Sparen durch Selbstversorgung

Lehrling
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#61

Beitrag von Lehrling » So 16. Apr 2017, 21:56

ich finde schon, daß man durch Selbstversorgung spart, denn ich setze das von mir angebaute Obst und Gemüse nicht mit den Suoerbilligangeboten gleich, sondern schon mit hochwertiger höherpreisiger Ware vom Bauernmarkt oder Bioladen.

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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emil17
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#62

Beitrag von emil17 » So 16. Apr 2017, 22:38

Lehrling hat geschrieben:ich finde schon, daß man durch Selbstversorgung spart, denn ich setze das von mir angebaute Obst und Gemüse nicht mit den Suoerbilligangeboten gleich, sondern schon mit hochwertiger höherpreisiger Ware vom Bauernmarkt oder Bioladen.
Das ist ein Irrtum.
Was du meinst, ist, dass sich der Wert einer Ware nicht (nur) am Preis misst.
Der Preis ist ein Mass für die Gier, mit der andere das Gleiche haben wollen. Er ist keine Eigenschaft der Ware an sich.
Wenn du nur für dich selber Gemüse erzeugst, kann es dir völlig egal sein, was die gleiche Menge in gleicher Qualität am Markt kosten würde - wenn es dir den Aufwand wert ist, das selber zu machen.

Wenn du überlegst, es zu kaufen und mit der gewonnenen Zeit etwas anderes zu machen, dann ist der Marktpreis möglicherweise wichtig.

Wenn es darum geht, mit deinen Fähigkeiten und der dir zur Verfügung stehende Zeit ein notwendiges Einkommen in Geld zu erwirtschaften, dann ist der Preis sehr wichtig, denn es wäre Zeitverschwendung, 10 Stunden für etwas aufzuwenden, das man für 3 Euros kaufen kann, wenn man stattdessen eine Arbeit annehmen könnte, die 10 Euros die Stunde einbringt.

Da du nicht mit gespartem Geld wegen Kaufverzicht, sondern nur mit vorhandenem Geld einkaufen kannst, hast du auch nicht mehr gespart, wenn du der Meinung bist, deine Ware sei hochwertiger als die aus dem Supermarkt. Das ist fast immer nur ein Scheinargument, um sich sein Hobby schönzureden. Es gibt viele Gründe, sein Gemüse selber anzuziehen. Die Geldersparnis ist fast nie einer, wenn man genau rechnet. Meist ist das nur eine Ausrede vor sich selber.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Olaf
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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#63

Beitrag von Olaf » So 16. Apr 2017, 23:23

@ Emil: Deine Logik erinnert mich irgendwie an Spinoza. Ist gewöhnungsbedürftig, aber nach einigem Nachdenken dann doch oft richtig.
:daumen:
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#64

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 17. Apr 2017, 06:45

Also es gibt einen Unterschied zwischen "sparen= kein Geld ausgeben wollen/ müssen" und "wirtschaften". Zum Wirtschaften braucht man (ich nenne das immer) Spielgeld, das die Möglichkeiten freihält, die sinnvollste, oft nachhaltigste Entscheidung zu treffen. Insofern muss man tatsächlich erstmal Geld verdienen um zu sparen. Man sollte auch in der Lage sein, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu machen. Hab ich schon mal geschrieben, mein Ansatz ist, meinen Eigenbedarf abzudecken, alles was ich verschenken möchte (für mich eine Selbstverständlichkeit) muss drin sein und das was DANN über ist, verkaufe ich. DAS muss dann die Kosten komplett decken. Meinen Eierpreis rechne ich auf zwei Jahre aus, incl. Pacht für die Hühnerfläche und Anschaffungspreis für die Junghennen, Fahrkosten zum Garten und zur Mühle usw. Damit das funktioniert, braucht es eine bestimmte Wirtschaftsgröße, es gibt bei jeder Berechnung eine Bruchstelle, an der sich das Kostennutzenverhältnis umdreht. Auf meinem Hof in Mecklenburg hat das mit meiner bäuerlichen Nutztierhaltung und ein bisschen Gemüse für den Eigenbedarf wunderbar funktioniert, aber fragt nicht, was ich da "gearbeitet" ( :haha: gespielt :holy:) habe....
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#65

Beitrag von Dyrsian » Mo 17. Apr 2017, 10:07

Naja.
Also ich weiß ja nicht wie ihr anbaut, aber mein Salat kostet, direkt gesäät oder in selbstgemachte Anzuchterde gesetzt, gar nix. Saatgut kann man selber ernten, also auch umsonst.
Dünger gibts als Mist und Kompost auch für umme ...
Manches wie Gurken, wo die Samen 4,50€ kosten ist Hobby, ok, auch mein neues Wunschgewächshaus für 900€, aber es soll sich schon rechnen.
Wo man Biokartoffeln in guter Qualität für 40 Cent das Kilo bekommt, wüsste ich auch gerne.

viktualia

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#66

Beitrag von viktualia » Mo 17. Apr 2017, 10:56

ich bin neu hier, weil ich auf Selbstversorgung umsteigen mochte. Meine Motivation ist zu Sparen, denn als alleinerziehende Mutter möchte ich meinem Kind trotz wenig Geld ein gesundes Aufwachsen bieten.
Das war die Frage.
Da hab ich jetzt schon das Gefühl, dass es nicht darum ging, mit den erzeugten Sachen Geld zu verdienen um irgendeinen Ausgleich zu erwirtschaften.....
30m2.
Und wir wissen nicht, ob und wieviel Geld Rosi dafür bräuchte, zum Einkaufen zu fahren, also ob da was gespart werden kann, sei es Zeit oder Geld.
Wir wissen auch nicht, wie alt das Kind ist, ob es noch ne Buddelkiste (innerhalb der 30m2?) braucht, welchen Tee es gerne trinkt (ob überhaupt), ob es schon in die Schule geht oder sich für Bio interessiert und es Sinn machen würde, von möglichst vielen Gemüsen/Kräutern/Blumen Exemplare anzuschaffen, um "Nachhilfe" zu sparen. (Ringelblumen! Orangentagetes! Löwenmäulchen waren der Hit als ich klein war...) (Kinderfinger, die Erbsen aufpulen, schmelz....)
Wie die Möglichkeiten sind, innen was unterzubringen. (Zitronenverbene, Physalis!!!) Ob sie Zucchinis mag, bzw. das ausprobieren von Rezepten...
Bei Kindern denk ich auch gleich an das "ersparen" von Umweltgiften, wie will man das in Geld umrechnen.
(Da möcht ich auch auf meinen Post von gestern verweisen: wir sind nicht nur gewöhnt, in Geld/LeistungsBahnen zu denken, wir sind auch gewöhnt, nicht "mitzurechnen" wenn etwas aus der Rechnung rausgeschummelt wird, wie es bei der Belastung der Allgemeinheit durch Gifte so allgemeine Praxis ist....)
(Das futtern von Wildkräutern oder Baumblättern fällt bei mir auch unter "Arztkosten sparen".)

Ich nehme an, die 30m2 sind gemietet, also kommt da eher kein Apfel- oder anderes Bäumchen hin.
(Investitionen hören ja nu auch zum Sparen, irgendwie...)
(Hach, ne Schaukel als Rankgerüst für Bohnen, wenn es der Platz neben dem Beet hergibt..)
Meine beste Investition in den Garten ist ja meine Hollywoodschaukel, wüsst ich jetzt auch nicht, wie ich das rechne: Erhaltung meiner Arbeitskraft/Nerven; Aufwertung meines Gartens; "Ernte" weil ich dabei die Schönheit meiner Gestaltung geniesse; Ohrenpflege (ich lausch da immer auf das Morgen- oder Abendkonzert...).

Kartoffeln kann man, bei 30m2, auch in Säcken neben dem Beet ziehen, so man genug Erde/Kompost zum nachfüllen hat.
An der Wasserversorgung kann man auch sparen, bzw. drauflegen; rsp. durch gute/schlechte Orga Arbeitskraft anders einsetzen.
Und, fürs Kind, ne Menge "Erlebniss" einbauen!!
Spart wieder, bzw. erhöht den Wert des Ganzen.

Ich denk, dass in Rosi´s Kontext das -nicht verplempern von Zeit- ein "Sparfaktor" ist:
was mich an der ganzen Sache ja immer wieder total anfixt ist "Mehrfachnutzung", also die kleinen Kreisläufe, die ich im Laufe der Zeit so installiere. Weil die irgendwie eine tiefe Verbundenheit mit sich bringen, ich kenn mein Gelände, ich kenn die Bewohner und daraus entstehen Lösungen und das befriedigt ungemein.
Das ist auch schwerer zu erläutern als Geldsparen.

Rosi, ich hoffe, du bist "Forenfest" genug, dich durch diesen Wust zu kämpfen und noch ein paar Details beizusteuern.
Sind deine 30m2 fei zugänglich oder "öffentlich"? Was für Erde, wieviel Sonne, kannst du Kompost? Was ist drumrum? (Fotos?)
Wieviel Kinder? Kleine, oder? Groovst du auch den "Hygieneartikel selbermachen-Teil? (Lavendel!)
Wünsche frohe Ostern gehabt zu haben!

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#67

Beitrag von Peterle » Mo 17. Apr 2017, 12:01

Es gibt den Spruch "man ist, was man isst".
Schlechtes Futter, schlechte Gesundheit. Wirkt sich übrigens auch im Bregen aus.

Aber die Auswirkungen werden vom sozialen Gedanken aufgefangen, also können wir uns schlechtes Futter leisten :)
Irre aber war.

So betrachtet ist Selbstversorgung eine Zuwendung an die eigenen Gesundheit und somit in Geld nicht zu bewerten.

Gruß

Peter

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#68

Beitrag von Buchkammer » Mo 17. Apr 2017, 12:03

Ohne jetzt die letzten 7 Seiten gelesen zu haben: ich denke schon und habe die Erfahrung für mich gemacht, dass man durch die Selbstversorgung mit Nahrung, Wasser, Energie, Wissen und dem erlernen von praktischen Fertig- und Fähigkeiten eine Menge Geld sparen kann.

Sei es der Anbau von Grünzeug, das Sammeln von Nahrung oder das Fischen und vielleicht auch Jagen, vieles von der Ernte kann lange konserviert werden und einen über das Jahr hinaus versorgen. Mit Viehzeug halten kenne ich mich nicht sonderlich aus, aber ich denke dort gibt es auch und nicht nur Potenzial zum Einsparen - warum würden das sonst so viele machen?

Und erst die Beziehung zu den Tieren und Pflanzen die man anbaut oder eben hält. Wer kann das mit Geld aufrechnen? Den Geschmack, die gesunden Inhaltsstoffe, die Arbeit und Bewegung die man umsonst erhält, wenn man sich in der Natur bewegt? Aber hallo kann man mit Selbstversorgung Geld sparen - Jeder oder Jede eben nach seiner verfügbaren Zeit und Einsatzbereitschaft.
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

viktualia

Re: Sparen durch Selbstversorgung

#69

Beitrag von viktualia » Mo 17. Apr 2017, 12:38

Peter, was ist "Bregen"?

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Re: Sparen durch Selbstversorgung

#70

Beitrag von Peterle » Mo 17. Apr 2017, 14:02

viktualia hat geschrieben:Peter, was ist "Bregen"?
Hirn: klick

Gruß

Peter

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