Auf dem Weg zum Selbstversorger

Wildmohn

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#191

Beitrag von Wildmohn » Do 6. Jul 2017, 16:17

Olaf hat geschrieben:Hast Du auch Bilder von den drei Schwestern, die Du in Mischkultur beschreibst?
Ich weiß dass hier einige -mit mäßigem Erfolg - damit experimentiert haben, vielleicht immer noch machen, vielleicht auch nicht mehr?
Wenn das so einfach ist und so super klappt, hast Du doch bestimmt ein schickes Bild, die würden sich drüber freuen....
Von einem "Moderator" könnte man eigentlich in diesem Forum sich ein anderes Verhalten vorstellen bzw. erwarten oder?
Siehe
"Auch im Internet helfen Moderatoren, Unterhaltungen fair und harmonisch zu halten."
unter https://www.internet-abc.de/kinder/lexi ... moderator/

centauri

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#192

Beitrag von centauri » Do 6. Jul 2017, 17:47

Ja stimmt eigentlich!
Als Moderator hat man Sachen zu korrigieren und löschen und Schnauze halten.
Ich bin ja schon froh das sich Manfred nicht mehr einmischt.
Gut, das Forum gehört ihm. Aber sonst hat er ja keine Rechte.
Menno, auch Moderatoren usw. dürfen doch eine eigene Meinung haben.
Ihr dürft eure kruden Meinungen ja auch schreiben!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#193

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 6. Jul 2017, 18:46

Olaf hat geschrieben:Hast Du auch Bilder von den drei Schwestern, die Du in Mischkultur beschreibst?
Ich weiß dass hier einige -mit mäßigem Erfolg - damit experimentiert haben, vielleicht immer noch machen, vielleicht auch nicht mehr?
Ich weiß nicht, ob das andere ausprobiert haben. Bei mir hat es nicht wirklich geklappt. Wir haben eigentlich nur Bohnen ernten können (und die waren lecker! :) )

Die Bohnen haben den Mais erwürgt und die Kürbisse - hm, ich denke, die haben einfach nur zuwenig Sonne abbekommen. :im:

(Bei uns weht kaum Wind, aber es scheint wenig Sonne.)

Heuer wachsen die Bohnen am Spielzelt meiner Kinder (aus Bohnenstangen gebaut :pft: ), der Kürbis zwischen den Tomaten, die viiiel Abstand haben und der Mais alleine (mit Wildkräutern als Unterwuchs, das aber eher ungeplant, scheint den Mais absolut nicht zu stören).

Was eher klappen dürfte: Erbsen zum Mais?

edit: zur Zeit wachsen bei mir die Gurken am Topinambur hoch, war nicht geplant, die machen das einfach :schmoll:
Bis jetzt sieht das schön aus, aber ob diese Gemeinschaft dann auch die Früchte halten können wird - ??

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#194

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 6. Jul 2017, 19:42

Die Vorstellung hat sich da ja wiedermal in eine ganz nette Richtung entwickelt :engel:
Wer das übersteht und trotzdem im Forum bleibt, verdient das Prädikat " Weltverbesserungsanwärter". Allerdings fällt mir keiner ein, der länger geblieben wäre.
Die die lange bleiben kommen still und bringen sich da und dort ein, holen Ratschläge oder lesen einfach mit, dann zeigen sie ihre Projekte und gut ist, viele kommen zu Besuch und man lernt sich persönlich kennen.

Ob die einen oder anderen jetzt das bessere Weltbild besitzen sei dahin gestellt jedenfalls ist eines Gewiss, dass Veränderungen meist im Stillen, Geheimen geschehen und nicht durch großartige Revolutionen.

Viele kommen, viele gehen, manche bleiben

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#195

Beitrag von strega » Do 6. Jul 2017, 22:24

hab grad nochmal in euren Blog geguckt.... da steht zum Olivenholzschnitt der Kommentar, dass diese Bäume wohl nicht so alt werden würden wie diejenigen vergangener Zeiten, da die aktuellen Bäume rigoros geschnitten wurden.

Das braucht euch nicht jucken. Olivenbäume sind ein Wunder an Robustheit. Die können zehnmal komplett abgefackelt werden und zwanzigmal bodennah komplett abgesägt werden, ein Olivenbaum steckt das weg. Ist nicht umsonst ein Symbol der Unsterblichkeit :)
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#196

Beitrag von Peterle » Fr 7. Jul 2017, 07:34

@Ina,

Die drei Schwestern habe ich auch versucht, nicht wirklich gut.
Das war noch in meinem alten Garten:
- Hügelbeet mit Rasensoden aufgeschichtet
- Mais vorgezogen wegen Vorsprung
- Bohnen dran und Kürbis
- Alles schön zugemulcht

Die Ameisen waren eine Seuche, die fanden das Beet Oberklasse. Es war ein sehr trockenes Jahr, der Hügel war alles andere als optimal
Die Bohnen kamen nur zögerlich, ich musste mehrmals nachstecken
Der Kürbis wollte auch nicht so richtig, vermutlich zu wenig Nährstoffe im Boden (Wiese, vier Jahre Brache)
Der Mais ging so leidlich, vermutlich bräuchte es mehr Wasser zum Start.

(Im Vergleich dazu hatte ich ein Hügelbeet mit Tomate (mittig) und Paprika als Randbepflanzung, das ging absolut Klasse. Im Pflanzloch war geschredderte Brennessel mit drin.)

Also zumindest so geht es nicht. Für Stangenbohnen halte ich die Kombination mit Sonnenblumen für sinnvoll. Das will ich nächstes Jahr probieren.
Überhaupt wird bei mir der Anteil an Blumen deutlich grösser sein als zur Zeit. Ich habe den Eindruck, das hilft heftig mit den Boden zu gesunden.
Und unter vier - fünf Jahren ist alles noch instabil.

Hey, jetzt bekommt der Faden sogar noch etwas Sinn.

Gruß

Peter

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#197

Beitrag von Dagmar » Fr 7. Jul 2017, 08:13

Hallo Strega,

hier:
http://www.deutschlandfunk.de/ein-bakte ... _id=354083

wird ja von einer neuen Bedrohung gesprochen. Du hast ja vor Ort vielleicht ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht.

Auch hier heißt es wohl mal wieder - abwarten.


Dagmar
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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#198

Beitrag von emil17 » Fr 7. Jul 2017, 12:24

Archibald hat geschrieben:Ich finde eure Diskussion eigentlich ganz spannend, nur dieses seitenweise Zitieren nervt beim Lesen gewaltig
Wenn man es nicht seitenweise macht (was meist aus Bequemlichkeit geschieht), dann wird das Zitieren recht aufschlussreich:
Johannes hat geschrieben:Das große Baumsterben verwundert nicht, wenn man sieht wie die Bauern dort gegen die Natur kämpfen und jeden Grashalm ausrotten. Die Olivenbaum-Monokulturen der Bauern sind verantwortlich dafür.
Johannes hat geschrieben:Doch in den hunderten Jahren, die die Bauern es leider nicht erkannt haben, den Wald als Vorbild zu nehmen, sondern die Wirtschaft, haben sie es immer mehr verschlimmert. Der Mensch (also auch der Bauer) ist aufgrund der Verherrlichung der Wirtschaft von allen Idealen abgekommen!
Johannes hat geschrieben:Genau diese Arroganz, dass man sich von "Fremden" sind nichts sagen lässt, führt zu Unwohl und Problemen!
Johannes hat geschrieben:Aber ich habe bereits in meiner “Jugend“, wie du sagst, erkannt, was falsch läuft!
Johannes hat geschrieben:Richtig! Und das ist auch mein Anspruch! Ich bin auch ein Praktiker, nur noch nicht in meinem Olivenhain.
Johannes hat geschrieben:Die Olivenbauern mögen zwar die Bäume retten wollen, aber sie verschlimmern es und verstricken sich im Teufelskreis. Die Olivenhaine verkommen zu Wüsten, da sie die Haine kahl halten, und dadurch kommt (durch die fehlenden Wurzeln von anderen Pflanzen) auch kein Sauerstoff mehr in den Boden, das Schnittgut wird direkt verbrannt, also es kann kein Humus mehr entstehen, was passieren würde wenn man die Blätter liegen lässt und mulcht.
Diese Bauern leben halt in der Froschperspektive, da ist man moralisch verpflichtet, ihnen zu sagen wie es richtig geht, auch als Fremder und ohne Praxis, denn stur und unbelehrbar sind sie auch noch.
Diese naturwidrige Kulturmethode wäre doch ganz einfach zu widerlegen. Dazu muss man noch nicht mal mit den Einheimischen reden, ein Zaum ums Gelände und ab und zu ein bisschen freischneiden reicht. Die Grashalme werden nicht mehr ausgerottet, die Olivenhaine bleiben frisch grün, es bildet sich eine dicke Humussschicht, der Boden kriegt wieder Sauerstoff ...
In der Gegend gibts sicher seit Jahrzehnten aufgelassene Olivenhaine, wie sehen die denn aus? Alles immer frisch grün, Böden sauerstoffreich und mit mächtiger Humusschicht, Bäume gesund und viel ertragreicher, weil nicht mehr durch Schnitt verdorben? Oder etwa doch nicht, und falls nicht, warum nicht?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#199

Beitrag von Till » Fr 7. Jul 2017, 12:27

Johannes hat geschrieben:[...] lesen und echte Kritik
Eine Diskussion mit Fakten führe ich gern.

Die “Monokultur“ leitet den Teufelskreis der modernen Landwirtschaft ein: Sobald also nur eine Pflanzenart auf einer riesigen Fläche [...]
Du verwechselst Monokultur („jedes Jahr die gleiche Bestellung der Parzelle“) mit Reinkultur („nur eine Nutzpflanzenart gleichzeitig auf der Parzelle“).
Monokultur ist das Gegenteil von Fruchtfolge.

Humus wird ab-, anstatt aufgebaut und die Landschaft mutiert zu einer Wüste.
Das ist leider falsch. Humusauf- und abbau hängt einzig und allein daran, wieviel organisches Material in der Fläche verbleiben darf. Wie - und gerade in Bezug auf Permakultur: Wo - das organische Material erzeugt wurde, ist völlig egal.

Der Kunstdünger verschlimmert diesen Prozess um ein vielfaches. Die kranken Pflanzen rufen Pilze und Insekten herbei, damit sie dem Erdboden gleichgemacht werden
Das ist leider falsch. Die Folgen der Überdüngung sind unabhängig davon, ob es sich um „biologischen“ oder „künstlichen“ Dünger handelt. Ob das Molekül von einem Stück Kadaver¹/Schei*e/Pflanzenrest abgespalten werden muss und dann in Wasser gelöst an die Wurzel geschwemmt wird, oder ob das Molekül aus einem Kunstdüngerkörnchen ausgewaschen und dann an die Wurzel geschwemmt wird, ist für Wuchs und Schädlinge völlig egal.
Nicht egal ist der Humusgehalt, der aber nur von der Bilanz abhängt.

Hinzu kommt, dass jedes aufkommende Wildkraut [...] vernichtet wird, [...] Die Natur veranlasst, dass viel mehr Wildkräuter auftauchen, [...] aus[]gleich[s]versuch.
Das ist leider falsch. Wenn Unkraut vernichtet wird, samt es eben nicht mehr aus, sodass eben nicht „viel mehr Wildkräuter auftauchen“. Spaten, Plug (gerade im Ökolandbau) und Totalherbizid schaffen in dieser Hinsicht den gleichen Effekt.

Zum Schnitt der Olivenbäume: Wenn man Humus imk Oberboden aufbauen will, dann muss man organische Masse von irgendwo her nehmen. Es bietet sich förmlich an, diese Permakultur-typisch von den Bäumen abzuschneiden. Damit werden aber keine Nährstoffe aus dem nichts geschaffen, sondern nur von tieferen in flachere Bodenschichten umgelagert. Wo der mineralische Anteil schwach ist, kann auch nicht viel umgelagert werden.

Eine Möglichkeit, Sympatiepunkte bei der lokalen Bevölkerung zu sammeln wäre beispielsweise, Olivenkerne (und ggf. Presskuchen) aufzukaufen und in veredelter Form als Hochwertige Grillkohlebriketts in Deutschland zu vermarken. Sobald der Rubel rollt ändern sich die Ansichten.

¹Ob ein vergammelndes Knöllchenbakterium nun genaugenommen ein Kadaver ist, darüber kann man sicherlich streiten.

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Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Auf dem Weg zum Selbstversorger

#200

Beitrag von strega » Fr 7. Jul 2017, 13:04

@ Dagmar,

das ist ein kontinental-italienisches Problem, wir haben das Bakterium auf dieser Insel nicht und ich hoffe sehr dass es so bleibt.
Hab einen Aufruf gelesen, möglichst keine Olivenbäumchen in irgendwelchen Baumschulen und Gärtnereien zu kaufen, deren Pflanzen ganz oder teilweise vom continente kommen. Hoffe dass sich alle daran halten.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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