Gibt es in D wirklich keine einzige Partei, die so einen Ansatz verfolgt?Manfred hat geschrieben:Die meisten Bauern gehen pleite und die meisten Verbraucher kaufen das billigste Importzeug, egal wie produziert, das sie kriegen können. Genau wie heute. Geht solange gut, bis es mal eine ernstafte Krise gibt. Und dann gibt es Hungertote, weil unser Land schon lange nicht mehr in der Lage ist, sich selbst mit Nahrungsmitteln zu versorgen.Pitu hat geschrieben:Ich meine die Frage ernst als Gedankenexperiment: Wie würde/könnte sich das entwickeln? Was meint Ihr?
Würden wir dagegen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, würden sich Fragen stellen wie:
-Wie können wir unsere Ernährung und sonstige Agrarrohstoffproduktion dauerhaft sichern, auch für den Krisenfall?
-Welche Mindeststandards möchten wir in der Tierhaltung, beim Bodenschutz, beim Umweltschutz allgemein und wie können wir sicherstellen, dass diese bei allen für uns erzeugten Agrarprodukten eingehalten werden?
-Wie stellen wir sicher, dass die Menschen, in in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei etc. und Nahrungsmittelverarbeitung etc. für uns arbeiten fair entlohnt werden und eine gute Lebensqualität haben?
Und die Folge wäre dann zwangsläufig eine komplett andere Politik als heute.
Leider gibt es keine einzige Partei in D, die so einen Ansatz verfolgt.
Also bleibt nur jedem einzelnen Verbraucher, sich selbst diese Fragen zu stellen und sei Konsumverhalten entsprechend umzustellen. Würden das nur die Hälfte derer tun, die ständig über die Landwirtschaft schimpfen, würde sich schon sehr viel ändern.
Lies mal diesen Auszug aus dem Grundsatzprogramm einer deutschen Partei:
Ganz so pessimistisch wie Du sehe ich das nicht, gesellschaftlicher Wandel braucht halt seine Zeit. Gute Ansätze hierfür gibt es schon...Wir wollen eine Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie, die Tiere würdig behandelt, das Klima schützt und die Artenvielfalt bewahrt. Eine Landwirtschaft, in der Bäuerinnen und Bauern ein gutes Auskommen haben und faire Preise erhalten, in der Bauernhöfe nicht zu riesigen Agrarfabriken wachsen müssen, um zu überleben. Umwelt- und Tierschutz dürfen kein Wettbewerbsnachteil sein, den erhöhten Aufwand wollen wir daher ausgleichen und belohnen. Neben einer grundsätzlichen Umverteilung der Agrarfördermittel ist die transparente Kennzeichnung der Lebensmittel zentral. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Tierschutz und regionale Lebensmittel. Wir wollen, dass sie beim Einkauf schnell sehen können, wo und unter welchen Bedingungen Lebensmittel erzeugt wurden. Wir fördern eine Landwirtschaft ohne Gentechnik, Antibiotikamissbrauch und Unmengen an Pestiziden.

