Sparen durch Selbstversorgung

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Rohana
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#161

Beitrag von Rohana » Mo 6. Aug 2018, 07:54

Man "spart" sich ja durch Selbstversorgung auch die Einzahlungen und Pflichtabgaben. Wie sieht das eigentlich aus mit der Selbstversorgung für die Versorgung im Alter? Klassisch Kinder haben die einen dann pflegen von ihrem Geld und ihrer Zeit? Private Rente anlegen? Gar nix? ... evtl sollte man das vielleicht in einen neuen Thread stellen. :pfeif:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

centauri

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#162

Beitrag von centauri » Mo 6. Aug 2018, 08:13

Muss ja eigentlich jeder selber wissen was man so macht. Ich mache grundsätzlich nichts was ich praktikabel und wirtschaftlich nicht machen kann und andere besser machen können weil deren Voraussetzungen für diesen Fall besser sind.
Ich mache auch nicht so viele Versuche mit neuen Pflanzen oder Techniken um dann heraus zu finden das es nicht schmeckt oder das es ein Schuss in den Ofen war. Dafür ist mir die Zeit einfach zu schade. Wenn mein Bekannter keine Tomaten heranziehen würde, würde ich erst mal versuchen wo anders welche her zu bekommen. Nicht im Baumarkt, sonder bei jemanden der das auch gerne macht.
Wenn das nicht funktionieren sollte dann könnte ich selber welche anbauen. Können würde ich dann schon wenn ich unbedingt wollte, weil ich dann die Voraussetzungen schaffen würde.
@ina
Ich habe auch schon 5 Kinder (2 eigene, 2 andere und ein Pflegekind) mit groß gezogen. Das war jetzt für uns kein Grund keinen Job zu haben. Für meine Rente muss ich schon auch etwas tun.
Möchte dann nicht nur auf die Solidarität der anderen angewiesen sein.
Und weil ja manchmal das Thema Fernseher ins Spiel gebracht wird. Die die keinen haben, sollen mal überdenken wie viel Zeit sie so im Internet mit Videos, Zocken und so weiter verbringen. Letztendlich hat das Internet bei vielen nur den Fernseher abgelöst. Mehr nicht!:kaffee:

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#163

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 6. Aug 2018, 08:30

Warum hackt Ihr jetzt eigentlich auf Ina rum? Hat ihr Lebenslauf irgendwas mit dem Thema hier zu tun? Nö.

centauri

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#164

Beitrag von centauri » Mo 6. Aug 2018, 08:43

@Pitu
Ach ich hacke nicht auf Ina rum. Ich versuchte nur etwas grade zu rücken. Was so jeder macht ist mir eigentlich egal, nur manche Aussagen stimmen eben nicht so Pauschal. So nach dem Motto, es geht bei mir nicht anders weil ich Kinder habe. Andere Leute haben auch welche (oder gehabt).
Doch es geht vieles anders wenn man sich nicht selbst im Wege steht und sich auch Gedanken darüber macht. ;)

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#165

Beitrag von Anne_with_a_B » Mo 6. Aug 2018, 09:09

'Tschuldigung dass ich eine Grundsatzdiskussion losgetreten habe! :eg:
Ich zumindest habe auf den letzten Seiten viel gelernt und viel Stoff zum nachdenken bekommen, dafür danke!
Ich möchte später nicht mit einem vollen Konto auf ein leeres Leben zurückblicken.

centauri

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#166

Beitrag von centauri » Mo 6. Aug 2018, 09:46

Ach Anne solche Diskussionen gibt es hier des öfteren. Liegt nur daran das hier viele Lebensmodelle aufeinander treffen. Wie im richtigen Leben eben auch. ;)

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#167

Beitrag von 65375 » Mo 6. Aug 2018, 10:27

centauri hat geschrieben:Und genau da fängt die Sache an zu hinken. Wieso stellt ihr eure Obstbäume, Beerensträucher und Weinreben nicht selber her? Würde sich doch auch lohnen. ;)
Äh, wer sagt, daß die angesprochenen das nicht tun?
Ich jedenfalls mache es zum Teil so. Beerenstäucher kaufen ist Quatsch, die werden eh immer mal geschnitten, da fällt genug Vermehrungsmaterial an. Obstbäume veredeln ist nicht ganz so leicht, wenn man bestimmte Sorten haben will, aber mit ein bißchen Rumfragen hat man auch da gute Chancen.
Einen Apfelbaum habe ich gekauft, den hat die Baumschule für jemanden hier im Ort vermehrt. Es ist die Sorte, die wir hier im Garten, die aber leider verpilzt war; also vermutlich ein "Bruder" unseres Baumes. Die eine Sorte soll aber auf dem Baum nicht alleine bleiben.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#168

Beitrag von Maisi » Mo 6. Aug 2018, 10:36

Auf die Frage gibt es eigentlich kein richtig oder falsch als Antwort, weil sie komplett von den individuellen Lebensumständen abhängt. Ich persönlich spare viel mit SV, habe aber das Glück, daß ich keine nennenswerten Ausgaben im Vorfeld hatte, um damit überhaupt anzufangen. Sprich, der Grund und Boden, viele Gerätschaften usw. das war bereits da und in meinem Besitz, weil ich es so geerbt habe. Mit den Lebensmitteln, die ich mir anbaue, komm ich mittlerweile recht weit und ja, ich spare damit richtig. Ich bin in Gelddingen sehr diszipliniert und kann daher genau sagen, daß mein monatliches notwendiges Budget (nennen wir es ruhig mal ganz altmodisch Haushaltsgeld) im Vergleich zu vor 5 Jahren noch etwas weniger als ein Drittel beträgt.
Was ich jetzt aber sicher nicht mache, daß ich kucke, was beispielsweise im Laden oder auf dem Markt Himbeeren kosten und rechne dann aus, was ich spare, wenn ich bei mir 20 kg Himbeeren ernte. Denn: ich würde mir ja im Leben keine 20 kg Himbeeren kaufen, wenn ich sie nicht im Garten hätte!

Ich hatte einen alten Gemüsegarten übernommen, der schon immer der Selbstversorgung diente. Mords Ausgaben für z.B. Beerensträucher fielen da nicht an, das meiste war schon da. Ein paar Sachen hab ich ausgetauscht, da bekam ich zum Teil die Pflanzen aber auch wieder geschenkt von Leuten, die sie los haben wollten. Den zweiten Garten hab ich selbst angelegt, nach und nach ganz altmodisch mit dem guten alten Spaten. Keine Kosten für ne Maschine, nur Schweiß und Muskelkraft. Meine Gemüsepflanzen ziehe ich mir selbst, zum Teil aus eigenem Saatgut, teilweise kaufe ich es. Ist immer noch viel billiger als Setzlinge.
Die Streuobstwiese, wo meine Hühner laufen, gehört nem Freund von mir; mit ihm hab ich die Hühner zusammen, die Futterkosten teilen wir uns. Ich brauch keine Pacht für die Wiese zu bezahlen, ich kümmer mich ein wenig darum und darf dafür auch im Herbst die ganzen Äpfel ernten, weil er gar keine Zeit dafür hat und froh ist, wenn er sie nicht zusammenlesen muß.
Das Brennholz kommt auch aus dem eigenen Wald, wir haben einige Hektar, und schon als Kinder mußten wir mit zum Holz machen, da gabs gar keine Diskussion und ich kenn es auch nicht anders, als daß man für ne warme Stube erstmal kräftig schwitzen muß.

Somit kann ich für mich sagen: ja, ich persönlich spare damit richtig Geld. Hätte ich aber erst viel Geld in die Hand nehmen müssen, um das erst alles zu kaufen, dann kann ich nicht sagen, ja ich spare was, weil ich jetzt nur noch Summe X im Monat fürs Essen brauche, hab dafür aber ein vielfaches von X im Vorfeld bereits ausgegeben.

Ich mache es aber nicht in erster Linie wegen des Geldes, sondern weil es mir Freude macht und es mir auch ein Bedürfnis ist, mit den Händen im Boden zu wühlen, zu ernten, einzukochen. Und auch die Vorfreude, wenn man weiß, boah, bald gibts endlich mal wieder frische Tomaten. Neulich der Biß wieder in den ersten Apfel seit einigen Monaten, himmlisch. Natürlich hätte ich mir nach den letzten verschrumpelten Dingern auch immer wieder Äpfel kaufen können, aber ich muß nicht immer alles jederzeit haben können. Ich kann warten und mich darauf freuen. Und dann genießen. Oder das Gesicht verziehen und den Wurm ausspucken :aeh:

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#169

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 6. Aug 2018, 11:57

centauri hat geschrieben:So nach dem Motto, es geht bei mir nicht anders weil ich Kinder habe. Andere Leute haben auch welche (oder gehabt).
Doch es geht vieles anders wenn man sich nicht selbst im Wege steht und sich auch Gedanken darüber macht.
Dass das ein Missverständnis ist, ist bei dir noch nicht angekommen? :hmm:
NEIN! Es ist nicht wegen meiner Kinder so, es ist wegen meiner Art.
Ich steh mir selber im Weg, wenn es um´s klassische Karrieremachen geht - hat viele Gründe, unter anderem weil ich nicht so eine Ellenbogenmentalität habe und des öfteren im Stillen arbeitete und andere dafür die Lorbeeren einheimsten. Ich war auch Bürogehilfin und hab als solche fast alles gemacht, auch kompliziertere "geheime" Auswertungen - das war ein Trara, wie der Chef da drauf gekommen ist, dass meine direkten Vorgesetztenm das mich machen lassen haben :lol:
hab dort viel gelernt, eine Erfahrung, die ich nicht missen will - aber so macht man nicht Karriere ;)
nette Menschen, meine Kollegen aber halt faul und ich hatte nie ein Problem damit, weil ich wenn ich arbeite gerne arbeite. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich das Aufrechnen der Zeit, die ich in SV investiere nicht ganz verstehe....


Wo hört Freizeit auf, wo fängt Arbeit an??

ist nicht das ganze einfach "Lebenszeit"?


centauri hat geschrieben:Ich mache grundsätzlich nichts was ich praktikabel und wirtschaftlich nicht machen kann und andere besser machen können weil deren Voraussetzungen für diesen Fall besser sind.
Mein Mann tut selber Bäume fällen und auch "klettern", ich verrate jetzt lieber nicht, wie :duckundweg:
Ich glaube aber man darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, dass es andere Kulturen und andere Mentalitäten gibt, als die des deutschen Michels (den ich persönlich auch sehr schätze!) - so von wegen Sicherheit und Umgang mit Vorschriften....
Aber manche Dinge täten wir nie selber machen - zum Beispiel... Moment mal, ich muss nachdenken :kaffee:

Tauschen ist toll und gehört zur Selbstversorgung dazu! :daumen:
Für meine Rente muss ich schon auch etwas tun.
Möchte dann nicht nur auf die Solidarität der anderen angewiesen sein.
Als alter Mensch ist man auf Solidarität angewiesen - so sind wir Menschen eben, keine Einzelkämpfer eigentlich.
Mich hat es sehr fasziniert, dass die Familie eines Freundes ohne groß zu fragen, eine "Oma" adoptiert hat, denn diese alte Frau war alleine und konnte jetzt in der Familie mitleben...
Man kann nicht nur Kinder adoptieren ;)
Selbstversorgung ist kein Beruf und kein Job.
wirklich?

Ich trage auf Formularen beim Feld "Beruf" immer Hausfrau ein - kommt sogar mir altbacken vor, aber anders kann man es nicht ausdrücken.
Früher war das auch ein anerkannter Beruf - noch zu Zeiten meiner Eltern.
Nur dass das nicht ganz vergessen wird. :flag:

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#170

Beitrag von Maeusezaehnchen » Mo 6. Aug 2018, 22:08

Nachdem ich inzwischen das 27. Arbeitsjahr begonnen habe und erst 41 Jahre alt bin (ja, ich hab mit 15 eine Lehre gemacht) und bis vor 12 Jahren im Schnitt 70 Stunden die Woche als Bauleitung. In der Karenz hab ich nach 6 Monaten wieder für ein paar Stunden in der Firma gearbeitet. Um auch Zeit für die Kinder zu haben hab ich meine Arbeit auf 1/2 Arbeitsverpflichtung reduziert. Mit 2 Kindern, einem großen Haus mit SV-Garten und viel Zeit für Familie und Freunden ist die Zeit voll ausgefüllt.

Für den Garten gibt es keine so großen anschaffungskosten. Man muss nicht das sündhaft teure Gewächshaus haben. Ein einfacher selbt gebauter Folientunnel tut es aus. Für die Aufzucht hab ich meine Pflanzen inter der Wohnzimmerbank. Das kostet nix mehr. Und ich hab inzwischen einige Abnehmer für Pflanzen womit ich die Kosten für ein paar Samen (die ich nicht selbst ziehe weil zu aufwendig) und Anzuchterde locker herinnen sind.

Und dass ich die ganzen Stunden für die SV in der Firma verbringen würde kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Mit der reduzierten Arbeit ist mehr als genug Geld da und mein Mann arbeitet ja auch. Wir kommen mehr als locker mit dem Geld aus. Den großen 3-Woche-Palmenurlaub will von uns keiner... doch lieber mit dem Wohnwagen oder in einer Ferienwohnung in der Nähe. Die Kindern bekommen auch so gut wie alles was sie brauchen (oder sich wünschen) und können auch jederzeit ins Kino oder mal Shoppen gehen ohne dass wir lange auf alles verzichten müssen.
Haus und Grund gehören auch schon längst uns (nicht der Bank). Und wie so viele schon einen Kredit aufnehmen müssen nur weil die Waschmaschine kaputt ist kann ich mir schon gar nicht vorstellen.

Und trotzdem machen wir SV.... aus Überzeugung dass wir diese Qualität nicht so leicht bekommen und dies dann richtig teuer ist.
Das ich heuer mitschreibe wie viel ich in Bio-Ware ausgeben würde hat mit dem Artikel über die Ami-Familie zu tun (400qm Garten - 2,7 Tonnen Gemüse) weil ich gerne wissen will wie viel ich wirklich ernte. Und da ich das schon alles wiege kann ich mir auch mal anschauen wie viel das in Bio auch kosten würde.
Auch wenn ich dann vieleicht von dem einen nicht so viel kaufen würde braucht man ja trotzdem was und das wäre auf jeden Fall auch Bio-Ware oder vom Bauernmarkt (die sind bei uns teilweise noch teurer). Diese zu tote gespritzten spanischen Giftprodukte kommen mir auf jeden Fall nicht auf den Tisch.

Und die Zeit für ein Hobby hochzurechnen kommt mir ja schon gar nicht in den Sinn. Wer rechnet die Zeit wenn er zB beim Tennislehrer eine Menge Geld liegen lässt? Gartenarbeit ist sehr entspannend - vor allem Geistig. Damit müsste man ja schon fast die Ersparnis für einen Psychiater einrechnen. Das tägliche Workout ist im Garten auch billiger als beim Trainer.
Also :ua: man kann alles übertreiben.

Also.... Sparen mit der SV ist immer Ansichtssache.

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