living in paradise

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Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#741

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 24. Aug 2017, 21:55

Archibald hat geschrieben: neben dem Dämmen und Putzen die fertigen Bereiche schon zu weißen, ist mir neu,
Da ich nicht über eine Armada Handwerker verfüge, sondern eine One man Show bin :) ist es manchmal für die Psyche ganz hilfreich auch Teilbereiche fertig zu machen. Abgesehen davon ist Lehmputzen nicht ganz unanstrengend und so ist Malern durch aus eine willkommene Abwechslung. Zudem erfordert das Bauen mit Lehm eine sehr lange Trocknungszeit und da schaut man was fertig gemacht werden kann.

Jetzt sind zumindest die Bereiche fertig geputzt und einmal gestrichen, die für den nächsten Workshop im September als Matratzenlager dienen sollen. die Fenster einbauen ist ja schließlich keine große Sache mehr. Das erste Mal Streichen wird mit der Bürste in zwei Richtungen 90° gemacht erst beim zweiten Mal kann mit der Walze gearbeitet werden. Die Farbe ist eine Lehmfarbe aus Lehm, Mamorpigment und Stärke, gemischt mit Wasser vom ansässigen Lehmbauer.

Insgesamt sind jetzt etwa 2,5 m³ Lehmputz direkt aus der Erde an der Wand.
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Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#742

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 25. Aug 2017, 20:21

Heute haben wir es endlich geschafft den über ein Jahr im 5 Liter Glas eingesperrten Apfelsaft, der in der Zwischenzeit zu einem ordentlichen Essig geworden ist in Flaschen abzufüllen. Nebenbei ist auch noch eine etwa 1 cm dicke und im Durchmesser ca. 12 cm Essigmutter entstanden, die wir natürlich sofort mit einem neuen Elixier von Jostabeeren und Schwarzen Johannisbeeren beglückt haben. Den Jostabeerenessig hatte ich schon mal aus den Abfällen nach der flotten Lotte mit Wasser, Zucker und Hefe angesetzt und erfolgreich zu Essig umgesetzt. Diesmal darf der erlesene Saft gleicher Machart mit der guten Essigmutter Bekanntschaft machen.
Der Apfelessig wurde mit Rosmarien und rotem Basilikum veredelt. Nach einer 10 teiligen Sauerkeitsskala erreicht er sicher die Note 10 :mrgreen:

Apfelessig mit Rosmarien und/oder rotem Basilikum veredelt
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Jostabeerensaft macht Bekanntschaft mit Essigmutter
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Pastinake

Re: living in paradise

#743

Beitrag von Pastinake » Mo 4. Sep 2017, 22:45

Wahnsinn, was Du alles schaffst! :bet: :o: Perfekt gepflegter, ertragreicher, riesiger Nutzgarten, wunderschöne Neubauten und Renovierungen mit den eigenen Händen, so viele Tiere, Konservieren usw. Ich bewundere Dich wirklich von ganzem Herzen!
(Aber irgendwie deprimiert mich das auch immer ein bißchen und ich fühl mich wie ne unwürdige faule Socke... :o: *seufz*)

Wie machst Du das in der Dachschräge mit dem Lehmputz, daß Dir das nicht alles wieder runterbollert? Bei Kalkputz finde ich das ja schon schwierig an der Schräge oder Decke. Und Deine Schicht aus Stroh und Lehm scheint ja richtig dick zu sein. Wie hält das bei Dir an den Sparren? Kommt da Hasendraht dazwischen? Sorry, ich hab noch nie mit Lehm gearbeitet, aber das würde mich interessieren.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#744

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 5. Sep 2017, 08:06

Pastinake hat geschrieben:Wie machst Du das in der Dachschräge mit dem Lehmputz,
Da habe ich meine Techniken mal beschrieben https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 10#p266228

Trotz Wetterumschwung und beginnendem Herbsttemperaturen lassen uns unsere Tomaten nicht im Stich :)
Die Tomatenernte sieht gut aus, schade nur, dass aus den schönen Früchten einfach Passata gemacht wird :platt:

Die grünen Tomaten sind natürlich auch reif :lol: ist ja eine grüne Sorte.
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Pastinake

Re: living in paradise

#745

Beitrag von Pastinake » Di 5. Sep 2017, 08:15

Danke für den Verweis auf Deine Lehmverarbeitung. Jetzt hab ich wieder was dazugelernt. :) Eine letzte Frage noch dazu: Was für Stroh nimmst Du dafür? Muß das dann besonders langstielig sein?

Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#746

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 5. Sep 2017, 09:08

Ich nehme was ich bekomme :)

Zum Stopfen eignet sich Weizenstroh sehr gut weil es sehr stabil ist
Für den Strohlehm geht Gerstenstroh besser, weil es sich schneller einsumpfen lässt und durch das weichere Stroh besser verarbeiten lässt.

Das Stroh sollte gehäckselt.

Archibald
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Re: living in paradise

#747

Beitrag von Archibald » Di 5. Sep 2017, 10:42

Hey Richard,
wenn das auch wieder nach Kritik klang, reden wir echt aneinander vorbei. :hmm: Ich kenne Lehmbaustellen als eher deprimierende braune Wüste, und das über seeehr lange Zeit, weil eben jede Schicht ewig trocknen muss. Ich habe einfach noch nie gesehen, dass jemand einen Teil ganz fertig macht, anstatt sich im ganzen Zimmer gleichzeitig mit der dritten Schicht Unterputz zum Wandausgleich herumzuärgern. Dabei ist die Idee richtig toll, denn dieses ganze braune Geklecker zerrt schon an den Nerven. Und euer Dachboden sieht einfach super gemütlich aus! :)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#748

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Di 5. Sep 2017, 11:48

Archibald hat geschrieben:wenn das auch wieder nach Kritik klang, reden wir echt aneinander vorbei.
Warum denkst du, dass ich deine Kommentare als Kritik auffasse?
Ich finde es immer wieder bereichern andere Denkweisen kennen zu lernen und versuche meine Sicht der Dinge darzustellen im Sinne eines dialektischen Umgangs mit verschiedenen Problemfeldern. Was gibt es schöneres, als seinen geistigen Horizont zu erweitern?

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Re: living in paradise

#749

Beitrag von emil17 » Di 5. Sep 2017, 21:36

Ich hab vor langer Zeit auch mal mit Lehm Wände gebaut. Hier gibts leider keinen.
Die Trocknungszeiten wurden wesentlich verkürzt, indem ich in den Räumen bei offenen Türen und Fenstern einen Ventilator habe laufen lassen. Keinen Heizlüfter! Das Ding zog etwa 20 Watt Strom; in 2 Tagen eine Kilowattstunde.
Statt Stroh habe ich überlagertes Heu genommen, weil das grad da war.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: living in paradise

#750

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 6. Sep 2017, 21:59

Wenn jetzt nicht etwas Gravierendes passiert und die Tomatenernte so weiter geht, schaffen wir den Vorrat an Passat für die nächsten zwei Jahre. Zurzeit sind 68 Flaschen im Bunker und der nächste 25 Liter Eimer ist bereit für die Verarbeitung. Nebenbei wird noch am Tischherd getrocknet was das Zeug hält, denn die Sonne reicht nicht mehr ganz, da muss auch der Tischherd herhalten. Dafür eigenen sich die San Marzano am besten, denn sie haben einen hohen Fleischanteil und wenig Saft.
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