Es ist keine Krankheit, die man erst hat, wenn man die Diagnose hat. Es hat nichts mit Privatpatienten zu tun, die aus lauter lange Weile mal eben zum Arzt gehen, damit sie e n d l i c h mal eine Krankheit haben.
Bei mir war es so, dass ich 42 Jahre unbemerkt mit Zöliakie gelebt habe. Ich hatte keine Bauchschmerzen usw. Ich hatte "nur" schon vom Kleinkindalter an Kalzium- und Eisenmangel, Wachstumsstörungen, Zahnschmelzdefekte... mit 27 Jahren Osteoporose.... Nie gab es eine Erklärung dafür. Bis meine Tochter sich 14 1/2 Jahre (!) mit absolut typischen Sympthomen rungequält hatte und dann endlich ein kleverer Kinderarzt mal auf die Idee "Zöliaie" kam. Dann habe auch ich mich testen lassen - und Volltreffer! Meine Mangelerscheinungen kamen daher, dass das Gluten meine Darmzotten total zerstört hatten. Der Darm hat also nicht richtig funktionieren können. (So was sieht man bei einer Darmspiegelung. Ist also keine Spinnerei.)
Diesen Samstag ist in Nürnberg "Welt-Zöliakie-Tag". Es werden, wie bei den letzten Veranstaltungen auch, wieder ein paar Tausend Teilnehmer erwartet. Zweck dieser Veranstaltung ist hauptsächlich, dass die Zöliakie in der bereiten Bevölkerung bekannter wird.
Übrigens: Es gilt der Grenzwert für Gluten in der Nahrung, die als glutenfrei gelten darf: das sind 20ppm
ppm heißt "parts per million" - also 1 Teil von einer Million oder 0,000001. Auf ein Kilogramm ist 1ppm = 0,001 g -> also sind 20ppm = 0,02 g Gluten pro kg Nahrungsmittel

