frodo hat geschrieben:und außerdem mit einem Grundofen ebenfalls nicht machbar.
Damit ist es nämlich sogar erwünscht, dass die Wärmestrahlung die (Wand-)Oberflächen erwärmt, sonst könnte man gar nicht den Wohlfühl-Bereich trotz niedriger Lufttemperatur erreichen.
Die Heizung soll die Bausubstanzoberflächen auf Wohlfühltemperatur bringen und auf dieser Temperatur halten. Bei konstanter Temperatur werden dann nur noch die Wärmeverluste durch die Wände nach aussen ausgeglichen.
Die Pufferwirkung der Bausubstanz ist im Sommer willkommen, weil sie ein Temperaturanstieg im Inneren im Tagesverlauf abdämpft und verzögert. Im Winter macht sie das Temperaturverhalten der Wohnung träger und täuscht damit vor, dicke Wände aus Stein hätten eine gute Dämmwirkung, weils ja weniger rasch kalt wird, wenn der Ofen ausgegangen ist. Dafür darf man dann ewig lang heizen, bis die Bude wieder auf Wohlfühltemperatur ist. Als Folge davon entsteht der Irrglaube, es sei energiesparend, ein Haus im Winter dauernd auf Wohntemperatur zu halten, statt nachts oder bei Abwesenheit abzusenken.
frodo hat geschrieben:Es gibt kein Heizsystem ohne Nachteile, und jeder Nutzer setzt seine Prioritäten anders, freiwillig oder unfreiwillig.
Bei jeder Heizung lohnt es sich, die Physik dahinter zu verstehen, damit man dem Heizungsbauer die richtigen Fragen stellen kann. Immerhin ist Wärmeerzeugung der mit Abstand grösste Ausgabeposten im Energiebudget eines Haushaltes. Wer nur auf Werbematerial angewiesen ist, hat meistens schon verloren. Prioritäten setzen kann man erst, wenn man weiss, wofür und wogegen man sich entscheidet.
Da ich ungern des Designs wegen Abstriche bei der Effizienz mache, mag ich keine modernen Kaminöfen. Diese Dinger haben nur in Wochenendhäuschen oder Werkstätten, die nicht dauernd beheizt werden, und dann schnell warm werden sollen, eine Existenzberechtigung, vielleicht auch noch als Zusatzheizung für die Übergangszeit. Wer aber mehr als 2 Ster Holz pro Winter verbraucht, sollte mehr aus dem Brennstoff herausholen, als es diese Öfen tun.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.