Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Jo... und passend dazu: "Bis zu 90% der Abwasserkanäle undicht" - da wundert einen ja nix mehr. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/i ... 46444.html
(der Artikel ist von 2009 und ich frage mich ob mittlerweile mal irgendwas mit dieser Erkenntnis getan wurde?)
(der Artikel ist von 2009 und ich frage mich ob mittlerweile mal irgendwas mit dieser Erkenntnis getan wurde?)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
sinnvollerweise befinden sich die Einzugsgebiete zur Trinkwassergewinnung aber meistens nicht im Bereich bebauter Flächen, das lässt schon gewisse Rückschlüsse auf die Ursache der Nitratbelastung zu...Rohana hat geschrieben:Jo... und passend dazu: "Bis zu 90% der Abwasserkanäle undicht" - da wundert einen ja nix mehr.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Was für Schlüsse lässt das denn für dich zu?
Ich habe diese Karten ja schon mehrfach verlinkt:
Nitratbelastung:
http://www.lebensraumwasser.com/wp-cont ... mage21.jpg
Viehbestand:
http://www.agrarheute.com/sites/default ... chwein.jpg
Eine nennenswerte Überlappung gibt es eigentlich nur im Nordwesten.
In Bayern und BW haben wir gerade da, wo das meiste Vieh steht, kaum Problem.
Hohe Belastungen gibt es hauptsächlich in Regionen mit viel Sonderkulturen wie Gemüse, wo mir Mineraldünger gearbeitet wird und wo
kaum Vieh steht, weil die Flächenkosten zu hoch sind.
Auch in Neufünfland sind die Überschneidungen gering.
Und im Nordwesten sind es oft Waldgebiete mit Sandböden, die besonders viel Nitrat im Grundwasser haben.
Ich habe diese Karten ja schon mehrfach verlinkt:
Nitratbelastung:
http://www.lebensraumwasser.com/wp-cont ... mage21.jpg
Viehbestand:
http://www.agrarheute.com/sites/default ... chwein.jpg
Eine nennenswerte Überlappung gibt es eigentlich nur im Nordwesten.
In Bayern und BW haben wir gerade da, wo das meiste Vieh steht, kaum Problem.
Hohe Belastungen gibt es hauptsächlich in Regionen mit viel Sonderkulturen wie Gemüse, wo mir Mineraldünger gearbeitet wird und wo
kaum Vieh steht, weil die Flächenkosten zu hoch sind.
Auch in Neufünfland sind die Überschneidungen gering.
Und im Nordwesten sind es oft Waldgebiete mit Sandböden, die besonders viel Nitrat im Grundwasser haben.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hi Manfred,
interessante Karten -, aber wenn die Theorie zuträfe, dass defekte Abwasserleitungen für die Nitratbelastung im Grundwasser verantwortlich sein sollen, müsste es ja einen erkennbaren Zusammenhang zwischen Ballungsräumen und Nitratbelastung geben - den sehe ich aber noch weniger, wie zwischen Viehbestand und Nitratbelastung.
Und das, obwohl die Abwässer, die nicht durch defekte Rohre ins Grundwasser sickern, über die Kläranlagen zu Klärschlamm verdichtet, fast zur Hälfte ebenfalls auf den Äckern landen
Ausserdem stellt sich immer auch die Frage, wer welche Information zu welchem Zweck sammelt und veröffentlicht. Hier z.B. eine Variante mit etwas anderen Ergebnissen http://www.vsr-gewaesserschutz.de/15.html
Dazu kommt, und das macht diesen Vergleich über die Regionen ziemlich sinnlos, dass unterschiedliche Bodenarten und geologische Verhältnisse selbstverständlich zu sehr unterschiedlichem Nitratgehalt im Grundwasser führt, bezogen auf die gleiche Zufuhr von oben.
Dieses Argument mit den defekten Abwasserrohren klingt für mich so, als würde man strengere Abgasgrenzwerte für Autos mit dem Hinweis aUf die Luftverschmutzung durch Raucher in Frage stellen.
Gruß
frodo
interessante Karten -, aber wenn die Theorie zuträfe, dass defekte Abwasserleitungen für die Nitratbelastung im Grundwasser verantwortlich sein sollen, müsste es ja einen erkennbaren Zusammenhang zwischen Ballungsräumen und Nitratbelastung geben - den sehe ich aber noch weniger, wie zwischen Viehbestand und Nitratbelastung.
Und das, obwohl die Abwässer, die nicht durch defekte Rohre ins Grundwasser sickern, über die Kläranlagen zu Klärschlamm verdichtet, fast zur Hälfte ebenfalls auf den Äckern landen

Ausserdem stellt sich immer auch die Frage, wer welche Information zu welchem Zweck sammelt und veröffentlicht. Hier z.B. eine Variante mit etwas anderen Ergebnissen http://www.vsr-gewaesserschutz.de/15.html
Dazu kommt, und das macht diesen Vergleich über die Regionen ziemlich sinnlos, dass unterschiedliche Bodenarten und geologische Verhältnisse selbstverständlich zu sehr unterschiedlichem Nitratgehalt im Grundwasser führt, bezogen auf die gleiche Zufuhr von oben.
Dieses Argument mit den defekten Abwasserrohren klingt für mich so, als würde man strengere Abgasgrenzwerte für Autos mit dem Hinweis aUf die Luftverschmutzung durch Raucher in Frage stellen.
Gruß
frodo
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Du vergisst, dass in D nicht flächendeckend gemessen wird.
Das ist ja auch eines der Probleme bei der ganzen EU-Klage-Geschichte und wird in Fachkreisen immer wieder reklamiert.
In anderen Ländern wird jeder kleine private Trinkwasserbrunnen erfasst. Dann ist der Anteil derer mit Nitratbelastung natürlich viel kleiner.
In D werden nur die größeren Brunnen erfasst und bei bekannt höheren Nitratwerten besonders häufig und in räumlicher Dichte gemessen.
Zudem ist es so, dass die Belastung bei den meisten betroffenen Brunnen stabil bis rückläufig ist. Nur bei einem kleinen Bruchteil steigen die Werte an.
Ich habe das Ministerium angeschrieben und um Datenmaterial gebeten. Ich erhielt aber, wie auch die anfragenden Fachjournalisten der Agrarpresse, keine Antwort.
Dabei sollte es ja keinerlei Problem sein, die Standorte aller erfassten Trinkwasserbrunnen, die Standorte aller bei den Angaben berücksichtigen Brunnen und die zugehörigen Messdaten der letzten 10 bis 20 Jahre zu veröffentlichen.
Das ist ja auch eines der Probleme bei der ganzen EU-Klage-Geschichte und wird in Fachkreisen immer wieder reklamiert.
In anderen Ländern wird jeder kleine private Trinkwasserbrunnen erfasst. Dann ist der Anteil derer mit Nitratbelastung natürlich viel kleiner.
In D werden nur die größeren Brunnen erfasst und bei bekannt höheren Nitratwerten besonders häufig und in räumlicher Dichte gemessen.
Zudem ist es so, dass die Belastung bei den meisten betroffenen Brunnen stabil bis rückläufig ist. Nur bei einem kleinen Bruchteil steigen die Werte an.
Ich habe das Ministerium angeschrieben und um Datenmaterial gebeten. Ich erhielt aber, wie auch die anfragenden Fachjournalisten der Agrarpresse, keine Antwort.
Dabei sollte es ja keinerlei Problem sein, die Standorte aller erfassten Trinkwasserbrunnen, die Standorte aller bei den Angaben berücksichtigen Brunnen und die zugehörigen Messdaten der letzten 10 bis 20 Jahre zu veröffentlichen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nachtrag: Vielen Dank für die Link.
Da sind viele Flächen gar nicht mehr rot und von denen sind nochmal viele rot, weil gerade mal 1/5 der Brunnen in der Region betroffen ist.
Außerdem verschiebt sich das Bild noch stärker weg von den Gebieten mit intensiver Tierhaltung. Im Nordosten z.B. gibt es ja kaum noch Tierhaltung.
Ich hätte gerne eine Karte, wo wirklich nur die betroffenen Brunnen eingezeichnet sind, mit ihrem jeweiligen Einzugsgebiet.
Die würde sich aber vermutlich nicht mehr zur Stimmungsmache eignen, weil ganz schnell klar wäre, dass man jeden Brunnen einzeln ansehen und den jeweiligen Ursachen auf den Grund gehen muss.
Da sind viele Flächen gar nicht mehr rot und von denen sind nochmal viele rot, weil gerade mal 1/5 der Brunnen in der Region betroffen ist.
Außerdem verschiebt sich das Bild noch stärker weg von den Gebieten mit intensiver Tierhaltung. Im Nordosten z.B. gibt es ja kaum noch Tierhaltung.
Ich hätte gerne eine Karte, wo wirklich nur die betroffenen Brunnen eingezeichnet sind, mit ihrem jeweiligen Einzugsgebiet.
Die würde sich aber vermutlich nicht mehr zur Stimmungsmache eignen, weil ganz schnell klar wäre, dass man jeden Brunnen einzeln ansehen und den jeweiligen Ursachen auf den Grund gehen muss.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hier habe ich noch eine Karte gefunden, vom Niederrhein, wo einzelne Brunnen eingezeichnet sind.
Das gibt ein viel realistischeres Bild, wie die Situation in der Flächendimension aussieht und wie kleinräumig belastete und unbelastete Brunnen teilweise nebeneinander liegen.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ni ... -1.5453941
Das gibt ein viel realistischeres Bild, wie die Situation in der Flächendimension aussieht und wie kleinräumig belastete und unbelastete Brunnen teilweise nebeneinander liegen.
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ni ... -1.5453941
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Noch eine Karte mit einzelnen Brunnen aus Hessen:
http://www.hlnug.de/themen/wasser/grund ... asser.html
http://www.hlnug.de/themen/wasser/grund ... asser.html
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Bayern:
Keine Karte mit einzelnen Brunnen, aber mit prozentualen Angaben für die jeweilige Region:
http://www.lfu.bayern.de/wasser/grundwa ... z_2014.pdf
In Ober- und Niederbayern mit jeweils intensiven Rinderhaltung liegt der Anteil der Grenzwertüberschreitungen um 1%.
Im der eher viehschwachen Ackerbauregion Unterfranken sind es fast 17%.
Keine Karte mit einzelnen Brunnen, aber mit prozentualen Angaben für die jeweilige Region:
http://www.lfu.bayern.de/wasser/grundwa ... z_2014.pdf
In Ober- und Niederbayern mit jeweils intensiven Rinderhaltung liegt der Anteil der Grenzwertüberschreitungen um 1%.
Im der eher viehschwachen Ackerbauregion Unterfranken sind es fast 17%.