Sparen durch Selbstversorgung

Hildegard
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#71

Beitrag von Hildegard » Mo 17. Apr 2017, 17:26

[quote="Peterle"]Es gibt den Spruch "man ist, was man isst".
Schlechtes Futter, schlechte Gesundheit. Wirkt sich übrigens auch im Bregen aus.

Korrigiere deinen Spruch: "Man ist, was man verdauen kann"! :) Was hilft dem Körper /Seele, Geist? das beste Futter, wenn es ungenutzt wieder "entsorgt" werden muss.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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emil17
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#72

Beitrag von emil17 » Di 18. Apr 2017, 10:00

Es ist alles eine Frage des Masses.
Irgendwo zwischen "egal was, Hauptsache billig und schnell" und "ich mach mich wenigstens durch sehr heikle bis eigenartige Ernährungsansprüche und Essgewohnheiten interessant" dürfte es beim Essen richtig sein.
Im Sinne des Beitrags von Zottelgeiss geht es eigentlich um wirtschaften, nicht um sparen.

Die Umweltversträglichkeit spielt auch eine Rolle. Bei Pflanzenschutz sind die meisten sehr aufmerksam, bei Transportwegen weniger.
Wenn gespritzte Äpfel aus Umweltschutzgründen nicht angenommen werden, sollten aus Japan eingeflogenes Sushi oder brasilianische Sojamilch auch verweigert werden.
Der Bildungsurlaub "10 Tage wandern im noch weitgehend unberührten Pantanal in Südamerika" passt dann auch nicht mehr so richtig, wenn man die Sache konsequent durchdenkt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#73

Beitrag von wranger » Di 18. Apr 2017, 11:35

Hmmm,

ich habe gerade mal die Kosten durchgerechnet und komme auf ca. 500€ Fixkosten/Jahr für meine 500m² Ackerland und 1000m² insgesamt + Lohn von 400h/Jahr*12,5€ = 5500€ ~ also etwa 450€ pro Monat an Ausgaben für meinen Garten.

Bekomme ich so viel auch wieder rein, bestimmt nicht, tippe so auf etwa 200€/Monat = Hobby :)

:kuuh:

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#74

Beitrag von smallfarmer » Di 18. Apr 2017, 12:01

Hmmmm ,

solche Rechnungen find ich supi, kommst du ungefähr mit hin , wenn du alles richtig machst :grinblum: :grinblum:

https://www.youtube.com/watch?v=1MNhtcagNO0

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emil17
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#75

Beitrag von emil17 » Di 18. Apr 2017, 13:09

Die Lohnkosten kannst du nur so (als entgangene Einnahmen) rechnen, wenn du einen Job mit einem Nettolohn von 12.50 (nach Abzug von Wegkosten usw.) hättest und den aus Zeitmangel nicht annehmen könntest, weil du dich um den Garten kümmern musst.
Nach Definition ist der Lohn das Entgelt geleisteten Aufwandes, also der Ertrag in Naturalien. Das wäre, wenn du Geld als Mass nimmst, dann der Verkaufswert der Summe aller marktfähigen Karotten und Himbeeren, die du rausgeholt hast und hättest verkaufen können.
Wenn du mit dem rechnest, was du sonst hättest kaufen müssen, ist der Ertrag etwas besser, weil keine Vermarktungskosten anfallen und man mit dem eigenen Erntegut etwas weniger heikel als der Kunde im Supermarkt ist.
Aber selbst wenn du alle Lebensmittel selber erzeugtest, hättest du deswegen noch lange kein Bargeld in der Tasche. Das ist das grosse Problem aller Selbstversorger, und deshalb ist es gut, einen Teilzeitjob zu haben oder sich gruppenweise zu organisieren.

Wenn du im Garten nichts erzeugst, z.B. weil eine Kultur fehlschlägt, hast du dann Geld verloren oder bloss weniger Ertrag aus deinem Steckenpferd?
Wieviel kostet es dich, eine CD deiner Lieblingsband zu hören? 45 Min zu 12.50 pro Stunde = ca. 9.20 Euro?

Ich halte es für ein Privileg, einen Job zu haben, der soviel einbringt, dass er mir Zeit für den Garten und andere wenig produktive Tätigkeiten ermöglicht. Wenn ich eine betriebswirtschaftliche Vollkostenrechnung für meine "Ich AG" mache, ist der Spass weg oder ich rechne mich selber schön, um dieser unangenehmen Einsicht zu entgehen.
Was du vergessen hast, sind z.B. die Eigenkapitalkosten (wieviel hätte das Geld, das ich aufwenden musste, um das Grundstück zu kaufen und urbar zu machen, an Ertrag abgeworfen, wenn ich es anders eingesetzt hätte?).

Deshalb regeln sich Pachtzinsen für gewerblich genutzte Flächen so ein, dass der Pächter, also der, welcher die Arbeit macht, sich gerade so stellt, dass er in normalen Jahren noch einen bescheidenen Ertrag erwirtschaftet. Ist die Pacht zu hoch, lässt er es ganz bleiben, weil unterm Strich nichts mehr rauskommt. Ist die Pacht zu tief, kann der Verpächter mit dem Zins hoch, ohne dass der Pächter aufgibt. Deshalb hängt die Pacht auch davon ab, was es in der Gegend für andere Verdienstmöglichkeiten gibt (wenn ich mit 400 Arbeitsstunden eine Ernte erziele, die 1000 Euros netto bringt, arbeite ich für 2.50 die Stunde - wenn ich in der Fabrik mehr bekomme, höre ich auf damit).
Deshalb ist Geld für mich kein gutes Mass, um den Ertrag eines selbst genutzen Grundstückes zu bewerten.

Aufwand ist für mich bloss das, was ich mit Geld kaufen muss, weil ich es nicht anders beschaffen kann oder weil ich warum auch immer keine Lust dazu habe, es selber herzustellen oder zu flicken.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#76

Beitrag von Adjua » Di 18. Apr 2017, 14:34

Betriebswirtschaftliche Vollkostenrechnung hin oder her (dass ich nicht dran glaube, dass ich durch SV "spare" hab ich schon dargelegt) - was mich reizt, ist die Aussicht, auf dem kleinen eigenen Grund soviel zu erwirtschaften, dass ich gut essen kann. Und zwar nicht nur eigenes Zeug, sondern auch Getauschtes, sowie Gegen Geld Verkauftes, damit das Geld für meine Einkäufe (Futter, Saatgut ..) wieder reinkommt.

Das ist ein realistisches, im Hobbymodus irgendwann erreichbares Ziel. Wie Emil sagt, es ist ein Luxus, sich das Selbermachen leisten zu können ...

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#77

Beitrag von Gartenzwerg » Di 18. Apr 2017, 19:28

Ich persönlich finde solche aufrechnungen immer (sorry) Affig. Erstmal Verdienen nicht alle 12.50€ Netto. Und mit einem Mindeslohn von 8,50€ Brotto sieht deine Rechnung wieder ganz anders aus.
Ausserdem KANN und WILL man immer arbeiten.
Wie emil17 so schön schrieb "nach deiner Rechnung kostet es dich 9,50€ eine CD anzuhören" verzichtes du doch deswegen auch nicht darauf. Und in der Zeit würdes du eh nicht arbeiten! Es gibt ja nicht umsonst Arbeitzeiten. Oder kannst du rund um die Uhr Geld verdienen? Ich nicht.

Und ja mit einen Garten kann man Geld sparen!
Es gibt Gemüse und Kräuter die man nur einmal kaufen muß: z.B. Kartoffeln, Minze....
Man bekommt auch oft von anderen Gartenliebhaber einiges geschenkt. Saaten oder sogar Werkzeuge.

Ich finde es schade, das eine Einfache Frage, ob und wie man mit einen Garten sparen kann, über soviele Seiten vollig Zerrissen wird.
Ich mag hier schon gar nicht mehr mitlesen. Und ich denke das es der Fragensteller / in genauso geht.


MFG Jan

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#78

Beitrag von Rohana » Di 18. Apr 2017, 19:59

Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf :lala: :flag:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#79

Beitrag von Adjua » Di 18. Apr 2017, 20:47

Nun, die meisten haben festgestellt, dass sie mit dem Garten nichts sparen. Auch nicht, wenn man Produkte guter Qualität kaufen würde. Ohne die Arbeitszeit zu rechnen. Und dass das "Sparen" sich leicht als das Schönreden von Hobby entpuppt. Weiters haben wir darüber philosophiert, wie Sparen und Wirtschaften voneinander abzugrenzen sind, und ob man noch ein Selbstversorger ist, wenn man verkauft.

Lauter interessante Fragen, und meiner Meinung nach angemessener, als irgendwelche Spartipps zum Besten zu geben, die dann die Illusion aufrechterhalten, dass Selbstversorgung Geld spart.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#80

Beitrag von Hildegard » Di 18. Apr 2017, 23:37

Wenn ich richtig gelesen habe, ging es in der Ausgangsfrage ja genau...nicht nur...um eine zwar nicht erhoffte, aber doch bestätigte Desillusionierung der großen Ersparnis bei der SV im Nahrungsmittelbereich. Andere Bereiche (Reparaturen, ...) wurden ja positiv bewertet.
Spartipps und auch Anregungen zum Gemüseanbau hat sie ja trotzdem erhalten. Sie kann nun prüfen, was bei ihrer finanziellen Lage auf 30m² überhaupt möglich ist. Ein paar Dinge sind sicher sinnvoll, nur wird sie davon nicht leben können.
LG Hildegard
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