Frodo sagte: ....wobei aber gerade diese Tatsache das Ergebnis von sozial unkontrolliertem Instinktverhalten in dieser Minderheit ist.
Öhm, das ist aber doch das Ergebnis von sozial
kontrolliertem Instinktverhalten - ihr macht den gleichen Fehler wie die großkopferten Forscher der letzten Jahrhunderte: der Mensch als Krone der Schöpfung.
Da steckt ANGST dahinter und mit der wird seit ewigen Zeiten "gearbeitet". Meint ihr etwa, nur die "Kleinen", die Arbeiter und Bauern hätten Angst und existentielle Nöte? "Wir", also die Menschheit, die Mächtigen wie die Ohnmächtigen, sitzen zumindest psychologisch doch tatsächlich in einem Boot. Wer andere unterdrückt, füttert auch unweigerlich die eigenen Ängste. Die Anpassung ist nicht "mangelhaft", ich seh da eher was "überkompensiertes".
Und "Gewinnstreben" - was soll das sein? Genetisches? Also bitte.
Dass das "Gewinnen von Saatgut" Freude bereiten kann, o.k.; aber ein "Gewinn", der andere ausbeutet, füttert vorne das Sicherheitsstreben und hintenrum die Angst. Genetisch bedingt mögen Schaltungen für Freude, Angst und Sicherheitsstreben ja sein, nicht aber alle krummen Wege, die dahin oder doch eher davon weg führen. Im Namen der Gemeinschaft, jaja. (Dass es ein "Streben" gibt ist genetisch, dessen "Schaltungen" sind jedoch die Prägung)
"Gewinn" im Sinne einer erfolgreichen, zielgerichteten Handlung, o.k., das ist möglich und für dieses Bündel an Genen auch erstebenswert.
Dafür ist es nötig, über eine gewisse Zeit bewusste Impulskontrolle zu betreiben. (Also z.B. das schönste Gemüse nicht zu essen, weil man die Samen "gewinnen" will.) Da sind Handlungen und Ergebniss nah genug miteinander verbunden um es als direkten Einfluss zu sehen.
Aber eine unbewusste Impulskontrolle, die zu kompensativem Konsum führt, also die Impulse nur umlenkt, um andere Mitglieder des Genpools materiell zu bevorzugen, bei gleichzeitigem Zwang, nur Bruchteile des Potentials zu nutzen - nun, das wird zweifelsohne auch mittels der "Gene" veranstaltet, aber das ist auch so bei Kurzsichtigkeit und allen anderen Krankheiten.
Es ist krank.
Man kann sich jetzt drüber streiten, ob Krankheiten ein natürliches Phänomen sind (eigentlich schon...)
aber zumindest möchte ich das "Gewinnstreben" nicht als das natürliche Schicksal des Homo irgendwas sehen.
Nicht, wenn damit die Verunsicherung beim Übergang ins 3te Jahrtausend gemeint ist.
(Liebe Rohana, der Mensch strebt wenn, dann nach Sinn. Also erfolgreichem Handeln: wenn er sich müht, dann möchte er auch was sehen. Der Teil mag genetisch sein. Wieweit dieser "Sinn" dann Gruppenkompatibel ist, hängt von seiner Prägung, seinen Ängsten, seinen Programmen ab.)
Wir müssen und wir können diese "Programme" umschreiben. Zum Beispiel indem wir uns um eine friedliche Diskussionskultur bemühen.
Die eigenen Impulse auf Gruppenverträglichkeit überprüfen ist immer eine schöne Übung. Wenn man dabei die eigene Würde nicht ausser Acht lässt ist das eine sehr gesunde Alternative.
(Ich finde übrigens Thomas/V nicht fanatisch, wär auch paradox, bei seinem Thema. Er ist nur manchmal heftig, was ich inzwischen besser nachvollziehen kann.)
Direktsaat statt Pesten - um im Bilde des Fadens zu bleiben.....