Musik im Ohr

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Olaf
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Re: Musik im Ohr

#561

Beitrag von Olaf » Fr 4. Nov 2016, 22:25

Sie entscheiden sich grad zwischen Maries letztem Tanz, Tom pettys sky of blue, paranoid und noch mehr Zeug.
Tom petty ists geworden, ich muss mitsingen, without a clue.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Olaf
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Re: Musik im Ohr

#562

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 00:22

OK, ich lad noch das Bild, was wir für das beste des Tages befunden haben hoch, meine olle Chinesenkamera:
k-5_mixer.jpg
k-5_mixer.jpg (72.55 KiB) 2307 mal betrachtet
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Buchkammer
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Re: Musik im Ohr

#563

Beitrag von Buchkammer » Sa 5. Nov 2016, 11:13

Was für ein schönes Mischpult. Da gibt es doch bestimmt einen Ausgang für eine Aufnahme, die man sich dann mal auf einer Videoplattform anhören könnte? :pfeif:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Olaf
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Re: Musik im Ohr

#564

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 13:19

Haha! Ne, da sind die Jungs eigen, Cristina auch. Verständlich für mich. Es gäbe Aufnahmen von ihrer letzten Band, aber seit die geplatzt ist, ruhen die im digitalen Datennirvana.
Es ist nämlich so: Nachbar Micha hat ein semiprofessionellen Tonstudio, der hat da mehrere zehntausend Euro investiert, denke ich. (Wenn jemand Bedarf hat, der macht echt gute Preise, aber geschenkt gibs das nun auch wieder nicht. Dafür schlägt er sich aber auch Nächte um die Ohren, um aus Scheiße Bonbons zu machen...)
Das interessanteste ist die schallfreie Kabine. Wenn man, also ich zumindest, da reingeht und was spricht, wird mir schwindelig, weil man keinerlei Echo hat. Komisch, wie die Sinne alle so zueinander kommen. Da kriegste denn über Kopfhörer eingespielt, wozu man singen soll, und natürlich auch den eigenen Singsang, in seiner brutalen (Un-)Sauberkeit. Vorn haste nen Fenster zum master of desaster hin. Paar Mal war ich dabei: Die haben da z.B. glaub ich Zombie eingespielt. MIcha nimmt da tatsächlich einen Originalmitschnitt (also von der Coverband), blendet das dem Trommler ein, über Kopfhörer, und der muss mittrommeln. Auf den Track muss dann der Basser spielen, dann die Gitarren, nacheinander, dann wird draufgesungen, ggf. auch nacheinander.
Das hat große Vorteile: Cristina hat ja die ganz harte Packung: Bass spielen und singen ist meiner Meinung nach die härteste Kombi, also Gitarre spielen und singen oder trommeln und singen ist entschieden einfacher. Aber so hatte sie ihren Basstrack ja schon. Einzig, in der Scheiß-Kabine verkrampft man sich als Amateur.
Kurzer Abschwenk: Wenn man jetzt so Schlagerkacke singen würde, würde Micha vorab einen Track mit Keyboard machen, der kann das spielen, und die Stimme durch den Vocoder jagen, der Rechner biegt die Stimme dann am Keyboard orientiert grade. Das geht auch in Echtzeit übrigens. Weils dann aber zu steril klingt, gibts dann aber noch nen Regler für humanizing, da werden dann vom Rechner wieder kleine Fehler, zeit- und tonlagenmäßig, eingebaut.
Nun geht das aber bei nem Song mit irischem Touch nicht, wie bei der meisten ehrlichen Musik, der Vocoder macht die netten "Jodler" natürlich platt.
Cristina hat also sehr sauber, aber irgendwie steril gesungen.
Ob ich das mal ne Oktave tiefer singen könnte, wenn ich hier schon dumm rumstünde?
Hab dann also in der Scheißkabine, Cristinas Singsang auf dem Kopfhörer, das auch noch mal gesungen. Irgendwann winkte der Meister ab. "Einmal haste halbwegs brauchbar gesungen, das reicht mir!"
Dann....also Micha hat da drei Monitore, 2 24zöller stehen nebeneinander, da siehste alle Tonspuren, und wenn er es ablaufen lässt läuft da ein senkrechter Strich mit....also das brauchbare rauskopiert und in alle Refrains reinkopiert, dem Rechner dabei noch gesagt, dass er das bitte noch etwas synchronisieren möchte. Vorher hat er noch Höhen oder Tiefen oder was weis ich weggenommen, zum Schluss hört man jedenfalls nicht, dass da nen zweiter singt, aber Cristinas Stimme klingt satter.
Cristina war trotzdem nicht ganz glücklich damit, aber, zum einen, Wunder kann Micha nun doch auch nicht vollbringen, knapp davor ist er allerdings, zum andern hab ich gesagt, wenn Du nicht zufrieden bist, hör Dir "live in Chile" https://www.youtube.com/watch?v=-mBtlBKqfiw an, und Du wirst feststellen, dass Du ein Goldkehlchen bist! Das singst Du live besser! (Also zum Ende hin hat die Dolores O'Riordan sich aber eingekriegt und der Mixer war wohl auch vom Klo zurück.)
So, und damit ist jetzt denk ich ausreichend geklärt, warum es garantiert keine WZ-Livemitschnitte gibt (wenngleich Ringo wirklich richtig gut singt), die Latte ist zu hoch gelegt, und auch mixen eine Kunst.
Zum andern können uns Studioaufnahmen nur noch bedingt beeindrucken, aber Leute, die ad hoc einfach so RICHTIG gut singen können um so mehr. Irgendwie ist das Leben doch nicht fair, oder????
LG
OLaf
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Re: Musik im Ohr

#565

Beitrag von elli » Sa 5. Nov 2016, 16:00

Was sollen denn dann die Leute sagen, die KEINEN Ton oder nur jeden 10. treffen, und so gerne singen würden, aber sich nicht mehr trauen? Davon kenne ich einige und weiß, was sie leiden. Davon habe ich einige als Studenten kennengelernt und war voller Bewunderung über ihre Ausdauer, ihr Vertrauen, ihren Mut, ungewohnte Wege zu gehen. Die haben es richtig schwer! Auch wenn ihr Ziel nur das Mitsingen im Freundeskreis, Familie oder Kirchengemeinde ist.

@ Olaf Bei uns "normal" hörenden gehört oft schon ziemlich viel Arbeit dazu, das Singen zu verbessern. Ich rede jetzt vor allem von klassischem Gesang, aber manche/r würde auch gern bei Pop, Jazz, Musical, Folk über mehr Höhe, Tiefe, Kraft verfügen, und das geht nur mit vernünftiger Anleitung und üben, üben, üben.

Also, "fair" ist auch nicht, dass ich in meinem Leben so viel Geld für Unterricht ausgegeben habe, und trotzdem vermutlich nur für die wenigsten Konzerte Geld bekommen habe. Aber: es tut mir keine Mark leid, weil es mein Leben so bereichert hat, für mich und andere zu singen, tolle Menschen zu treffen, und ganz viel verschiedene Vokalmusik auszuprobieren. Und wenn ich Dich so erlebe beim Singen, denke ich, dass es Dir genauso geht. Also jammere nicht, sondern nimm Unterricht, wenn Du nicht zufrieden bist ;)

Ich freue mich schon auf nächstes Jahr Damstock!

Olaf
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Re: Musik im Ohr

#566

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 17:25

Es tut mir ja ein bisschen Leid, dass wir, ich, den Faden so okkupieren, aber jede schlechte selbstgemachte Musik finde ich besser als einen Link zu youtube.
@ Elli: Ich freu mich natürlich sofort, dass Du wiederkommen willst, und Deine Adoptivfamilie, hoffen wir, auch.
Ansonsten, mein bescheidenes Talent ist ausgereizt. Es regnet draußen, eigentlich wollte ich Holz spalten, soll ich die Geschichte erzählen?
UNd ja, knockin´ diesen Sommer, ich hatte mir ausdrücklich ausbedungen, dass ich nix machen will außer mich um Gäste zu kümmern. Dass Doro meinte, nur weil mir ihre Reggie-Version gefiel, dass ich da auch gleich mitsingen wollte, so war das nicht gemeint.
Normalerweise singt man sich vorher warm.
Das hab ich so gelernt.
Als ich so 9. Klasse an die EOS (für Wessis: Gym) kam wurden da alle Schüler gecastet auf Singsang. Alle!
Weil der Übermensch, Chorleiter, Name verfremdet, nennen wir ihn Herrn Kessel, preisverwöhnt, das so wollte. UNd dann gabs da noch ein kleines Häuflein junger Menschen, Schüler, "die Singegruppe". Da musste man dann eben vorsingen. "Herr xxxx, "Sie haben ja den Stimmbruch schon hinter sich!"
War mir ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen. Jedenfalls wollten mich beide.
Meine Eltern, ebenfalls Lehrer an dem Gym, ich hab mich an westliche Sprache gewöhnt, im Dauerclinch mit Herrn Kessel ob seinem Methoden, auch war klar, dass das mein Klassenlehrer ist, "geh zu Kessel!".
Aber die andern waren so anarchisch, Freigeister, coole Mädchen auch noch! Ich bin zu denen gegangen.
(Meine Exfrau meint, ich, und auch mein Sohn, wir hätten ADS. Kann sein, das wäre eine Erklärung!)
Jedenfalls, wir haben uns gehasst, mein Klassenlehrer und ich.
Seine Zöglinge haben, für ihre außerschulische Musikleistung drei Klausureinsen pauschal eingetragen bekommen. Wir haben uns die auch erkämpft, nicht mein Verdienst, die Chefs unserer Gruppe haben das erkämpft. Da konnte man aber auch mal 15 Opern verkacken, wo man vielleicht noch wusste, wer die geschrieben hat, aber nicht wann und warum. Ich hab die schulische Musik gehasst!
Aaaber: Die Chorknaben und (in der Überzahl) Damen haben Gesangsunterricht bekommen. Für umme!
UNd wir dann, nach kurzem Kampf auch! Unser Gesangslehrer war schwul, das war uns schon damals egal, aber gut, er hat das Klischee bedient und wir fanden es lustig. Jedenfalls, da haben wir das Einsingen gelernt! "Stellt Euch vor, ihr müsstet ein 5-Mark-Stück zwischen den Arschbacken halten, und könnt deswegen nur übers Zwerchfell atmen!" UNd ja, natürlich, die volle Packung Einsingübungen:
"K-T-Pe", "MIna mina mina mina". Schön die Hand aufs Zwerchfell setzen, zur Selbstkontrolle!
Es war schrecklich. Wir mussten immer "Weiß mir ein Blümlein blau-hahaue, von himmelischem Schein" singen, was da wohl auf grüner Aue steht. Ich konnt es nimmer finden. Das Maul weit aufreißen. Und immer wird die Atemtechnik korrigiert. Wir haben es gehasst und dankbar angenommen! BIs heute tu ich mich schwer, im Sitzen zu singen, ich muss dann immer an die 5 Mark denken. Im Stehen kann ich aber auch röhren wie ein Hirsch.
Jedenfalls, das hat schon seinen Sinn. Running gag ist bei uns, fallen aber weder Crsitina noch ich noch drauf rein:
"Singste gerne?"
"Ja!"
"Denn üb doch mal!"
LG
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Re: Musik im Ohr

#567

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 18:04

Jetzt hatte ich doch vergessen, wie ich das Blümlein blaue zu Ende bringen wollte:
Ich hab, das klingt wohl an, den Song gehasst.
Und dann sah ich einen Film, der spielte im 30jährigem Krieg, und im Abspann sang den einer mit einer unkorrekten rauchigen Stimme.
Und ich dachte: Wie geil ist das denn?
Also: Jedes Lied ist gut, also außer atemlos und so, man muss es nur nach dem eigenen Geschmack singen.
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Re: Musik im Ohr

#568

Beitrag von elli » Sa 5. Nov 2016, 20:18

@ Olaf: Um es zuende zu bringen: Du tust mir leid, dass Du Stimmbildung mit so schrecklichem Unterricht erlebt hast. Es gibt so tolle Chorlehrer und Einzellehrer, aber, ich fürchte, man muss sie suchen und finden. Niemand kann mit zugekniffenem Arsch atmen oder singen, da weigert sich das Zwerchfell!

Volkslieder können so gut und echt klingen! Von "Opernsängern" mag ich sie allerdings nicht. Dein Blümlein Blaue kenne ich nicht, obwohl ich hunderte Volkslieder mit allen Strophen kenne. Aber Brahms hat sehr schöne Volksliedarrangements für Chor gemacht. Wie sie sich anhören, interessiert mich da weniger, aber schon in der Schule habe ich es geliebt, sie im Chor zu singen. Z.B. "In stiller Nacht" macht mir immer noch Gänsehaut.

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Re: Musik im Ohr

#569

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 20:44

lach: So ähnlich hat er sich das vorgestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=MebUwRH_zSs
Ja, es ist Kacke! aber ich hab allzuoft so Volkslieder im Ohr und frag mich immer, WARUM? Weil die gut sind?
Die könnt man ja auch mal rocken! Ich stell mir grad das Blümlein blaue von Ramstein vor. Ich mag Ramstein nicht, aber alle, Cristina, deren Kinder und meine haben mir versichert, dass Ramstein nicht rechts ist. Also noch mal, mit Schlagzeug, eine Oktave tiefer und rollendem R......
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Re: Musik im Ohr

#570

Beitrag von Olaf » Sa 5. Nov 2016, 20:48

Nein, ich muss niemandem leid tun. Ich fands recht ok. Im Gegenteil, ich wünschte mir, dass heutzutage die Menschen auch so selbstverständlich Musik machen würden, egal welche und egal mit wem....
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