle pumperlgsund sein, aber wenn eines einen Erreger mitbringt, gegen den andere nicht immun sind, werden die halt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit krank.
In einer idealen Welt... bräuchte auch die Industrie keine arbeitsteilige Wirtschaft und der Dorfschmied könnte dein neues Auto in jahrelanger Arbeit alleine zusammenhämmern.

Dito beim Glyphosat. Glyphosat bringt einen Kostenvorteil, weil die Ware im gleichen Endprodukt landet. Wer darauf verzichtet, ist weg vom Fenster, außer er hat eine ebenso wirtschaftliche alternative Lösung oder einen Abnehmer, der für den Verzicht mehr bezahlt.
Die grüne "Lösung" ist: Verbot ohne Außenschutz = weiterer Wettbewerbsnachteil für die heimische Wirtschaft = mehr Import von zu niedrigeren Standards (u.a. deutlich mehr Glyphosateinsatz) erzeugter Ware.
Unsere Lösung (also die der Bauern, die sich im Bereich der regenerativen Landwirtschaft engagieren) ist, wirtschaftliche Ackerbaumethoden zu entwickeln, die Glyphosat überflüssig machen.
Was jeder Verbraucher sofort umsetzen kann: Keine Produkte mehr kaufen, in deren Herstellungskette Glyphosat vorkommt. Und da gilt es eben nicht nur auf das Fleisch, sondern auf alle Agrarprodukte inkl. Textilien usw. zu achten. Und ja: Man muss dafür seinen Arsch hochkriegen und sich informieren. Wobei das bei Glyphosat auch einfach geht, indem man z.B. Bioware kauft. Dann ist man, bis auf die immer wieder vorkommenden Betrugsfälle, auf der glyphosatfreien Seite.
Ob man damit wirklich etwas Gutes tut, ist dann nochmal eine andere Frage, weil z.B. der Einsatz verstärkter Bodenbearbeitung weit mehr negative Folgen haben kann als der Glyphosateinsatz. Auch dieses Problem wird durch die regenerative Landwirtschaft mit erschlagen, weil die unwirtschaftliche und bodenschädliche stärkere Bodenbearbeitung vermieden wird.
Was die Grünen tun könnten, wenn sie wirklich etwas Positives erreichen wollten: Von ihrer Verbots-Ideologie runter kommen und dabei helfen, das Wissen über echte Alternativen zu erweitern und zu verbreiten.

Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2109
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#196

Beitrag von Hildegard » Do 1. Nov 2018, 21:08

centauri hat geschrieben:Jut, wie wärs denn jetzt ohne die Bauern und dem ganzen Umfeld?
Eigentlich müsste es heißen "Wie wäre dein Umfeld ohne Bauern?". :
Ich bin ja "umzingelt".
>Also im Moment läge unser Haus, bzw Schlafzimmer nicht gerade in der ...wievielten heuer ? .. Duftwolke. ;) die ja je nach Windrichtung mehr oder weniger heftig ausfällt. Der Kompost des Biobauern und auch die Jauche, welche mit Mikroorganismen, Luft und Steinmehl aufbereitet ist, riechen kaum.Da kannst sogar die Wäsche auf der Leine lassen. und somit den Trockner sparen.
>Ich bräuchte mir vllt. weniger Sorgen machen ob der Abstand von Güllefass , Herbizidspritze...zu unserem Brunnen wohl reicht, und dann nicht "Kaffee aus der Wasserleitung" rinnt, bzw. unsere Trinkwasserversorgung langfristig keine mehr ist.
>Es wäre in der Intensivphase der Heuernte, bzw. Silierzeit weniger riskant auf den öffentlichen Güterwegen/Strassen (die in den 60iger -70igern gebaut wurden und damals die Dimensionen der Traktoren ..15er Steyrer etc. :) halt andere waren und die Bauern nur auf den umliegenden eigenen Feldern des Hofes damit unterwegs waren)mit einem normalen KFZ zu befahren und das jetzt auch nachts.Früher (bis in die 80iger des vorigen Jahrtausends) war auch am Bauernhof nach der Stallarbeit und vor Einbruch der Dunkelheit und Sonn-und Feiertags sowieso.Feierabend...da gab nur der Pfarrer !!! bei der Sonntagsmesse die Erlaubnis , dass..und nur!...bei drohendem Unwetter noch schnell das Heu heimgefahren werden darf.)
das waren mal ein paar unangenehme Begleiterscheinungen
Aber....ich lebe in einer Bio-Hochburg, bis auf ein paar Ausnahmen...ich könnte nicht um Mitternacht hochwertige silofreie, Milch abzapfen,
..ich könnte mir nicht rund um die Uhr Eier, Nudeln,Honig...vom Hütterl holen
..ich könnte nicht aus dem Fleisch-Wurstangebot der Hofschlachtung wählen, wo ich die Tiere auf der Weide seh
..ich hätte kein Bio-Bier - ab Hof gebraut
..keinen Ziegenkäse, kein Roggenbrot von der Bäuerin jeden Freitag, keinen Dinkel, keinen Hanf, keine geräumte Strasse im Winter, wahrscheinlich Wildnis bis zur Haustüre, ....
.....
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Wildmohn

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#197

Beitrag von Wildmohn » Do 1. Nov 2018, 21:21

@Hildegard:
Habe Deinen vorletzten Post mit großem Interesse gelesen, danke dafür.
Bin nämlich immer der Meinung gewesen, dass ein Mittel, welches so zerstörend wirkt auch Auswirkungen, in welcher Form auch immer, auf unseren Körper haben muss. Wobei ich es nicht nur humanmedizinisch eingrenze, sondern die ganzheitliche Wirkung auf sämtliche Organismen im Blick habe.
Aber der Landfunk spuckt ja weiterhin in die Lautsprecher, wie wichtig solche Mittelchen sind, um das Weltenproblem Hunger zu lösen und somit gleichzeitig Krankheit, Zerstörung und Elend auslöst und fördert...

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11098
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#198

Beitrag von emil17 » Do 1. Nov 2018, 21:57

Manfred hat geschrieben:@Emil: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob so eine Einmalbehandlung erfolgt, oder einer längerfristige Futterbeimengung als verbotener Wachstumsförderer. Sowohl bezüglich der Wirkung auf das Tier als auch juristisch.
Für den Tierhalter ja, für den Konsumenten nein.
Dass man damit multiresistente Keime geradezu züchtet, wurde schon erwähnt.
Nach dieser Logik müssten ja alle Kinder bei der ersten Einschulung mal eine Dosis Breitband-Antibiotika bekommen.
Aus Sicht des Produzenten ist der Konsument schuld, weil er sich marktwirtschaftlich logisch verhält, d.h bei einer unüberschaubaren Vielfalt an Produkten und Deklarationen orientiert er sich am Preis.
Selbst wenn er bewusst Nahrungsmittel meiden wollte, zu deren Erzeugung bestimmte Mittel, wie Glyphosat oder Antibiotika, verwendet worden sind: Wie kann man das wissen, da es ja nicht deklariert werden muss und auch der Begriff Bio immer unübersichtlicher wird?
Die Aussage, dass der Konsument die industrielle Produktion "will", weil er nicht teurer als nötig kauft, ist aus Sicht des Produzenten zwar bequem, aber wahrscheinlich falsch oder muss doch dauernd überprüft werden.
Manfred hat geschrieben:Die grüne "Lösung" ist: Verbot ohne Außenschutz = weiterer Wettbewerbsnachteil für die heimische Wirtschaft = mehr Import von zu niedrigeren Standards (u.a. deutlich mehr Glyphosateinsatz) erzeugter Ware.
Soviel ich weiss, ist der Verzicht auf Aussenschutz durchaus nicht auf dem Mist der Grünen gewachsen, sondern bei denen, die Aussenhandelsabkommen abschliessen wollen, und wo die grossen Exporteure von Agrarprodukten um jeden Preis verhindern, dass die Art der Erzeugung eine handelsrelevante Produkteigenschaft sei. Da sind dann Miele und Volkswagen wichtiger als ein paar Kartoffelbauern. Was die Grünen machen, ist, dass sie die in Sachen Umweltschutz geforderten Standards zuerst im Inland durchzusetzen versuchen. Das ist meiner Meinung nach nur konsequent.
Weise wäre es ohnehin, Aussenschutz nicht nur für Nahrungsmittel zu fordern, denn bei Textilien und Elektronikbauteilen besteht genau das gleiche Problem.
Manfred hat geschrieben:Was die Grünen tun könnten, wenn sie wirklich etwas Positives erreichen wollten: Von ihrer Verbots-Ideologie runter kommen und dabei helfen, das Wissen über echte Alternativen zu erweitern und zu verbreiten.
Warum nur die Grünen? Sie wollen übrigens wirklich etwas Positives erreichen, wie jede politische Partei. Das haben alle Parteien so an sich. Ob sich das Wollen mit dem Können glücklich paart, ist Gegenstand politischer Weltanschauung.

Was die echten Alternativen anbetrifft: Wenn sie wirklich funktionieren, werden sie sich durchsetzen. Das geht nicht von heute auf morgen, und erst wenn sie nennenswerte Anteile der landwirtschaftlichen Produktion erreichen, wird sich die Politik damit befassen. Also dann, wenn viele Betriebe von den Ernten und nicht bloss von den Kursen und Seminaren zur neuen Methode leben können. Das war schon damals so, als der Kleinjogg seine Kleegraswirtschaft eingeführt hat. Bis dahin müsst ihr durchhalten ... und Vorbild sein, statt sich zu beschweren, wer warum den Erfolg verhindert.
Google mal, wie viele verschiedene Ideologien und Ideen es gibt, die alle die Rettung der Welt zur Absicht haben und bereits wissen, wie es geht und wo der Feind sitzt ... Von den Zeugen Jehovas über Anarchisten jeden Couleurs und esoterisch-spirituelle Zurück-zu-den-Wurzeln-Bewegungen bis zu den neoliberalen Weissbuch-Autoren ist so ziemlich alles dabei, was man sich denken kann. Allen ist ferner gemeinsam, dass die gewöhnlichen Leute (Konsumenten, Wähler, Arbeiter usw.) nicht so sind, wie sie sein sollten. Da haben es die wirklich guten Ideen halt schwer. Aber das weisst du ja selber.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#199

Beitrag von Rohana » Do 1. Nov 2018, 22:12

emil17 hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:@Emil: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob so eine Einmalbehandlung erfolgt, oder einer längerfristige Futterbeimengung als verbotener Wachstumsförderer. Sowohl bezüglich der Wirkung auf das Tier als auch juristisch.
Für den Tierhalter ja, für den Konsumenten nein.
Dass man damit multiresistente Keime geradezu züchtet, wurde schon erwähnt.
Nach dieser Logik müssten ja alle Kinder bei der ersten Einschulung mal eine Dosis Breitband-Antibiotika bekommen.
Die Kinder bekommen's halt verteilt und nicht auf einmal ;) oder wieviele junge Erwachsene kennst du, die das Siegel "ohne Antibiotika das Erwachsenenalter erreicht" tragen würden, und welchen geschätzten Anteil haben die an ihrer Altersklasse?

Wer der Meinung ist dass er kein Fleisch essen will das einmal im Leben Antibiotika gesehen hat, der muss halt einen gewissen Prozentsatz der Tiere leiden (!) und/oder einschläfern lassen, weil immer mal wieder welche krank werden. Auch Bio-Tiere.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2246
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#200

Beitrag von strega » Do 1. Nov 2018, 22:29

die Kinder, die wegen jedem Schnupfen manchmal heutzutage Antibiotika verabreicht bekommen, obwohl es meist andere Möglichkeiten gäbe etwas zu heilen,
die Kinder muss ich ja nicht essen....
:pfeif:
die Rückstände von deren oft schon frühzeitig geschwächten Organismen dürfen wir dann aber halt im Trinkwasser geniessen, irgendwie und irgendwann

aber wie weiss ich als Verbraucherin, ob das Tier das vor mir in Teilen in der Kühltheke liegt in irgendnem Supermarkt, nur einmal im Leben Antibiotika bekam oder halt die maximale Ladung und das öfters? Das is halt streng geheim, nee, isses vielleicht offiziell nicht, aber wie komm ich als Verbraucher an so ne Info? Niemals und nicht im Leben schätz ich mal... Hauptsach der Verbraucher kauft und blecht und fertig
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“