Hallo Tom!
Als Erstes wirklich den hier

für das, was du und auch deine Helfer schon geschafft haben. Da wird doch aus einem ziemlich ruinösen Gebäudehaufen samt umliegender Gestrüpphalde zunehmend ein netter, interessanter Hof.
Nun scheinen ja einige, die dich im Original kennen, trotzdem noch Luft nach oben zu sehen.

Und weil sich die aufgeführten Kritikpunkte decken, lohnt es sich, sie genauer anzuschauen (was du wohl auch tust). Hauptsächlich geht es anscheinend um die allgemeine Organisation. Was sollte überhaupt gemacht werden, was lässt man besser, bis wann muss was fertig sein, welche Prioritäten gibt es und so weiter. Ein Naturtalent für genaue Planung scheinst du nicht zu sein und wirst es vermutlich auch nicht mehr. Das ist dann einfach so, und prinzipiell genauso wenig schlimm wie das, was andere vielleicht nicht können. Ich glaube, man muss mit dem arbeiten, was man hat, und im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste daraus machen. Wenn du also nicht gut planen kannst, dann ist das schon erst mal ein Nachteil. Vor allem für das, was du dir da vorgenommen hast. Es ist aber nun so. Also ist die Frage, wie man damit am Produktivsten umgeht.
Von anderen gemachte Pläne werden höchstens ein Stück weit helfen, meine ich. Für die Standardsachen aber vielleicht schon, jedenfalls sollte da ein gewisser Plan dabei sein. Zum Beispiel ist meine erste Hoftätigkeit morgens immer das Rauslassen der Tiere (vermutlich bei fast allen Tierhaltern). Und es macht absolut Sinn, das morgens als Erstes zu tun und nicht vorher etwas anderes anzufangen. Das würde ich stur einhalten. Sicher gibt es noch einige weitere Basics, die einfach klappen müssen (Tierversorgung zum Beispiel). Die solltest du definieren, wobei ja auch ein Freund oder eine Freundin helfen kann, und planen und das ohne Nachdenken dann einfach so machen.
Darüber hinaus hilft ein auswärts entworfener Plan wohl wenig. Dein Ding ist eben nicht das geplante, lineare Vorgehen, sondern der Allrounder. Wenn man das als gegeben annimmt, was kann man also am Besten daraus machen? Die Idee mit dem Gemüseverkauf als Haupterwerb kommt mir kritisch vor. Gibt es denn Leute, die keinen grünen Beruf gelernt haben und davon wirklich leben können, nicht nur in Ausnahmefällen? Autodidaktisch und ohne Maschinen eine ertragreiche Gärtnerei aufzuziehen, erscheint mir mehr als ambitioniert. Und neben dem Gewächshaus musst du da auch in deiner Verwaltung wirklich fit sein. Ob das das Richtige ist? So von außen würde ich gleich sagen: "Nein." Denn so, wie du bist, darfst du dann nicht sein, und komplett anders sein kannst du aber nicht.
Also bräuchte es einen neuen Plan.
Du magst die Vielfalt, hast viel Energie, Begeisterungsfähigkeit, Erfahrung im Improvisieren und mit der ganzen Palette der Selbstversorgung (Pflanzen, Tiere, Vorratshaltung). Das ist eine ganze Menge!
Erster Gedanke trotzdem: Was ist mit einem "Brotjob" nebenbei? Hausmeister o. ä., gibt es da bei euch Möglichkeiten? Das könnte viel Druck aus der ganzen Sache nehmen, du könntest deine Kosten decken und alles andere wäre Bonus. Sollte der Hof ganz toll laufen, kündigst du, und wenn nicht, bist du trotzdem auf der sicheren Seite.
Vielleicht bist du zusammen mit deinem Hof auch ein besserer Verkaufsanreiz als irgendein Laden in der Stadt? Kannst du dich bekannt machen und vielleicht Gemüse zum selbst ernten verkaufen? Vor Ort gibt es Beratung, Kochtips und spannende SV - Geschichten...
Kannst du gut erklären und Leute mitreißen? Lassen sich mittelfristig irgendwelche Kurse organisieren? Erst mal vielleicht nur Nachmittagsweise, mit Kleinanzeige.
Welche Bestimmungen jeweils einzuhalten sind und was man eventuell sonst noch bräuchte, müsste in die Überlegungen natürlich einfließen. Aber für selbst geerntetes Gemüse ab Hof z. B. stelle ich mir das sogar in Deutschland überschaubar vor.
Du und die, die dich kennen, haben vielleicht noch mehr Ideen. Von außen gesehen denke ich eben, dass es keinen Sinn macht, in eine Richtung zu wollen, die dir eigentlich nicht besonders entgegen zu kommen scheint (Erwerbsgärtner im Haupterwerb).
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und werde sicher weiter mitlesen.
Christina