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von hobbygaertnerin » Mi 1. Aug 2018, 07:11
Ich hab nichts gegen Essen gehen, aber inzwischen koche ich lieber selbst. Ich schmecke diese Zutaten in den Sossen und Salatmarinaden heraus, die ich selbst nicht verwende - und das muss ich wirklich nicht haben.
Ob man deswegen gesünder oder kränker wird, keine Ahnung.
Gestern stand wieder gross in der Zeitung, dass wir keinen gesunden Lebensstil haben, zu wenig Bewegung und Sport betreiben, aber auch, dass wir es nicht wirklich können, uns zu regenerieren.
Wir sind vermutlich nicht auf Musse, auf Genuss geprägt, sondern auf Eile, Hetze, Schnelligkeit.
Sonst wäre doch auch der Kaffee to go nicht so ein Renner geworden, man hat nicht mal mehr Zeit, um sich diese Tasse Kaffee in Ruhe zuzuführen.
Und was mir noch auffällt, ich bin dankbar, dass ich einen Garten habe, aber in der Regel höre ich von anderen Gartlern nur, wieviel Arbeit das alles macht, heuer wird über das Obst in seiner Fülle geschimpft, es muss die auotmatische Rasenbewässerung her, am Besten noch mit der App steuerbar, der Rasenmährobotter, inzwischen sind schon viele Vorgärten nur noch mit so einem dunklen Granit gepflastert und angedeutete Beete mit einem dunklen Kies befüllt,
im Haus flitzt der Staubfangrobbi umher, das Essen nur schnell vom Tiefkühlfach in die Mikrowelle,
der Markt und Umsatz für die Fertigprodukte wird immer grösser-
was ich mich schon ein paar mal gefragt habe, was wird mit der gewonnenen Zeit dann gemacht?
Wie oft hab ich schon in der Eisdiele an den Tischen die Leute sitzen sehen und in der einen Hand den Eislöffe, in der anderen das Smartphone, es wird nicht mehr miteinander gesprochen, sondern die Eisbecher fotografiert und in die Weiten des Netzes geschickt.
Die jungen Muttis fahren zwar ihre kleinen Kinder im Kinderwagen spazieren, aber in der einen Hand den Kinderwagen, in der anderen das Smartphone-
bin ja mal gespannt, ob aus dem Smartphone einmal der einzige Freund wird?
Neulich waren wir eingeladen, die Kinder jeden Alters rennen heute nicht mehr rum, sondern sitzen alle vor dem Smartphone und sind in ihrer eigenen Welt, egal ob 3, 5, 9 oder älter.
Es ist sicher gut, viel zu wissen, aber etwas zu können, das gilt nicht mehr viel in unserem Land.
Wer kann heute noch einen Knopf annähen, mit der Nähmaschine was machen, mit den Händen nicht nur zu begreifen, sondern etwas wirklich gut zu können?