Das kleine Projekt!

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centauri

Re: Das kleine Projekt!

#341

Beitrag von centauri » Fr 21. Jul 2017, 07:52

Naja Recht haben und Recht bekommen sind ja auch immer verschiedene Dinge. :)
Und ein Netzwerk funktioniert eben nur mit Komunikation , "Geben und nehmen" und "holen und bringen".
Und Jeder passt auch nicht in jedes Netzwerk.

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#342

Beitrag von centauri » Sa 22. Jul 2017, 07:48

Um Peterles Tread nicht zu überlasten schreibe ich mal hier was zur Effektivität und warum ich dies oder jenes so mache. Wie z.B. Tomaten entlauben!
Klar kann man das so machen wie Ina und Tomaten einfach wachsen lassen.
Aber da ich ja eigentlich an einem hohen m²/Ertrag interessiert bin und einfach nur wissen möchte was geht wird das bei uns so gemacht. Ich könnte ja eigentlich meine 5500 m² beackern und beernten.
Nur wieso sollte ich das machen wenn man das gleiche Ergebnis auch bei 1000 m² erzielen kann.
Eigentlich bewirtschafte ich nur meinen Tunnel und im Moment ca.100 m² Freiland und kann meinen Bedarf an Gemüse fürs Jahr decken. Und wenn ich noch 100 m² Land dazu bewirtschafte und Kaninchen oder Enten hätte wäre die Fleischproduktion auch noch geregelt. Klar ist das jetzt nicht "Perma". Nur wenn ich die restlichen 5400 m² der Natur überlassen kann ist das ja auch was wert.
Deshalb gefallen mir so Berichte von Tascha oder Herbstelfe die auf kleinstem Raum einen Ertrag erzielen. 50 Tomaten von 1000 m² Anbaufläche kann jeder ernten. 50 Tomaten auf 4 m² Balkonien zu ernten ist dann schon eher eine kleine Herausforderung. Und wie Ina einfach etwas Saatgut in irgend eine Ecke schmeißen und warten was wird kann sich ja nicht jeder leisten da ihm die Ecken fehlen.
Und der Hauptgrund warum ich sehr effektiv wirtschafte ist eigentlich der, "Weil ich im Grunde genommen eine faule Sau bin"! Das wurde mir letztens erst von meinem Saisonarbeiter Stan bestätigt. Er schrieb in einem Fratzenbuch- Beitrag folgendes, "Wenn ich ein Arbeitsproblem hätte würde ich sofort meinen Chef fragen, weil der ist so faul, der würde sofort die einfachste und günstigste Lösung finden". :haha:

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Re: Das kleine Projekt!

#343

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 22. Jul 2017, 08:36

Effizientes Arbeiten ist mir auch wichtig, weil ich sonst das, was ich machen will, nicht schaffen kann.
Deshalb immer gerne - Tips- wie man sich die Arbeit einfacher machen kann.
Mir ist ein Satz aus dem Film " DieFeuerzangenbowle" wo eigentlich die Lehrer und so manches herrlich parodiert wurden- in etwa in Erinnerung geblieben, wenn eine Rübe wächst, dann ist es gut, wenn auf der gleichen Fläche 2 Rüben wachsen, ist es besser.
Hab auch schon auf 1.000 m2 Gemüse herangezogen, ist fast nicht schaffbar und jetzt hab ich einen Bruchteil der Fläche und es kommt mehr als genug Gemüse zusammen.
Es soll ja nicht so sein, dass man zum Sklaven des Gartens wird.
Nur eine Frage- wieviel würdest du mit 100 m2 Fläche Enten und Kaninchen füttern können?

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Re: Das kleine Projekt!

#344

Beitrag von emil17 » Sa 22. Jul 2017, 09:41

Centauri, du sagst faul wo du effizient meinst.
Faul meint eigentlich träge, und ich vermute solche Leute kannst du nicht ab.
(Erste Überlegung: muss ICH es machen? Zweite: muss ich es JETZT machen?)

Zu den Tomaten, es ist ja zum Glück nicht so, dass es genau eine richtige Methode gibt und alle die es anders machen, haben falsch.
Man sagt immer, bei Perma und so soll man mit, nicht gegen die Natur gärtnern.
Damit man mehr Zeit zum faul sein hat.
Ich glaube, man sollte auch nicht gegen sich selbst gärtnern oder überhaupt arbeiten. Da hat jeder seine Tricks, Macken, Vorlieben, und solange er mit seinem Stückle zufrieden ist ist es gut.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Das kleine Projekt!

#345

Beitrag von Peterle » Sa 22. Jul 2017, 10:19

Hallo Centauri,
was die Ernte an Gartenfrüchten angeht hast du völlig recht. Auch Emil hat natürlich recht, wenn er einwirft, dass die 500gr. CO2 bei der Humusbildung wieder frei werden.
Ich versuche mal, meine Art näher zu beleuchten:
- Ich setze Tomaten und andere Pflanzen im Mix.
- Teile der Kombi sind recht früh erntereif und hinterlassen Fläche (Salate etc.)
- Teile der Kombi ranken, die Früchte sollten nicht auf dem Boden liegen
- Teile der Kombi produzieren Stickstoff
- Andere Teile blühen einfach nur und sollen Insekten anlocken

Wie auf den Bildern zu sehen war scheint das zu funktionieren. Kürbis, Melone und Gurke besiedeln lustig die Tomaten und nutzen diese als Stütze. Die Früchte liegen schön geschützt im Laub und faulen nicht.
Die Salate haben ihren Platz den Tomaten überlassen. Diese breiten sich über ihre Geiztrieb ziemlich aus und beanspruchen recht viel Platz. Dazwischen sind Ringelblume und Bienenweide, welche Insekten locken und das Bodenleben im Verbund mit den Leguminosen fördern.

Das ist auch kein Versuch zu zaubern, die Menge an essbarem wird nicht in der Nähe dessen ankommen, was du Centauri erntest. Ich hoffe (beweisen kann ich das noch nicht), dass nach der Ernte der Boden in gutem Zustand ist und keiner intensiven Pflege mehr bedarf. Ich werde einen Mix an Gründünger einbringen und einfach abwarten. Die Masse der Pflanzen wird sauber kompostiert und im zeitigen Frühjahr nach dem Umsetzen mit Kalkstickstoff aufgedüngt. Eventuelle Drahtwürmer oder Schneckeneier sollten (leider mit anderen Bodenlebewesen auch) abgetötet und Unkrautsamen unterdrückt werden. Nächstes Jahr sollte dann der Boden noch besser sein als vorher und es geht weiter im gleichen Thema.

Zumindest ist das was für Faule und bietet einen überwältigenden Eindruck von gesundem Garten. Ist aber auch Chaos und sehr schwer zu ernten (Ich stelze wie ein Storch durch die Beete um nichts zu zertreten). Vermutlich wird einiges nicht gefunden und verrottet. Irgendwo, in irgendeinem anderen Tröt (Perma?), habe ich mal behauptet, dass gesunder Boden, sich selbst überlassen, einen Überschuss erzeugt und immer fruchtbarer wird. Das liegt natürlich auch daran, dass die Pflanzen von den Flechten und Moosen über Pionierpflanzen immer weiter zu anderen und tiefer wurzelnden Arten wechseln, bis wir in einem fast stabilen Wald angekommen sind. Das werde ich nicht alles auffangen können, daher Kalkstickstoff und werde sicherlich auch mal Steinmehl und Rinderdung aufbringen müssen.

Ich hoffe, dass findet vor euren kritischen Augen bestand :eek:
Ach, nächstes Jahr werde ich Sonnenblumen mit einbinden. Die werden für Stangenbohnen und Erbsen als Rankgerüst dienen, tiefere Schichten erschließen und eine weitere Ebene nach oben zugänglich machen. Außerdem haben die schön viel Grünmasse (und sehen auch noch toll aus). Damit sind auf jeden Fall auch viele Vögel eingebunden und damit deren Kot.

Gruß

Peter

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Re: Das kleine Projekt!

#346

Beitrag von Rohana » Sa 22. Jul 2017, 10:21

dass gesunder Boden, sich selbst überlassen, einen Überschuss erzeugt und immer fruchtbarer wird.
Wie kommst du da drauf? Wie definierst du "gesund" und "fruchtbar", was ist dein "Überschuss"?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Das kleine Projekt!

#347

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 22. Jul 2017, 10:23

centauri hat geschrieben:Aber da ich ja eigentlich an einem hohen m²/Ertrag interessiert bin
wer ist das nicht? :aeh:
Mir wurde wegen unserm Wein der Tipp gegeben, wenn ich große süße Früchte haben will, muss ich irgendwann mal die Blätter wegmachen, die Schatten geben. Aber ein Blatt nach der Frucht soll ich dran lassen, weil dieses die Frucht ernährt.
Tomaten brauchen keine Sonne, um reif zu werden, die brauchen "nur" Wärme!
centauri hat geschrieben:Und wie Ina einfach etwas Saatgut in irgend eine Ecke schmeißen und warten was wird kann sich ja nicht jeder leisten
na aber jetzt mal stopp! :)
Ich ziehe meine Tomaten zu Hause vor, weil sonst die Ernte viel zu gering ausfallen täte. Ich selektiere aus den besten Pflanzten Saatgut und ich setze meine Tomaten in einen wiener Gemeinschaftsgarten, wo es den Nachbargärtnern leider irgendwann im Sommer passiert, dass alle hin sind, wegen der Braunfäule.
Ich hatte und habe immer schon auch ein paar Pflanzen unten am Nordhang gesetzt, weil ich auch dort selektieren will. Die Früchte werden meistens extrem lecker, tragen aber recht wenig.
Heuer hab ich das erste Mal oben am Hang Tomaten, wo Sonne hinkommt und es recht trocken ist.

Aber die Samen einfach in die Ecke schmeißen.... :oma:
Das tu ich nur bei Blumen und .... Knoblauchbrutzehen unter die Obstbäume.

oops! ich lese gerade Peterles Beitrag: ja, so ähnlich mache ich das auch. :michel:

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Re: Das kleine Projekt!

#348

Beitrag von Peterle » Sa 22. Jul 2017, 10:32

Rohana hat geschrieben:
dass gesunder Boden, sich selbst überlassen, einen Überschuss erzeugt und immer fruchtbarer wird.
Wie kommst du da drauf? Wie definierst du "gesund" und "fruchtbar", was ist dein "Überschuss"?
Na, wie geschrieben:
Der Boden wird besiedelt über Flechten, Moose, Pionierpflanzen und dabei durch die Verrottung und Humusbildung immer weiter pflanzenverträglich erschlossen.
Nachfolgende Kulturen werden höher und wurzeln tiefer, erschließen neue Nährstoffe und bilden den Humus entsprechend schneller. (Ich rede hier von unserem Land (Mitteleuropa), andere kann ich nicht beurteilen).

Durch Niederschlag, Tierdung und verrottendes Pflanzenmaterial wird das Bodenleben angeregt und produziert ebenfalls neue Stoffe. Irgendwann hat sich eine gesunde Symbiose des Bodens und der Pflanzen- und Tierwelt entwickelt, höher geht es in dem Klima dann nicht mehr. Wenn eine weitere Entwicklung kaum noch möglich ist, aber das System selbst funktioniert, dann wird meiner Meinung nach Überschuss gebildet.

Fruchtbar heißt für nachfolgenden Kulturen immer bessere Grundlage. Gesund heißt ein funktionierendes System wie beschrieben.

Mag sein ich bin hier Fritze Blauauge, aber das wäre _meine_ heile Welt.

Gruß

Peter

centauri

Re: Das kleine Projekt!

#349

Beitrag von centauri » Sa 22. Jul 2017, 10:41

@hobbygaertnerin
ich gehe mal davon aus das man mit extra 100 m² 20 Kaninchen locker über den Sommer bekommt weil jetzt im Moment wächst soviel ran das ich eh schon mind. 4 Kaninchen füttern könnte.
Würde mir die Kaninchen auch im Frühjahr besorgen und im Herbst weg schlachten. Überwintern würden keine, da ist bei mir Saison und wenig Zeit.
Bei Enten würde ich wieder mein Netzwerk bemühen müssen da es ja dafür auch Körner braucht. Da trage ich lieber mal 2 Std. einen Baum bei einem Bauern ab und muss deswegen kein Getreidefeld anlegen.
@Emil
ja, effizient, ist schon das richtige Wort.
Nur Stan ist ja Slowake und hat das so in deutsch geschrieben.
Faulheit kann ich eigentlich schon tolerieren, nur Faulheit bei gleichzeitigem Gejammer kann ich gar nicht ab.
Und sowie du das sagst, effizient ist man auch wenn man einiges einfach weglässt. ;)
"Einige Dinge die du Heute kannst besorgen verschiebe gleich auf morgen!"
Dann hat sich einiges schon von selbst erledigt. :)
@Ina
das war ja nicht böse von mir gemeint. :platt:
Nur du hast das mal von irgendwelchen Pflanzen so geschrieben.
Ich könnte das ja auch machen und einfach etwas in die Ecke schmeißen. Warum?
Weil ich Platz ohne Ende habe. Nur auf Balkonien geht das eben schlecht. Da wird jeder dm² gebraucht.
@Peterle
Das ist auch etwas was mich am durcheinanderpflanzen stört. Einiges geht im ganzen Wirrwar unter und wird niemals gefunden oder erst wenn es zu spät ist.
Und wie einer mit seine Tomaten umgeht ist ja eh jedermanns eigene Sache.
Ich pflanze Mitte August zwischen die Tomaten schon wieder Salat und Kohlrabis. Das würde z.B. nicht gehen wenn ich sie nicht entlauben würde, da die Tomaten alles überdecken und natürlich auch viel mehr zehren. ;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Das kleine Projekt!

#350

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 22. Jul 2017, 10:51

centauri hat geschrieben:@Ina
das war ja nicht böse von mir gemeint.
:)
centauri hat geschrieben:Ich könnte das ja auch machen und einfach etwas in die Ecke schmeißen. Warum?
Weil ich Platz ohne Ende habe. Nur auf Balkonien geht das eben schlecht. Da wird jeder dm² gebraucht.
Platz hätte ich schon und ein paar Tomaten haben sich früher in Wien auch selber ausgesäht ...
Aber es geht um die Ernte - die fängt dann erst ewig spät an und ich will ja Tomaten essen. :im:

Selbstaussaat funktioniert am Balkon sehr gut mir Erdginseng und Postelein.

Aber dass meine Tomaten keine Weicheier sein dürfen, das ist mir wichtig!
Sie tragen übrigens viel, hab aber in den letzten Jahren mich weniger auf Tomaten-Ernte konzentriert, sondern auf "Boden verbessern"..... :flag:

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