Glyphosat-Diskussion

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Thomas/V.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1411

Beitrag von Thomas/V. » Do 11. Jan 2018, 23:13

Wer oder was bringt die "Verbraucher" dazu, aus "Allem" den letzten cent heraus zu holen?
Wozu ist "Geiz ist geil" gut? Wäre tatsächlicher Geiz (im Sinne von "so wenig wie möglich verbrauchen") nicht in Wahrheit wirklich "gut"?
Und dient "G.i.g." nicht in Wahrheit dazu,mehr zu verbrauchen? Weil ich ja, wenn ich beim Essen "spare", mir noch zusätzlich irgendwelchen anderen Scheiß kaufen kann.
Und wer hat etwas davon, wenn immer mehr verbraucht wird?

Wann wird endlich mal damit aufgehört, irgendwelche "kleinen Leute" (egal ob Landwirt oder Konsument) an zu pissen, gegen einander auf zu hetzen
und angefangen, das ganze System, das dahinter steckt, zu hinterfragen?
Habt ihr immer noch nicht begriffen, das hier grundsätzlich was völlig in die Irre läuft? Wollt ihr es nicht sehen, oder könnt ihr es nicht ertragen, genau hin zu sehen und zu erkennen, was da läuft und laßt Euren (durchaus verständlichen) Frust lieber weiter an dem nächstbesten Rädchen in der Megamaschine aus, die zu nichts anderem da ist, als Ressourcen in Geld zu verwandeln und dabei hinten nur kaputte Umwelt und kaputte Menschen aus zu scheißen?

HALLO; AUFWACHEN!!!
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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misfits
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1412

Beitrag von misfits » Do 11. Jan 2018, 23:56

ohne Worte
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
Am Ende wird alles gut, und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1413

Beitrag von bielefelder13 » Fr 12. Jan 2018, 07:57

Sehe ich auch so. Klare Ansage. Sehr Gut. :respekt:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1414

Beitrag von centauri » Fr 12. Jan 2018, 08:33

@Thomas/V
genau so ähnlich sehe ich das auch. :daumen:
Aber grundsätzlich muss man erst mal bei sich selber anfangen um andere überzeugen zu können. Zumindest habe ich schon einige im privatem Bereich davon überzeugt kein Glypho zu verwenden. Meist einfach aus einem normalen Gespräch heraus. Nur mit ein paar Worten. Das Glyphosat im Verdacht steht blablabla.
Dann kommt noch der Zusatz das er ja Kinder bzw. Enkel hat und ob er das verantworten könne. Das wirkt meistens. ;)

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1415

Beitrag von viktualia » Fr 12. Jan 2018, 11:39

Irgendwie bringt es diese "Zeitenwende" anscheinend mit sich, eher zwischen den Extremen zu pendeln als so was wie ne organische Mitte einzunehmen. Ich will mich mal an ein paar Ergänzungen für die auf dem Tisch liegenden Sachverhalte probieren.
Von hinten nach vorn, erst Thomas/V:
- Jep, gut gesprochen, aber ich wette, auch du hättest bei deinen Ansichten gern Platz für nen Kubikzentimeter Hoffnung:
Wer bringt uns dazu und wann kommt der Impuls zu einem "vernünftigen Wandel"- oder woher.
Es bringt uns nicht nur die Werbung dazu sondern auch die Angst.
Der Wegfall "altmodischer Werte" hat ne Lücke hinterlassen;
die Tradition, nicht selber zu denken, sondern sich "am Nachbarn" zu MESSEN bringt nicht mehr "Fleiss und Gehorsam" hervor, sondern Gier und Geiz.
Ich sehe da keine "Verschwörung" (Thomas auch nicht, aber formal schon) sondern, im Psycho-Jargon, eine "Spiegelung":
es geht im Aussen das ab, was die Menschen aus ihrer Angst heraus "inszenieren".
Punkt ist, dass keine "Absicht" dahinter steckt. (Was Thomas in seinen Formulierungen, da er über die Regierungsschiene argumentiert, nicht einbezieht. Aber die "Mächtigen" sind, meiner Sicht nach, auch "Opfer".)
Woraus folgt, dass das Angehen gegen einen Verursacher von Aussen, den es da so nicht gibt, auch nix bringen kann.
(Ausser mehr vom Selben).
Der Wandel muss von Innen kommen, im Kleinen, im Einzelnen.

Es steht ja nirgends geschrieben: "Vergifte deinen Nächsten wie dich selbst".
(Und wenn du keinen Acker hast um das zu tun, dann peste halt mit deinen Gedanken, Worten und Taten. Also Einkäufen....)
Ihr habt Köpfe zu denken, also sucht nicht bei anderen. Da findet ihr "es" nur mit euren Instinkten....

Nun zu Wildmohn:
Gut, dass du es nochmal zusammengefasst hast, und ich möchte das, was ich zu kritisieren habe, wirklich gerne als Frage aufgefasst sehen:
wie kommt es dazu?
O.K., es gibt keinen "Herr Bayer" oder "Mister Monsanto", das sind Firmen mit abstrakten Köpfen dahinter.
Aber den "Bruder Bauer" kennen wir auch nicht und eigentlich weis jeder, dass mit "die Bauern" (die Landwirte...) ganz verschiedene MENSCHEN gemeint sein müssten.
Ich begreife nicht, dass so viele Leute, auch hier, die Machtstrukturen, die ja offensichtlich sind, ignorieren und echt auf unbekannte Bauern schimpfen, obwohl diese Gruppe denkbar inhomogen ist (Feldfrüchte sind kein Gemüse und "Gras veredeln" gibt Fleisch und nicht nur Biogas)
während viel offensichtlicher (in meinen Augen) beteiligte STRUKTUREN aus der Kritik bleiben - Monsanto, Bayer, der Bauernverband, etc..
Wie kommt das?

(O.T.: mein Papa hat mich schon als 10jährige darauf hingewiesen, dass Krieg immer nur um Geld geht. Egal ob Römer oder Griechen, Katholiken oder Evangelen, Schwarze oder Weisse, wenn sie sich die Köppe einschlagen, dann nicht wegen der Moral, selten wegen dem Fressen, sondern IMMER wegen Geld und Handelswegen. Imperialistenschweine halt. (bin Wessi!)
Was hat man euch denn erzählt?)

Und, Wildmohn, last but not least: ein gepflügter Boden kostet nicht nur mehr Sprit. Nackter Boden "atmet" CO2 aus, das "kostet" dann Humus, der dabei verstoffwechselt wird. Darum geht es, nicht nur ums Spritsparen. (Oder Bodenverdichtung, die säuert, auch nicht gut.)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1416

Beitrag von Rohana » Fr 12. Jan 2018, 14:40

centauri hat geschrieben: Das Glyphosat im Verdacht steht blablabla.
Dann kommt noch der Zusatz das er ja Kinder bzw. Enkel hat und ob er das verantworten könne. Das wirkt meistens. ;)
Gutes Beispiel - Angst zieht. Fast immer.

Hättest du ihn mit "aber das Unkraut will auch leben" oder "früher hat man gepflügt" oder "jetzt stellen Sie sich nicht so an und investieren die paar Stunden und machen das von Hand, das trainiert den Körper!" auch überzeugen können?

Oder: Was bleibt, wenn man die Angst wegnimmt?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1417

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 12. Jan 2018, 14:41

Thomas/V. hat geschrieben:angefangen, das ganze System, das dahinter steckt, zu hinterfragen?
Habt ihr immer noch nicht begriffen, dass hier grundsätzlich was völlig in die Irre läuft?
Ich denke der Prozentsatz in der Gesellschaft dürfte die 1 % Marke noch nicht erreicht haben. ( gutes Buch um Aufzuwachen: "Das Ende der Megamaschine" von Fabian Scheidler)

" Das Ganze System ", ist etwas zu abstrakt, was soll man da hinterfragen?
Ich denke als erstes muss man wissen, dass man ein Teil dieses Systems ist und zwar der Wichtigste (etwa 99%)
centauri hat geschrieben:Aber grundsätzlich muss man erst mal bei sich selber anfangen
Dafür muss man aber seine liebgewonnen Wohlfühlzone verlassen, Veränderung geht nämlich nicht indem ich alles gleich lasse.

Die westliche "Wertegemeinschaft" ist zur Zeit noch dabei den Status Quo erhalten zu wollen (zB warum wählt man zum 4x Merkl, gut sie ist aber auch alternativlos, denn mumifizieren kann sie am besten?)
Jede Veränderung bringt Unsicherheit, sieht man sehr deutlich an manchen Kommentaren hier in der Diskussion, lieber das Alte beibehalten und warten bis wer kommt der für mich etwas ändert.
Sieht man auch am Rechtsruck in der Gesellschaft, der Ruf nach dem Messias (früher Führer), der das Heil der Welt bringt wird immer lauter. Nicht einmal da bemerkt man die Scharlatanerie der handelnden Personen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1418

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 12. Jan 2018, 15:16

RichardBurgenlandler hat geschrieben:" Das Ganze System ", ist etwas zu abstrakt, was soll man da hinterfragen?
Ich denke als erstes muss man wissen, dass man ein Teil dieses Systems ist und zwar der Wichtigste (etwa 99%)
Und ich denke auch, einer allein kann schwer "aus dem System raus", aber wären es viele, die da aussteigen täten und ihre Energie in sinnvolle Dinge investieren.... :pfeif:

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Thomas/V.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1419

Beitrag von Thomas/V. » Fr 12. Jan 2018, 15:18

@ Viktualia:
Punkt ist, dass keine "Absicht" dahinter steckt.
M.M. nach ist das Bestreben, das System zu erhalten, schon irgendwie "Absicht".
Und die, die davon am meisten profitieren, nutzen natürlich auch viel bewußter ihre Möglichkeiten. Deshalb sind sie auch weniger "Opfer".
Die "kleinen Leute" sind allerdings auch am Systemerhalt interessiert, machen das, was dazu nötig ist, aber wohl eher unbewußt.

Natürlich ist jeder auch "Opfer", aber eben auch jeder "Täter" eines Jahrtausende alten Systems, das natürlich, wie jedes System, Mechanismen hat, um weiter bestehen zu können. Die Frage, die man sich heute stellen müßte ist: Ist das bestehende System tatsächlich so alternativlos, wie es sich (aus Selbsterhaltungsgründen) darstellt und propagiert?
Insofern kann es eigentlich auch nur "Ja" oder "Nein" geben, und keine "Mitte" ;) Denn am System wurde andauernd herumgebastelt (immer, wenn es kollabierte oder in irgendwelchen tiefen Krisen steckte), bloß grundsätzlich geändert hat sich nie was (der Wachstumszwang besteht seit Beginn und ist heute genau so da wie vor 6000 Jahren)
Der Wandel muss von Innen kommen, im Kleinen, im Einzelnen.
Nein. Er muß dialektisch stattfinden. Es muß sowohl ein innerer Wandel (davor muß allerdings erstmal die Einsicht bestehen, das es so nicht weitergehen kann) stattfinden, als auch gesamtgesellschaftlich darüber diskutiert und Alternativen erforscht und entwickelt und ausprobiert werden.
Was nutzt es, wenn "ich" was tue (z.B. versuche, meinen ök. Fußabdruck so klein wie möglich zu halten), aber von "den anderen" gezwungen werde, ihn zu vergrößern, weil sonst das Wachstum gefährdet ist, das den Laden zusammenhält?
Was hat man euch denn erzählt?)
Tja, man kann ja über die DDR- Bildung auch viel Schlechtes sagen, aber bei der Analyse das kapitalistischen Systems hatten sie in der Schule größtenteils Recht.
Das was heutzutage als "neue" Erkenntnisse durchs Internet wabert, als Buch oder Vorträge usw. einem staunenden Publikum vorgetragen wird, habe ich schon vor 40 Jahren in der Schule gelernt :lol:
gutes Buch um Aufzuwachen: "Das Ende der Megamaschine" von Fabian Scheidler)
Hatte ich ja schon mehrfach empfohlen. Wenngleich mir die grundsätzlichen Zusammenhänge nicht neu sind, so bietet es doch eine Fülle von Details inkl. ausführlichen Quellenangaben, die wohl tatsächlich sehr viele Leute verblüffen dürften.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1420

Beitrag von viktualia » Fr 12. Jan 2018, 15:31

Wie fühlt sich das an, Richard, Teil des Problems sein zu wollen?
"Prozente" anzuführen, um Impulse kleinzumachen; zu beleidigen, wenn Wahrhaftigkeit aufkommt; zu schwurbeln, wenn andere sich Gedanken machen?

Die Menschen machen also nur 99% des Systems aus, was ist denn das eine Prozent?

Was ist Merkelsche Mumifizierung? was, was nur sie kann?

"Die Veränderung", also Jede und vor allem das "bringt" Verunsicherung - magst nicht doch mal dein Hirn anschalten und hinschauen:
vor einer Veränderung kann man nicht wissen, ob es klappt. DAS ist der Punkt, der, zu Recht, verunsichert, denn man KANN es nicht wissen.
Geht es dir ums Hellsehen oder um Mechanismen?

Und dann der Rechtsruck, der ungesehene, und das vom Großen Etikettenaufkleber selbst.

Geh kalt duschen, da weist du, was du hast.

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