ina maka hat geschrieben:hallo!
Dieter2 hat geschrieben:Nimmt man etwa bei zweihäusigen Arten zwei stabile, alte Sorten, die sich sehr voneinander unterscheiden, so erzeugt man dadurch häufig sogenannte Triploide oder Tetraploide Kreuzungen, sogenannte F1-Hybriden, das sind Pflanzen. bei denen durch eine Laune der Natur der Chromosomensatz nicht nur 2 mal enthalten ist, sondern 3 oder 4 mal. Äusserlich manifestiert sich dies in grandioser Lebenskraft, Wachstum, Stärke und Grösse einer Pflanze, verglichen mit ihren Biploiden Artgenossen - sofern wir es bei der Spezies im Normalfall mit Biploiden zu tun haben, was oft der Fall ist. Aber auch diese F1 Hybriden degenerieren, wie die Topsorten. Deshalb ist auch der Erhalt von alten, stabilen Sorten so wichtig. So kann man immer pendeln bei der Zucht.{
interessant!
Das hast du sehr verständlich erklärt
Ich frag mich in letzter Zeit öfters, ob es passieren kann, wenn ich meine Gemüse und Blumen einfach so "offen" abblühen lass, dass dann dabei F1-Hybriden entstehen? Oder ist das ein Ereigniss, dass in der Natur freiwillig eher nicht passiert? eben wegen dem "nimmt man zwei Sorten, die sich sehr voneinander unterscheiden" ist bei mir diese Frage aufgekommen!
"Passieren" solche F1-Hybriden auch mal per Zufall?
Oder sind sogar die meisten Kreuzungen Hybriden?
(sorry - hab da noch null Ahnung, ich hoffe, meine Fragen sind nicht allzu dumm!)
liebe Grüße!
haploid: einfacher Chromosomensatz. Moospflänzchen sind haploid und kommen damit sehr gut klar.
diploid : doppelter Chromosomensatz. Menschen haben 46 Chromosomen und sind diploid. Nur unsere Geschlechtszellen sind haploid.
(Biploid: Gibt´ s nicht. Bisexuell gibt´ s, aber das gehört nicht hierher.)
Polyploidie: Eine Form der Genommutation. Eine Genommutation ist eine Veränderung in der Zahl der Chromosomen eines Organismus.
Bei der Polyploidie liegt zumindest der dreifache Chromomosomensatz vor.
Bei Pflanzen kommt Polyploidie natürlich vor. Als Beispiel diene die Weizenreihe.
Einkorn ist diploid.
Emmer ist tetraploid. Die tetraploiden Weizen (Emmer, Khorasan, Hartweizen...) stammen vom Wild-Emmer ab, der seinerseits eine Hybride aus zwei Süßgräsern ist.
Hexaploide Weizen (Dinkel, Sommerweizen) enstanden durch die Kreuzung eines tetraploiden Weizens mit einen anderen Wildgras.
In der Gattung Triticum konnten 5 verschiedene Genome identifiziert werden, die man auch in diploiden Wildgräsern nachweisen kann.
Allgemein ist der reproduktive Artbegriff auf Pflanzen nicht immer anwendbar. Kreuzungen zwischen Varietäten und Arten kommen oft vor.
Dabei ist aber zu bedenken, dass taxonomische Zuordnungen von Menschen nach verschiedenen Kriterien erstellt sind und keineswegs richtig sein müssen. Je nach beschreibendem Systematiker können 20 oder 80 Arten zu einer Gattung gehören.
F1 bedeutet "erste Filialgeneration, erste Tochtergeneration". Diese Bezeichnung sagt nichts über den Chromosomensatz, die Artzugehörigkeit und die Verwandschaft der Parentalgeneration aus. Man wählt beliebige individuen und erklärt sie zur Parentalgeneration.
Den Heterosis-Effekt kopiere ich mal von Wiki rüber - ist dort sehr nett beschrieben:
"Heterosis-Effekt bezeichnet in der Genetik, der Pflanzenzucht und Tierzucht die besonders ausgeprägte Leistungsfähigkeit von Hybriden (Mischlingen). Von einem Heterosis-Effekt wird immer dann gesprochen, wenn die beobachtete Leistung der ersten Filial-Generation (F1) höher ist als die durchschnittliche Leistung dieser Eigenschaft bei der Parental-Generation.
Mischlinge sind besonders vital und leistungsfähig, wenn sie - so vorhanden - mit ihren reinerbigen Eltern verglichen werden. So kann der Heterosis-Effekt beispielsweise bei Getreide-Arten wie dem Mais oder Roggen sogar zur Verdopplung (und mehr) der Erträge im Vergleich zu solchen Eltern (Inzuchtlinien) führen. Hierbei sind allerdings die vorhergehenden Inzuchtdepressionen bei höheren Inzuchtgenerationen (...., I6) der Eltern zu berücksichtigen. Dementsprechend ist der Anteil der Hybridsorten in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen."
Das ist der Grund, warum bei mir nie ein Rassehund einziehen wird, sondern stets ein Mix. Der nächste Vierbeiner (in 10 Jahren oder so..)wird ein bewusst erzeugter F1-Hybrid zweier reinrassiger Eltern, ein sogenannter "Designerdog".
