Johannes hat geschrieben:[...] lesen und echte Kritik
Eine Diskussion mit Fakten führe ich gern.
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Die “Monokultur“ leitet den Teufelskreis der modernen Landwirtschaft ein: Sobald also nur eine Pflanzenart auf einer riesigen Fläche [...] „
Du verwechselst Monokultur („jedes Jahr die gleiche Bestellung der Parzelle“) mit Reinkultur („nur eine Nutzpflanzenart gleichzeitig auf der Parzelle“).
Monokultur ist das Gegenteil von Fruchtfolge.
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Humus wird ab-, anstatt aufgebaut und die Landschaft mutiert zu einer Wüste.“
Das ist leider falsch. Humusauf- und abbau hängt einzig und allein daran, wieviel organisches Material in der Fläche verbleiben darf. Wie - und gerade in Bezug auf Permakultur: Wo - das organische Material erzeugt wurde, ist völlig egal.
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Der Kunstdünger verschlimmert diesen Prozess um ein vielfaches. Die kranken Pflanzen rufen Pilze und Insekten herbei, damit sie dem Erdboden gleichgemacht werden“
Das ist leider falsch. Die Folgen der Überdüngung sind unabhängig davon, ob es sich um „biologischen“ oder „künstlichen“ Dünger handelt. Ob das Molekül von einem Stück Kadaver¹/Schei*e/Pflanzenrest abgespalten werden muss und dann in Wasser gelöst an die Wurzel geschwemmt wird, oder ob das Molekül aus einem Kunstdüngerkörnchen ausgewaschen und dann an die Wurzel geschwemmt wird, ist für Wuchs und Schädlinge völlig egal.
Nicht egal ist der Humusgehalt, der aber nur von der Bilanz abhängt.
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Hinzu kommt, dass jedes aufkommende Wildkraut [...] vernichtet wird, [...] Die Natur veranlasst, dass viel mehr Wildkräuter auftauchen, [...] aus[]gleich[s]versuch.“
Das ist leider falsch. Wenn Unkraut vernichtet wird, samt es eben nicht mehr aus, sodass eben nicht „viel mehr Wildkräuter auftauchen“. Spaten, Plug (gerade im Ökolandbau) und Totalherbizid schaffen in dieser Hinsicht den gleichen Effekt.
Zum Schnitt der Olivenbäume: Wenn man Humus imk Oberboden aufbauen will, dann muss man organische Masse von irgendwo her nehmen. Es bietet sich förmlich an, diese Permakultur-typisch von den Bäumen abzuschneiden. Damit werden aber keine Nährstoffe aus dem nichts geschaffen, sondern nur von tieferen in flachere Bodenschichten umgelagert. Wo der mineralische Anteil schwach ist, kann auch nicht viel umgelagert werden.
Eine Möglichkeit, Sympatiepunkte bei der lokalen Bevölkerung zu sammeln wäre beispielsweise, Olivenkerne (und ggf. Presskuchen) aufzukaufen und in veredelter Form als Hochwertige Grillkohlebriketts in Deutschland zu vermarken. Sobald der Rubel rollt ändern sich die Ansichten.
¹Ob ein vergammelndes Knöllchenbakterium nun genaugenommen ein Kadaver ist, darüber kann man sicherlich streiten.