Glyphosat-Diskussion

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Rohana
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1171

Beitrag von Rohana » Fr 15. Dez 2017, 10:50

Rati hat geschrieben:Ölkanne , ich vertraue dir schon was den Ursprung des Bildes angeht, aber die Aussage tendiert Richtung Null.
Was soll den gerade auf einem Maisacker zu dem Zeitpunkt auch groß an Beikräutern wachsen? :aeh:
Ja, das ist die Frage an Wildmohn.... :pfeif:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1172

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 10:57

Oelkanne hat geschrieben:Das ist ein Körnermaisbestand kurz vor der Ernte (12. Oktober)
auf der Fläche wird seit 27 Jahren Biolandbau betrieben.
Bitte frag bei dem Bauern nach, wie er es mit Bio-Methoden geschafft hat, den Acker auch zwischen den Maispflanzen so klinisch rein unkrautfrei zu bekommen - bitte! Ich will es wirklich wissen, weil ich kenne kein solches "Beispiel aus der Praxis".
Bei mir wächst immer irgendwas. :im:

Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1173

Beitrag von Rati » Fr 15. Dez 2017, 11:06

@ Rohanna, ach so :roll: ,es geht also nur um Maisäcker im Herbst. Und ich Dummchen dachte wir diskutieren hier über die unterschiedliche Diversität auf Bio ound kov. Anbauflächen. :)
@ ölkanne, zeig noch mal nen Vergleich von Kartoffeläckern kurz vor der Ernte. :pfeif:
@ Ina: wenn der Mais groß genug ist bleibt da weder genug Licht als auch genug Wasser für andere Pflanzen übrig. Du darft so einen großen Acker nicht mit deinem Feld im Garten vergleichen.
Ein Bild vom Ackerrand hätte sicherlich auch anderes gezeigt.

Grüße Rati

PS: im Hintergrund des Bildes sind sogar zwei Pflänzchen erkennbar deshalb glaube ich ja auch das es ein Bioacker ist. :)
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#1174

Beitrag von Manfred » Fr 15. Dez 2017, 11:47

@ina:
Es gibt inzwischen so viele Technikkarm... Darunter auch Hackgeräte, die in den Reihen arbeiten oder wo dann punktgenauer Aussaat das Feld kreuzweise, also auch quer zu den Reihen gehackt werden kann.
Hat aber mit Glyphosat nichts zu tun. Da in D kein glyphosat-resistenter Mais zugelassen ist, kann auch kein Maisfeld während der Wachstumsphase mit Glyphosat unkrautfrei gehalten werden.
Da müssen dann schon andere Herbizide eingesetzt werden.

Und wie bereits geschrieben: Was meinst du, was die Striegel- und Hacktechnik von Insekten und anderen Kleinlebewesen übrig lässt und was sie mit dem Bodenlebewesen anstellt?

Eine echte Alternative, die sowohl einen Herbizid- als auch einen Hackverzicht ermöglichen würde, die also weder Gift ausbringt noch den Boden schädigt, sehe ich beim Maisanbau bisher nur in Mulchsaatverfahren mit mechanischer Mulchabtötung.
Da besteht aber wie gesagt noch massiver Forschungsbedarf.

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#1175

Beitrag von Manfred » Fr 15. Dez 2017, 11:55

Hier noch mal zur Veranschaulichung:

Direktsaat in durch Herbizid abgetöteten Mulch:
https://www.youtube.com/watch?v=Aoj8wx6XoAU

Direktsaat von Sojabohnen in durch Messerwalze abgetöteten Mulch:
https://www.youtube.com/watch?v=LpYn5GUSoRE
Das Problem ist, dass sich das Getreide mit der Mulchwalze erst in der Milchreife vernünftig abtöten lässt.
Das ist in unserem Mittelgebirgsklima deutlich zu spät für die Maissaat.
Da müssen erstmal hier funktionierende Mulchmischungen und die dazu passenden Maissorten erforscht werden.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1176

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 12:48

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Das ist ein Körnermaisbestand kurz vor der Ernte (12. Oktober)
auf der Fläche wird seit 27 Jahren Biolandbau betrieben.
Bitte frag bei dem Bauern nach, wie er es mit Bio-Methoden geschafft hat, den Acker auch zwischen den Maispflanzen so klinisch rein unkrautfrei zu bekommen - bitte! Ich will es wirklich wissen, weil ich kenne kein solches "Beispiel aus der Praxis".
Bei mir wächst immer irgendwas. :im:
1. saubere(!) Winterfurche
2. 3mal Scheinsaatbett mit einem Kompaktor (Fa Lemken)
3. 1. Maschinenhacke in EC13
4. 2. Maschinenhacke in EC16/17

Gehackt wurde mit einer Einböck Chopstar mit der Kameralenkung Row-Guard
Das Bild ist vom Hersteller und ohne Kameralenkung aber mit Düngerstreuer (hatten wir nicht).
Bild
Ölkanne , ich vertraue dir schon was den Ursprung des Bildes angeht, aber die Aussage tendiert Richtung Null.
Was soll den gerade auf einem Maisacker zu dem Zeitpunkt auch groß an Beikräutern wachsen? :aeh:
Dort wo man in Keilen mit der Hacke nicht hin kam und/oder die Pflugfurchen zusammen liefen wuchs kein Mais, der wurde unterdrückt
stattdessen wucherte da eine Mischung aus vorallem Weißem Gänsefuß, Vogelmiere, Ehrenpreis, etlichen Disteln, ausfalldinkel vom Vorjahr und etlichen anderen Kräutern.
Seit dem das Blätterdach sich öffnete, weil der Mais reif wurde, keimte auf dem Boden vorallem weißer Gänsefuß, Mohn und Ehrenpreis.
Ein Bild vom Ackerrand hätte sicherlich auch anderes gezeigt.
Da hast du Recht, zwischen der ersten (10cm vom Rand weg) und zweiten Reihe war der Unkrautdruck Größer, es könnte sich aber dort nur weißer Gänsefuß durchsetzen
aber ab Reihe 2 ackereinwärts gab es überwiegend obiges Bild.

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#1177

Beitrag von Manfred » Fr 15. Dez 2017, 13:03

Also wie befürchtet.
Bodenmisshandlung vom "Feinsten".
Pflügen, ein halbes Jahr nackter Boden ohne Bedeckung und Wurzeln, und dann ein paar Maispflänzchen, zwischen denen kräftig gehackt wird.
3 bis 4 Monate nenneswerte Vegetation und dann wohl wieder nackte Winterfurche.
:ohoh:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1178

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 13:06

Manfred hat geschrieben:Also wie befürchtet.
Bodenmisshandlung vom "Feinsten".
Pflügen, ein halbes Jahr nackter Boden ohne Bedeckung und Wurzeln, und dann ein paar Maispflänzchen, zwischen denen kräftig gehackt wird.
3 bis 4 Monate nenneswerte Vegetation und dann wohl wieder nackte Winterfurche.
:ohoh:
Exakt.
Nach dem Maisdrusch wurden die Stoppeln gemulcht, (wieder) rumgedreht und im Folgejahr steht Hafer auf der Fläche.


Evtl. kann man aber die ganze Bioackerbaudiskussion in ein eigenes Thema ausgliedern?

Wildmohn

Re: Glyphosat-Diskussion

#1179

Beitrag von Wildmohn » Fr 15. Dez 2017, 13:14

Manfred hat geschrieben:Also wie befürchtet.
Bodenmisshandlung vom "Feinsten".
Pflügen, ein halbes Jahr nackter Boden ohne Bedeckung und Wurzeln, und dann ein paar Maispflänzchen, zwischen denen kräftig gehackt wird.
3 bis 4 Monate nenneswerte Vegetation und dann wohl wieder nackte Winterfurche.
:ohoh:
Ungefähr so http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fre ... -1.3552799 stelle ich mir eine giftfreie Bewirtschaftung von Feldern vor. Immerhin ohne Ackergifte und nacktem Ackerboden, das ist schon mal von unschätzbaren Wert für die Umwelt...
Zitat aus dem Artikel:
"Nach der Ernte der Hauptfrucht werde sofort eine Zwischenfruchtmischung eingesät, die im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werde. Die Pflanzen bedeckten im Herbst rasch wieder die Oberfläche, verhinderten Erosion, lieferten Nahrung für Regenwürmer. Die Leguminosen wandelten mit den Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln den Luftstickstoff in Pflanzen verfügbaren Stickstoff um, beschreibt Sedlmaier. Einen Nitratüberschuss, der das Grundwasser belaste, gebe es auf seinen Äckern nicht."

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#1180

Beitrag von Manfred » Fr 15. Dez 2017, 13:26

Über die Bodenbearbeitung steht da aber gar nichts drin?
Und welche Zwischenfrucht kriegst du nach Körnermais noch etabliert?
Und bist du dann auch konsequent und kaufst jetzt nur noch bei solchen Erzeugern?
Oder doch wieder den Supermarktkram und Billig-Bio?

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