centauri hat geschrieben:Gerade im Moment läuft wieder etwas über Preppern. Was mich wundert die wandern immer irgendwo hin wo die irgend etwas vergraben haben. Das ist wieder so eine Sache was ich nicht so ganz verstehe an der Geschichte. Wieso vergrabe ich irgendwo einen Haufen Krempel im Nirgendwo aus Angst vor Plünderern? Und mein Zuhause lasse ich hinter mir.
Eigentlich fühle ich mich doch Zuhause am wohlsten und am sichersten. Und was ich am besten verteidigen könnte ist doch normalerweise das was ich von der Pike auf kenne. Gut ich lebe schon auf dem Land. Zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus schon deutlich sehen.

Das ist bestimmt schon mal ein Vorteil den wir hier haben. Und ich sehe daher keinen Grund mein Grundstück zu verlassen.
Und Verteidigungslinien könnte ich hier besser einrichten und verteidigen. So nach dem Motto "Thomas allein Zuhaus".

Finde ich auch interessant und es ist ein Punkt, den ich immer wieder lese: kleine, bewegliche Gruppen haben wesentlich größere Überlebenschancen im Fall der Fälle.
Ich denke, es ist wie immer: man muss gucken, welche Rahmenbedingungen da herangezogen wurden.
- Stadt oder Land?
- mit Kindern oder ohne?
- Klima!
- Bevölkerungsdichte!
- Männergruppen/Frauengruppen/gemischte Gruppen
- Mentalität
- usw
Instinktiv habe ich auch immer gedacht, dass ich natürlich an unserem Haus und dem Garten kleben bleiben würde, zwar haben wir mehr Fenster und Türen und weniger Menschen als Waffen, aber mit ein bisschen Ytong bekäme man zumindest die eine Relation schnell in den Griff.
Liest man dann aber Erfahrungsberichte, ist es wohl so, dass Häuser gerne von marodierenden Banden angezündet werden. Aus Vandalismus, aus einem Gefühl der "Rache" heraus, weil die Versorgungsmentalität nicht befriedigt wurde, aus jugendlichem Leichtsinn usw.
Da offenbar auch die offiziellen Einschätzungen dahin gehen, dass nach einer Woche Notfallszenario (du hast das Papier ja auch gelesen) die öffentliche Ordnung weitgehend zusammengebrochen ist, kann man auf Feuerwehr und Co. wohl auch nicht groß hoffen.
Die Mentalität ist ein weiterer wichtiger Punkt, den man nicht außer Acht lassen darf, ich lese ja schon seit Jahren mit Interesse von Menschen in Grenzsituationen und bin immer wieder erstaunt, dass es sehr oft nur wenige Stunden braucht, bis bestimmte Gruppen sich zusammenfinden und zum Plündern, Vergewaltigen und Brandschatzen losziehen. (Sneakers und Flat-TVs stehen da hoch im Kurs

) In solchen Gegenden mit diesen Menschen ist es vielleicht tatsächlich besser mobil zu sein und sich in die Natur zurückzuziehen (und auf dem Wege verbuddelte Ausrüstung auszugraben).
In einem total überbevölkerten Land wie Deutschland und einem ständig feuchten Klima wie hier oben bei uns, treten sich dann aber in den Wäldern wohl auch die Menschen mit Lungenentzündung auf die Füße.
Ich finde es ja immer spannend, diese Szenarien mal durchzudenken und vor allem von echten Ereignissen zu hören, aber der Weisheit letzter Schluß bleibt mir dann doch verborgen. Flexibel sein und einigermassen breit gefächertes Wissen im Kopf zu haben ist wahrscheinlich noch das sinnvollste. Und hoffen, dass es zu Lebzeiten nicht zum Äußersten kommt.
Vorratshaltung finden wir eh aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Ich war gestern zum ersten Mal seit Mitte Dezember wieder beim Kaufmann und empfinde es als immer lästiger. Wir sind beide selbstständig und wenn wir uns eine Haxe brechen und für einige Wochen ausfallen, zahlt uns keiner Kohle für's krank sein, finanzielle Engpässe kann es immer mal geben und dann ist es echt komfortabel, trotzdem gut leben zu können und theoretisch könnte es natürlich auch bei uns mal wieder eine Schneekatastrophe oder sonstwas geben. Wasser fiel hier eine Weile eh ständig aus und mittlerweile bin ich dafür dankbar, weil das für das Thema sensibilisiert, Strom ist toll zu haben, vor allem wegen der Truhen und der heißen Dusche aber wäre er weg, kämen wir wohl auch klar, der Herd läuft mit Buddelgas und davon haben wir einen kleinen Vorrat, im Fall der Fälle würden wir wieder den Holzofen reinschleppen und geheizt wird eh mit Holz.
Wie so oft: das Problem wären eher die anderen.
Wobei sich der Kreis wieder schließt und wir zurück bei der intakten Gemeinschaft sind, die ein gemeinsames Interesse hat, ihre Ansiedlung zu halten.
Falls jemand tiefer schürfendes Wissen zu dem Punkt mobil sein contra Heim verteidigen hat, würde mich das dennoch interessieren.
