Glyphosat-Diskussion

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1391

Beitrag von viktualia » Mi 10. Jan 2018, 20:42

Ich möchte, sozusagen für den Statistiker in mir, festhalten, dass ich es keinesfalls für arrogant halte, sich hin und wieder mal darüber zu beschweren, das keiner die links liest, die man findet und hier reinstellt.
Vor allem, wenn dieser link eher dem Argument des Gegenübers entspricht als dem meinen. Dann ganz besonders.
Nicht, also nicht arrogant. Vom Linkeinsteller...

So. Da ja nu wieder fast untergeht, dass nicht alle Pestizide Glyph´ sind
oder auch das Monsanto nicht nur Glyph´ macht:
Glyphosat (jetzt! Europaweit!) verbieten ist bissl wie "Ophra Winfrey for president" (habt ihrs schon mitbekommen?)
Zeitgeist, nette Idee, aber es zementiert den Wahn nur ein.

Um die allgemeine Verwirrung auf einem gewissen Niveau zu halten: bin gespannt, was das hier bringt http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenbu ... at234.html (Der Anfang ist platt, aber dann wirds spannend).
Hier ist ein nicht wirklich informatives, dafür aber recht objektives Interview mit dem Mann: https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/inter ... t-100.html

@Pastinake, ich versteh dich nicht, oder hoffentlich versteh ich dich falsch:
Manchmal frage ich mich, ob es nicht einfacher wäre, ein Unterforum so wie die Kuppelbude nur für Landwirte einzurichten?
Erst stellst du fest, dass sie weggegrault wurden und dann willst du sie in ein Unterforum tun? Einfacher macht es das sicher, aber was ist dann mit dem pro und contra?
Da fänd ich Streitkultur aber zielführender als´n Ghetto.
(Ich entschuldige mich für das Ghetto wenn du die Kuppelbude rausnimmst, o.k.?)

Pastinake

Re: Glyphosat-Diskussion

#1392

Beitrag von Pastinake » Do 11. Jan 2018, 00:50

@viktualia: Genau das meine ich: Ich wünsche mir Diskussionskultur, nicht Streitkultur. Daß man Meinungen und Wissen von den Anderen respektiert und zumindestens nicht beleidigend wird.

Und nachdem es hier nur ein Unterforum gibt, wo man sich extra anmelden muß und was für die Unangemeldeten nicht lesbar ist, bleibt schlicht nur die Kuppelbude als Beispiel übrig.
Ich habe schon öfter mal den Eindruck, daß die Landwirte hier mehr oder weniger genervt sind von den Nicht-Landwirten. Und vielleicht wäre es dann etwas friedlicher hier. Meinst Du nicht?

Meine Informationen kann ich mir auch woanders her organisieren, wenn ich das will. Womit wir wieder bei der Glaubwürdigkeit von Quellen wären...

hobbygaertnerin
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1393

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 11. Jan 2018, 09:05

Liebe Pastinake,
hätte ich doch nicht mehr ins Froum geschaut,
wäre mir der Blutdruckanstieg erspart geblieben.
Ich schreib jetzt mal, wie ich das empfinde,
so als weibliches Gegenstück zum Bauer Willi, der mal eine Mail losliess:
Nenn mich Bäuerin Lise-
und nehm jetzt nur mal dein Posting her-
von dem ich nicht glaube, dass du es in böser Absicht geschrieben hast:
Du schreibst von der Diskussionskultur- und der Streitkultur,
dass du es so empfindest, dass Bauern oder Landwirte genervt sind von den Nichtlandwirten,
dass es vielleicht am Besten wäre, die Landwirte würden sich in der bäuerlichen "Kuppelbude" verschanzen.
Ich hab das jetzt so empfunden, dass die Landwirte hier "stören",
jetzt mal meine Meinung,
ich mag die Firma Monsanto nicht, weil ich mir genug Einblick verschafft habe, wie die mit Landwirten umgegangen sind,
dass in vielen Bereichen- gekaufte Wahrheiten existieren, dass müsste jedem klar sein. (Siehe Auto- Verbrauch usw.)

Aber ich habs echt soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo satt, dass die Landwirtschaft ständig als Sündenböcke herhalten sollen,
kann mich noch gut erinnern, dass den Landwirten von Landwirtschaftsamtseite geraten wurde, die Wiesen mit Round up abzuspritzen, dann wieder eine Neuansaat zu machen, es wurden sogar Geräte dafür entwickelt, die diese Neuansaat auf dem Grünland machen konnten.
Ich hab eine Ausbildung zum Grünlandpraktiker gemacht, wie man Grünland am Besten gesund hält, hab mich über Versuche, Arbeitskreise und sonstiger Weiterbildung über die Behandlung von Gülle, usw. schlau gemacht.
Man glaubt gar nicht, was da alles im Guten machbar ist, aber dann gabs die Prämie für die Schleppschlauchverteilung, vermutlich wird in ein paar Jahren überhaupt nichts anderes mehr ausbringtechnisch möglich sein. Ich hab gesehen, wie die Information in der Landwirtschaft in den Händen einiger weniger ist und was davon bei uns ankommt- aber ich denke, dass das in anderen Bereichen nicht viel anders sein wird.

Wir haben einen strahlenden Nachbarn bekommen, die Smartphonegesellschaft will überall beste Bedingungen, wen interessiert es, dass diese Strahlung nicht so toll für alles in der Natur draussen ist, auch wenn wir uns noch so als Nachbarn gewehrt haben, der strahlende Masten wurde uns einfach vor die Nase gesetzt, wen interessiert schon, ob Insekten, Bäume oder sonstwas damit zu kämpfen haben.

Wir liegen in den Einflugschneisen von 2 grossen Flughäfen, ich brauche unsere Äpfel nicht mehr wachsen, die haben so schon einen öligen Film, jetzt steht die 3. Startbahn auf dem Plan, was da alles damit noch weiter zusammenhängt, na klar, die Wirtschaft braucht das,
aber Fliegen gehört heute einfach zum Alltag dazu, am Besten ein paar Mal im Jahr, kostet auch immer weniger.
Wenn ich an sternenklaren Nächten noch die Hunderunde drehe, dann blinkts am Himmel gewaltig-
was da an Kerosin auf uns runterkommt, wen interessiert das schon.

In einer Nacht wird aus reiner Luxusfreude angeblich 15 % der Feinstaubbelastung eines Jahres weltweit in den Himmel geschossen, dass davon auch wieder einiges mit dem Regen auf unsere Böden runterfällt, wen interessiert das schon.

Wir liegen in einem Industriegebiet, Arbeitsplätze in der Industrie sind gutbezahlt und der Reichtum in Form von Gewerbesteuern kommt indierekt oder direkt wieder der Allgemeinheit zu gute-
dass da in die Luft, ins Wasser so manches kommt, was dann wieder nicht so optimal ist, dass müssen wir hinnehmen, angeblich warten viele Ländern in Asien mit Handkuss auf diese Industrie.

Immer mehr Bäuerinnen resignieren, ein Hof nach dem anderen hört auf- man kann sich gar nicht mehr so leicht über seine Sorgen mit Berufskolleginnen austauschen, wer kann, sucht sich nach der Hofaufgabe eine Arbeit, da bleibt dann einfach keine Zeit mehr für den Bauerngarten, fürs eigene Gemüse heranziehen, 5 grosse Lebensmittelgeschäfte kämpfen eh schon um die Gunst des Verbrauchers, der Preiskampf ist eine der Möglichkeiten, die Kunden in den Laden zu locken.
ich weiß, dass bei vielen das Geld nicht so locker sitzt, kann verstehen, wer auf Billigprodukte zurückgreift-
aber diese ständige Beteuerung, dass es noch und noch mehr Qualität braucht, während dem Bauern vom Handel die Luft abgedrückt wird, wen interessiert das. Noch ein Siegel, noch ein Label, die Forderungen des Handels sind unersättlich, aber am Schluss entscheide doch der Preis.
ich hab kein Problem mit dem Verbot von Glyphosat, aber was ist dann mit allem, was von ausserhalb kommt?
Wen interessiert es wirklich, wie in anderen Ländern gewirtschaftet wird, es entwicklelt sich die Erzeugung von Lebensmitteln als Industriezweig immer mehr- es sind die kleinen Betriebe, die das Handtuch werfen.
Wer das Glück hat, einen kleinen Garten oder ein Stück Land bewirtschaften zu können, hat ein Stück Lebensqualität oder -luxus, in manchen Ländern sichert es das Überleben.
Aber in einem Forum über Selbstversorgung als Anregung zu lesen, dass sich diese Landwirte in der " nichteinsehbare landw.Kuppelbude" ver-stecken sollen, das hat bei mir zu einem Blutdruckanstieg geführt.
ich war jetzt so unhöflich und hab in der Ichform geschrieben, so wie ich es empfinde-
schade, ich hab mich damals so gefreut, endlich mal aus der Spinnerecke raus zu sein, denn wer sich die Mühe mit dem eigenen Obst, Gemüse usw. macht, wird zumindest in unserer Gegend schon mehr belächelt.
Mir ist klar, dass ich die Welt durch meine Bäuerin -Lise Brille sehe- aber das Gefühl, dass die Fabel vom Bauern und dem Esel auch heute noch in all einer Klarheit gilt, die zeigt es immer deutlicher.
Den Bauern wird ständig irgendwas gerarten, egal, wie sie sich anstrengen, was sie auch machen, sie können es niemals allen Recht machen.
Erzeugen sie Energie, kritisieren das die Einen, erzeugen sie hochwertigste Lebensmittel schreit wieder anders wer auf, da können sich doch nicht mehr alle das Essen leisten, erzeugen sie dann die vom Handel gewünschte Preisqualität, schreien die anderen, diesen Schund wollen wir nicht, aber wenn das nicht gekauft würde, dann müsste der Handel doch umsteuern, denn alles für die Tafel spenden kann sich auch das noch so gut geführte Geschäft oder Discounter nicht leisten.
Die einen wollen nur die Naturlandschaft, wo man über die Wiesen mit dem Motorrad drüberrennen kann, das Quad wird auch immer beliebter, warum als Reiter (ich liebe Pferde) den Weg auf dem Asphalt reiten, über die landw. Flächen ist es pferdehufschonender.
Wolf, Biber und andere Tiere weden freudigst begrüsst, wen interessieren die "Nutztiere", die grausamst ihr Leben lassen müssen- ja klar, die weren eh gegessen, da kann dann der Wolf auch sich seinen Teil holen.
Ach ja, der Fleischverbrauch, der ist derzeit auch wieder das grosse Aufregerthema, aber warum kann man nicht mehr alles vom Tier verwerten, Filet, Brust, Lende und ähnliches, alles andere ist nicht mehr sehr gefragt-
wenn ich sehe, was bei den Lebensmitteln alles weggeschmissen wird, dann könnte ich kotzen. Das Neueste war gestern von einer Technikmesse in USA zu hören, der Kühlschrank, der Alarm gibt, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum eines dort gelgaerten lebensmittels abläuft.
Dass Waldi in die Wiese scheissen darf, ja warum nicht, man kann doch nicht verlangen, dass man die Hinterlassenschaften vom geliebten Hund auch noch wegräumt- man schmeisst Flaschen und sonstiges aus dem Fenster, entsorgt es in den Wäldern, die doofen Bauern sind als Müllaufräumer doch gut genug-
Sorry, war jetzt vermutlich sehr offtopic-
aber ja, ich bin einfach mal angefressen,
egal wohin ich als Bäuerin gehe, ob ich bei einer Blütenwanderung teilnehme, ob ich beim Radclub mitmache, es wird ständig über die Bauern geschimpft- hab mir vorgenommen, mir Ohropax zuzulegen, um einfach mal in Ruhe auch meine Freizeitinteressen machen zu können, nicht immer sachlich argumentieren zu müssen.
Warum sind in den meisten Fällen die Bauern die Sündenböcke-
jetzt klapp ich zukünftig meine Finger wieder ein, und als einzige Möglichkeit, statt Augenklappen, ich halt mich nicht nur beim Schreiben zurück, sondern auch beim Lesen.

Pastinake

Re: Glyphosat-Diskussion

#1394

Beitrag von Pastinake » Do 11. Jan 2018, 09:23

hobbygaertnerin: Ich will auf gar keinen Fall Deinen Blutdruck in die Höhe treiben! :flag:

Und Du hast mich falsch verstanden. Ich vermisse die Beiträge von Landwirten hier bei diesem Thema, weil das eben auch wichtige Informationen sind, die im Allgemeinen wesentlich fundierter sind!

Daß ich den Vorschlag gemacht habe, ein Extra-Unterforum zu machen, war ja gerade deswegen, weil hier etliche Foristen besonders auf den Bauern herumhacken und das finde ich nicht in Ordnung.
Tut mir leid, wenn Du das in den falschen Hals bekommen hast! :bet:

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1395

Beitrag von centauri » Do 11. Jan 2018, 09:45

Bauer ist aber auch nicht gleich Bauer. Und wenn über die Landwirtschaft geschimpft wird sollte man schon differenzieren.
Ein Landwirt mit 50 ha ist mit Sicherheit eher ein Bauer und mit seinem Land verwurzelt als unser Nachbar mit 5000 ha. Der ist Agrounternehmer.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1396

Beitrag von Rohana » Do 11. Jan 2018, 10:05

Die, die es schaffen sich ein paar hundert ha aufzubauen mit ihrer Hände Arbeit, das sind also die bösen? Sind schlampig geführte 50ha "besser" als gut geführte 200ha? Nene, so funktioniert das nicht. Differenziert wird beim schimpfen über die Landwirtschaft ja sowieso nur in seltensten Fällen ;)

Bäuerin Lise, danke für deinen "Ausbruch" - auch wenn es mit Pastinake die falsche erwischt hat, es gibt immernoch genügend passende Adressaten da draussen :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1397

Beitrag von centauri » Do 11. Jan 2018, 10:16

@Rohana
das war auch gar nicht so gemeint wie wer was bewirtschaftet.
Ich bin Gärtner. Und wenn ich mir 2 ha Gewächshaus zulege und dort Tomaten in Steinwolle produziere würde ich mich nicht mehr als Gärtner bezeichnen sondern als Tomatenproduzent. Genauso wie ich die Gegend in Almeria nicht als Zusammenschluss von vielen Gärtnern bezeichnen würde.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1398

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 11. Jan 2018, 10:27

Na endlich geht da Bashing los, Jeder gegen jeden ?

Von mir bekommen alle die sich arm und benachteiligt fühlen eine runde Mitleid. :ohoh:
Ob es nun Bauern, Gärtner, Konsumenten, Landwirte, Gemüseproduzenten, Leute die mitdenken oder auch nicht, Lehrer, Kindergärtnerinnen usw. usw.

Wir sollten wirklich einen Tread aufmachen wo alle ihren Frust ablassen können.

Lest Jean Ziegler, oder den neuen Bericht vom Club of Rome, oder schaut (KenFM, Rubikon, Nachdenkseiten usw. gute Adressen für diverenzierte Info) nach Sysrien, Jemen, Afganistan, Mali,usw. damit ihr vieleicht bemerkt, dass ihr auf sehr, sehr hohem Niveau jammert.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1399

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 11. Jan 2018, 16:01

[ganz klein geschrieben:] welche Foristen hacken denn auf "den Bauern" herum?

gerne auch per pn, aber ich konnte diese Stellen nicht finden, muss aber ehrlich sagen, ich will mir den ganzen thread nicht noch einmal durchlesen -
weil :rot: laaangweilig (wiederholt sich alles dauernd).

Mein Eindruck hier ist eher, dass sehr oft wiederholt wird, wie arg alle auf den Landwirrten herumhacken.
sorry, vielleicht vin ich nur zu dumm, die entsprechenden Stellen zu finden. :hmm:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1400

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 11. Jan 2018, 17:47

ina maka hat geschrieben: vielleicht vin ich nur zu dumm, die entsprechenden Stellen zu finden.
Du musst nur zwischen den Zeilen lesen.

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