Glyphosat-Diskussion

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#1571

Beitrag von Rohana » Di 21. Aug 2018, 19:56

Weiter so, immer schön die Produzenten kriminalisieren und die Konsumenten in Unschuld baden. :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1572

Beitrag von centauri » Di 21. Aug 2018, 20:25

Naja Kartenhäuser neigen zum Einsturz. Schlimm ist das nur wenn man das nicht weis. :)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Glyphosat-Diskussion

#1573

Beitrag von emil17 » Mi 22. Aug 2018, 18:05

Rohana hat geschrieben:Weiter so, immer schön die Produzenten kriminalisieren und die Konsumenten in Unschuld baden. :daumen:
Damit wir nicht die Begriffe durcheinanderbringen: Bei Glyphosat ist der Hersteller des Herbizids der Produzent und der Bauer als Abnehmer der Ware der Konsument, denn die Bauern kaufen das Zeug tonnenweise und bringen es aufs Feld.
Das entspricht genau den Gartenbesitzern, die damit ihre Einfahrten unkrautfrei halten, weils halt einfacher geht, als die Arbeit anders zu machen.

Der Konsument einer Ware, egal ob Endverbraucher oder nicht, soll sich darauf verlassen können, dass das, was er kaufen kann, im Rahmen der Gebrauchshinweise unbedenklich angewendet werden darf.
Deshalb ist bei Glyphosat vor allem der Produzent dran, denn der betreibt zudem eine ziemlich intensive Lobbyarbeit in allen Parlamenten und Gremien, die etwas dazu zu sagen haben. Nicht etwa den Bauern zuliebe - die unsäglichen Geschichten mit lizenziertem patentiertem Saatgut der gleichen Firma Monsanto zeigt doch, wieviel Landwirte dieser Firma wert sind.

Sind die Konsumenten von Lebensmitteln (hier ist der Bauer Produzent) dagegen, dass derartige Hilfsmittel zur Ernterationalisierung eingesetzt werden, haben sie von Landwirtschaft keine Ahnung (behaupten manche in der Diskussion hier).
Darf ich wollen, kein Glyphosat in Grundnahrungsmitteln zu haben? Offenbar nein, das Zeug ist ja zugelassen. Das Argument von vorhin, "die müssen ja was zum Schreiben haben" greift nicht, wenn man akzeptiert, dass der Konsument entscheidet, was er essen, und vor allem was er nicht essen will. Selbst wenn das aus der Sicht von jemandem dumm ist , der, wären die Konsumenten nicht so zickig, billiger produzieren und so konkurrenzfähiger bleiben könnte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#1574

Beitrag von Rohana » Mi 22. Aug 2018, 18:27

Der Konsument kann jederzeit entscheiden. Gibt genug glyphosatfreien Anbau, sogar ganz toll gelabelt als "Bio". Ich reit' ja nicht von ungefähr drauf rum, dass komischerweise wesentlich weniger Bio gekauft wird als gefordert wird - irgendwas kann da ja nicht stimmen...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#1575

Beitrag von Wildmohn » Mi 22. Aug 2018, 20:16

Rohana hat geschrieben:Der Konsument kann jederzeit entscheiden. Gibt genug glyphosatfreien Anbau, sogar ganz toll gelabelt als "Bio". Ich reit' ja nicht von ungefähr drauf rum, dass komischerweise wesentlich weniger Bio gekauft wird als gefordert wird - irgendwas kann da ja nicht stimmen...
Es wird langsam aber stetig immer mehr von den Konsumenten gefordert, dass die Lebensmittel "sauber" produziert werden. Immer mehr Menschen wird bewußt, dass schadstoffbelastete und "dreckig" hergestellte Industrienahrung ein "no go-Area" bedeuten.
Bio boomt und damit auch die Gefahr, dass auf diesem Gebiet Scharlatanismus betrieben wird, aber das ist ein anderes Thema...
Um auf den Punkt zu kommen:
Der Mehrheit der Konsumenten ist es völlig schnuppe, was sie in ihren Einkaufswagen packen, hauptsache billig und geschmacklich (Zusatzstoffe) konditionierend. Da wird halt nicht drüber nachgedacht, ob die Nahrungsmittel krankmachend sind. Es wird nicht hinterfragt, woher und wie die Produktion abgelaufen ist.
Deshalb ist es wichtig, dass diese Problematik noch mehr an die Öffentlichkeit gelangt, um ein Bewußtsein zu schaffen für die schädlichen Auswirkungen beim Einsatz von u.a. Pestiziden auf Mensch und Umwelt.
Rohana, ich würde von Dir gerne mal eine konkrete Stellungnahme bzgl. der bekannten und vermuteten Gefahren von Pestiziden in der Landwirtschaft lesen. Also nicht immer nur dieses Abwehrverhalten und das Zeigen mit dem Finger auf andere.
So nach dem Motto, egal was wir spritzen, die Menschen fressen es doch, also ist es legitim.
Wie geht es Dir bei dem Gedanken, dass Pestizide die Menschen potentiell krank machen und zerstörend in das umweltliche Gefüge eingreifen?

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#1576

Beitrag von Rohana » Mi 22. Aug 2018, 20:39

Zeig' mir die Substanz die frei ist von irgendwelchen möglichen (Neben)Wirkungen. Das, was wir tun, kann ich vertreten, ganz einfach. Ich konsumiere auch selbst bewusst unsere und andere Produkte aus deutscher konventioneller Landwirtschaft.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1577

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 22. Aug 2018, 23:38

Wildmohn hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Der Konsument kann jederzeit entscheiden. Gibt genug glyphosatfreien Anbau, sogar ganz toll gelabelt als "Bio". Ich reit' ja nicht von ungefähr drauf rum, dass komischerweise wesentlich weniger Bio gekauft wird als gefordert wird - irgendwas kann da ja nicht stimmen...
Es wird langsam aber stetig immer mehr von den Konsumenten gefordert, dass die Lebensmittel "sauber" produziert werden. Immer mehr Menschen wird bewußt, dass schadstoffbelastete und "dreckig" hergestellte Industrienahrung ein "no go-Area" bedeuten.
Bio boomt und damit auch die Gefahr, dass auf diesem Gebiet Scharlatanismus betrieben wird, aber das ist ein anderes Thema...
Um auf den Punkt zu kommen:
Der Mehrheit der Konsumenten ist es völlig schnuppe, was sie in ihren Einkaufswagen packen, hauptsache billig und geschmacklich (Zusatzstoffe) konditionierend. Da wird halt nicht drüber nachgedacht, ob die Nahrungsmittel krankmachend sind. Es wird nicht hinterfragt, woher und wie die Produktion abgelaufen ist.
Deshalb ist es wichtig, dass diese Problematik noch mehr an die Öffentlichkeit gelangt, um ein Bewußtsein zu schaffen für die schädlichen Auswirkungen beim Einsatz von u.a. Pestiziden auf Mensch und Umwelt.
Rohana, ich würde von Dir gerne mal eine konkrete Stellungnahme bzgl. der bekannten und vermuteten Gefahren von Pestiziden in der Landwirtschaft lesen. Also nicht immer nur dieses Abwehrverhalten und das Zeigen mit dem Finger auf andere.
So nach dem Motto, egal was wir spritzen, die Menschen fressen es doch, also ist es legitim.
Wie geht es Dir bei dem Gedanken, dass Pestizide die Menschen potentiell krank machen und zerstörend in das umweltliche Gefüge eingreifen?
Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben:
die Mehrheit ist für preiswerte Produkte,
und mit dem Kauf von konventionellen Produkten hat man sich bewusst für diese entschieden.
Die Bioschiene bietet mittlerweile alles an was es gibt, es ist keiner gezwungen normale Produkte zu kaufen.
Trotzdem kauft nur ein kleiner Bruchteil der Bevölkerung Bio-Produkte, die überwiegende Mehrheit entscheidet sich für die normalen.
Leider ist es aber so das viele Leute vor dem Laden Wein saufen (alles nur noch Bio! die bösen brunnenvergifter und Tierquäler! usw, deine Sprüche müsstest du ja kennen) um dann im Laden dann Wasser zu predigen und mit weißen TK Brötchen, Lyoner im 125g Päckchen, ner 300g Tafel Milka und 4 Äpfeln für insgesamt 5-6€ aus dem Supermarkt zu laufen, war alles im Angebot war ja soooo schön günstig.

Auch wenn ich nicht Rohana bin:
ja, ich kaufe nur normale Produkte, Bio-Lebensmittel haben für mich keinen Mehrwert, ich esse das was ich produziere und vertraue da den staatlichen Kontrollbehörden und meinen Berufskollegen.

Was ich aber nur wiederwillig, eigentlich gar nicht, in den Einkaufswagen lege ist Importware von Früchten die hier auch wachsen, Äpfel, Birnen, Trauben, Kartoffeln, Tomaten usw auch aus unsren EU-Nachbarstaaten nicht.
Was mir auf keinen Fall in den Waagen kommt ist spanisches Obst/Gemüse, Kartoffeln aus Israel/Ägypten udgl und alle Chineschen Lebensmittel, den Kram kaufe ich nicht.

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Glyphosat-Diskussion

#1578

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 23. Aug 2018, 05:54

Ich bin ja nur neugierig, wie die vielen Flächen, die bisher vom Unkraut säuberlichst freigehalten wurden, zukünftig behandelt werden.
Die ganzen steingemulchten Gärten, die gepflasterten Flächen, .................
selbst die steingmulchten Kreisel in unserer Gemeinde lassen Disteln und andere Überlebenskünstler gedeihlich wachsen.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#1579

Beitrag von Rohana » Do 23. Aug 2018, 06:44

Pelargonsäure ist gross im Kommen.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Glyphosat-Diskussion

#1580

Beitrag von emil17 » Do 23. Aug 2018, 07:45

Die eigene Freiheit hört da auf, wo die der anderen beeinträchtigt wird, und das eigene Tun hat sich auch danach zu richten, ob dadurch andere Werte beschädigt werden.
Das ist nicht so abgegriffen, wie es tönt. Im Falle der Glyphosatdiskussion: Jemand, bloss weil er Landeigentümer und gewerblicher Nahrungsmittelproduzent ist, hat deswegen noch lange nicht das Recht, einfach irgendwelche Umweltgifte auszubringen.
Wenn ich mit einem stinkenden Auto herumfahre, ist das ja auch nicht nur etwas, was bloss mich angeht.
Die Lobby derjenigen, die damit Geld verdienen, das Zeug zu verkaufen, versucht mit allen Mitteln, es durch die Zulassungsverfahren zu murksen. Die Zulassungsbedingungen aufzuweichen, ist nur eine Methode unter vielen.

Wenn wir die Umwelt nicht als Gut behandeln, das einen Wert an sich hat, werden Diskussionen über Umweltgifte immer auf finanzielle Fragen hinauslaufen, und auf dieser Ebene können sie nicht gelöst werden.

Ein sorgfältiger Umgang mit der Umwelt würde fordern, dass chemische Substanzen, die es in der Natur nicht gibt, erst nach Beweis ihrer Unbedenklichkeit in grossen Mengen hergestellt und verkauft werden dürfen. Fallbeispiele dafür, warum, gibt es genug: Bleibenzin, Asbest, DDT, Kernenergie.
Im Moment läuft es umgekehrt: Was nicht erwiesenermassen verboten ist, wird gemacht, wenn es sich rechnet. Die Informationen über Glyphosat sind voll mit getricksten Studien, Lobbyarbeit, Klagen von internationalen Grosskonzernen gegen Staaten, die ihre Verantwortung wahrnehmen sollen, der Drohung, Grundbedürftnisse würden massiv teurer, und so weiter. Das lief mit all den Substanzen, die inzwischen international geächtet sind (wiederum: Bleibenzin, Asbest, DDT) ganz genau gleich.
Zu Ende, nämlich wenn man die Zulassung mit allen Mitteln nicht mehr verlängern kann, wird man die Produktion an Tochtergesellschaften auslagern, die man finanziell aushöhlt, damit man sie pleite gehen lassen kann, um sich so an den Schadenersatzmassnahmen nicht beteiligen zu müssen. In maroden Drittweltstaaten wird "legal" weiterproduziert, so lange man mit dem Zeug noch Geld verdienen kann. Bei uns können sich andere Firmen, die dem gleichen Filz gehören, derweil das grüne Mäntelchen des umweltbewussten Verzichts umhängen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Pflanzen und Garten allgemein“