"Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

Benutzer 72 gelöscht

Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#71

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 24. Nov 2016, 10:37

Es gab mal eine Zeit, da war Religion die oberste Instanz - inzwischen ist es so weit, dass sie sogar ignoriert werden muss, um selber "politisch korrekt" zu sein - ???

was für ein Wertewandel....... :pfeif: :pfeif:

(aber wehe, man tut etwas, was "der Wirtschaft" schadet!!)

*******************

Es gibt Menschen, die sehen Unterschiede zwischen Mensch und Tier und Pflanze und Bakterien.

Und wenn alle ehrlich wären: auch Fleischesser sehen diese Unterschiede irgendwie, denn es werden wohl nirgends Menschen gegessen - also ist da ein Unterschied.

Man muss manchmal wirklich weiter schaun als bis - :ohm:

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Peterle
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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#72

Beitrag von Peterle » Do 24. Nov 2016, 10:55

ina maka hat geschrieben:Es gab mal eine Zeit, da war Religion die oberste Instanz - inzwischen ist es so weit, dass sie sogar ignoriert werden muss, um selber "politisch korrekt" zu sein - ???

was für ein Wertewandel....... :pfeif: :pfeif:

..

Es gab auch mal eine Zeit, da wurden alte, gebrechliche und/oder Kranke in Notzeiten hinter dem nächsten Baum ausgesetzt und der Stamm zog weiter.
Schön das wir uns entwickeln.. oder?

Gruß

Peter

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#73

Beitrag von Thomas/V. » Do 24. Nov 2016, 10:57

Es gab mal eine Zeit, da war Religion die oberste Instanz
Nö, es wurde "uns" nur von deren Erfindern eingeredet.
inzwischen ist es so weit, dass sie sogar ignoriert werden muss, um selber "politisch korrekt" zu sein -
Nö, um selbst denken zu können und nicht das zu denken, was andere mit ihrer vermeintlichen Autorität als "richtig" verkaufen.
auch Fleischesser sehen diese Unterschiede irgendwie, denn es werden wohl nirgends Menschen gegessen - also ist da ein Unterschied.
Ein Unterschied besteht zwischen Angehörigen der eigenen Art/Gruppe und "allen anderen". Das ist weit verbreitet im Tierreich, das Angehörige der eigenen Art normalerweise nicht auf dem Speiseplan stehen. Hat aber nichts mit irgendeiner Moral zu tun, sondern ist einfach sinnvoll zum Überleben der eigenen Art/Gruppe.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#74

Beitrag von Thomas/V. » Do 24. Nov 2016, 11:04

Peterle hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:Es gab mal eine Zeit, da war Religion die oberste Instanz - inzwischen ist es so weit, dass sie sogar ignoriert werden muss, um selber "politisch korrekt" zu sein - ???

was für ein Wertewandel....... :pfeif: :pfeif:

..

Es gab auch mal eine Zeit, da wurden alte, gebrechliche und/oder Kranke in Notzeiten hinter dem nächsten Baum ausgesetzt und der Stamm zog weiter.
Schön das wir uns entwickeln.. oder?

Gruß

Peter
Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtig...
Wenn ein Kranker/Alter ect. nicht mehr mit kann und die anderen ihn auch nicht mitnehmen können, dann kann es genauso gut sein, das sich der Betreffende freiwillig "zum Sterben in den Wald begibt", um den anderen nicht zur Last zu fallen, weil er es akkzeptiert, das seine Zeit um ist.
Ich weiß nicht, ob das" Weiterleben um jeden Preis" (den dann die anderen bezahlen müssen) unbedingt etwas positives sein muß...

Aber das ist eigentlich nun schon recht weit weg vom Thema...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#75

Beitrag von Peterle » Do 24. Nov 2016, 11:18

@Thomas/V

auch wenn es sicherlich freiwillige gab, so gab es vermutlich auch welche, für die die Entscheidung getroffen werden musste.
Dies wiederum bedeutet, das meine Aussage in sich völlig korrekt war.

Weiterhin ist es heute bei meist sesshaften Gewohnheiten nicht üblich, Kranke wegen mangelnder Mobilität oder sonstiger Nützlichkeit zu "entsorgen". Demzufolge ist das eine Entwicklung.
Eine Wertung dessen kann ich meinem Geschreibsel auch nicht entnehmen. Auch dann nicht, wenn ich deine optische Verknüpfung Alt _und_ Krank übernehme, was ich aber in meinem Post nicht getan habe :)

Grüsse

Peter

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#76

Beitrag von Thomas/V. » Do 24. Nov 2016, 12:23

Eine Wertung dessen kann ich meinem Geschreibsel auch nicht entnehmen.
Gut. Dann sind wir uns einig. Ich antwortete darauf nur, weil mit diesen Beispielen ("alte/kranke werden im Wald ausgesetzt") viel zu oft eine Wertung verbunden ist nach dem Motto: "Wir (die "westlich-zivilisierten") sind die besseren Menschen".
Auch der Begriff "entwickelt" wird allzuoft als Synonym für etwas moralisch" höher" Stehendes benutzt im Sinne von Wertung gut/schlecht.
"Schlecht" ist, wer noch Fleisch ist (also sozusagen ein "Wilder", der bekehrt werden muß), "gut" ist, wer sich "weiterentwickelt" hat, und keines mehr ißt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#77

Beitrag von der.Lhagpa » Do 24. Nov 2016, 12:29

Peterle hat geschrieben:In diesem Zusammenhang vielleicht ganz interessant
Nicht nur für den Neandertaler, auch schon für seine Vorfahren gilt: Ohne den enormen Fleischkonsum wäre das enorme Hirnwachstum und damit die Entwicklung des Menschen so nicht möglich gewesen. Das im Verhältnis zur Körpermasse überproportional große Hirn ist stoffwechselphysiologisch gesehen ein „teures Gewebe“. → Expensive tissue hypothesis. Nur durch die hoch konzentrierten und energetisch höherwertigen tierischen Fette und Proteine konnte ein so großes Hirn gebildet und versorgt werden, das einen großen Teil des täglichen Kalorienbedarfs für seine Versorgung beanspruchte.2 Wahrscheinlich hat auch der Feuergebrauch dabei eine große Rolle gespielt, da erst durch das → Garen das Verdauungssystem entlastet und das Fleisch somit bekömmlicher wurde.
Quelle:
http://www.steinzeitwissen.de/mittelpal ... /ernahrung


Gruß

Peter
Das heisst im Umkehrschluss für Vegetarier/Veganer? :hmm:

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#78

Beitrag von emil17 » Do 24. Nov 2016, 12:54

Ich halte es für einen Fortschritt, dass wir die Ernährungssicherheit in unserer Gesellschaft so weit gebracht haben, dass sich die Frage des Aussetzens unproduktiver Leute nicht mehr stellt.
Nun dürfte die Sache mit den Nahrungsmitteln auch noch nachhaltig und umweltverträglich werden.
Aber Geiz frisst Hirn gilt offenbar auch hier.

Ach ja, Entwicklung im Sinne von Evolution ist nicht umkehrbar und nicht zielgerichtet. Ganz im Gegenteil zur Entwicklung von technischen Apparaten.

Um das Thema nicht ganz zu vergessen: Durch seine Ernährungsweise allein wird keiner zum besseren Menschen, und durch die Erziehung oder Bekehrung anderer zu seiner Art selig zu werden auch nicht.

Die Sehnsucht zur Wurst ist offenbar allen Menschen gegeben. Deshalb sehen viele Veganprodukte wie Fleischprodukte aus. Dass ein Schlachter mit seinen Fleischwaren eine Gemüseplatte oder einen Früchtekorb zu imitieren versucht, habe ich hingegen noch nie gesehen.

@Peter: Fleisch wird durch Erhitzen nicht leichter verdaulich, wie dir jeder zähe Braten leicht verrät. Es ist sogar nachteilig, weil dadurch leicht schädliche Produkte aus dem Feuer (Teer, Acrylamid usw.) in die Nahrung geraten können. Der grosse Vorteil liegt darin, dass es besser schmeckt und dass man damit Krankheitserreger wie Trichinen los werden kann. Ausserdem wird es etwas haltbarer.
Pflanzenkost, muss hingegen durch mechanisches Zerkleinern und Kochen aufgeschlossen werden, damit wir sie verdauen können. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ohne die Beherrschung des Feuers - was dann wieder Dinge wie die Herstellung von Kochtöpfen einschliesst - wäre Ackerbau sinnlos.
Die Sache mit dem teuren Gewebe muss wieder im Zusammenhang mit dem Nahrungserwerb und dem Verhalten gesehen werden.
Einmal brauchen Pflanzenfresser viel länger zur Futteraufnahme. Intelligenz ist weniger gefragt, weil die Nahrung nicht überlistet und gefangen werden muss. Deswegen sind Tiere, welche grosse Mengen schlechtes Futter fressen, das aber leicht verfügbar ist (Grasfresser) nicht zwingend mit einem grossen Gehirn ausgerüstet.
Die meisten Raubtiere haben sehr hohe Körperleistungen und ein kräftiges Gebiss. Der Mensch hat einen anderen Weg eingeschlagen: Gebrauch von Werkzeugen und Intelligenz statt überlegener Geschwindigkeit oder Körperkraft, sowie der Einsatz von Fremdenergie (Feuer, heute Maschinen). Es gibt wie immer in der Biologie mehrere Wege zum Ziel und diese Hypothese, die unseren Körperbau und unsere Ernährungweise beschreibt, ist nur eine von mehreren Möglichkeiten. Ebenso dürfte die Tatsache, dass man mit einem grossen Gehirn und flexiblem Verhalten neue Lebensräume erschliessen kann, ein Nebeneffekt der Evolution gewesen sein, dem aber unser Erfolg zu verdanken ist.
Ein Gegenbeispiel dazu sind unsere Hühner. Die Physiologie dieser Tiere leistet viel mehr als unsere, denn so viel teure Eier zu legen ist eine für Tiere dieser Grösse ungeheure Leistung. Auch Hühner töten Tiere (z.B. Engerlinge), aber sie müssen sie nicht braten, bevor sie sie essen. Auch hier ist ersichtlich, dass die Leistung nur aufrechterhalten werden kann, wenn genug hochwertiges Futter zur Verfügung steht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#79

Beitrag von Lehrling » Do 24. Nov 2016, 13:41

Alte und Kranke sind längst ein Wirtschaftsfaktor, an dem mächtig verdient wird.und für wen die 24- Stunden-Pampers für Senioren wirklich ein Gewinn ist :hmm:
hier haben die Raubtiergehirne vermutlich erkannt, daß sie mit Geld für die Erhaltung der Alten und Kranken letztlich viel mehr Fleisch kaufen können als mit einfach aussetzen oder selbstverwerten.

Was übrigens die Menschen der Steinzeit und lange danach noch den heutigen voraus hatten, und ich sehe das als Gewinn an: sie haben die Tiere gejagt und selbst getötet und ausgenommen usw.
Wenn das heute noch die Regel und die Notwendigkeit wäre, ginge der Fleischkonsum vermutlich drastisch zurück, die Massentierhaltung unter schlechten Bedingungen ebenfalls mit allem, was sich da anschließt.

liebe Grüße
Lehrling
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Re: "Die Veggie-Wurst hat einen Haken"

#80

Beitrag von Rati » Do 24. Nov 2016, 14:26

Lehrling hat geschrieben:... sie haben die Tiere gejagt und selbst getötet und ausgenommen usw.
Wenn das heute noch die Regel und die Notwendigkeit wäre, ginge der Fleischkonsum vermutlich drastisch zurück, die Massentierhaltung unter schlechten Bedingungen ebenfalls mit allem, was sich da anschließt...
na ja, vor allem gängen die Wildbestände drastisch zurück, mit allem negative was sich daran anschließt. :kaffee:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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