Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich weiß zwar nicht was Richard dazu sagen würde aber ich denke die "Starken" sind die, die Ideen = Marketingkenntnisse haben.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich würde das noch ausbauen.sybille hat geschrieben:"Starken" sind die, die Ideen = Marketingkenntnisse haben.
Die, die Unternehmer sind.
Ich kenne viele Bauern, die aufgehört haben. Die meisten, eigentlich alle sind in der Fabrik oder am Bau gelandet, also in einem Angestellten /Arbeitsverhältnis.
Bauer sein heißt Selbstständig sein und das ist man wohl als Angestellter/Arbeiter nicht. Ich kenne auch viele Selbstständige, die irgendwann Schiffbruch erlitten, aber die meisten haben dann was anderes Selbstständig gemacht.
Den Drang zur Selbstständigkeit kann man nicht vererben (wie in der Landwirtschaft versucht wird) den hat man oder hat man nicht.
Und für den Markt der Selbstständigen ist man mit einer Angestelltenmentalität zu schwach, ganz einfach.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das hast Du sehr gut beschrieben Richard!
Früher war ich in einem Angestelltenverhältnis, dann selbstständig und ich konnte mir, trotz der Schwierigkeiten der Selbstständigkeit, nicht mehr vorstellen wieder in einem Angestelltenverhältnis zu sein. Ja, auch ich habe etwas anderes gemacht, bin aber immer noch mein eigener Chef.
Früher war ich in einem Angestelltenverhältnis, dann selbstständig und ich konnte mir, trotz der Schwierigkeiten der Selbstständigkeit, nicht mehr vorstellen wieder in einem Angestelltenverhältnis zu sein. Ja, auch ich habe etwas anderes gemacht, bin aber immer noch mein eigener Chef.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
-
- Förderer 2018
- Beiträge: 164
- Registriert: Do 16. Mär 2017, 23:01
- Familienstand: verheiratet
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Statt zu "schwach" könnte man auch sagen "ungeeignet".
Ich bin auch schon immer selbstständig (von Jobs während Schule und Studium mal abgesehen) und möchte es auch nicht anders haben. Mein Mann ebenso.
Aber ich kenne auch viele, die damit gar nicht zurecht kommen. Selbstständig heißt ja auch selbst und ständig. Es gibt gewisse Sicherheiten einfach nicht.
Dafür hat man (ich) viele Freiheiten, die man in einem Angestelltenverhältnis eben nicht hat. Ich muß nicht fragen, wann ich Urlaub machen kann, ich mach halt einfach.
Und wenn ich keine Lust hab zu arbeiten, dann lasse ich es (verdiene aber dann auch kein Geld). Wenn ich krank bin, dann ist das mein Problem, Krankengeld gibt es nicht.
Rente auch nicht.
Dafür muß man auch geschaffen sein. Ich würde das nicht unbedingt schwach nennen, einfach ungeeignet.
Ich bin auch schon immer selbstständig (von Jobs während Schule und Studium mal abgesehen) und möchte es auch nicht anders haben. Mein Mann ebenso.
Aber ich kenne auch viele, die damit gar nicht zurecht kommen. Selbstständig heißt ja auch selbst und ständig. Es gibt gewisse Sicherheiten einfach nicht.
Dafür hat man (ich) viele Freiheiten, die man in einem Angestelltenverhältnis eben nicht hat. Ich muß nicht fragen, wann ich Urlaub machen kann, ich mach halt einfach.
Und wenn ich keine Lust hab zu arbeiten, dann lasse ich es (verdiene aber dann auch kein Geld). Wenn ich krank bin, dann ist das mein Problem, Krankengeld gibt es nicht.
Rente auch nicht.
Dafür muß man auch geschaffen sein. Ich würde das nicht unbedingt schwach nennen, einfach ungeeignet.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Doch, es ist schon eine gewisse Schwäche wenn auf Sicherheiten geachtet wird. Für diese Sicherheiten nimmt man mMn sehr viel mehr in Kauf als mit der Selbstständigkeit.
Gerade diese Sicherheiten werden immer mehr und das wird uns irgendwann zum Verhängnis.
Gerade diese Sicherheiten werden immer mehr und das wird uns irgendwann zum Verhängnis.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Im Grunde ist es egal wie man es nennt , zu schwach oder ungeeignet.
Jedenfalls passt die Angestelltenmentalität ( Chef sagt dann mach ich und um 4 Uhr ist Schluß ) nicht zum Landwirt.
Da muss man kreativ, flexibel, inovativ...eben ein Unternehmer im Sinne vn ständig was unternehmen , sein.
Wenn man heute gut aufgestellte Biolandwirtschaften anschaut, zB Demeter Betriebe, dann sind die nicht auf Milch oder Eier oder sonst was spezialisiert, da ist alles dabei und das hat seinen Sinn. Je breiter man aufgestellt ist umso weniger kann ein Einbruch in einem Bereich schaden anrichten. Wenn ich dagegen nur Milch produziere, dann ist das halt unternehmerische Scheiße
so einfach ist das.
Jedenfalls passt die Angestelltenmentalität ( Chef sagt dann mach ich und um 4 Uhr ist Schluß ) nicht zum Landwirt.
Da muss man kreativ, flexibel, inovativ...eben ein Unternehmer im Sinne vn ständig was unternehmen , sein.
Wenn man heute gut aufgestellte Biolandwirtschaften anschaut, zB Demeter Betriebe, dann sind die nicht auf Milch oder Eier oder sonst was spezialisiert, da ist alles dabei und das hat seinen Sinn. Je breiter man aufgestellt ist umso weniger kann ein Einbruch in einem Bereich schaden anrichten. Wenn ich dagegen nur Milch produziere, dann ist das halt unternehmerische Scheiße

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ja, so einfach ist das!Je breiter man aufgestellt ist umso weniger kann ein Einbruch in einem Bereich schaden anrichten. Wenn ich dagegen nur Milch produziere, dann ist das halt unternehmerische Scheißeso einfach ist das.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
-
- Förderer 2017
- Beiträge: 2246
- Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
- Familienstand: rothaarig
- Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
heyhey,
nicht wieder in die Opferhaltung fallen, liebe Profi-Landwirte...
das geht ALLEN so, die unternehmerisch was machen, nicht nur den Bauern!
Die Bauen geniessen ja sogar zum Teil Subventionen, wo andere Unternehmer garantiert keine bekommen? Die anderen müssen sich aber auch irgendwie aufm Markt berappeln und kreativ sein... wenn die anderen, ausserhalb der Landwirtschaft, nur das machen was halt die Konkurrenz auch macht, das dann halt mit weniger günstigen finanziellen Voraussetzungen vielleicht, gehn sie den Bach runter, das ist nun mal das System, das wir hier haben mit allen Vor- und Nachteilen....
wieso sollte das in der Landwirtschaft anders sein?
Welche Privilegien sollte die Landwirtschaft haben deiner Meinung nach in diesem System? Dass Unternehmer, die es nicht packen, an den Tropf genommen werden? Warum gerade in der Landwirtschaft? Andere melden in anderen Gewerben auch Konkurs an und keine Sau interessiert sich dafür....
Nur die Landwirtschaft erwartet, dass sie von allen von vornherein geachtet und gehätschelt wird, so nach dem Motto:"Gloryglory halleluja, We feed the world"?
Sorry, diesen Slogan vermarkten inzwischen andere....
Die Kreativen und halbwegs finanziell Aufgestellten machen was und leben vielleicht weiter, die anderen kratzen halt ab ökonomisch und machen irgendwas anderes, ist ja auch keine Schande, halt einfach ne andere Lebensart vielleicht, muss ja nicht alles auf Deibel komm raus erzwungen werden wenn man/frau damit nicht klarkommt...
... ganz normale Tendenz schätz ich mal. Zumindest in allen anderen Bereichen, ausser der Landwirtschaft...
nicht wieder in die Opferhaltung fallen, liebe Profi-Landwirte...
das geht ALLEN so, die unternehmerisch was machen, nicht nur den Bauern!
Die Bauen geniessen ja sogar zum Teil Subventionen, wo andere Unternehmer garantiert keine bekommen? Die anderen müssen sich aber auch irgendwie aufm Markt berappeln und kreativ sein... wenn die anderen, ausserhalb der Landwirtschaft, nur das machen was halt die Konkurrenz auch macht, das dann halt mit weniger günstigen finanziellen Voraussetzungen vielleicht, gehn sie den Bach runter, das ist nun mal das System, das wir hier haben mit allen Vor- und Nachteilen....
wieso sollte das in der Landwirtschaft anders sein?
Welche Privilegien sollte die Landwirtschaft haben deiner Meinung nach in diesem System? Dass Unternehmer, die es nicht packen, an den Tropf genommen werden? Warum gerade in der Landwirtschaft? Andere melden in anderen Gewerben auch Konkurs an und keine Sau interessiert sich dafür....
Nur die Landwirtschaft erwartet, dass sie von allen von vornherein geachtet und gehätschelt wird, so nach dem Motto:"Gloryglory halleluja, We feed the world"?
Sorry, diesen Slogan vermarkten inzwischen andere....
Die Kreativen und halbwegs finanziell Aufgestellten machen was und leben vielleicht weiter, die anderen kratzen halt ab ökonomisch und machen irgendwas anderes, ist ja auch keine Schande, halt einfach ne andere Lebensart vielleicht, muss ja nicht alles auf Deibel komm raus erzwungen werden wenn man/frau damit nicht klarkommt...
... ganz normale Tendenz schätz ich mal. Zumindest in allen anderen Bereichen, ausser der Landwirtschaft...

Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt
- Rohana
- Förderer 2018
- Beiträge: 5624
- Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
- Familienstand: verheiratet
- Wohnort: Oberpfalz
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich hab ja schon gelöscht, weil ich genau das wieder erwartet hab, werte Vorposterin.
Is ja auch alles tutti. Nur: Wenn das alles so normal und gewollt ist, dass die weniger "starken" Landwirte dem Markt und der Wirtschaft zum Opfer fallen, dann darf sich auch niemand beschweren wenn sich die Landwirtschaft immer stärker konzentriert.
Is ja auch alles tutti. Nur: Wenn das alles so normal und gewollt ist, dass die weniger "starken" Landwirte dem Markt und der Wirtschaft zum Opfer fallen, dann darf sich auch niemand beschweren wenn sich die Landwirtschaft immer stärker konzentriert.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich bin kein Landwirt, aber mein Sohn hat auf einen Nebenerwerbshof geheiratet. Er ist voll berufstätig mit relativ viel Tagesfreizeit.Schwiegereltern hatten mit Pachtgrund 10 Milchkühe, SV ging vollzeit arbeiten und SM Dazuverdienst mit Homearbeit .
Zum Leben zuwenig und zum Sterben zuviel.
Er stellte auf Mutterkuh um, auf Restfläche, welche nicht für Heu gebraucht wurde, kam Elefantengras für die Heizung und eine Christbaumkultur, + kleiner Gemüseacker für Eigenbedarf und Wald.
Unsere Nachbarn: der eine konventionell, 50 ha nur Milchwirtschaft ca 30 Kühe..noch in Anbindehaltung, ohne Weide... und Getreide, Mais für Eigenbedarf. +Wald, der durch Käfer und Wind die letzten 3 Jahre auf 20% reduziert wurde. Minigarten (Salat, 5 Tomaten, 1Gurkenbeet, Petersilie, Schnittlauch, 10m² Kartoffel)
Er "rackert" sich dafür allein mit Frau am Hof "halb zu Tode" (3 erwachsene Kinder mit Null Interesse sind außer Haus)und hat in Jahren wie heuer ..Dürre...keine Alternativen und "hängt" am vorgegebenen MIlchpreis. Gibt auch keinen Nachfolger.
der andere Fläche mit Pachtgrund ident, Bio:
Hopfen, Hanf,vor 5 Jahren noch Milchvieh und Käserei,jetzt 30 Mutterkuh, Tee, Wald(ebenso nur mehr Restbestand .Kompostsammelanlage, Selbstversorgergarten ,reichhaltiger Obst und Beerengarten.
Dem geht´s richtig gut ,obwohl sehr Hand-arbeitsintensiv,speziell Hopfen und Tee.Dafür hat er zu Spitzenzeiten 2 Teilzeitkräfte angestellt.
Er hat sich früh genug einträgliche Nischen gesucht und ist auch "geistig flexibel". Ebenfalls 3 Schulkinder, die aber altersentsprechend voll eingebunden sind.
Zum Leben zuwenig und zum Sterben zuviel.
Er stellte auf Mutterkuh um, auf Restfläche, welche nicht für Heu gebraucht wurde, kam Elefantengras für die Heizung und eine Christbaumkultur, + kleiner Gemüseacker für Eigenbedarf und Wald.
Unsere Nachbarn: der eine konventionell, 50 ha nur Milchwirtschaft ca 30 Kühe..noch in Anbindehaltung, ohne Weide... und Getreide, Mais für Eigenbedarf. +Wald, der durch Käfer und Wind die letzten 3 Jahre auf 20% reduziert wurde. Minigarten (Salat, 5 Tomaten, 1Gurkenbeet, Petersilie, Schnittlauch, 10m² Kartoffel)
Er "rackert" sich dafür allein mit Frau am Hof "halb zu Tode" (3 erwachsene Kinder mit Null Interesse sind außer Haus)und hat in Jahren wie heuer ..Dürre...keine Alternativen und "hängt" am vorgegebenen MIlchpreis. Gibt auch keinen Nachfolger.
der andere Fläche mit Pachtgrund ident, Bio:
Hopfen, Hanf,vor 5 Jahren noch Milchvieh und Käserei,jetzt 30 Mutterkuh, Tee, Wald(ebenso nur mehr Restbestand .Kompostsammelanlage, Selbstversorgergarten ,reichhaltiger Obst und Beerengarten.
Dem geht´s richtig gut ,obwohl sehr Hand-arbeitsintensiv,speziell Hopfen und Tee.Dafür hat er zu Spitzenzeiten 2 Teilzeitkräfte angestellt.
Er hat sich früh genug einträgliche Nischen gesucht und ist auch "geistig flexibel". Ebenfalls 3 Schulkinder, die aber altersentsprechend voll eingebunden sind.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
