Guerilla Gardening

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Buchkammer
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Re: Guerilla Gardening

#11

Beitrag von Buchkammer » Sa 22. Sep 2018, 11:13

Ich verlier immer mal überschüssige Sämereien im großen Garten. Wenn ich die Strecken nach einiger Zeit wieder abfahre, erkenne ich schon das ein oder andere wieder.

Weiterhin versuche ich darauf zu achten, dass vorwiegend Samen verteilt werden, wo die Pflanzen eh in der Natur vorkommen oder zumindest einen großen Nutzen für die Insekten haben. Fällt mir jetzt auf die Schnelle Beinwell, Baldrian, Gewürzfenchel, Efeu und so'n Zeugs ein.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Doris L.
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Re: Guerilla Gardening

#12

Beitrag von Doris L. » Sa 22. Sep 2018, 13:11

wenn ich immer noch keinen Garten hätt, ich würd da wohl einiges probieren :daumen:
Das versuche ich auch immer wieder, dabei achte ich auf Pflanzen die mir nützlich sind. . Kornelkirschen wären noch gut, die habe ich aber noch nie wildwachsend gesehen. Topi hatte ich auch mal auf einer Schneise ausgepflanzt, ist auch was geworden. Bärlauch habe ich im Wald in meiner Nähe ausgepflanzt, ist auch gut angewachsen. Waldmeister hatte ich von einer mit Aaronstab verseuchten Ecke weggeholt und woanders im Wald eingepflanzt. Wie ich mal Wasser hinbringen wollte waren die Stängel alle weg, ist auch nicht wieder gekommen.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Guerilla Gardening

#13

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Sa 22. Sep 2018, 18:35

Wenn's noch ein bißchen invasiver sein darf: Japanischer Staudenknöterich, kanadische Goldrute, Erdmandel, Mahonie ... sind auch noch ganz toll. :dreh:

Mal im Ernst: Wenn misfits und Buchkammer Samen von einheimischen Arten verstreuen, ist das ja eine nette Idee. Wenn die Samen aufgehen, wird es vielleicht etwas bunter und gut für die Insekten ist es auch.

Aber hier stolz zu verkünden: Topinambur ist super, ich setze den in freier Natur aus. Das ist nicht Guerilla, sondern hirnrissig!
Schon mal was von invasiven Arten gehört, die einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen und ganze Öko-Systeme durcheinander bringen können?

Hier ist eine Liste mit invasiven Pflanzen in Deutschland, die NICHT unkontrolliert in die freie Natur kommen sollten:
https://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/ ... phyten.pdf

Da steht auch Topinambur mit drauf.

Und warum muß ein Waldmeister umgepflanzt werden???? Ich kenne eine Stelle, wo er wild wächst und freue mich daran. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, den umzupflanzen.
Und noch dazu Aronstabbestand als "verseucht" zu bezeichnen. Was ist das bitte für eine Einstellung? Aronstab ist eine hübsche Pflanze. Bei mir in der Gegend wächst er oft in Gemeinschaft mit Bärlauch. Pflanzen wachsen da am besten, wo für sie die besten Bedingungen herrschen. Da reinzupfuschen finde ich echt schräg.

Wenn ich Pilze sammel oder Bärlauch oder Heilpflanzen nehme ich nie Alle mit, sondern lasse welche stehen für die nächsten Jahre. Und ich nehme auch niemals alle Blätter von einer Pflanze weg, damit sie weiterwachsen kann.

Ja, jetzt bin ich der Spaßverderber. Aber hier solche Sachen zu verbreiten, daß man Topinambur ja toll in der Natur auspflanzen kann, will ich nicht einfach so stehen lassen.
Er verdrängt z.B. an Flußufern alle anderen Pflanzen und destabilisiert die Ufer, weil die Wurzeln die Erde nicht halten können.
Wenn man meint, daß man ihn im Garten haben will, muß man selbst schauen, wie man ihn wieder loswird.

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Re: Guerilla Gardening

#14

Beitrag von emil17 » Sa 22. Sep 2018, 19:02

Für Guerilla gardening (gemeint ist wohl, städtisches Einheitsgrün etwas lebendiger machen) müsst ihr Arten nehmen, die sich rasch und leicht ansamen, schon als Jungpflanze konkurrenzstark und raschwüchsig sind.
Gehölzsamen, die man selbst in Kultur nicht leicht zum Aufgehen bringt, wie Kornelkirsche und Mispel, sind eher ungeeignet.
Sehr gut sind: wilde Karde (Dipsacus silvester), Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus), Natterkopf (Echium vulgare), sowie raschwüchsige Ödland-Kreuzblütler wie Descurainia sophia, Sisymbrium irio und so weiter.
Zum Thema Neophyten und speziell Topinambur: Wenn man den in Strassenbegleitgrün ausbringt, das ringsum von Strassen umgeben ist (Mittleinsel von Kreisverkehr usw. sind Beispiele dafür), kann er sich nicht ausbreiten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Guerilla Gardening

#15

Beitrag von poison ivy » Sa 22. Sep 2018, 20:29

ich wuerde mich bedanken, wenn mir jemand Unkrautsaat in den Garten wirft
jedes Grundstueck, egal wo, gehoert irgend jemandem
wie wuerdet Ihr reagieren, wenn jemand in Eurem Garten irgendwelche Samen verteilt?
"weil das Grundstueck so trist ausschaut'?

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Re: Guerilla Gardening

#16

Beitrag von strega » Sa 22. Sep 2018, 21:09

das ge-guerilla-re würd ich so verstehen generell, dass sich das auf Flächen austobt, die halt öffentlich sind oder ungenutzt seit Jahrzehnten...
sicherlich keine Hausgärten anderer Leute :roll:

und tranquillo,
ich weiss schon dass Topi nicht überall gut steht und würd ihn nur dahin tun wo er auf ne Sperre trifft und da ist Ende Gelände...
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Guerilla Gardening

#17

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 22. Sep 2018, 22:09

Guerilla-gardening a: ich will ernten, obwohl ich kein Grundstück hab - also sä ich etwas an, was ich später ernten will.
Guerilla-gardening b : ich will was "für die Natur" tun, also bewerfe ich öffentliche Brachflächen mit Samen.

Letzters kann ich nicht wirklich verstehen, denn bei uns zumindest besiedelt sich fast alles recht schnell und gerade "triste" und ungenutzte Flächen beherbergen oft seltene Pflanzen.....
war diesen Sommer eine Baustelle gegenüber und ich hab mir dort Samen stibizt, weil mir die Blüten sooo gefallen haben :rot: Ackerrittersporn. Und irgendwie glaube ich nicht, dass dieser von einem Guerillagärtner angesät worden ist.
Was ich als "Naturschüzer-Guerillero" eher täte: triste Rasenflächen umhacken und so offen liegen lassen
oder den Asphalt aufreißen - oops! ist schon wieder Sachbeschädigung, aber was heißt denn "guerilla"? :duckundweg:

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Re: Guerilla Gardening

#18

Beitrag von Buchkammer » So 23. Sep 2018, 19:13

ina maka hat geschrieben:... aber was heißt denn "guerilla"? :duckundweg:
Na das solltest du aber wissen. :pfeif:
Die wikipedia, und ich denke in dem Fall kann man ihr trauen, beschreibt das Anfangs so:
Guerilla (Aussprache: [ɡeˈrɪlja][1], ältere Form: Guerrilla; als Verkleinerungsform des spanischen Wortes guerra, „Krieg“, bedeutet es etwa „Kleinkrieg“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla

Heute wird der Begriff wohl in Verbindung mit anderen Substantiven auch in verschiedenen Bedeutungen gebraucht, die nicht unbedingt eine kriegerische Absicht vermuten lässt.

Beispiel eben Guerilla-Gardening (das verteilen von Samen oder Pflanzgut, auf dem Verteiler nicht gehörenden Flächen, aber meist mit positiven Intentionen)

Guerrilla-Marketing (aufsehenerregende Werbeaktionen, die irgendwelchen Krempel an den Mann/Frau bringen sollen)
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Re: Guerilla Gardening

#19

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 23. Sep 2018, 21:52

Das ist schon schön wenn man einfach Flächen in Beschlag nimmt die einem nicht gehören.
Vorher fragen wäre ja angebracht,
aber das wird wohl auch als überflüssig betrachtet.

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Re: Guerilla Gardening

#20

Beitrag von emil17 » Mo 24. Sep 2018, 08:30

Oelkanne hat geschrieben:Das ist schon schön wenn man einfach Flächen in Beschlag nimmt die einem nicht gehören.
Vorher fragen wäre ja angebracht,
aber das wird wohl auch als überflüssig betrachtet.
Es betrifft eigentlich nur Flächen, die offensichtlich nicht genutzt werden bzw. so, dass das Einbringen zusätzlicher Arten keine Störung der Nutzung verursacht.
Dass dir einer Disteln in deinen Weizen sät, ist nicht die Idee der Sache und da bekäme ich auch stachlige Ohren.
Um den auch sonst ekelhaften Nachbarn zu ärgern, kann man hingegen mit Methoden des guerilla gardening dem seinen tadellos gepützelten Garten etwas bereichern.
Ein typisches Beispiel aus meiner Sturm- und Drangzeit war, Hanfsamen aus Vogelfutter in Pflanzkörbe und Strassenrandgrün vor einem Polizeiposten zu streuen, um zu verfolgen, wie lange die Polizei die illegalen Pflanzen nicht erkennt (meistens sehr lange).
Ebenso kann man die trostlos langweiligen Einfahrten von Tiefgaragen in Grosswohnanlagen etwas bereichern.
Inzwischen sind viele dieser Ideen von den Stadtpflegetrupps übernommen worden und das Strassengrün ist viel abwechslungsreicher als noch vor 30 Jahren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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