wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 4754 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#91

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 30. Okt 2018, 21:42

Wildmohn hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:@Wildmohn: mir deucht, Manfred macht die Grünen dafür verantwortlich, dass es den Landwirten sehr schwer gemacht wird, von Grünland zu Ackerfläche hin und her zu wechseln. Das wäre ja an und für sich im Sinne einer guten Fruchtfolge irgendwie sinnvoll.

Siehst du das anders bzw. sind dafür gar nicht "die Grünen" verantwortlich??

Ich will auf gar keinen Fall "die Grünen" angreifen. Nein, was Umweltschuz angeht, habe ich denen eigentlich immer vertraut. :im:
ina maka, ich muss gestehen, dass mir für die Beantwortung Deiner Frage schlicht und einfach das Wissen fehlt. Das ist ein ganz spezieller Sachverhalt...
Was mich halt an Manfreds Äußerungen stört ist, dass er ganz offensichtlich gegen NGOs und halt die Grünen agiert, obwohl die Interessenlage seiner propagierten "regenerativen Landwirtschaft" sehr nahe am Ideal derer ist...
Es fehlt vielen "Umweltschützern" und Landwirtschaftskritikern das nötige Hintergrundwissen, exemplarisch hast du das nun sehr schön herausgestellt.
(Hervorhebungen durch mich)

Der Rest lässt sich eigentlich mit zwei Zitaten von Manfred beantworten:
Parteiprogramme sind idR das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.
Du solltest dich von deiner Realitätsverweigerung lösen und dir ansehen, was die Grünen im Detail tun, und welche Auswirkungen das auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft hat.
Wenn du diese beiden Aussagen beherzigst wirst du Manfred, Rohana und mich verstehen.
Es braucht Zeit sich gegen vorhandene Widerstände durchzusetzen, gegen Lobbyismus, also wirtschaftlicher Interessengruppen und sonstiges
Ich würde hier garnicht so laut gegen den Lobbyismus schimpfen. Die "Umweltschützer"-NGOs haben es nahezu perfekt geschafft die gesetzgebenden Organe (vor allem in der EU aber auch im Bund) zu Infiltrieren um ihre Interessen durchzusetzen.
NGOs sind genau so wirtschaftliche Interessengruppen.

Wildmohn

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#92

Beitrag von Wildmohn » Di 30. Okt 2018, 21:57

@Rohana, @ölkanne:
Ich hatte ja irgendwo in diesem Faden geschrieben, dass eine ehrliche Grundsatzdiskussion nötig sei.

Rohana, Du warst bis zum Einstieg in die Landwirtschaft eine Wählerin der Grünen, was sind die konkreten Gründe, dies nicht mehr zu sein?
ölkanne, dass Du meinen Post an ina maka als Schwäche für Deine krude Theorie missbrauchst hätte ich nicht anders erwartet...

Meine Frage an Euch beide:
Was ist der Grund, dass Organisationen und Parteien, die sich für Ökologie und Nachhaltigkeit engagieren, so wenig in Eurer Gunst liegen und einen solch schlechten Stellenwert haben?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#93

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 30. Okt 2018, 22:12

ölkanne, dass Du meinen Post an ina maka als Schwäche für Deine krude Theorie missbrauchst hätte ich nicht anders erwartet...
Ich habe eine Theorie aufgestellt? Davon wusste ich bis eben noch nichts :aeh:
@Rohana, @ölkanne:
Ich hatte ja irgendwo in diesem Faden geschrieben, dass eine ehrliche Grundsatzdiskussion nötig sei.
Das bedarf aber auch einem Mindestniveau an Fachwissen und der Bereitschaft vor der Diskussion auch mal Fachliteratur und Gesetze/Verodnungen zu lesen.
Meine Frage an Euch beide:
Was ist der Grund, dass Organisationen und Parteien, die sich für Ökologie und Nachhaltigkeit engagieren, so wenig in Eurer Gunst liegen und einen solch schlechten Stellenwert haben?
Diese Organisationen und Parteien sind Scheinheilige,
sie meinen mit ihren Aktionen/ ihrer Politik ihre Ziele (z.b. Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft, der Weidehaltung usw) erreichen zu können und propagieren das als den goldenen Weg.
Sie setzen mit eiserner Härte ihre praxisfremde Ideologie durch, deren Ergebnis genau das Gegenteil ihrer Ziele ist.
Daraus resultiert in den Organisationen und Parteien neuer Tatendrang der die verbleibenden Teile (der Landwirtschaft) immer stärker gängelt und gleichzeitig wieder exakt gegen das das Ziel der Organisationen und Parteien wirkt.
Du erkennst die Spirale....

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#94

Beitrag von emil17 » Di 30. Okt 2018, 22:22

Manfred hat geschrieben: Aktuell kostet mich als Grünlandbetrieb z.B. alleine die von den Grünen und den angeschlossenen NGOs auf EU-Ebene erreichte Ackerstatusregelung 150 Euro pro ha Ackerfläche und Jahr, während mir die Umverteilungsregelung für kleine Betriebe nur ca. 40 Euro pro ha bringt.
Also ein Verlust von Wettbewerbsfähigkeit von 110 Euro pro ha und Jahr
Wettbewerbsfähigkeit als einziges Kriterium für alles, was man macht und lässt, hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind.
Die "Umweltschützer"-NGOs haben es nahezu perfekt geschafft die gesetzgebenden Organe (vor allem in der EU aber auch im Bund) zu Infiltrieren um ihre Interessen durchzusetzen.
Ich dachte, Verschwörungstheorien seien in diesem Forum verpönt?
Wenn jemand etwas durchsetzt, was einem selbst nicht passt, kanns ja nur Infiltration und Gehirnwäsche sein. Wenn man Lobbyismus als legitimes Werkzeug einer demokratischen Ordnung akzeptiert, dann dürfen alle. Tut man es nicht, dann sind alle Infiltratoren der gesetzgebenden Organe, nicht nur die, deren Politik einem grad nicht passt.

Ich kann in D ja nicht wählen - könnte ich, hätte ich selbstverständlich Grün gewählt, oder vielleicht noch die Linke. Wen sonst sollte man denn wählen? Trotzdem finde ich es faszinierend, wie eine Partei, die noch nie Regierungsverantwortung hatte, an allem schuld sein soll, was falsch läuft im Land.

Ich hätte deshalb eine Bitte: Behandelt diejenigen, die in politischen Dingen anderer Meinung sind, als Diskussionsgegner, nicht als Feinde. Das läuft in der Schweiz tatsächlich besser als bei Euch.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Wildmohn

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#95

Beitrag von Wildmohn » Di 30. Okt 2018, 22:23

Oelkanne hat geschrieben: Diese Organisationen und Parteien sind Scheinheilige,
sie meinen mit ihren Aktionen/ ihrer Politik ihre Ziele (z.b. Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft, der Weidehaltung usw) erreichen zu können und propagieren das als den goldenen Weg.
Sie setzen mit eiserner Härte ihre praxisfremde Ideologie durch, deren Ergebnis genau das Gegenteil ihrer Ziele ist.
Daraus resultiert in den Organisationen und Parteien neuer Tatendrang der die verbleibenden Teile (der Landwirtschaft) immer stärker gängelt und gleichzeitig wieder exakt gegen das das Ziel der Organisationen und Parteien wirkt.
Du erkennst die Spirale....
Gut, nehmen wir das mal so hin. Was sollte Deiner Meinung nach passieren, damit der "Berufsstand" Bauer wieder mehr positive gesellschaftliche Resonanz erfährt?

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#96

Beitrag von Rohana » Di 30. Okt 2018, 22:27

Eine ordentliche Hungersnot. Wünscht man eigentlich keinem, aber anders wird diese überfressene Wohlstandsgesellschaft nicht lernen, dass man weder Geld noch Ideologie essen kann.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#97

Beitrag von Wildmohn » Di 30. Okt 2018, 22:44

Rohana hat geschrieben:Eine ordentliche Hungersnot. Wünscht man eigentlich keinem, aber anders wird diese überfressene Wohlstandsgesellschaft nicht lernen, dass man weder Geld noch Ideologie essen kann.
Hungersnöte treten vor allem aus klimatischen und kriegerischen Gründen auf. Ob dass das Ansehen der Bauern, die diesen Ereignissen ebenso ausgeliefert sind, hebt, wage ich zu bezweifeln...

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#98

Beitrag von Rohana » Di 30. Okt 2018, 22:52

Schau dir an was dieses Jahr passiert ist: Wir hätten eigentlich eine Hungersnot haben müssen, weil grossflächig nix oder kaum was gewachsen ist. Wir mussten Viecher schlachten, weil wir nicht genug Futter haben. Und was für Auswirkungen hat es auf die Menschen? Gar keine. Die Regale sind voll. Kommt halt nicht von hier, kommt von sonstwo, aber hungern muss deswegen bei uns keiner, NIE.

Ich sage dir: Wenn die Regale leer wären, wenn Menschen tatsächlich mal überlegen müssten was sie essen weil nichts (oder zumindest weniger) da ist und nicht weil man sich auf der Speisekarte nicht entscheiden kann, dann würde vielleicht auch die Landwirtschaft wieder anders gesehen. Es geht niemandem darum ob effektiv produziert wird oder überhaupt irgendwas produziert wird, nein, heutzutage legt man wert auf Ethik, Moral, Umweltschutz, Tierschutz ... und natürlich Geld. Kosten darf der Überfluss ja auch nix. Um unser täglich Brot, um Milch, Fleisch oder Eier, geht's schon lange nicht mehr.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#99

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 30. Okt 2018, 23:02

Die "Umweltschützer"-NGOs haben es nahezu perfekt geschafft die gesetzgebenden Organe (vor allem in der EU aber auch im Bund) zu Infiltrieren um ihre Interessen durchzusetzen.
Ich dachte, Verschwörungstheorien seien in diesem Forum verpönt?
Wenn jemand etwas durchsetzt, was einem selbst nicht passt, kanns ja nur Infiltration und Gehirnwäsche sein. Wenn man Lobbyismus als legitimes Werkzeug einer demokratischen Ordnung akzeptiert, dann dürfen alle. Tut man es nicht, dann sind alle Infiltratoren der gesetzgebenden Organe, nicht nur die, deren Politik einem grad nicht passt.
Ich habe ja nicht gesagt das es verboten gehört oder das es die Gegenseite nicht tut, nur das die NGOs das System perfekt beherrschen.
Ich kann in D ja nicht wählen - könnte ich, hätte ich selbstverständlich Grün gewählt, oder vielleicht noch die Linke. Wen sonst sollte man denn wählen? Trotzdem finde ich es faszinierend, wie eine Partei, die noch nie Regierungsverantwortung hatte, an allem schuld sein soll, was falsch läuft im Land.
Emil, da hast du dich geschnitten!!

1998 bis 2005 waren sie in der Bundesregierung ( die Folgen Spüren wir heute noch)
Ansonsten waren sie schon in
Hessen
Berlin
Niedersachsen
Sachsen-Anhalt
NRW
Schleswig-Hohlstein
Hamburg
Bremsen
Baden-Württemberg

an der macht.

Aktuell sind sie es in

Hessen
Baden-Würtemberg
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Hohlstein
Thüringen
RLP
Bremen
Hamburg

und damit in genau 50% der Länderparlamente.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#100

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 30. Okt 2018, 23:18

@Wildmohn: Ein bißchen mehr geschichtliches Wissen täte Dir gut. Und mehr Reden mit Landwirten und alten Menschen.

Auf ALLEN Höfen meiner Familie waren damals Flüchtlinge untergebracht.
Die Einzigen, die damals etwas hatten waren die Bauern. Die Bauern wurden auch nicht so an der Front eingesetzt, weil es wichtiger war, daß Nahrung für die Bevölkerung
produziert wird. Sie mußten allerdings auch den Großteil ihrer Erzeugung an den Staat abliefern.

Und ich habe in Altersheimen viele Geschichten gehört von Leuten, die vor dem Krieg reiche Gutshofbesitzer waren und ein Luxusleben hatten. Im Krieg mußten sie dann mit nur einem Koffer aus den Ostgebieten in den Westen fliehen. Viele haben mir erzählt, daß sie ihren Familienschmuck gegen Nahrungsmittel eingetauscht haben. Oder daß sie froh und dankbar waren, wenn sie für ein wenig Essen auf dem Acker arbeiten durften. Verwandtschaft auf dem Land war für die Stadtbewohner ein großes Glück.

Also: Die Bauern waren gerade zu Kriegszeiten elementar wichtig.

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