Newsticker zur Energiewende

Sonne, Wind und Feuer
Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Newsticker zur Energiewende

#271

Beitrag von emil17 » Fr 29. Sep 2017, 09:02

Thomas/V. hat geschrieben: Beides. Aus einer anfänglichen, bei einigen wenigen Völkern aufgetretenen Krankheit, ist ein die Welt zerstörendes Monster geworden, weil die Kranken nicht merken, oder es nicht wahr haben wollen, das sie krank sind und das Monster weiter füttern.
Und dieses ganze Geschwurbele über irgendwelche "Wenden" dient einzig und allein dazu, das Monster weiterhin zu füttern und nicht dazu, es heraus zu schneiden und zu entsorgen.
Das Problem an dieser Sichtweise ist nur, dass es das Monster gar nicht braucht: Wenn jeder aus Eigenmotivation immer mehr und immer schneller und immer bequemer will, oder auch gar nichts will und andere über sich verfügen lässt, dann läuft das alles ganz von selber. Das ist der grosse Vorteil des kapitalistischen Systems, und deshalb ist auch keiner an den Kollateralschäden schuld.
An diesem Punkt kommt regelmässig das "Wir" der Politiker - der Steuerzahler soll dann mal wieder irgendwas gutmachen, was sich mit etwas nachdenken und etwas weniger Bequemlichkeit hätte vermeiden lassen.
Versuch mal einen Politiker, der stolz erzählt, die Wirtschaft wachse wieder mehr, zu fragen, warum das eigentlich eine gute Nachricht sei.
Aus dieser Sicht ist Energiemangel ähnlich wie Kapitalmangel die Bremse des Wirtschaftwachstums, denn ohne Energie bewegt sich nichts. Deshalb hat Energie billig und verfügbar zu sein, koste es was es wolle.
Betriebswirtschaftlich macht es Sinn, energieeffizient zu handeln, denn das spart Produktionskosten. Volkswirtschaftlich ist das offenbar anders, dort bedroht es die Zunahme des Bruttosozialprodukts.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Newsticker zur Energiewende

#272

Beitrag von Rati » Fr 29. Sep 2017, 09:37

Thomas/V. hat geschrieben: ...Ich habs ja schon etliche male gesagt: Würde tatsächlich gespart werden wollen, dann könnte man das ganz einfach (Tempolimits, ÖPNV ausbauen, Begrenzung von Autogrößen ect.pp.) erreichen. Aber die Politik weiß sehr wohl, das das zum Kollaps führen würde, deswegen passiert nichts außer das dauernd darauf gedrängt wird, das die Leute mehr Geld ausgeben sollen. Am besten, sie schmeißen alle paar Jahre alles weg und kaufen es neu mit der Begründung, den Planeten damit zu retten :haha: In Wahrheit muß das System Kapitalismus gerettet werden, nicht der Planet...
hast ja Recht, aber für mich läuft es immer auf das selbe hinaus. Um tatsächlich zu sparen brauchen wir weder Politik oder Wirtschaftsentscheidungen. Jeder kann das einfach für sich selber machen, er/sie/es müsste es halt nur wollen. :)

Grüße rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

viktualia

Re: Newsticker zur Energiewende

#273

Beitrag von viktualia » Fr 29. Sep 2017, 10:14

Wenn du den Begriff Sparen so verwendest wie alle,
dann will ich hinterher was übrig haben. Wenn ich weniger Geld ausgebe, dann bleibt es in meinem Portemonaie. Ich kann etwas billigeres oder kleineres oder auch effektiveres kaufen und es vollumfänglich nutzen, so meine Umstände dazu passen.
Wenn ich Bremse, bin ich weniger weit gefahren und hab mehr Sprit verbraucht.
Du kommst mir grad vor wie einer der grauen Männer bei Momo, die mir erzählen wollen, ich solle "Zeit sparen".
Geht es um den Umgang mit Energie, oder geht es um eine Therapie oder Psychoanalyse?
Es geht mir grad darum, mich von dir, Emil und auch Thomas abzugrenzen, da ihr mit eurer "Wendekritik" den Psychoteil unreflektiert mitmacht.
Ihr füttert schwurbelnd das Monster.
Wo bleibt das "Wir", wenn ihr dem Monster huldigt? oder den Kapitalismus als "Entschuldigung" und nicht als Muster seht?
Ihr könnt mit eurer Energie machen, was ihr wollt, ich mag hier auch nicht groß mitschwurbeln, aber halt schon meine Meinung in einen Kontext stellen. Euer Kontext zu dem Thema ist hinlänglich bekannt, aber ihr steckt eure Energie dennoch da rein.
Könnt ihr euch sparen, bremst nur die Entwicklung.
Jeder kann das einfach für sich selber machen, er/sie/es müsste es halt nur wollen. :)
Jeder könnte das einfach für sich selber machen, er/sie/wir müsste es halt nur denken können/wollen.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Newsticker zur Energiewende

#274

Beitrag von Rohana » Fr 29. Sep 2017, 10:50

Denken ist schön und gut, umsetzen zählt.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Newsticker zur Energiewende

#275

Beitrag von emil17 » Fr 29. Sep 2017, 10:57

... und wenn man behauptet, die anderen (immer die anderen) könnten oder wollten nicht denken, ist das bequem, denn es erspart das Überdenken des eigenen Standpunktes.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Newsticker zur Energiewende

#276

Beitrag von viktualia » Fr 29. Sep 2017, 13:00

Das muss man sich mal reintun:
wenn man behauptet, die anderen (immer die anderen) könnten oder wollten nicht denken, ist das bequem, denn es erspart das Überdenken des eigenen Standpunktes.....
Wenn jeder aus Eigenmotivation immer mehr und immer schneller und immer bequemer will, oder auch gar nichts will und andere über sich verfügen lässt, dann läuft das alles ganz von selber. Das ist der grosse Vorteil des kapitalistischen Systems, und deshalb ist auch keiner an den Kollateralschäden schuld.
An diesem Punkt kommt regelmässig das "Wir" der Politiker - der Steuerzahler soll dann mal wieder irgendwas gutmachen, was sich mit etwas nachdenken und etwas weniger Bequemlichkeit hätte vermeiden lassen.
Versuch mal einen Politiker, der stolz erzählt, die Wirtschaft wachse wieder mehr, zu fragen, warum das eigentlich eine gute Nachricht sei.
Aus dieser Sicht ist Energiemangel ähnlich wie Kapitalmangel die Bremse des Wirtschaftwachstums, denn ohne Energie bewegt sich nichts. Deshalb hat Energie billig und verfügbar zu sein, koste es was es wolle.
Betriebswirtschaftlich macht es Sinn, energieeffizient zu handeln, denn das spart Produktionskosten. Volkswirtschaftlich ist das offenbar anders, dort bedroht es die Zunahme des Bruttosozialprodukts.
da sind nur 3 posts zwischen....

Emil, jetzt bist du einen Schritt zu weit gegangen.
Was ich bislang höflich versucht habe auszudrücken ist dies:
DU arbeitest hart daran, die Köpfe der anderen im Nebel zu lassen, Systemkonform, wie du bist.
(-"Man" kann nichts machen- ist konform zu den bestehenden Machtstrukturen. Das Leben ist aber viel individueller.)
DEINE Argumentation ist es, die hilft, das bestehende System zu erhalten.
Thomas´auch, aber weil er so emotional ist, nimmt man instinktiv Abstand, merkt, es ist sein Individuelles.
Aber deine Tour kotzt mich an.

Was kommt denn bei deinem Standpunkt hinten raus?
Machtlosigkeit, Vereinzelung und, tadä, Intellekt, abstrakter,
aber nicht mal ein Fünkchen Mehrverständnis über das Ding "Energie".
Nur weil du gut konventionell kannst, hast du nicht recht, im Gegenteil.
Diese Heuchelei, mit der du hier Energie verschwendest ist einfach nur eklig.
Auch wenn du dich nicht emotional ausdrückst, bin ich durchaus in der Lage, die implizierte Hoffnungslosigkeit zu orten.
Für mich bist du ein Infektiöser Kollateralschaden.

Emil, hier ist keiner, der will, dass du meinen Standpunkt annimmst oder auch nur verstehst.
Warum verwendest du deine Energie dafür, darzustellen, dass er niemandem was nützen würde?
Was willst du?

Nochmal für alle: wenn ich in der Lage wäre, 2 Maschinen mit der Energie zu bauen, die ich bislang für eine gebraucht habe
und wenn dann beide neuen Maschinen nur je ein Bruchteil der bislang benötigten Energie verbrauchen, um ihre Arbeit zu machen,
wo ist das Bruttosozialprodukt in Gefahr?
Bei den Energieerzeugern vielleicht, in dem Maße, wie sie sich währenddessen strukturell angepasst haben oder nicht (Preise, Logistik)
und die Umwelt ginge weiter kaputt, was das Bruttosozialprodukt langfristig auch nicht sichert....
Ihr fallt da wie auf eine Suggestion herein. Energie ist nötig, aber nicht deren Verschwendung.

Rohana, wenn ich "Einschränkung" denke, kommt dabei weniger "Neuentwicklung" raus, das ist mein Punkt.
Da es um -Entwicklung von- geht, hielt ich es für angebracht, vor dem Handeln das Denken zu betrachten.
Fällt aber hier nicht auf fruchtbaren Boden.

Um zu Herrschen ist es probat, die Energie meiner "Opfer" zu verschwenden, ja. Schwurbeltechnisch geht es mir um diese Parallele.
Aber nicht hier, nicht heute.
Spar ich mir. Wuwei.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Newsticker zur Energiewende

#277

Beitrag von Thomas/V. » Fr 29. Sep 2017, 13:45

Was passiert, wenn "wir" sparen? Das gesparte Geld wird für etwas anderes ausgegeben. Gesamtsystemisch also Nullsummenspiel, alles bleibt wie es ist.
Spare ich tatsächlich (im Sinne von Konsum zurückfahren und weniger im System arbeiten ect.) dann kollabiert entweder das System oder der Preis für die eingesparte Ware sinkt (Nachfragemangel) und es kommt jemand, der diese Ware kauft, weil sie jetzt billiger angeboten wird.
Also, wenn ich verzichte, verbraucht das Zeug eben jemand anders.
Gesamtsystemisch wieder ein Nullsummenspiel.

Einziger Ausweg? Alle einigen sich darauf, den Konsum herunter zu fahren (auch die, die jetzt noch in Armut leben müßten auf das Aufholen verzichten) und das Gesamtsystem irgendwie herunter zu fahren. Aber das will die Mehrheit natürlich nicht, wer verzichtet schon freiwillig auf seine gewohnten Spielzeuge für ein "höheres" Ziel? Das hat schon im Sozialismus nicht funktioniert, sich heute zugunsten eines vielleicht irgendwann eintretendes "Paradieses" ein zu schränken.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Newsticker zur Energiewende

#278

Beitrag von viktualia » Fr 29. Sep 2017, 17:30

Genau, Thomas, ums sparen kann´s erst mal nicht gehen, energietechnisch. Sag ich ja.

Was passiert, wenn wir Energie effektiver nutzen?
Muss man da auf jemanden für warten?
Warum soll es mich entmutigen, dass die Industrie keinen Bock haben könnte, das zu zahlen?
Was für ein Argument.
Wenns drauf ankommt, werden die auch dran verdienen, so what.

Einziger Ausweg? Mehr Mehrfachnutzung, mehr bei sich bleiben, mehr vernetzen.
Mehr begreifen, was ein Widerspruch ist, und wo es wichtig ist, beides zu sehen.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Newsticker zur Energiewende

#279

Beitrag von emil17 » Fr 29. Sep 2017, 21:05

viktualia hat geschrieben: Für mich bist du ein Infektiöser Kollateralschaden.
Zur Kenntnis genommen :lol:
viktualia hat geschrieben:Um zu Herrschen ist es probat, die Energie meiner "Opfer" zu verschwenden, ja. Schwurbeltechnisch geht es mir um diese Parallele.
Aber nicht hier, nicht heute.
Spar ich mir. Wuwei.
Diesem Diskussionsstil bin ich nicht gewachsen, das kann ich nicht mal ansatzweise. Wenn sie keine sachlichen Argumente mehr haben, müssen manche wohl so.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Newsticker zur Energiewende

#280

Beitrag von emil17 » So 1. Okt 2017, 20:06

Zur Abwechslung mal wieder etwas zum Thema:
http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Wie-Schweizer-Druckluft-in-Tunnel-am-Gotthard-Energiespeicher-nutzen
Spannend daran: Die grosse Wärmemenge, die beim Verdichten entsteht, soll zwischengespeichert werden, damit sie wieder verwendet werden kann, wenn die in der Druckluft gespeicherte Energie wieder bezogen werden soll.
Ob es unter den rauhen Alltagsbedingungen klappt, wird man sehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“