Strega, du hängst dich grad an dem Begriff "Leistungsfähig" auf - aber eigentlich argumentierst du doch gegen Ausbeutung, oder?
Wenn in früheren Zeiten ein Bäuerlein seine eine Kuh in einem winzigen Stall irgendwie durch den Winter gebracht hat,
DIE hatte möglicherweise richtig Muskelkater beim "Almauftrieb".
Aber ansonsten fällt deine Argumentation unter das, was ich mit "seit über 30Jahren schon anders" oben zu beschreiben versucht habe.
Ich denke, Rohana meinte das genau so, wie sie es geschrieben hat: dass es zur Leistungsfähigkeit Gesundheit braucht.
Kommt deine "vage Erinnerung" hierher?:
https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 70#p359918
Les ich jetzt eher so, dass die Nutztierhalter da schon um einiges weiter sind als Privatmenschen, die ihre Tiere so füttern, wie es für sie selber am praktischsten ist.
Den Bauern ist schon bewust, was sie machen müssen, um das, was am Aufenthalt in der Natur gesund ist
(ist ja nicht alles immer gesund, manches ist ausgesprochen tödlich, in der "freien Wildbahn") zu ersetzen.
Hey, es gibt Leute, die sind gerne in ihrem Bürojob. Wenn sie nette Kollegen haben und der Chef ihre Leistung anerkennt und sie auch neben der Arbeit was mit sich anfangen können, finde ich das auch durchaus nachvollziehbar, auch wenn es meins nicht wär.
Man könnte sagen: o.k., Rinder sind gezwungen, in den Stall, bzw ein "Kuhbüro" zu gehen.
Aber da gibt es definitiv nette Kollegen, eine gute Kantine und am Wochenende ist immmer gutes Wetter.
Manchmal auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Form von Weidegang.
Und das machen die Bauern nicht wegen der Gewerkschaft, sondern wegen der Leistung: der Milch.
Und natürlich gibt es auch Betriebe, die es nicht so gut draufhaben.
Das ist so ne Sache mit der Moral und den Relationen:
wenn ein Bäuerlein früher selber jeden Winter fast verhungert wär, kann man es nicht wirklich "Ausbeutung" nennen, was da als "normale Haltung" etabliert war.
Wir haben zwar heute mehr Luxus, gehen aber gar nicht artgerecht mit uns um, weder auf sozialer, gesundheitlicher, ökonomischer oder sonst einer Ebene. Da bin ich froh, wenn wenigstens in der Tierhaltung Fakten auftauchen, die belegen, dass es zur "Leistungsfähigkeit" auch "artgerechte Beschäftigung" oder Raufutter braucht. Und Gesellschaft, von der man nicht gemobbt wird.
Die bekomm ich eher von Bauern als von Massenmedien, diese Infos, Beweise, Fakten, Erfahrungen.
Liegt vielleicht an meinem Ergo-Blick, aber vielleicht kannst du von der Warte aus verstehen, warum ich mich da ins Zeug lege, auch wenn ich nicht glaube, dass es allen Kühen immer so gut geht wie denen bei Rohana.
Aber es geht ihnen besser als von den "Tierschützern" behauptet, da bin ich ziemlich sicher.
Ah, Rohana - wenn ich nicht neulich einen Demeter Kuhbauern ganz verzückt hätte sagen hören "eine Kuh ist so ganz Verdauung", könnte ich das jetzt nicht so gut einordnen. Ich erlaube mir mal eine "ergänzende Übersetzung": Kühe verbringen ihre Zeit hauptsächlich mit verdauen und essen, das "essen suchen" nimmt, im Verhältniss zu, meinetwegen Meerschweinchen oder Pferden, weniger Raum ein.
Es hört nicht so dazu, braucht nicht in dem Maße ersetzt werden. Kühe brauchen im Stall nen guten Platz zum liegen, so wie bei Schweinen der Platz zum "rumdrehen können" wichtig ist. DAS sind die Hauptbewegungsmuster, es sind keine Pferde.
Viel Gesellschaft, Platz zum liegen, Futter mit viel Input, aber auch viel Raufaser für die Baktis im Darm, das mögen sie viel lieber als rennen. Oder suchen. Es gibt Tiere, da ist "suchen" ein angemessenes Beschäftigungsangebot, aber da gehören Kühe nicht so dazu.