Mensch Manfred, gar nix haste. Und ich auch nicht, so gesehen. Du hast nix beschrieben, und ich hab nur behauptet, diese Krankheiten wären eben nicht unbedingt tödlich. Lass die Schafe leben, wenn einer da ist, der sie versorgt, ist ja alles in Butter.
Das ist doch eben mein Punkt: es handelt sich nicht um tödliche, sondern um arbeitsintensive "Krankheiten". (Rsp. Platzintensive.)
Du sagst, es gehe um Verringerung von Leid durch Töten; ich sage, es geht um Leid, dass durch Management verhütet werden kann.
Wenn man dieses Management nicht aufbringen kann, ist Töten gnädiger.
Wenn man es aufbringt, sind die Chancen auf Heilung ziemlich gut. (Rektumsfriktion und manche Hernien ausgenommen...)
Rohana, lies dir meine "Übersetzung" nochmal durch, an Bissen oder Nagelbettentzündung muss man/Tier nicht sterben;
(bis auf die Narben im Po, wo immer die nu herkommen), das weis eigentlich jeder mit minimalen medizinischen Kenntnissen.
Manfred, ich bin die letzte, die auf "intensivmedizinische Betreuung" steht (desshalb klammer ich die Hernien ja auch aus...),
aber Sachen, die jeder Schäfer mit Betaisodonna hinkriegt, gehören nicht in diese Statistik, jedenfals nicht, wenn es um "Verhütung von Leid" gehen soll. Wenn es um Tötung geht, ja. Denn alle diese Verletzungen (und es sind Verletzungen, keine ursächlichen Krankheiten, grummel), führen unbehandelt über eine Entzündung zu Blutvergiftung zu Leiden und Tod.
Schon immer, bis auf eine kurze Interimszeit mit Antibiotika. Da konnte man was lässiger mit den "Sachen" umgehen.
Jetzt sind wir wieder an einem Punkt, wo es nicht um oral zu verabreichende Medikamente, sondern um lokale Behandlung geht, und die hat den von dir erwähnten "weiten Ermessensspielraum mit verschiedensten Einflussfaktoren": unwillige Tiere, Zeitaufwand, Platzaufwand, Gewichtsverlust, Geldverlust. Was ist denn nun dein Punkt? Behandeln, also Geldverlust - oder töten und Leid ersparen?
Ich hab nicht mal fürs behandeln plädiert, fänd ich quatsch, bei gleichen Haltungsbedingungen.
Ich finde diesen Punkt, dass es erst Verletzungen und dann Krankheiten sind, bzw. dass die "Krankheiten" aus der Statistik mal behandelbar waren, wichtiger, als so´n moralo Ding über den richtigen Bolzenschuss. (Im Sinne von: das ist ja wohl keine Frage, dass der sitzen sollte.)
Es geht darum, ob ihnen durch frühere Tötung Leid erspart wird.
Ja, ganz sicher. Alle diese beschriebenen Verletzungen verursachen unbehandelt Siechtum und Leid.
Und fast genauso sicher ist es, dass sie behandelbar sind. Frag deinen Tierarzt (nach Entzündungen...)
("Erkenne ich eine Bisswunde am Ohr?" Hey...)
"Wie teuer ist das tägliche einpinseln mit einem Wirkstoff, der für Schlachttiere zugelassen ist?"
Nicht nur das Medikament, auch der jeweilige Arbeitsaufwand.
Ja, es ist eine schwere Frage, ob sich einpinseln oder töten mehr lohnt.
Da sind wir uns wahrscheinlich einig.