Bienensterben

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#411

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 14. Okt 2018, 23:18

strega hat geschrieben:ja doch, wenn das Zeux gekauft wird obwohl es eigentlich viel zu teuer ist, dann ist eine Hörigkeit vorhanden...
sonst könnt doch einfach entschieden werden das Drecks-Glump nicht zu kaufen und das zu machen was eigentlich gewollt ist....
aber was ist gewollt?

Umsatz maximal um jeden Preis?

fragt sich ob der Grossteil der Landwirte heute noch in der Lage ist zu wissen was er/sie wirklich will...
oder ob halt funktioniert wird, angepasst an die sogenannten äusseren Zwänge weil alle schön indoktriniert sind und fertig....
wenn wer nicht mehr weiss was mensch will, in anderen Berufssparten wird sowas mit burn-out verbunden

profilloses Funktionieren um des Funktionierens willen ohne eigene Ideen, Gedanken, Emotionen

is aber nicht sonderlich gesund, das Ganze? Für alle Beteiligten nicht...
nur wenns keiner merkt isses halt schlecht irgendwie.
Und wenn keiner was anderes machen würd wärs noch schlechter......
Du hast dich mit dem chemischen Pflanzenschutz und seinen Facetten nicht auseinander gesetzt oder?
1. es gibt nicht die allheillösung die auf jedem acker funktioniert
2. resultierend aus 1. für jeden Acker/Bewirtschaftungseinheit (mehrere kleine Äcker die sich stark ähneln darf man auf dem Papier zusammenfassen) muss man jedes Jahr aufs neue eine Lösung finden.
Um diese funktionierende Lösung (Pflanze gesund bei möglichst geringen Kosten) zu finden bedarf es einer Menge Wissen, Kombinationsfähigkeit und man muss für neues offen sein.
Schließlich muss es nicht nur wirksam und günstig sein, sondern auch noch ins das Ackerbaukonzept passen und man muss die Auflagen einhalten können.

Blind links irgendwas in den Tank gekippt und los, so wie das hier gerne dargestellt wird, funktioniert nicht!
Dazu ist das Zeug zu teuer...

Die Mittelwahl kann der Landwirt entweder selbst treffen, wer das nicht tun möchte (weil z.b. Weil auch noch eine Milchviehherde zu versorgen ist) kann sich einen Berater der Landwirtschaftskammer hinzu ziehen.
Außer Vater Staat schreibt einem keiner vor wann man was zu tun hat, das entscheidet jeder Landwirt selbst.

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Re: Bienensterben

#412

Beitrag von Rohana » Mo 15. Okt 2018, 07:33

strega hat geschrieben:ja doch, wenn das Zeux gekauft wird obwohl es eigentlich viel zu teuer ist, dann ist eine Hörigkeit vorhanden...
sonst könnt doch einfach entschieden werden das Drecks-Glump nicht zu kaufen und das zu machen was eigentlich gewollt ist....
aber was ist gewollt?
Lies doch mal was ich schrieb. Es ist nicht per se zu teuer, sondern zu teuer um es immer und ohne hinterfragen oder nachdenken einzusetzen!
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#413

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 15. Okt 2018, 07:47

Oelkanne hat geschrieben:Blind links irgendwas in den Tank gekippt und los, so wie das hier gerne dargestellt wird,
Wo steht das denn? :hmm:

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Re: Bienensterben

#414

Beitrag von Rohana » Mo 15. Okt 2018, 07:57

Hab noch was gefunden was ich so nicht stehenlassen kann:
Wildmohn hat geschrieben: Wer einmal eine Landschaft, die ökologisch bewirtschaftet wird, erfahren hat und nicht völlig abgestumpft ist, wird schnell festellen, dass diese Landschaft in punkto Biodiversität ein anderes Gewicht hat, als Landschaften, die konventionell, rein rational und nach dem möglichen Gewinnstreben ausgebeutet werden.
Auch das ist mitnichten ausschliesslich abhängig von konvi/bio. Komm mal zu uns in die Oberpfalz, hier in meiner Gemeinde gibt es kaum Biobauern und trotzdem haben wir eine wunderbare, kleinstrukturierte Landschaft mit so ziemlich allem was das Herz begehrt. Da kann mein liebste Bio-Kollege in der Magdeburger Börde nicht im Ansatz gegen anstinken mit seinen riesigen Feldern, auch wenn er eine 10gliedrige Fruchtfolge fährt statt 4gliedrig wie bei uns. Die Struktur und die natürlichen Gegebenheiten haben einen wesentlich höheren Einfluss als die Bewirtschaftungsweise! Letzten Endes muss der Bio genauso mit dem Portemonnaie denken wie der Konvi auch, denn wir leben beide nicht von Luft und Liebe.
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Re: Bienensterben

#415

Beitrag von strega » Mo 15. Okt 2018, 12:26

Rohana hat geschrieben:
strega hat geschrieben:ja doch, wenn das Zeux gekauft wird obwohl es eigentlich viel zu teuer ist, dann ist eine Hörigkeit vorhanden...
sonst könnt doch einfach entschieden werden das Drecks-Glump nicht zu kaufen und das zu machen was eigentlich gewollt ist....
aber was ist gewollt?
Lies doch mal was ich schrieb. Es ist nicht per se zu teuer, sondern zu teuer um es immer und ohne hinterfragen oder nachdenken einzusetzen!
na dann bin ich froh in dem Fall dass es so teuer ist... wenn es billiger wär würde es also immer und ohne hinterfragen oder nachdenken eingesetzt werden? :ohm:

Na dann Prost Mahlzeit.... dann wünsch ich mir, dass es immer teurer wird.... aber das wird Wunsch bleiben, denn die Grosskonzerne wollen ihre treuen Kunden ja hübsch an der Knute halten.... gerade noch zahlbar, aber halt hübsch in Abhängigkeit gehalten....

mei, wie lang wollt ihr dieses Spielchen noch mitspielen?
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Re: Bienensterben

#416

Beitrag von Rohana » Mo 15. Okt 2018, 12:43

Egal wie hoch der Preis in Euro ist, sowas ist IMMER zu teuer um es gedankenlos einzusetzen. Du tust ja gradezu so als würden Bauern PSM nur benutzen weil die Industrie sagt "hey hier guck mal is voll geil ey" und dann muss das natürlich gemacht werden :kaffee:
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Re: Bienensterben

#417

Beitrag von strega » Mo 15. Okt 2018, 13:33

na dann hoff ich heftig dass viele eurer Zunft so denken wie du...

wenn ich so Sachen aus Südamerika les und so, dann kommen mir da aber schon einige Zweifel... aber das ist ja nicht DE, da sind alle seriöser und preussisch korrekt ;)

es nicht gedankenlos einzusetzen ist immer noch besser als es gedankenlos einzusetzen :flag:

nur gabs halt doch hier und da den einen oder anderen Lebensmittelskandal, wo irgendwas relativ hemmungslos und fachfremd eingesetzt wurde, im Sinne der Gewinnmaximierung... egal was die Konsumenten dann zu fressen haben, Hauptsache sie zahlen es brav :aeh:

aber gut, wenn mehr Leute so wie du denken sind solche Skandale ja hoffentlich hinfällig...

die Hoffnung stirbt zuletzt

zumindest in DE gibts auch nicht die grossen Möglichkeiten dazu anscheinend aufgrund relativ strenger Verordnungen :schaf_1:

bin ich froh dass ich Kleinbäuerin bin und bleib, ich hab die Freiheit giftfrei zu gärtnern... ohne mir sie nennenswert nehmen zu müssen....
das is eine luxuriöse Bequemlichkeit, frau gönnt sich ja sonst nix...

gut, Freiheiten muss man/frau sich immer nehmen auf diesem Planeten, die wachsen einem manchmal nicht einfach so zu....
und manchmal brauchts Energie für Entscheidungen, gegen den Strom,
auch eventuell ohne grosse Subventionen, hunderttausende nicht-agri-Kleinunternehmer leben auch ohne dass ihnen der Steuerzahler bzw der Staat irgendwas schenkt,
geht bei vielen, bei manchen halt nicht, natürliche Auslese oder Karma oder sonstwas,
muss auch nicht gross lamentiert werden darüber meines Erachtens wenns nicht funzt ohne staatliche Stütze,
ihr in DE seid eh privilegiert in so vieler Hinsicht

alles ne Entscheidungsfrage
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Wildmohn

Re: Bienensterben

#418

Beitrag von Wildmohn » Mo 15. Okt 2018, 13:35

Rohana hat geschrieben:Hab noch was gefunden was ich so nicht stehenlassen kann:
Wildmohn hat geschrieben: Wer einmal eine Landschaft, die ökologisch bewirtschaftet wird, erfahren hat und nicht völlig abgestumpft ist, wird schnell festellen, dass diese Landschaft in punkto Biodiversität ein anderes Gewicht hat, als Landschaften, die konventionell, rein rational und nach dem möglichen Gewinnstreben ausgebeutet werden.
Auch das ist mitnichten ausschliesslich abhängig von konvi/bio. Komm mal zu uns in die Oberpfalz, hier in meiner Gemeinde gibt es kaum Biobauern und trotzdem haben wir eine wunderbare, kleinstrukturierte Landschaft mit so ziemlich allem was das Herz begehrt. Da kann mein liebste Bio-Kollege in der Magdeburger Börde nicht im Ansatz gegen anstinken mit seinen riesigen Feldern, auch wenn er eine 10gliedrige Fruchtfolge fährt statt 4gliedrig wie bei uns. Die Struktur und die natürlichen Gegebenheiten haben einen wesentlich höheren Einfluss als die Bewirtschaftungsweise! Letzten Endes muss der Bio genauso mit dem Portemonnaie denken wie der Konvi auch, denn wir leben beide nicht von Luft und Liebe.
Es freut mich für Dich, dass Du in einer Region lebst, die mit "so ziemlich allem was das Herz begehrt" gesegnet ist...
Mir geht es beim Thema "ökologische Landwirtschaft" jedoch vor allem um des Geistes Kind, nämlich im Kern darum:
Die ökologische Landwirtschaft verzichtet weitgehend auf den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger. Der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ist generell nicht gestattet.
(…)Die ökologische Landwirtschaft ist laut einer 2017 veröffentlichten Meta-Analyse europäischer Daten generell umweltfreundlicher pro Flächeneinheit als konventionelle Landwirtschaft. In Kombination mit dem Verzicht auf Kraftfutter, einer entsprechenden Reduktion des Konsums tierischer Produkte und mit der Reduktion von Nahrungsmittelabfällen kann der Biolandbau eine wichtige Rolle in einem nachhaltigen Ernährungssystem spielen. Dabei wäre die Ernährung der Weltbevölkerung auch bei über 9 Milliarden im Jahre 2050 gesichert, der Landverbrauch würde nicht zunehmen, die Treibhausgasemissionen würden vermindert und die negativen Auswirkungen des heutigen intensiven Ernährungssystems wie große Stickstoffüberschüsse oder hohe Pestizidbelastung würden stark reduziert werden.
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kol ... wirtschaft :holy:
Ist schon schade, dass man das noch extra hervorstellen, bzw. erklären muss.
Wie ich schon schrieb:
Ökologische, umweltfreundlichere Agrarwirtschaft ist demnach in meinen Augen reine Kopfsache, man muss sich nur ein wenig öffnen (…)
Das gilt sowohl für den Erzeuger, als auch für den Konsumenten…

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Re: Bienensterben

#419

Beitrag von Rati » Mo 15. Okt 2018, 13:44

Rohana hat geschrieben:....
Rati: Alles was ich grade von dir höre ist soviel wie "oh Gott baut kein Soja an weil das gibt irgendwann mal genau die Probleme die es heute mit anderen Kulturen hat" ... was absolut keinen Sinn macht. Oder welchen Sinn siehst du darin Möglichkeiten zur Einsparung von "Chemie" NICHT zu nutzen (neben anderen Vorteilen der Pflanze, wohlgemerkt)? ...
och mönsch Rohana, genau das ist es doch nicht was ich ausdrücken wollte... und genau genommen habe ich auch nirgens geschrieben das kein Soja angebaut werden sollte, sondern mehrfach genau das Gegenteil.
Echt, zitire mir bitte die Stelle an der ich das geschrieben haben soll, damit ich weis wo das Missverständniss herkommt.

Ich schrieb immer davon Soja nicht pauschal als chemiearme Alternative zu unseren schon länger hier heimischen Hülsenfrüchten zu sehen (ich habe immer diesen Zusammenhang geschrieben) weil genau so etwas in den Köpfen hängen bleibt und wenn dann die Schwelle erreicht ist und plötzlich doch massiv Chemie eingesetzt werden muss, also genau so viel Aufwand für Soja betrieben werden muss wie für Ackerbohne und Co. sind alle überrascht und behauten das das ja keiner ahnen konnte.
Das war alles was ich sagen wollte.
Ist das denn wirklich so unverständlich?

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

centauri

Re: Bienensterben

#420

Beitrag von centauri » Mo 15. Okt 2018, 20:04

Rohana hat geschrieben:Du tust ja gradezu so als würden Bauern PSM nur benutzen weil die Industrie sagt "hey hier guck mal is voll geil ey" und dann muss das natürlich gemacht werden :kaffee:
Naja so ähnlich ist es aber. Nur das maximale Gewinne versprochen werden. Und wenn schon mal ein Gewinnstreben dahinter steht wird das rationale Denken erst mal in den Hintergrund gerückt. Das ist jetzt auch nicht nur auf einen einzigen Berufsstand bezogen. Das ist letztendlich in allen Branchen so. Ob das jetzt die Agrochemie mit ihren Erfüllungsgehilfen oder die Autokonzerne mit ihrem Vertragspartnern sind ist egal. Gelogen und betrogen wird eigentlich in jedem Berufstand.

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