Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1451

Beitrag von centauri » So 29. Jul 2018, 14:14

Läuft gerade übern Ticker. Pommes könnten teurer werden wegen der Dürre. Ist das nicht schrecklich! :ohoh: :kaffee:

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1452

Beitrag von Rohana » So 29. Jul 2018, 20:53

strega hat geschrieben:da geht mir doch mal wieder auf was für ein Luxus SV ist....
Da braucht man nichts hinzuzufügen. Das Land und die Zeit zu haben, selbst anzubauen, das ist ein Luxus - denn das hat längst nicht jeder.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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marceb
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1453

Beitrag von marceb » Mo 30. Jul 2018, 07:33

Rette ich mit dem Kauf von Biogemüse die Welt?

https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher ... se104.html
Rette ich mit dem Kauf von Biogemüse die Welt?
von Claudia Plaß, NDR Info
Was bringt Nachhaltigkeit oder besser: nachhaltiges Verbraucher-Verhalten? In dieser Folge der Serie von NDR Info und NDR 2 geht es um das Thema Bio-Landwirtschaft und -Lebensmittel.

Einkaufen mit gutem Gewissen: Das Gemüse wird in der Region angebaut und ist frisch geerntet.
In meinem Einkaufskorb am Bio-Stand auf dem Wochenmarkt landen Tomaten, Salat, Zucchini, Radieschen und Gurken - frisch geerntet in der Region. Ein guter Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung - und zu einer umweltschonenden Landwirtschaft. Ein Besuch beim Erzeuger, dem Öko-Betrieb Gut Wulksfelde, zeigt: Salate, Gemüse und Kräuter werden ohne chemischen Dünger und ohne Pestizide angebaut. Die Tomaten wachsen in Thermo-Gewächshäusern, die nicht zusätzlich beheizt werden. Das sorgt ebenfalls für eine gute Öko-Bilanz.
Flugzeug-Transport verschlechtert Klimabilanz
Was aber ist mit Bio-Tomaten aus Holland? Oder Bio-Avocados aus Peru? Bin ich da umweltbewusst? "Da habe ich meine Zweifel", sagt Gerold Rahmann, Leiter des Thünen-Instituts für ökologischen Landbau in Trenthorst in Schleswig Holstein: "Beim Klimaschutz, das kann so oder so sein. Das kann sein, dass wir mit fossiler Energie sehr klima-unfreundlich dort produzieren. Erdbeeren aus Peru, Frühkartoffeln aus Ägypten können einen ganz schlechten Fußabdruck fürs Klima haben." Vor allem, wenn sie mit dem Flugzeug transportiert werden. Dann verschlechtert sich die Klimabilanz bei konventionellen und bei Bioprodukten.
Der Schiffstransport ist deutlich umweltschonender: Er verursacht pro Kilo Obst und Gemüse bei gleicher Distanz nur drei Prozent der CO2-Menge, die beim Flugtransport entsteht. Auch die Lagerung spielt eine wichtige Rolle bei der Klimabilanz: Äpfel zum Beispiel, die nach der Ernte im Herbst monatelang gelagert und frisch gehalten werden, bevor sie im Supermarkt landen, weisen nicht unbedingt eine gute CO2-Bilanz auf.

Auch wer Bio-Avocados aus Peru kauft, handelt nicht unbedingt umweltgerecht.
Insgesamt schneiden Produkte aus ökologischer Landwirtschaft besser ab als solche aus konventionellem Anbau: Sie sparen bis zu 30 Prozent der Treibhausgasemissionen. Das zeigt ein Vergleich der Klimabilanzen des Bundesumweltministeriums. Bio ist eine Erfolgsgeschichte, betont Gerold Rahmann: "Wenn ich mir die Produktion anschaue, dann kann ich sagen, dass die Standards eingehalten werden. Egal, wo auf der Erde sie produziert werden, werden sie über die gesamte Handelskette bis zum Markt geprüft. Es gibt keinen Lebensmittelsektor, der so homogen und so nachhaltig ist wie die Bio-Prozesskette."
Geringere Ernte in der Bio-Landwirtschaft

Jeder kann heutzutage seinen Beitrag leisten", meint Daniel Anthes vom Zukunftsinstitut. Er zeigt auf, welche Möglichkeiten jeder Einzelne für mehr Nachhaltigkeit hat.
In Deutschland ist inzwischen jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb ein Bio-Betrieb. Die Bundesregierung will Öko-Landbau weiter stärken. Das Ziel: Mittelfristig 20 Prozent Öko-Anbaufläche. Während Rahmann das realistisch findet, ist der Agrarökonom Matin Qaim von der Uni Göttingen anderer Meinung. Er sieht aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund, ausgerechnet das 20-Prozent-Ziel zu setzen. Und auch wenn Bio-Produkte mit weniger chemischen Pflanzenschutzmitteln belastet sind - die Ökolandwirtschaft setze Bio-Pestizide ein, etwa Kupferverbindungen.
Qaim hält auch die Aussage für zu pauschal, wonach Bio-Landwirtschaft nachhaltiger ist: "Man muss schauen, was auf einem Hektar Ackerland passiert. Wenn Sie auf dem einen Hektar Gemüse anbauen und messen, was für Umwelteffekte entstehen, dann ist es häufig so, dass die Bio-Landwirtschaft besser abschneidet als die konventionelle Landwirtschaft. Aber Sie ernten auch deutlich weniger."
Eben weil sie zum Beispiel keine chemischen Pestizide einsetzen, hält Rahmann vom Thünen-Institut dagegen. Er ergänzt: In Sachen Ertragsteigerung muss die Ökolandwirtschaft noch besser, Kontrollen und Standards weiterentwickelt werden: "Wir müssen weniger Sprit verbrauchen. Wir müssen weniger Fläche für die Lebensmittelproduktion verbrauchen, wir müssen den Tieren noch bessere Lebensbedingungen geben, das Essen muss noch gesünder werden."
Der Kauf am Bio-Stand ist nicht alles

Die Erträge im Biolandbau sind deutlich geringer als die in der konventionellen Landwirtschaft.
Nachhaltige Ernährung bedeutet aber mehr als der Kauf beim Bio-Stand auf dem Wochenmarkt: Fahre ich mit dem Auto oder dem Fahrrad zum Einkaufen? Außerdem wird viel zu viel weggeschmissen: Allein in Deutschland landen laut Bundesumweltministerium elf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in der Tonne.
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen haben "nachhaltige Ernährungsweisen geringe Auswirkungen auf die Umwelt, tragen zur Lebensmittel- und Ernährungssicherung bei und ermöglichen heutigen und zukünftigen Generationen ein gesundes Leben". Zudem schützen sie die Ökosysteme.
Insgesamt also geht es um einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, sagen Experten. Dabei spielt auch der Fleischkonsum eine große Rolle: Die Produktion von Fleisch verbraucht zehnmal so viel Energie und Wasser wie pflanzliche Kost.
EU-Bio-Siegel bietet Orientierung
Überprüfen können Verbraucher die Ökobilanz von Bio-Produkten aus dem Ausland aber schlecht: Es gibt ja kein Klimabilanz-Siegel auf den Produkten, das alles - also Produktion, Transport und so weiter - kennzeichnet.
Orientierung bietet das EU-Bio-Siegel. Hier werden Mindeststandards eingehalten, die Labels deutscher Bio-Verbände haben strengere Richtlinien.
Bio- und konventionelle Bauern lernen voneinander
Kann Bio die Welt ernähren? Einige Studien sagen: Ja, unter der Voraussetzung, dass wir weniger wegschmeißen und weniger Fleisch essen. Andere sagen: Nein, Bio kann die Welt auf keinen Fall ernähren. Dazu gehört zum Beispiel eine Studie der Uni Göttingen.
Das Problem ist: Bio-Landwirte ernten je nach Standort bis zu 50 Prozent weniger als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen. Sie brauchen also viel mehr Fläche. Deswegen wird gerade daran geforscht: Wie können Erträge ohne chemische Zusatzmittel gesteigert werden? Wie kann man robustere Pflanzen anbauen? Noch bessere Fruchtfolgen einsetzen? Durch diese Diskussion lernen Bio- und konventionelle Bauern schon jetzt schon voneinander.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1454

Beitrag von Rohana » Mo 30. Jul 2018, 07:55

Durch diese Diskussion lernen Bio- und konventionelle Bauern schon jetzt schon voneinander.
Finde ich wichtig, immer wieder zu betonen. Wir Bauern sitzen im selben Boot, auch wenn sich die Wirtschaftsweisen unterscheiden, und keiner ist so allwissend dass er nicht vom anderen noch etwas lernen könnte.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1455

Beitrag von Rati » Mo 30. Jul 2018, 09:09

Jo Rohana finde ich auch sehr wichtig und es ist super wenn sie es tatsächlich tuen. :daumen:

Und was den NDR Bericht angeht, der ist auch sehr gut, und zeigt das es halt nicht reicht etwas Bio zu nennen (zB Biogemüse aus Holland [oder Ägypten :roll: ] in Deutschland), und das Nachhaltig viel, viel mehr ist als Bioeinkauf.
Und vor allem, zeigt der Bericht (für mich nix neues :mrgreen: ) das es möglich ist, und zwar für die ganze Welt. Weniger verschwenden, besser verteilen, mehr zusammenarbeiten.
In diesem Sinne: Weitermachen! :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1456

Beitrag von strega » Mo 30. Jul 2018, 11:20

@ Rohana

ja, ich hab die Zeit für den Garten und für ne ganz nette SV. Weil ich mich dafür entschieden habe.
Könnt auch in DE irgendwo nen tollen Vollzeitplusjob machen und ausser der Kohle hinterherrennen nicht mehr viel anderes machen, so rein theoretisch.
Hätt dann zwar Kohle fast ohne Ende aber sonst nicht viel.... und was hätt ich dann davon?
Ne Zeitlang ist das vielleicht ganz nett, so ein paar Monate halt oder notfalls mal ein Jahr oder so, bissle Kapital ranschaffen für ein paar Anschaffungen, die ich schon länger mal wollt. Aber dann reichts auch mal wieder :)

Wir entscheiden uns für alles was wir tun. Und wenn wir uns nicht entscheiden ist das auch eine Entscheidung.... :fypig:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1457

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jul 2018, 11:50

Naja, so was wie den NDR Bericht- wir haben vor mehr als 15 Jahren begonnen, uns über Landwirtschaft über die konvi-bio Schiene drüber hinweg auszutauschen und von einander zu lernen.
Damals war Mehrfruchtanbau, Güllebehandlung und vieles mehr noch eher Neuland.
Auch dass sich Bäuerinnen/Bauern verschiedener Anbaurichtlinien austauschten,
den Mist eines Demeterbauern anschauen, der mit den Präparaten arbeitet, was mit Steinmehleinsatz in der Gülle auf dem Acker und auf den Wiesen passiert, wie sich verschiedene Schnitthäufigkeiten auf das Grünland auswirken und vor allem sehr viel zu hinterfragen,
jeder hat Hecken und Obstbäume gepflanzt.
Wir haben alle davon profitiert, ich fands nur lustig, wie ungern solche Aktionen von offizieller Seite her gesehen wurden.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1458

Beitrag von strega » Mo 30. Jul 2018, 12:07

is meist so, wer sich auf die offizielle Seite verlässt ist halt eher verlassen, irgendwann :)
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1459

Beitrag von Rati » Mo 30. Jul 2018, 13:30

strega hat geschrieben:is meist so, wer sich auf die offizielle Seite verlässt ist halt eher verlassen, irgendwann :)
:) dann sei selber die offizielle Seite. :)

Grüße Rati
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1460

Beitrag von strega » Mo 30. Jul 2018, 19:57

hihi, ich bin am Üben desselbigen....
is für gebürtige Südländer meist leichter wie für auf Bravheit und Regelkonformität und Bausparplan erzogene Schwaben.... aber machbar isses schon mit etwas Training :mrgreen:
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