Ende der Globalisierung?

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#151

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Dez 2016, 10:23

Ich weiß ja nicht, ob ich hier noch schreiben darf, aber ich machs trotzdem...
Das Fehlen der Laktoseintoleranz hat meines Wissens nach seinen Ursprung irgendwo Um Iran/Irak herum.
Nein, nach neuesten Forschungen wohl in der eurasischen Steppe bei indoeuropäischen Hirtennomaden. Die sind in Osteuropa eingefallen (als patriarchalische Krieger mit hierarchischer Gesellschaftsstruktur; mit nur 10% eigenen Frauen, wie genetische Untersuchungen zeigen). Die zuvor hier lebenden Stämme hatten noch Laktoseintoleranz und haben wohl die Tierhaltung nur wegen Fleisch betrieben. https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... s-kam.html
Spencer führt an, dass die Gartenarbeit der einzige Weg ist mit positiver Energiebilanz. Das kann nicht sein, sonst wäre der Steinzeitmensch ausgestorben.


Das stimmt schon. Wenn der Steinzeitler sich nur vegan von seinem Garten ernährt hätte. Aber bis zur Verstädterung haben sie eben nur zu einem Teil von pflanzenerzeugender Landwirtschaft gelebt, die Jagd, Sammeln und Fischerei war immer noch ein großer Energielieferant.
Erst die Überschußgesellschaft (durch Ausschluss der Unwägbarkeiten beim Jagen und Sammeln) hat ein sesshaft werden großer Gruppen ermöglicht.
Auf Kosten der allgemeinen Gesundheit und der Umwelt, wie Du ja selbst weiter oben bemerkt hast:
Diese Nahrung war am leichtesten zu beschaffen und bot den grössten Nutzen im Vergleich zum Aufwand. Skelettfunde aus diesen Zeiten weisen nach, dass der Mensch zu dieser Zeit relativ alt wurde und sich einer grossen Gesundheit erfreute.
Der von Spencer gelobte Garten ist in dieser Form nur eine Lösung für die Familie oder große Gruppe.
Bitte die Begriffe etwas konkretisieren. "Garten" ist etwas anderes als der "Familienlandsitz", da er nicht bloß Gemüsegarten und Obst umfaßt.
Eine umliegende Stadt dürfte diese Bilanz wieder versauen
Das ist richtig. Die muß von den Überschüssen leben, die die "Bauern" erzeugen (freiwillig oder gezwungenermaßen).
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#152

Beitrag von Peterle » Di 6. Dez 2016, 10:54

Hallo Thomas,

warum solltes du hier nichts mehr schreiben?
Vielen Dank auch für deine Korrekturen.

Gruß

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#153

Beitrag von Peterle » Di 6. Dez 2016, 12:07

Thomas/V. hat geschrieben:
Spencer führt an, dass die Gartenarbeit der einzige Weg ist mit positiver Energiebilanz. Das kann nicht sein, sonst wäre der Steinzeitmensch ausgestorben.


Das stimmt schon. Wenn der Steinzeitler sich nur vegan von seinem Garten ernährt hätte. Aber bis zur Verstädterung haben sie eben nur zu einem Teil von pflanzenerzeugender Landwirtschaft gelebt, die Jagd, Sammeln und Fischerei war immer noch ein großer Energielieferant.
Wenn wir das Thema dieses Threats nicht ganz aus den Augen verlieren wollen, dann ist das eben nicht so.
Es müssen mehr Dinge berücksichtigt werden als nur der Idealzustand zur Erzeugung von (Zusatz-)nahrung für eine Kleinfamilie.
Und irgendwo waren wir uns einig, dass wir möglichst nicht auf das Niveau 1950 zurück fallen wollten (das wäre die 2000W Gesellschaft Schweiz), weil man das keinem übermitteln kann.

Gruesse

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#154

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Dez 2016, 12:37

warum solltes du hier nichts mehr schreiben?
Weil sich manche User von meinen Beiträgen in belästigt fühlen.
Vielleicht sollte ich immer einen Disclaimer drüber schreiben."Vorsicht, dieser Beitrag könnte auf manche User verstörend wirken!" ;)
Und irgendwo waren wir uns einig, dass wir möglichst nicht auf das Niveau 1950 zurück fallen wollten
Nö, ich sehe es als Notwendigkeit an, erstmal auf dieses Niveau zurück zu fahren. Wobei das natürlich langfristig auch nicht haltbar sein wird, wenn man nachhaltig über 10 000e Jahre leben will.
weil man das keinem übermitteln kann.
Das ist allerdings wahr. Den meisten Leuten wird man noch nicht mal vermitteln können, das sie sich mit dem Niveau von, sagen wir mal, 1990 begnügen sollen...
Kein PC, Internet, Handy, Billigfraß, SUV und Thailandurlaub? Gräßliche Vorstellung :ua: :platt:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#155

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 6. Dez 2016, 13:37

Thomas/V. hat geschrieben: Vielleicht sollte ich immer einen Disclaimer drüber schreiben."Vorsicht, dieser Beitrag könnte auf manche User verstörend wirken!" ;)
korrekt muss das heißen: "Teile dieses Beitrags könnten manche User verunsichern" :duckundweg:

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Re: Ende der Globalisierung?

#156

Beitrag von Buchkammer » Di 6. Dez 2016, 14:42

Peterle hat geschrieben:... Es werden tolle Möglichkeiten aufgezeigt, wie man aus dieser Miesere wieder herauskommen könnte. Da wäre zum Beispiel die Aquaponik als Lösung im kleinen wie im Großen. Da wären Terra Preta und Biokohle für den Boden. Da wäre Sonnenenergie als Ersatz für fossile Brennstoffe und Wasserstoff als Speicher. Wege scheint es also zu geben, lokal ebenso wie global, packen wir es an?
Kurz: Geschlossene, dezentrale, nachhaltige und natürliche Kreisläufe sollten wie Pilze aus dem Boden schießen. Bleibt aber immer noch das Problem, dass wir momentan zu viele auf dem Erdenball sind. :hmm:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Ende der Globalisierung?

#157

Beitrag von Rohana » Di 6. Dez 2016, 15:36

Buchkammer hat geschrieben:Bleibt aber immer noch das Problem, dass wir momentan zu viele auf dem Erdenball sind. :hmm:
Das wollte ich auch grade anführen. Selbst wenn der Trend nicht zum Zweithändi ginge und wir alle ganz bescheiden und demütig leben würden, müsste doch eine *steigende* Anzahl der Bevölkerung versorgt werden. Abgesehen davon wird es schwierig, gleichzeitig höheren oder zumindest gleichbleibenden Ertrag bei besserer Flächeneffizienz, weniger Energiebedarf, ohne Tierhaltung und ohne Mineraldünger zu haben (das waren doch so ungefähr die Punkte die immer wieder aufgeführt werden, oder?), steigende Bedarfe hin oder her.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Ende der Globalisierung?

#158

Beitrag von Peterle » Di 6. Dez 2016, 16:06

Ich habe nichts gegen Tierhaltung (im Gegenteil) und auch nichts gegen Mineraldünger.
Die 2000 W Gesellschaft halte ich zur Zeit für einen interessanten Konstrukt, aber nicht durchsetzbar ohne Not.

Gruß

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#159

Beitrag von henmen » Di 6. Dez 2016, 18:12

Hi Rohana,

viele industrielle Landwirtschaftsbetriebe gehen ihrer Aufgaben, beginnend mit Liebig mit einer technokratischen Denk- und Arbeitsweise an. Sie betrachten ihren Boden, ihre Pflanzen, ihre Tiere, ... jeweils nicht als Teil eines komplexen Systems, sondern so als hätten sie es mit einzelnen Montageteilen in einer Fabrik zu tun, Dinge die man beliebig mit gezielten technischen oder chemischen Eingriffen dirigieren und oder manipulieren kann - zum schnellen wachsen, zum mehr Eier legen, zu sonst was. Deshalb gibt es Kunstdünger, Legebaterien, Monokulturen, ... Eine ganzheitliche Landwirtschaft orientiert sich im Gegensatz dazu an den vernetzten Kreisläufen in der Natur und versucht ein Maximum an Vielfalt und sich gegenseitig unterstützenden Systeme auf Basis eines immer besser werdenden humusreichen Bodens aufzubauen und zu nutzen. Und - da alle natürlichen Ökosysteme Pflanzen "und" Tiere haben, funktioniert kein natürliches Ökosystem und auch keine nachhaltige Landwirtschaft, nur mit Pflanzen oder nur mit Tieren.

Aber das was Dank Joel Salatin an seiner grasbasierten, symbiotischen Landwirtschaft neu ist, dass dieses System inzwischen sehr viel mehr Menschen gleichzeitig nachhaltiger, gesünder und auch preiswerter ernähren kann, als die industrielle Landwirtschaft dazu in der Lage ist.

In diesem Sinne. Gruß

Henmen
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

Wildmohn

Re: Ende der Globalisierung?

#160

Beitrag von Wildmohn » Di 6. Dez 2016, 19:56

@hemmen:
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, vielen Dank dafür.

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