Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1111

Beitrag von viktualia » Do 7. Jun 2018, 21:43

Liebe Ina, da gibt es aber doch auch Tiere, die "sich hergeben", unterschlag das mal nicht.

Bevor du Züchtern und Haltern vorwirfst, dass die Metzger andere Rituale pflegen.

Verwechselst du nicht überhaupt grad Äpfel mit Birnen, Schweine mit Kühen, Milch mit Wurst?

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1112

Beitrag von Rohana » Do 7. Jun 2018, 23:18

ina maka hat geschrieben:@Rohana: kein Konsument hat irgendwas davon, wenn die Tiere gut behandelt werden - er bekommt weder mehr noch besseres Fleisch dafür!
Achso, der Konsument "hat nix" davon, aber der Landwirt, der die Arbeit davon hat, soll alles aus eigener Tasche bezahlen? Jaja... die Haltung hab ich gern. Macht die Welt schön einfach für alle, die das züchten, aufziehen, füttern, schlachten und zerlegen anderen lassen.

Auch @viktualia: "Mehr Tierwohl" auf dem Label heisst nicht, dass es allen anderen Tieren per se schlecht gehen muss. Ist das wirklich so schwierig zu verstehen?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1113

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 09:18

@Rohana, ein letztes Mal! :oma:

Wer Geld verdient, indem er Tiere tötet, der hat dafür zu sorgen, dass sie ein schönes Leben haben können.
Der "Konsument" (blödes Wort - Landwirte sind auch Konsumenten!!), der muss halt bezahlen, was der Bauer verlangt oder sich woanders sein Fleisch besorgen.

Wer hat die Aufgabe, darauf zu achten, dass das Tierwohl eingehalten wird?
Wer hat die Aufgabe, darauf zu achten, dass Kinder (Behinderte, Alte) korrekt behandelt werden?

Wer soll - nein, muss! die ohne Stimme und die schwächeren schützen?

Der Staat.
dafür gibts Gesetze.

Leider macht "der Staat" da zu lasche Gesetze, leider nutzen manche Landwirte (eh nicht alle, das tät ich nie behaupten) jedes Schlupfloch, um mehr Gewinn machen zu können und leider sind die meisten (nicht alle!) "Käufer des Fleisches" zu uninformiert und zu faul und/oder haben zu wenig Geld, um nur das Fleisch zu kaufen, welches von gewissenhaften Landwirten "erzeugt" worden ist ...
Dazu kommt noch das Problem, dass mit solchen Siegeln betrogen wird, und man als Käufer meistens echt nicht mehr weiß, wem man vertrauen darf.
Irgendwie ist der Handel da ja auch involviert.....

ES IST AUFGABE ALLER BETEILIGTEN, DAS TIERWOHL ZU SCHÜTZEN.

sind wir uns nicht dabei einig?
weder dürfen die Preise deshalb ins astronomische steigen, noch dürfen deshalb Landwirte in den Ruin getrieben werden.

ist das nicht so?
ich mein, wenn ich jetzt Ziegenkäse mit Kühen vergleiche? :kaffee: :aeh: :flag:

@Rohana: was hast du denn für einen Vorschlag für eine 6-köpfige Städterfamilie, die unterm Existenzminimum lebt?
Wo sollen wir das Fleisch kaufen? Wem dürfen wir vertrauen?

Wir kaufen eh wenig Fleisch (nur bio, aus "ideologischen" Gründen) aber woher soll ich wissen, welche Tiere da ein schönes Leben haben durften????!!

Und es geht ja nicht nur um uns - was sollen all die anderen Menschen "aus der Siedlung" tun?
Viele essen mehr Fleisch, viele "brauchen" auch so ein tolles smartphone wie der Landwirt.
hm.

Vorschläge?

Also bei mir persönlich hakt es echt daran, dass ich mich im "Siegelurwald" nicht auskenne und Direktvermarkter kenne ich nur ein paar, die schlachten/jagen einmal im Jahr. Wir haben weder Platz noch Geld für eine große Tiefkühltruhe.
bissi ot: wie könnten wir das Fleisch haltbar machen?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1114

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 09:19

Rohana hat geschrieben:Macht die Welt schön einfach für alle, die das züchten, aufziehen, füttern, schlachten und zerlegen anderen lassen.
und dafür bezahlen :roll:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1115

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 09:41

Wer Geld verdient, indem er Tiere tötet, der hat dafür zu sorgen, dass sie ein schönes Leben haben können.
Der "Konsument" (blödes Wort - Landwirte sind auch Konsumenten!!), der muss halt bezahlen, was der Bauer verlangt oder sich woanders sein Fleisch besorgen.
Der Landwirt kann nichts verlangen! Er muss den Preis hinnehmen den ihm der Schlachthof bietet!

Was ist denn "ein schönes Leben"?
Die Schweine werden vollumfänglich mit einer ideal ausgewogenen Futterration versorgt ohne das sie dafür irgend etwas tun müssen (ganz im Gegensatz zum Wildschwein), das Wasser kommt nach Belieben frisch aus dem Hahn, es gibt (den Gesetzen entsprechend) ausreichend Platz und Beschäftigungsangebote im Winter wird geheizt und im Sommer habe sie eine Klimaanlage wenn ihre wilden Artgenossen bei 35°C im Schatten im eigenen Saft schmoren.
@Rohana: was hast du denn für einen Vorschlag für eine 6-köpfige Städterfamilie, die unterm Existenzminimum lebt?
Wo sollen wir das Fleisch kaufen? Wem dürfen wir vertrauen?
Im einem Markt des Lebensmitteleinzelhandel idr an der SB-Kühltheke?
Wen sollte man dir denn vorschlagen wenn du eh jedem Landwirt misstraust?
Misstraust du eigentlich auch dem Hersteller deines Waschpulvers, deiner Blumenerde und dem Kopierpapier das sie dich ständig bescheisen wollen oder ist das nur bei Landwirten so?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1116

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 09:48

Oelkanne hat geschrieben:Misstraust du eigentlich auch dem Hersteller deines Waschpulvers, deiner Blumenerde und dem Kopierpapier das sie dich ständig bescheisen wollen oder ist das nur bei Landwirten so?
Das ist mal eine gute Frage!! :daumen:

Und die sagt nebenbei auch aus, dass eben Landwirte auch Konsumenten sind :lol:

Nee, ich misstraue nicht und ich vertraue nicht.
Ich weiß schon, dass ich nicht auf alles Einfluss haben kann.
Aber meine Kinder behandle ich gut, egal, ob ich dafür Geld bekomme oder nicht.

Mir geht es nur ein bisschen sehr auf den Geist, das "die Konsumenten" dauernd angeschwärzt werden....
und bezahlen alleine sollen.
Das ist alles. :im:

Ich hab diese Diskussion nicht angefangen :holy:
Oelkanne hat geschrieben:Der Landwirt kann nichts verlangen! Er muss den Preis hinnehmen den ihm der Schlachthof bietet!
In welchem Land lebst du? :dreh:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1117

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 10:07

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Der Landwirt kann nichts verlangen! Er muss den Preis hinnehmen den ihm der Schlachthof bietet!
In welchem Land lebst du? :dreh:
In der Bundesrepublik Deutschland.

Bei 59% MFA nach AutoFom liegt der Preis für diese Woche bei 1,47€/,kg lebend frei Schlachthof.

Auf meine Frage was du unter einem "schönen Leben" verstehst bis du aber nicht eingegangen.

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1118

Beitrag von viktualia » Fr 8. Jun 2018, 10:12

Auch @viktualia: "Mehr Tierwohl" auf dem Label heisst nicht, dass es allen anderen Tieren per se schlecht gehen muss. Ist das wirklich so schwierig zu verstehen?
Hab ich verstanden, auch vorher schon.
Ich dachte sogar, ich hätte das in meiner etwas sarkastischen Formulierung ausgedrückt:
die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen lässt mich nicht in dem Maße an Tierleid denken,
dass ich deswegen Geld für ein fragwürdiges Bio-Label ausgeben würde.

Menno, ist euch mal aufgefallen, dass "Leseverständniss" allein darum schon schwer ist, weil man nie weis, ob die anderen etwas auf den jeweiligen link/Artikel/Anlass beziehen, sondern auf irgendeinen post???
Ich hab erst mal über "Werbung" und die verschwundenen 90% schreiben wollen.

"Mehr Tierwohl" heisst leider eher nicht "mehr Respekt vor Urproduzenten";
wenn ich mir anschaue, wie auch das angedachte staatliche Tierwohl-Label um die "Freiwilligkeit" rumeiert - da ist wenig Spiel für Aufklärung und viel Platz für Mobber. Was dann als Ganzes weder den Tieren, noch den (Ur)Produzenten und den Kunden auch nicht, zugute kommen wird.
Profitieren tun die Händler, das Bruttosozialprodukt und die Werbefuzzis.
Bislang.

Aber es tut sich was.
Und genauso, wie das Problem sehr komplex ist, sind auch die Lösungen nicht isoliert auf die "direkt Beteiligten" zu sehen;
es geht halt nicht nur um die Tiere, Ställe, Futter, Bauern und Metzger,
es geht um Handelswege, es geht um "Angebot und Nachfrage beim Thema Medizin" (was ganz perverses),
es geht um alle "Kunden", also "das Volk".

Tja, und da so was heutzutage über "Werbung" kommuniziert wird und da dies an sich schon ne Schwachstelle ist.....

Rohana, du meinst, glaube ich, die Verantwortung, die der Bauer als Mensch für seine Tiere übernimmt. Die er am Back hat, egal, wie er gestrickt ist, bzw. die er seit unzähligen Generationen hat. Ohne viel mit wem darüber zu reden, aussser in seinem Umfeld, welches weis, worum es geht. Und die er erfüllt, so gut es geht, weil alles andere gar nicht geht.
Und die er ständig mit der Verantwortung für seinen Hof, sein Einkommen, seine Familie abstimmen muss, damit der Laden weiter läuft.
Und dass er, theoretisch, sich das Recht nehmen könnte, damit so fahrlässig umzugehen, wie der nullachtfuffzehn Verbraucher.
Was er ganz oft nicht tut, Verluste auf sich nimmt, weil er sieht, welches Leid dabei rumkäme;
und die "Gesellschaft", in Gestalt der "Werbefuzzis" das tunlichst übersieht. Hab ich dich da richtig verstanden?

Und Ina, Liebes, du merkst anscheinend nicht, dass sich in diesem komplexen Problemfeld unser eigenes, beschissenes, langweiliges, krankes Leben verbirgt. Wird denn der Tod aller Menschen so "menschenwürdig" gestaltet, wie möglich?
Leiden nicht die meisten eher an Langeweile, Sinnlosigkeit, als auch an Krankheiten?
Haben nicht alle in dieser Siedlung schon viel, viel mehr zum Überleben als "die Armen" früherer Generationen?
Wer hat ihnen denn die Freude am >Überleben können< genommen? Die Bauern? Oder die Werbefuzzis? Oder deren "Auftraggeber"???

Das Problem ist einfach zu groß um es mit so "Grabenkämpfen" zu lösen, wie sie grad hier aufwallen....

Ina, stell dich nicht so an! In diesem Land, in diesem Kontinent, sind Bauern keine Metzger und keine Direktvermarkter.
Guck da mal hin. "Urproduzent" ist im 21ten Jh. ein schwarzer Peter, kein Privileg.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1119

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2018, 10:44

Oelkanne hat geschrieben:Auf meine Frage was du unter einem "schönen Leben" verstehst bis du aber nicht eingegangen.
nein, bin ich nicht - weil ich es für eine rhetorische Frage hielt, sorry!
meine Antwort:
Das ist :aeh: gar nicht so einfach festzustellen!!!!

Da müsste man fast Schamane sein - obwohl es viktualia eigentlich recht gut formuliert hat.
Warte ich zitiere sie kurz. ist jetzt aus dem Zusammenhang gerissen, aber hier seh ich nicht so arg viel Unterschiede zwischen Mensch und Tier....
du merkst anscheinend nicht, dass sich in diesem komplexen Problemfeld unser eigenes, beschissenes, langweiliges, krankes Leben verbirgt. Wird denn der Tod aller Menschen so "menschenwürdig" gestaltet, wie möglich?
Leiden nicht die meisten eher an Langeweile, Sinnlosigkeit, als auch an Krankheiten?
Ungefähr so - genügend Platz, Abwechslung, die Möglichkeit sich ihr Futter im gewissen Rahmen (wie es der Instinkt verlangt), auch selber suchen zu können, Artgenossen, Tageslicht, passendes Futter, keine Qualzuchten, Mutterinstinkte dürfen so gut es geht ausgelebt werden etc.
viktualia hat geschrieben:Das Problem ist einfach zu groß um es mit so "Grabenkämpfen" zu lösen, wie sie grad hier aufwallen....
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

Eigentlich wollte ich nur eines nicht: die einseitige Schuldzuweisung, das "Verantwortung abgeben" an "die Konsumenten".
Nur das stößt mir sauer auf!

Es geht UNS ALLE an!!
viktualia hat geschrieben:In diesem Land, in diesem Kontinent, sind Bauern keine Metzger und keine Direktvermarkter.
stimmt schon, aber können sich "die Konsumenten" ihren Lohn aussuchen?

viktualia

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1120

Beitrag von viktualia » Fr 8. Jun 2018, 11:13

Ina, meinst du mit "Lohn" Geld oder Häme?

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